Stengel, Christoph

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Bruno Wilhelm Kurt Christoph Rudolf Stengel (Lebensrune.png 5. September 1893 in Dresden, Königreich Sachsen; Todesrune.png 27. Februar 1958 in Iburg) war ein deutscher Offizier der Sächsischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalmajor des Heeres im Zweiten Weltkrieg. Als Kommandant vom Offizier-Kriegsgefangenenlager II D auf dem Truppenübungsplatz Groß Born erhielt er sowohl von Generalleutnant Josef Lehmann als auch von General der Infanterie Werner Kienitz hervorragende Beurteilungen.

Werdegang

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„Christoph Stengel trat am 9. März 1914 als Fahnenjunker in die Königlich Sächsische Armee ein. Dabei kam der Offizierssohn zum Ersatztruppenteil vom 7. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment ‚König Georg‘ Nr. 106. Bei Beginn des 1. Weltkrieges Anfang August 1914 kam er dann mit seinem Regiment an die Westfront, wo er nach wenigen Wochen zum Fähnrich befördert wurde. Anfang September 1914 wurde er an der Marne verwundet und danach ins Lazarett eingeliefert. Im Oktober 1914 kam er dann wieder zum Regiment zurück. Am 16. Oktober 1914 wurde er zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 18. Februar 1913 datiert. Im Mai 1915 wurde er in Flandern schwer verwundet und kam erneut ins Lazarett. Im Juni 1915 wurde ihm der königlich sächsischen Militär St. Heinrichs-Orden verliehen. Im September 1915 kam er dann zum Ersatztruppenteil vom 7. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment ‚König Georg‘ Nr. 106. Im Frühjahr 1916 kam er dann wieder zu seinem Regiment an die Westfront, wo er dann bei Verdun eingesetzt wurde. Am 1. April 1916 wurde er dann zum Bataillonsadjutant im 7. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment ‚König Georg‘ Nr. 106 ernannt. In dieser Funktion wurde er weiter an der Westfront eingesetzt. Im Frühjahr 1917 übernahm die Führung über eine Kompanie bei seinem Regiment, mit der er dann an der Ostfront aufgesetzt wurde. Ab Oktober 1917 wurde er dann wieder an der Westfront eingesetzt. Im Herbst 1917 wurde er dann bei einem Gasangriff vergiftet und kam erneut ins Lazarett. […] Ende November 1917 wurde er dann wieder zum Ersatztruppenteil seines Regiments versetzt. Für seine Verwundungen wurde ihm das Verwundetenabzeichen in Silber verliehen. Am 17. Mai 1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde er dann als Adjutant bei einer Kommandantur in Leipzig eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm außerdem neben beiden Eisernen Kreuzen noch viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann nach einer längeren Zeit im sächsischen Grenzschutz beim Freiwilligen Grenzjäger-Regiment 4 als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 20. Juni 1918 festgelegt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dann als Bataillonsadjutant beim Reichswehr-Infanterie-Regiment 38 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr kam er dann als Adjutant des Ausbildungs-Bataillons zum 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment nach Torgau, später Döbeln. Am 1. Oktober 1923 wurde er dann in die 15. Kompanie vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Döbeln versetzt. Am 1. Oktober 1924 wurde er dann als Kompanieoffizier in die 13. (Minenwerfer-) Kompanie vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment nach Leipzig versetzt. Bei dieser wurde er dann mehrere Jahre eingesetzt. Am 1. März 1927 wurde er dann zum Chef der 9. Kompanie vom 11. (Sächs.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Leipzig ernannt. Als solcher wurde er am 1. August 1927 zum Hauptmann befördert. Diese Position behielt er dann die nächsten Jahre. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 1. Oktober 1934 unter gleichzeitiger Beförderung zum Major zum Chef der 13. bzw. 14. Minenwerfer-Kompanie vom Infanterie-Regiment Leipzig ernannt. Am 1. April 1935 wurde er dann zum Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons vom Infanterie-Regiment Königsbrück ernannt. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er dann am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Infanterie-Regiment 32 in Eilenburg ernannt. Diese Position behielt er dann mehrere Jahre. Am 1. August 1937 wurde er dann als solcher auch zum Oberstleutnant befördert. 1938 verlegte er dann mit seinem Bataillon nach Brüx. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er dann am 26. August 1939 zum Kommandeur des neuen Infanterie-Regiment 476 ernannt. Mit diesem verlegte er dann nach der Aufstellung im Rahmen der 256. Infanterie-Division in das Protektorat Böhmen und Mähren. Bereits Mitte September 1939 gab er sein Kommando wieder ab und wurde ins Lazarett eingeliefert. Er wurde dann Anfang November 1939 in die Führerreserve versetzt. Er wurde dann dem Oberbefehlshaber des Heeres in Berlin zugeteilt. Am 1. Januar 1940 wurde er dann dem Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres General Fromm zugeteilt. Er wurde dort dem Bekleidungsamt zugeteilt. Am 1. Juni 1940 wurde er dann bei diesem zum Oberst befördert. Am 30. Juni 1941 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 416 ernannt. Dieses führte er dann im Rahmen der 123. Infanterie-Division im Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland. Zum Ende des Jahres 1941 befand er sich mit seinem Regiment in Abwehrstellungen im Raum Demjansk in Nordrussland. Er trug jetzt bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Anfang Februar 1942 musste er [Anm.: Lungenentzündung während der Schlacht um Cholm] sein Kommando wegen Erkrankung abgeben und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Er wurde dann bis zu seiner Genesung wirtschaftlich dem Infanterie-Ersatz-Bataillon 514 in Dresden zugeteilt. Danach wurde er dann beim Stellvertretenden Generalkommando III. Armeekorps in Berlin eingesetzt. Am 12. Juli 1942 wurde er dann zum Kommandeur vom Infanterie-Ersatz-Regiment 256 ernannt. Mitte September 1942 wurde er dann durch die Umbenennung seines Regiments zum Kommandeur vom Reserve-Infanterie-Regiment 256 ernannt. Danach wurde er dann mit diesem noch im September 1942 in den Raum Lublin im Generalgouvernement verlegt. Anfang November 1942 wurde er dann durch die erneute Umbenennung seines Regiments zum Kommandeur vom Reserve-Grenadier-Regiment 256 ernannt. In einer Beurteilung seiner Vorgesetzten wurde seine Korpulenz und daraus resultierender Bluthochdruck als Ausschluss für ein Frontkommando gesehen. Sie empfahlen ihn daher als Stadt- oder Feldkommandant. Ende Juli 1943 wurde er erneut in die Führerreserve versetzt. Er wurde dabei dem Stellvertretenden Generalkommando IV. Armeekorps in Dresden zugeteilt. Am 1. Dezember 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Anfang Dezember 1943 wurde er dann zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis XII nach Wiesbaden kommandiert. Mitte Januar 1944 besuchte er dann auch einen Lehrgang für Kriegsgefangenwesen in Wien. Am 1. April 1944 wurde er dann zum Kommandant vom Offizier-Kriegsgefangenenlager (Oflag) II D auf dem Truppenübungsplatz Groß Born ernannt. Im Januar 1945 war er damit Kommandant über ca. 5.400 Kriegsgefangene aus Frankreich, Polen und Jugoslawien. Im Frühjahr 1945 wurde das Lager aufgelöst und er verlor sein Kommando. Anfang Mai 1945 geriet er dann in Lübeck in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er dann Ende 1947 [Anm.: Dezember 1947[1]] wieder entlassen.“[2]

Familie

Christoph war der Sohn des Offiziers Kurt Stengel und dessen Frau Elsa, geb. Haßler. Sein Vater ist am 19. November 1917 als Oberst und Kommandeur der 89. Infanterie-Brigade bei Biache an der Westfront gefallen. Er war u. a. Ritter des Eisernen Kreuzes beider Klassen und des Militär-St.-Heinrichs-Ordens. Sein Bruder Hans Stengel, Frankenthal (Pfalz), war auch nach dem Kriege auf Gut Petersau (ggf. Verwalter). Besitzerin seit 1934 war Irmgard von Opel, eine Enkelin des Industriellen und Gründers der Adam Opel AG, Adam Opel.

Ehe

Generalmajor Stengel heiratete im Zweiten Weltkrieg (1944). Ob Kinder aus dieser Ehe entsprossen sind, bleibt unbekannt. Stengel war 1,86 m groß, hatte graue Augen und wog bei seiner Gefangennahme durch die Briten am 2. Mai 1945 rund 112 kg.

Beförderungen

  • Fahnenjunker: 9. März 1914
    • nach dem Abitur am Wettiner Gymnasium in Dresden Eintritt in das Königlich Sächsische 7. Infanterie-Regiment „König Georg“ Nr. 106
  • Fähnrich: 31. August 1914
  • Leutnant: 16. Oktober 1914 mit Patent vom 18. Februar 1913
  • Oberleutnant: 17. Mai 1918
    • 1919/20 neues Rangdienstalter (RDA) vom 20. Juni 1918 erhalten
  • Hauptmann: 1. August 1927
  • Major: 1. Oktober 1934
  • Oberstleutnant: 1. August 1937
  • Oberst: 1. Juni 1940
  • Generalmajor: 1. Dezember 1943

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten