Trittin, Jürgen
Jürgen Trittin ( 25. Juli 1954 in Bremen-Vegesack) ist ein Sozialwissenschaftler, Globalist, Bilderberger und Politiker der BRD-Blockpartei Bündnis 90/Die Grünen.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Jürgen Trittin wurde am 25. Juli 1954 in Bremen-Vegesack als Sohn eines Prokuristen in der Bremer Tauwerk-Fabrik geboren. Sein Vater, Klaus Trittin, war Freiwilliger der Waffen-SS, SS-Obersturmführer und seit 1942 Mitglied der NSDAP.[1] In Bremen besuchte er Grundschule und Gymnasium (Abitur 1973) und war schon in der Schulzeit politisch aktiv. Während des Studiums der Sozialwissenschaften an der Universität Göttingen engagierte Jürgen Trittin sich in Gremien der studentischen Selbstverwaltung (Fachschaftsrat, AStA, Sprecher des Studentenparlaments). Unterbrochen von einem halben Jahr Ehrendienst bei der Bundeswehr und (nach Anerkennung als Wehrpflicht-Verweigerer) Zivildienst in einem Jungen-Heim, schloss er die akademische Ausbildung als Diplom-Sozialwirt ab.
Wirken
Nach dem Examen arbeitete Jürgen Trittin zunächst an der Universität Göttingen. Danach verdiente er seinen Lebensunterhalt als freier Journalist. 1980 trat er vom Kommunistischen Bund (KB) zu den GRÜNEN über[2] und war Fraktionsassistent der von ihm mitgegründeten, aber kurzlebigen Alternativen-GRÜNEN-Initiativen-Liste Göttingen. In Göttingen kooperierte er häufig mit sogenannten „autonomen“ sowie antifaschistischen Gruppierungen. Bei den GRÜNEN im Niedersächsischen Landtag war er zunächst Pressesprecher, kam dann aber im Juli 1985 durch das Rotationsprinzip selbst zu einem Mandat.
Trittin hatte 1981 das Kommunalwahlprogramm der Grünen in Göttingen mit verantwortlich gezeichnet, in dem Straffreiheit für den Sex mit Kindern gefordert wurde, wenn dieser „ohne Zwang“ geschehe.[3]
Jürgen Trittin war in Niedersachsen 1985-1990 und 1994-1995 Mitglied des Landtags[4] sowie 1990-1994 Bundesrats- und Europaminister. Er war 1995-1998 Sprecher des Bundesvorstands von Bündnis 90/Die Grünen, seit 1998 Mitglied des Bundestags und seit 2009 Fraktionsvorsitzender (zusammen mit Renate Künast).[5] Er war 1998-2005 Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
Trittin ist seit 2009 Fraktionsvorsitzender der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Im Mai 2010 war Trittin einer der Kritiker zu den Äußerungen des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler zum militärischen Schutz internationaler Handelswege für deutsche Wirtschaftsinteressen. Trittin: "Es ist mit der Verfassung nicht zu vereinbaren, bewaffnete Außenhandelspolitik zu betreiben."[6] Im Juni 2011 veröffentlicht Trittin den Aufsatz Die Rolle der deutschen Außenpolitik bei der Sicherung der internationalen Handelswege zur See[7]. Trittin führt hier an, das die EU-Kriegsmarinemission Atalanta mit vierzig Schiffen und Seeaufklärern die Hilfslieferungen für 2,5 Millionen Somalis sichert und dem Piratenproblem, es sollen alles verarmte Fischer sein, durch Staatsaufbau in Somalia beizukommen sei. Dagegen ist einzuwenden, daß bei jährlich 20 000 Schiffsbewegungen im Golf von Aden von Fischerei- bis Containerschiffen reichlich Piraterieverluste auftreten, Hilfsschiffe aber kaum betroffen sind und die Verteilung der Güter im Land das Problem darstellt. Auch wenn in diesem Aufsatz immer wieder auf das Scheinargument Hilfslieferungen Bezug genommen wird, kommt er zum Schluß, daß im Wirtschaftsinteresse die deutsche Marine in internationalen Verbänden eingesetzt und ebenso die Strafverfolgung internationalisiert werden muß.
Jürgen Trittin ist neben Katrin Göring-Eckardt Spitzenkandidat der Grünen für die Bundestagswahl 2013.[8]
Positionen
Jürgen Trittin tritt für eine Doppelte Staatsbürgerschaft in der Bundesrepublik Deutschland ein und propagiert Deutschland als Einwanderungsland.
Gegen Rechts
Jürgen Trittin ist „Gegen Rechts“-Aktivist.[9] 1989 war er Mitbegründer der Zeitschrift „Der Rechte Rand“.
Äußerungen zu Fukushima
Am 11. März 2013 äußerte sich Jürgen Trittin auf fragliche Weise in einem Interview zu Fukushima. Er addierte einfach die 16.000 Toten und die knapp 3.000 Vermißten zusammen und behauptete dann, daß 19.000 Menschen durch einen Tsunami und ein Reaktorunglück zu Tode kamen.[10] Was er dabei aber verschwieg war, daß zwar 16.000 Menschen durch ein Erdbeben und einen Tsunami starben, aber kein Einziger durch ein Reaktorunglück.[11][12] Seine Parteigenossin Claudia Roth versuchte ebenfalls auf propagandistische Weise, eine Naturkatastrophe als ein reines Reaktorunglück aussehen zu lassen, dem dann angeblich Tausende zum Opfer vielen.[12][11] Diese Taktik sollte wahrscheinlich dazu dienen, um populistische Agitation gegen die Kernenergie zu betreiben.
Zitate
- „Noch nie habe ich die deutsche Nationalhymne mitgesungen und ich werde es als Minister auch nicht tun.”[13]
- Trittin hatte im Oktober 2010 Bundespräsident Christian Wulff vor Kritik an seinen islamfreundlichen Äußerungen in Schutz genommen: „Vier Millionen Menschen in Deutschland sind islamischen Glaubens, der Islam ist längst Teil unseres Landes“.[14] Bundespräsident Christian Wulff habe „diese Realität klar und unmissverständlich benannt und sich zu unseren islamischen Mitbürgern bekannt“ ... „Das verdient Lob und kein Mobbing von den Rechtsaußen aus der Union.“ Trittin warnte in der Islam-Debatte vor einer „Ausgrenzung und Abwertung von Millionen Menschen“ in Deutschland. „Das schadet der Integration und spaltet unser Land. Es ist nicht die Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört, sondern wie wir den Umgang mit dem Islam gestalten.“
- “Das Eintreten für die gesicherte Existenz des Staates Israel ist ein Grundprinzip deutscher Außenpolitik. Das ändert sich auch nicht durch eine von uns für falsch erachtete Entscheidung der israelischen Regierung”[15].
- „[Deutschland ist ein] in allen Gesellschaftsschichten und Generationen rassistisch infiziertes Land“ – Trittin Anfang 1993 im Londoner Goethe-Institut[16]
Auszeichnungen
- 7. Mai 2006: Adam-Smith-Preis, des Fördervereins Ökologische Steuerreform (FÖS)
Mitgliedschaften
- Mitglied im Verwaltungsrat der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
- Bilderberger (2012)
- fesa e.v. Freiburg (fördert Erneuerbare Energien i.d. Region)
- Kuratorium Weltfriedensdienst e.V., Berlin
- Beirat Akademie Waldschlösschen
Familie
Jürgen Trittin ist seit Dezember 2013 mit Angelika Büter verheiratet, Mitgründerin der Grünen in Göttingen. Mit Mitte 20 adoptierte Trittin seine Stieftochter. Er hat eine Enkelin. Trittin hat nie einen Führerschein gemacht. Er lebt in Berlin-Pankow.
Verweise
- Jürgen Trittin spricht Klartext: Enteignung für den Staat (Eigentümlich Frei, 16.8.2012)
- Pädophilie-Debatte: Jürgen Trittin genehmigte Pädophilie-Passage in Kommunalwahlprogramm
- Thierse tadelt Trittin-Ausrutscher, Der Spiegel, 15. März 2001
Fußnoten
Herbert Gruhl, Haußleiter, Helmut Neddermeyer (1979) • August Haußleiter (nach dessen Rücktritt im Juni: Dieter Burgmann), Petra Kelly, Norbert Mann (1980) • Dieter Burgmann, Petra Kelly, Manon Maren-Grisebach (1981/82) • Manon Maren-Grisebach, Wilhelm Knabe, Rainer Trampert (1982/83) • Wilhelm Knabe, Rainer Trampert, Rebekka Schmidt (1983/84) • Rainer Trampert, Lukas Beckmann, Jutta Ditfurth (1984/87) • Jutta Ditfurth, Regina Michalik, Christian Schmidt (nach dem Rücktritt des Vorstandes im Dezember 1988 übernahm das Amt kommissarisch der Bundeshauptausschuß) (1987/89) • Ralf Fücks, Ruth Hammerbacher, Verena Krieger (1989/90) • Renate Damus, Heide Rühle, Hans-Christian Ströbele (1990/91) • Marianne Birthler, Wolfgang Ullmann, Gerd Poppe, Werner Schulz, Katrin Göring-Eckardt, Christiane Ziller, Petra Morawe, Burghardt Brinksmeier, Uwe Lehmann (1991/93) • Marianne Birthler, Ludger Volmer (1993/94) • Krista Sager, Jürgen Trittin (1994–1996) • Jürgen Trittin, Gunda Röstel (1996–1998) • Gunda Röstel, Antje Radcke (1998–2000) • Renate Künast, Fritz Kuhn (2000–2001) • Fritz Kuhn, Claudia Roth (2001–2002) • Angelika Beer, Reinhard Bütikofer (2002–2004) • Reinhard Bütikofer, Claudia Roth (2004–2008) • Claudia Roth, Cem Özdemir (2008–2013) • Cem Özdemir, Simone Peter (2013–2018) • Annalena Baerbock, Robert Habeck (2018–2022) • Ricarda Lang, Omid Nouripour (seit 2022)
- Geboren 1954
- Selbsthassender Deutscher
- Bundestagsabgeordneter (Niedersachsen)
- Mitglied des Auswärtigen Ausschusses (Deutscher Bundestag)
- KB-Mitglied
- AStA-Vorstandsmitglied
- Bundesvorstand Bündnis 90/Die Grünen
- Landtagsabgeordneter (Niedersachsen)
- Herrschaftsstabilisierung
- BRD-Politiker
- Bundesumweltminister
- Minister für Bundesangelegenheiten (Niedersachsen)
- Bilderberger
- Volksverräter