Breithaupt, Franz

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Franz Breithaupt.jpg

Franz Breithaupt (Lebensrune.png 8. Dezember 1880 in Berlin; Todesrune.png 29. April 1945 in Prien am Chiemsee) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Vorläufigen Reichswehr, der SA und der SS, zuletzt SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS sowie Generalleutnant der Polizei.

Leben

Major a. D. Franz Breithaupt 1929
SS-Oberführer und NSRL-Gauführer Breithaupt bei einer sportlichen Siegerverleihung 1937

Nach dem Schulbesuch war Offizierssohn[1] Breithaupt ab 1891 auf der Kadettenanstalt Plön und der Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde. Im Ersten Weltkrieg wurde er schwer verwundet. Während der Schlacht um Verdun war er zum Sturm-Bataillon Nr. 5 „Rohr“ nach Verdun abkommandiert und übernahm dort die Führung von Bataillons im Infanterie-Regiment Nr. 456 und Nr. 364. Ab dem 24. März 1917 war er Kommandeur der Vorposten der 9. Kavallerie-Division. Ab Dezember 1918 war er dann Adjutant beim Kommandierenden General des II. Armee-Korps in Stettin, 1919 übernahm er die Durchführung des 1. Lehrganges an der neuen Militär-Turnanstalt Wünsdorf.

Nach dem Zusammenbruch 1918 war er Mitglied der Marinebrigade „Ehrhardt“ und dessen Regionalableger „Schutzregiment Groß-Berlin“. Im November 1919 wurde Major Breithaupt aus dem aktiven Militärdienst der Vorläufigen Reichswehr verabschiedet udn begann eine kaufmännische Lehre in einer Fabrik im westfälischen Lübbecke.

Er wurde später einer der engsten Vertrauten Heinrich Himmlers. Nach der Niederschlagung des geplanten Röhm-Putsches wurde von Adolf Hitler für alle Angehörigen der liquidierten Verräter ein Sonderfonds eingerichtet, aus dem diese versorgt wurden, der von Franz Breithaupt verwaltet wurde. 1934 wurde Breithaupt Schatzmeister der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und ab 1941 deren Präsident.

Zweiter Weltkrieg

Franz Breithaupt war dann SS-Obergruppenführer, General der Waffen-SS und Chef des Hauptamtes „SS-Gericht“ in München. Sein Nachfolger wurde dort Dr. Günther Reinecke. Am 27. August 1944 wurde Breithaupt auf Vorschlag Himmlers von Hitler mit der Fürsorge für die Hinterbliebenen und Familien der im Zusammenhang mit dem 20. Juli 1944 verfolgten und verurteilten Personen beauftragt:

„Am 14. Dezember 1944 heißt es in einer informatorischen Notiz des Chefs des RSHA, Ernst Kaltenbrunner, zur Sippenhaft an alle Befehlshaber und Inspekteure der Sipo und des SD: ‚Zur Betreuung der Frauen, die nach der Verurteilung und Hinrichtung ihrer aktiv am 20.7. beteiligten Männer auf sich allein gestellt sind, hat der Reichsführer-SS den SS-Obergruppenführer Breithaupt eingesetzt. Den Frauen wird, insbesondere wenn sie mit Kindern mittellos dastehen, auf Antrag Unterstützung gewährt, die den jeweiligen persönlichen Verhältnissen entspricht.‘“[2]

Kurzchronologie

  • 1923 Leiter eines Betriebes im Godramstein in der von Franzosen besetzten bayerischen Pfalz, wo er gegen die Separatistenbewegung kämpfte
  • 1923 Heirat, die Ehe wurde am 11. November 1944 geschieden
  • Von 1923 bis 1931 Geschäftsführer der Deutschen Turnerschaft, Mitglied des Senates der Deutschen Hochschule für Leibesübungen in Berlin und zeitweise auch im Deutschvölkischen Offiziersbund
  • 1. April 1929 dem Berliner Stahlhelmbund beigetreten
  • 1931 Vorstandsvorsitzender der Mälzerei IREKS A.G. in Kulmbach und deren Berliner Geschäftsführer
  • August 1931 Beitritt NSDAP (Mitgliedsnr. 602.663)
  • 27. November 1931 Beitritt SA
  • 1. Dezember 1932 Übertritt zur SS (SS-Nr. 39.719)[2] als SS-Sturmbannführer bei
  • Frühjahr 1933 Herausgeber der Berliner Zeitung „Deutscher Sport – Das Sportorgan der nationalen Erhebung“
  • Vertreter der Deutschen Turnerschaft im Kreis Brandenburg
  • 31. Juli 1933 SS-Führer z. b. V. (zur besonderen Verwendung) im Stab Himmlers, dem späteren Persönlichen Stab „Reichsführer-SS“
  • 1934 Schatzmeister der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)
  • 9. November 1934 Himmlers Berliner Adjutant für „besondere Aufträge“ (bis 1. Januar 1942)
  • 1. November 1935 rückwirkend zum 1. Mai ehrenamtlicher SS-Standortführer in Berlin (bis zum 1. Januar 1942)
  • 24. Dezember 1934 ehrenamtlicher Vizepräsident und Mitglied des Volksgerichtshofes
    • Für die Hinterbliebenen der Opfer des Röhm-Putsches wurde ein von Breithaupt verwalteter Sonderfonds eingerichtet, aus dem die Familienangehörigen auf Staatskosten versorgt wurden
  • 6. Dezember 1935 bis 29. April 1945 ehrenamtlicher Gauführer des NS-Reichsbund für Leibesübungen im Sportgau III (Berlin-Brandenburg)
  • 1. April 1936 zum SS-Führer im Stab des SS-Hauptamtes ernannt (bis 1. Januar 1942)
  • 21. April 1936 zum ehrenamtlichen Beauftragten des Reichssportführers für Berlin und die Provinz Brandenburg ernannt
    • gleichzeitig stellvertretender Leiter der Obersten Behörde für Traberzucht und -rennen
  • 20. April 1937 bis 20. Juni 1936 Schiedshelfer beim „Großen Schiedshof RFSS“
    • seit 20. April 1938 3. Schiedsrichter und Beisitzer beim Obersten Parteigericht der NSDAP
  • 1. Dezember 1937 Mitglied Lebensborn
  • Oktober 1939 bis 5. Dezember 1940 Kommandeur der „8. verstärkten SS-Totenkopfstandarte“ in Krakau
  • 6. Dezember 1940 Kommandeur der „5. verstärkte Totenkopfstandarte“ in Oranienburg
  • August 1940 begann in Danzig seine Einarbeitung in die Dienstgeschäfte eines Polizeipräsidenten (bis Oktober 1940)
  • 25. Oktober 1940 bis zum 18. April 1941 kommissarischer Polizeipräsident in Breslau
  • 1941 Präsident der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG
  • 1. Januar 1942 „SS-Führer im Stab RFSS“
  • 1. März 1942 „SS-Führer im Reichssicherheitshauptamt“ (RSHA)
    • „Führerlehrgang für den SS-Verwaltungsdienst“ in der SS-Führerschule des Wirtschafts-Verwaltungsdienstes zwecks Einsätze in den verschiedenen SS-Hauptämtern
  • 15. August 1942 als Nachfolger von Paul Scharfe Chef des Hauptamtes „SS-Gericht“ in München (bis 20. April 1945)
    • Infolgedessen erfolgte am 18. September 1942 auch seine Entlassung aus dem Beamtenverhältnis
  • Oktober 1942 ehrenamtlicher Gauführer des Sportgaues München-Oberbayern des Nationalsozialistischen Reichsbunds für Leibesübungen (NSRL) und stellvertretender Vereinsführer des Vereins „Deutsche Sportpresse“
  • 22. Februar 1943 Beisitzer bei der Verkündung des Todesurteils gegen die Geschwister Scholl durch den Volksgerichtshof unter Roland Freisler

Tod

Seine genauen Todesumstände beim Endkampf um Deutschland am 29. April 1945 sind ungeklärt. Angeblich starb er bei einem Unfall. Bisweilen wird auch der übliche angebliche „Selbstmord“ behauptet, wiederum andere behaupten, er wurde von seinem Fahrer SS-Untersturmführer Karl Lang (Lebensrune.png 25. Oktober 1909) ermordet.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Breithaupts Vater war Hauptmann im Großen Generalstab und wurde später Kommandeur der Kriegsschule Anklam.
  2. Koop, Volker: In Hitlers Hand. Sonder- und Ehrenhäftlinge der SS, Böhlau-Verlag, Köln 2010, Seite 17
  3. 3,0 3,1 Andreas Schulz / Günter Wegmann: Deutschlands Generale und Admirale – Teil V: Die Generale der Waffen-SS und der Polizei 1933–1945, Band 1, Biblio-Verlag, Bissendorf 2003, S. 158–162