Manteuffel-Katzdangen, Karl Freiherr von

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Kreismarschall a. D. Dr. Dr. h. c. Karl Freiherr von Manteuffel

Karl Wilhelm Freiherr von Manteuffel(-Katzdangen) genannt Zoege (auch: Zöge, Szöge, Zoege von Manteuffel oder Zoege-Katzdangen; Lebensrune.png 20. Juli 1872 auf Schloß Gaicken in Kurland; Todesrune.png 3. April 1948 in Traunstein, Bayern) war ein baltendeutscher Freiherr, Offizier, Baltikumkämpfer, Politiker, Gutsherr, Dichter, politischer Autor und promovierter Nationalökonom sowie Ritter des Eisernen Kreuzes beider Klassen. Als Bonner Borusse war er des deutschen Kaisers Wilhelm II. Corpsbruder.

Leben

Wappen der Soye und späteren Reichsgrafen Zoege von Manteuffel
Das nun zwangsrussifizierte Wappen der Zoege von Manteuffel als kaiserlich russische Barone um 1882, in: „Baltisches Wappenbuch. Wappen sämmtlicher, den Ritterschaften von Livland, Estland, Kurland und Oesel zugehöriger Adelsgeschlechter“ von Adolf Matthias Hildebrandt

Karl Freiherr von Manteuffel gen. Zoege wurde 1872 in Kurland geboren als Sohn eines ritterlichen deutschen Geschlechts, das, im 13. Jahrhundert eingewandert, seit dem Anfang des 14. Jahrhunderts im Baltenland nachweisbar (1325 dänische Vasallen), im 17. Jahrhundert den Namen „Manteuffel“ annahm (Doppelname) und seit 1759 Reichsgrafen, seit 1853 kaiserlich russische Baronen (bis zur Verbannung und Enteignung 1915 sowie danach deutsche Freiherren waren. 1520 erwarb der Ahnherr Karl Soye durch Heirat Güter in Kurland, darunter das Gut Katzdangen, das seitdem ununterbrochen im Besitz der Familie blieb. Karl Freiherr von Manteuffel-Katzdangen besaß Katzdangen in dreizehnter Generation.

Der Großvater Manteuffels Karl Wilhelm Georg (1820–1884) war studierter Agrarwissenschaften (Hohenheim) Oberhofmeister, von 1879 bis 1882 kurländischer Landesbevollmächtigter, d. h. Führer der kurländischen Ritterschaft und Ehrenphilister der Curonia, der über 100 Studenten auf seine Kosten studieren ließ; der Vater Rechtswissenschaftler und Majoratsherr der Katzdangenschen und Pühnenschen Güter Karl Georg (1846–1895) war Kreismarschall von Hasenpoth, wie später der Sohn. Die Großmutter väterlicherseits war eine Fürstin Lieven aus dem bekannten 1826 gefürsteten kurländischen Geschlecht, das sich so oft im russischen Staatsdienst ausgezeichnet hat.

Mütterlicherseits ist Karl Freiherr von Manteuffel ein Urgroßsohn des Gouverneurs von Livland Georg von Fölkersahm (Vorfahre von Adrian Baron von Fölkersam), mithin ein Großneffe des livländischen Bauernreformers Hamilkar von Fölkersahm, des bedeutendsten Staatsmannes, den das baltische Deutschtum im 19. Jahrhundert hervorgebracht hat. Die Großmutter mütterlicherseits ist durch ihren Vater, den Kammerherrn beim russischen Senat Alexander Walujew, zur Hälfte russischer Abstammung (die Mutter dagegen entstammte der aus Kurland stammenden deutschen Adelsfamilie von den Brincken); ihr Bruder, der russische Innenminister unter Kaiser Alexander II., Graf Peter Alexandrowitsch Walujew (1815–1890), war in doppelter Verwandtschaft Vetter und Onkel der Mutter Karl von Manteuffels, Alexandra „Alice“, geb. Baronesse von Fölckersam aus dem Hause Steinensee (Lebensrune.png 1851; Todesrune.png ermordet durch Rot-Letten 1919).

Bildung

Nach der Reifeprüfung am damals noch deutschen Mitauer Gouvernement-Gymnasium (1888) verbrachte Manteuffel mehrere Jahre in Deutschland (wo er eine Landwirtsschaftslehre in Krossen, nordöstlich von Jena macht), zuerst bei den preußischen Manteuffels (dem späteren Herrenhausvorsitzenden, Sohn des Ministerpräsidenten Otto von Manteuffel), dann in Bonn (wo schon sein Vater als Korporierter studiert hatte) zum Studium der Nationalökonomie/rer. pol. (Politik und Philosophie), das er 1899 mit der Erwerbung des Dr. phil. (nach vereinzelter Quelle Dr. rer. pol.) in Halle abschloß. Seit 1895, nach dem Tod des Vaters, war er Majoratsherr der Katzdangenschen und Pühnenschen Güter.

Große Reisen, die ihn u. a. nach Frankreich, Italien und England führten, erweiterten seine Weltkenntnis. 1900 kehrte er nach Kurland zurück. Entgegen seinen Jugendwünschen, die ihn in den auswärtigen Dienst des Deutschen Reiches wiesen, fand Karl von Manteuffel hier seine Lebensaufgabe.

Politiker und Kreismarschall

Zurück in Kurland wurde er in den kurländischen Landtag von Mitau gewählt und später auch Kreismarschall auf Hasenpoth. Zu seinem Majorat gehörten 14 Güter.

„Ich war erst kurze Zeit von der Deutschen Hochschule heimgekehrt, als die Freunde meines Großvaters mich, den in öffentlichen Angelegenheiten noch Unbewanderten, dem Lande schon etwas Entfremdeten, in den Landtag und auch dort gleich in den wichtigsten Ausschuß wählten. Durch sie bin ich dann bald, abermals ohne viel Verdienst, auch Kreismarschall geworden. Diese ehrenamtliche Stellung hatte auch mein Vater innegehabt. Sie entsprach ungefähr der eines preußischen Landrates. [...] Zunächst suchte ich die Verhältnisse auf meinen Gütern zu regeln, was bei der lettischen Artung nicht immer leicht war. Es war in meiner Abwesenheit viel Unehrlichkeit, Bestechung und Günstlingswirtschaft eingedrungen; überall gab es Verdächtigungen und bewußte Verleumdungen, stieß man auf Klüngel, die einander bitter befeindeten, dafür aber ihre Verwandten und Freunde arg begünstigten. Kaum war die eine Gruppe gestürzt, so bildeten ihre siegreichen Gegner eine neue, ebenso gefährliche. Ich bemühte mich, die schlechten Beamten durch bessere, selber ausgesuchte zu ersetzen und dem eingedrungenen Unwesen dadurch zu steuern, daß ich meine Tür allen offenhielt: jedermann wußte, man könne mir unter vier Augen alles sagen, und doch, wer vermag einem Menschen auf den Grund der Seele zu schauen, welcher Leiter eines größeren Unternehmens kann seiner Untergebenen ganz sicher sein! Dies gilt schon für Deutsche, hier aber handelte es sich um Letten, denn nur die obersten Beamten und die Handwerker waren Deutsche, alles andere jedoch Letten, die beim Rückgange der deutschen Bevölkerung immer mehr vordrangen. Ich hatte es mir zur Regel gemacht, lettische Angestellte nur aus meinem eigenen Gebiet zu nehmen und nach sorgfältiger Auslese allmählich aufsteigen zu lassen. So ist mancher Knecht Unterverwalter geworden. Begabtere junge Leute ließ ich auf meine Kosten Ackerbau, Viehzucht und Fischerei in Fachschulen erlernen und sandte auch einige zur Vollendung ihrer Ausbildung nach Deutschland. Durch hohe Gehälter, Sondervergütungen und reiche Geschenke, vor allem aber durch menschliche Beziehungen suchte ich sie an mich zu fesseln. Da ich nichts vom eigentlichen Ackerbau verstand, habe ich auf den Aufbau des Gesamtbetriebes, vor allem auf die Auswahl meiner Beamten um so mehr Zeit und Sorgfalt verwandt und schließlich auch manches erreicht. Viele meiner Angestellten waren nicht nur tüchtig, sondern auch durchaus zuverlässig. Katzdangen galt als ein Gut, auf dem nicht gestohlen wurde, was man nicht von vielen Gütern Kurlands sagen konnte, und ein von mir empfohlener Beamter war gewiß, überall eine gute Anstellung zu finden. [...] Aber noch mehr lag mir der Stand der lettischen Bauernhofbesitzer am Herzen. Mein Wirken in Katzdangen war vor allem auf eine Zusammenarbeit mit ihm und für ihn angelegt. Bei ihm war eine feste Überlieferung und staatserhaltende Gesinnung noch am ehesten zu erwarten; ihn zu stärken und zu heben, dem Deutschtum anzunähern und ihn mir und meinem Hause zu befreunden, erschien mir als vornehmste Pflicht, zugleich aber als Schutz gegen den drohenden Umsturz. Ich sagte mir, daß ein Land mit einer starken und gesunden Schicht kleiner Grundbesitzer keinen sozialdemokratischen oder gar kommunistischen Bestrebungen Baum biete. Das Jahr 1905 hat mich dann freilich bitter enttäuscht; denn, wenn die Bauern im allgemeinen auch nicht sozialistisch dachten, so machten doch fast alle den Aufruhr aus nationalistischen Gründen mit.“

Russisch-Japanischer Krieg

Im Russisch-Japanischen Krieg wurde von der Kurländischen Ritterschaft eine Sanitätskolonne des Roten Kreuzes in die Mandschurei zur Unterstützung der Kaiserlich-Russischen Armee geschickt. Die Leitung der „Fliegenden Kolonne“ auf dem Kriegsschauplatz übertrug die Ritterschaft an die Johanniterritter Baron Manteuffel-Szoege und Baron Hahn.

„Da wir als ‚Fliegende Kolonne‘ Verwundete vom Schlachtfelde aufzulesen hatten, bin ich dem Kriegsgeschehen stets nahegeblieben, mehrfach ins Feuer gekommen und habe schließlich das russische Georgskreuz erhalten, das sonst nur an Angehörige der fechtenden Truppe verliehen wurde. Es hat mir gute Dienste geleistet. Die Sitte verlangte, daß man das schwarzgelbe Bändchen ständig im Knopfloch trug, und wenn ich späterhin etwas bei russischen Behörden für die deutschen Belange durchsetzen wollte, fiel es mir als Träger dieses Kreuzes, das nicht nur als Zeichen von Tapferkeit, sondern auch von Staatstreue galt, wesentlich leichter. Während meiner Abwesenheit war ich in Hasenpoth zum Kreismarschall gewählt worden. Ich kehrte daraufhin im Oktober 1904 vom Kriegsschauplatze zurück und wurde von der lettischen Bevölkerung mit lautem Jubel empfangen. Tausende waren gekommen, ihre Liebe und Treue zu bezeugen. Tief beglückt meinte ich darin die Früchte meiner Arbeit zu sehen, den Beweis, daß ich auf dem rechten Wege war, die lettische Frage durch Entgegenkommen zu lösen. Aber auch ich fühlte mich mit jedem einzelnen menschlich verbunden; jedem hätte ich wie im Liede der alte Herzog Rauschebart das Haupt in den Schoß gelegt. Es war der Höhepunkt meiner Arbeit an den Letten.“

Aufruhr in Kurland

Die Kurland-Güter von Dr. Karl Freiherr von Manteuffel gen. Zoege-Katzdangen: 1. Katzdangen; 2. Gross-Kikurn; 3. Neuhof; 4. Zilden; 5. Walaten; 6. Blendinen; 7. Kapschen; 8. Puhnen; 9. Oldenburg; 10. Perbohnen; 11. Kalwen; 12. Remessen ; 13. Alt-Drogen; 14. Post-Drogen

1905 erfolgten im ganzen Russischen Kaierreich Arbeiterausstände, Brandstiftungen und Morde, die auch die Ostseeprovinzen nicht verschonten. Die Unruhen ergriffen auch Katzdangen. Aufständische und von den Bolschewisten aufgepeitschte Letten brannten am 31. Dezember 1905 Schloß Katzdangen nieder, auch ein Großteil seiner Gutshäuser wurden von den kriminellen Banden zerstört.

„In einer dunklen Dezembernacht drang eine aufrührerische Bande ins Schloß und ermordete meinen treuen, deutschen Leibjäger. Der von mir erzogene Sohn meines verstorbenen lettischen Kutschers hatte ihnen die Tür geöffnet. Die aus Hasenpoth herbeigerufenen Dragoner ‚entwaffneten‘ auf Befehl ihres ‚liberalen‘ Rittmeisters die Bevölkerung, also, da die Anführer entflohen waren, meine letzten zuverlässigen Leute. Dann zogen die Soldaten ab. Das nun völlig schutzlose Schloß wurde gleich darauf wieder von den Aufständischen besetzt und in der Silvesternacht auf 1906 eingeäschert. In einer lettischen Kundmachung hieß es, man habe ‚dem Baron auch einmal einen Weihnachtsbaum anzünden wollen‘. Das Schloß brannte noch drei Tage. In seiner Asche wurde nicht nur eine lange, glückliche Vergangenheit, sondern auch jede auf der alten Grundlage erstrebte Zukunft begraben. Denn fast alle Letten hatten mich verraten, auch von meinen besonderen Freunden, den Bauernhofbesitzern, hatten sich nur wenige abseits gehalten, — für mich eingetreten war keiner. Dieser Aufstand stellte das Deutschtum vor eine schwierige Frage. Es hätte dem Geiste der Ritterschaft entsprochen, den lettischen Banden mit der Waffe in der Hand zu begegnen. Das wäre jedoch staatsmännisch ein Fehler gewesen. Die russische, meist urteilslose öffentliche Meinung war seit langem durch die Presse sowie andere, lettische und liberale Brunnenvergiftung deutschfeindlich bearbeitet worden und gewohnt, in den Letten bedauernswerte Opfer deutscher Herrschsucht und Willkür zu sehen. [...] Wir mußten also der lettischen Aufstandsbewegung ausweichen und warten, bis sie ihr volles, aufrührerisches, nicht nur gegen das Deutschtum, sondern vor allem gegen Staat und bürgerliche Gesellschaft gerichtetes Gesicht zeigte. Auch hatten wir nun zu unserem Schmerz erkannt, wie schwach wir zahlenmäßig waren. So zogen wir uns zur großen Unzufriedenheit mancher Heißsporne in die Städte zurück und warteten auf den Zusammenstoß, der zwischen den Letten und der russischen Truppe über kurz oder lang unvermeidlich war. Er kam bald. Die Letten überfielen in Tuckum bei Nacht das ahnungslos schlafende Dragonerregiment der Kaiserin-Mutter und metzelten 28 Soldaten und auch den Oberst nieder. Diese vorzüglichen Dragoner hatten bei Beginn der Wirren in Katzdangen gestanden. Es war mir, der ich als Kreismarschall von Amts wegen der Trauerfeier für die Opfer in der russischen Kirche zu Mitau beiwohnte, ein furchtbarer Eindruck, jene mir so wohl bekannten Menschen gräßlich verstümmelt mit ausgestochenen Augen und aufgeschlitzten Nasen in ihren nach russischer Sitte offenen Särgen liegen zu sehen. Das Gesicht des Obersten war mit einem weißen Tuche verdeckt, offenbar, weil es von den Letten so zugerichtet war, daß es keinen menschenähnlichen Anblick mehr bot. Die grausigen Bilder wurden später in der russischen Presse veröffentlicht, und nun begriff in Rußland jedermann, daß es sich um einen lettischen, gegen den Staat gerichteten Aufruhr handelte.“
Das als „Schloß Katzdangen“ bekannte Herrenhaus im Jahre 2009. Der Architekt Georg Berlitz entwarf das Gutshaus im Auftrag des von Karl Gustav Freiherr von Manteuffel im Jahr 1800. Der zweistöckige Monumentalbau besteht aus Erdgeschoß, Obergeschoß, Repräsentationsetage und Attikageschoß. Das Schloß als Haupthaus des Gutes Katzdangen steht mit der Fassade zur Hauptallee des Parks. Auf der Laubenseite der Grünanlage, in der Schloßmitte, befindet sich ein runder Kuppelsaal. Auf der Längsachse fügen sich das Kavaliershaus und ein Wirtschaftsgebäude in die Komposition ein. 127 exotische Pflanzen sind auf dem 173 ha großen Areal heimisch geworden. Der Baumkundepark Katzdangen, der Ende des 19. Jahrhundert entstanden ist einer der reichsten und ältesten Baumkundeparks des Landes. Nach dem roten Terror und der Brandschatzung in der Silvesternacht 1905/1906 erhielt der renommierte deutsche Architekt Paul Schultze-Naumburg, der die Saalecker Werkstätten unterhalb der Burg Saaleck errichtet hatte, den Auftrag, daß Schloß wieder aufzubauen, was er bis 1907 auch bewerkstelligte. Nach der Vertreibung und Enteignung des Herrn auf Katzdangen 1915 verfiel das Gut, bis die Letten zwischen 1927 und 1929 sanierten, um eine landwirtschaftliche Schule zu installieren, die jedoch im Sommer 1930 wieder geschlossen. Die Sowjets verwendeten das Gut in der Nachkriegszeit, dann die Letten (in den 1980er und 1990er Jahren erneut als Landwirtschaftsschule). Erst im 21. Jahrhundert wurde das Haupthaus und einzelne Nebenhäuser saniert und steht der Öffentlich an Besuchstagen zur Verfügung. Das Gebäude, mit einer Gedenkstätte für den Schriftsteller Māteru Juris (1845-1885) davor, beherbergt heute das Fremdenverkehrssamt, das Ausbildungs- und Kulturzentrum. Hier finden regelmäßig Ausstellungen und Veranstaltungen statt und es gibt die Möglichkeit, die Räumlichkeiten für Seminare, Konferenzen und festliche Anlässe zu mieten.

Die Kluft der Zwietracht zwischen Letten und Deutschen wurde noch vertieft und bei der Wesensart der Letten fast unüberbrückbar. Eine Versöhnung oder ein Zusammenarbeiten mit ihnen ausgeschlossen. Auch der Ehrenfriedensrichter und Kreismarschall Freiherr von Manteuffel-Katzdangen war machtlos gegen den Haß der Letten auf alles Deutsche. Es sollte aber auch die große Stunde des klar erwachten völkischen Empfindens der Deutschbalten bedeuten.

„Das Deutschtum war nun ganz auf sich gestellt. Mit einem Schlage waren wir uns unserer gefährdeten Lage bewußt geworden. In jedem Letten mußten wir einen Feind sehen. Wir hatten es an unserem Blut und Gut gefühlt, wie wenige wir waren, wie sehr unser Weiterleben in der Heimat nur noch von der zweifelhaften Duldung durch die russische Regierung abhing. Alles schien verloren bis auf den Glauben an uns selbst. Einige wenige verließen unter der drückenden Hoffnungslosigkeit jener Tage das Land, wohl in der Überzeugung, daß eine bleibende Rettung nur von Deutschland kommen könne. Die Zurückbleibenden, alle Lager und Stände, schlössen sich um so fester zusammen. Man ging an den Wiederaufbau wie an etwas Selbstverständliches. Auf die noch rauchende. Brandstätte Katzdangens wurden bereits die ersten Balken zum Neubau gefahren. Als ich meinem Vetter Recke nach der Zerstörung seiner alten Burg meine Teilnahme äußerte, erwiderte er: ‚Neuenburg ist in jedem Jahrhundert einmal abgebrannt‘. Niemand durfte am Lande verzweifeln. Die Ritterschaft sprach den Wegbleibenden öffentlich ihren Tadel aus.“

Er kaufte 1906 die Güter Perbohnen, Kalwen, Remessen und Post-Drogen, die vormals im Besitz seiner Verwandten mütterlicherseits, der Familie von den Brincken waren.

Der Verein der Deutschen

Freiherr von Manteuffel war Gründer und von 1906 bis 1911 Vorsitzender des „Vereins der Deutschen in Kurland“, der das ganze Deutschtum des Landes umfaßte. Der Deutsche Verein gründete in Stadt und Land Bürgerschulen vor allem für Mittelstand und Handwerkerkreise. Die Mitglieder schufen deutsche Volksbüchereien, wandernde Bücherkisten und veranstalteten deutsche Abende und Vorträge. Auch mit den Brudervereinen in Livland und Estland arbeiteten sie Hand in Hand. Gemeinsam mit ihnen wurde in Riga ein deutsches Handwerkerheim mit Fortbildungsschule gegründet, in Mitau ein vorbildliches Lehrerseminar erbaut. 1908 baute der Verein eine steinerne evangelisch-lutherische Kirche im kurländischen Jamaiken (1915 von den Letten zerstört).

„Zu diesem Vereine gehörten alle Deutschen, gleichviel welchen Standes. Man fragte auch nicht mehr, ob einer politisch rechts oder links eingestellt sei, sondern man war entweder russisch oder lettisch oder deutsch gesinnt. Und deutschgesinnt waren alle Balten. Auch in den beiden Schwesterprovinzen Livland und Estland waren gleichzeitig gleiche Verbände gegründet worden. In diesen Vereinen fanden sich der Adel und die anderen gebildeten Stände mit den deutschen Handwerkern und später mit den einwandernden Siedlern zu aufopfernder Arbeit fürs Deutschtum. Vor allem, waren es die Pfarrer, die tapfer und treu für die deutsche Sache eintraten. Viele rührende Züge haben sich mir tief eingeprägt. So brachte ein junger Baron Hahn, der mit seiner Mutter auf einem kleinen Gute in beschränkten Verhältnissen lebte, mir vor Weihnachten 300 Rubel, die er und seine Mutter ‚im Laufe eines halben Jahres mit vielen, aber gern getragenen Opfern für den Deutschen Verein gespart‘ hätten. Ich denke auch an eine Handwerkerswitwe, die ihr ganzes Vermögen, 65 Rubel, dem Verein vermachte, oder an Schüler, die zu seinen Gunsten auf Ferienausflüge, an Kinder, die auf Weihnachtsgeschenke verzichteten.“

Kolonisten des Gouvernements Wolhynien

Im Gouvernement Wolhynien im Süden des Russischen Reiches lebten rund 200.000 Deutsche (in Russisch-Polen, Wolhynien und Podolien zusammen waren es an die 500.000), und Freiherr von Manteuffel wollte unbedingt aus ihren Reihen Siedler für Kurland gewinnen, da die Letten nicht mehr vertrauenswürdig waren. Dies gelang ihm nach einer gehörigen Portion Überzeugungskraft. Zuletzt waren es über 4.000 Pächter aus Wolhynien auf seine Parzellem, aber auch andere Gutsherren der Region folgten seinem Beispiel: Im ganzen waren bei Beginn des Ersten Weltkrieges an die 16.000 deutsche Siedler in Kurland, die dem deutschen Städtertum eine breite bäuerliche Grundlage geben sollten.

„Als erste hatte Katharina II. Schwaben aus Württemberg an der Wolga angesiedelt; dort hatten sie sich stark vermehrt, etwa auf ½ - ¾ Millionen. Sie hatten ihr Deutschtum, wie auch ihre schwäbische Art, unverfälscht erhalten, aber in der russischen Umgebung ihre Tüchtigkeit teilweise eingebüßt. Im besonderen war es für sie verderblich gewesen, daß sie die russische Ordnung des gemeinsamen Landbesitzes, den ‚Mir‘, angenommen hatten. Diese Einrichtung, wonach der gesamte Acker der Gemeinde gemeinsam zu eigen ist und in bestimmten Zeiträumen, bisweilen sogar alljährlich unter ihre männlichen Glieder durch das Los immer wieder neu verteilt wird, unterband jedes landwirtschaftliche Streben, jede Verbesserung des Ackers, wie jeden Fortschritt und führte bei wachsender Bevölkerung zu einer höchst unglücklichen Zersplitterung der Ackerfläche in immer kleinere Einzelstücke. Da diese Siedler längst keinen Acker mehr hinzukaufen, von dem vorhandenen aber auch nicht mehr leben konnten, so waren viele zu Heimarbeitern geworden und dadurch wenig tauglich für unsere baltische Landwirtschaft. Trotzdem sind später doch manche in unsere Ostseemark und auch zu mir gekommen. Sie waren rassisch reiner und in ihrem deutschen Wesen auch unverfälschter als viele der übrigen Siedler Rußlands; und wer von ihnen einmal tüchtig war, stand nach Gesinnung und Willen zumeist höher als jene anderen, vor allem, wenn er als Kind dem russischen Einflusse entrückt und in einer baltischen Schule erzogen war. Im ganzen aber haben die Wolgadeutschen für unsere Siedlung keine größere Bedeutung erlangt. Es war doch zu schwer, sie an andere Verhältnisse zu gewöhnen. Das gilt auch für Livland, wo Landrat von Sivers-Römershof seine Siedlung anfangs mit ihnen aufbauen wollte. Auch in den übrigen deutschen Siedlungsgebieten des russischen Reichs, in Bessarabien, in Taurien und im Kaukasus traf man zuweilen Schwaben, die ihren dortigen Nachbardeutschen in der Regel überlegen waren, besonders treu ihr deutsches Wesen wahrten, ein starkes Stammesbewußtsein besaßen und mit einem gewissen Hochmut auf die anderen, von ihnen als ‚Kaschuben‘ bezeichneten, meist aus Norddeutschland eingewanderten Siedler herabsahen. Von allen deutschen Stämmen scheint sich der Schwabe am besten zur Siedlung zu eignen.“

Am 23. April 1906 kamen sie, vierzig Familien mit ihrem geringen Hausrat, vor allem mit großen Federbetten, und wurden auf die Güter verteilt. Jede Familie erhielt fünfundzwanzig Rubel (54 Mark). Für die Kinder wurden deutsche Schulen, eine höhere Bildung vermittelten die vom Deutschen Verein geschaffenen „Bürgerschulen“, die ursprünglich für die Kreisstädte gedacht waren. Aber die Letten nutzten jede Gelegenheit, die neuen Deutschen einzuschüchtern.

„Dazu kamen die lettischen Drohungen. Das eine Wohnhaus der Kolonistenknechte lag hart an der Landstraße, und die armen Frauen der Ankömmlinge mußten fortwährend sehen, wie vorbeifahrende Letten ihnen das Zeichen des Halsabschneidens machten. Es fanden sich an ihren Türen Totenköpfe und Kreuze, in Kohle und Kreide mehr oder weniger künstlerisch gemalt, und dergleichen geistreiche lettische Scherze mehr. Glücklicherweise wohnten sie zu mehreren Familien zusammen, so daß sie vor lettischen Angriffen gesicherter waren. Als sie zum erstenmal zur Kirche kamen, nahmen die aus dem vorhergehenden lettischen Gottesdienste herausströmenden Letten eine so drohende Haltung ein, daß ich gezwungen war, mich unter die Kolonisten zu stellen, um sie durch mein Ansehen zu schützen. Es war ein Glück, daß es damals zu keiner lettischen Gewalttat kam. Wäre einer der Neukömmlinge ermordet worden, so wäre es kaum möglich gewesen, die anderen im Lande zurückzuhalten. Aber glücklicherweise haben die Letten den Zeitpunkt, da ein Schreckschuß noch hätte wirken können, ungenützt vorübergehen lassen.“

Literat

Nicht nur als Schriftsteller und Dichter, aber auch als Literat engagierte sich Freiherr von Manteuffel. Er war Mitglied und Förderer der „Kurländischen Gesellschaft für Literatur und Kunst“ und gehörte 1912 zu den prominenten Zeichnern, die durch ihre Vorbestellung das Zustandekommen der großen deutschen Ausgabe der „Werke Friedrichs des Großen“ ermöglichten, die 1913/1914 Verlag von Reimar Hobbing in Berlin erschien und noch im 21. Jahrhundert von Antiquariaten hochgehandelt werden.[1]

Vertreibung durch Verbannung

Ende 1914/Anfang 1915 wurde Freiherr von Manteuffel vertrieben, er gelangte nicht rechtzeitig, wie andere, ins Deutsche Reich, harrte aus, wollte nicht kapitulieren. Er wurde von den Russen, die sich nun mit dem Deutschen Reich im Krieg befanden, verbannt und mußte ins Gouvernement Vjatka (Wjatka) im Ural an der sibirischen Grenze am eigentlich idyllischen Bergufer des Wjatka-Stromes, wo das Leben für alle Verbannt hart und oft tödlich war.

Die Deutschen konnten sich zwar frei bewegen (nur den Stadtpark durften sie nicht betraten), besuchten abends die Kneipe, wo sie sich austauschen konnten, saßen aber in der Falle. Schon der deutsche Sieg bei der Schlacht von Tannenberg, aber auch die folgenden Siege, hatte dafür gesorgt, daß die Russen den Deutschbalten gegenüber immer feindseliger wurden. Nicht wenige der verbannten erwarteten den Tod als Rache für den Krieg.

Viele der Verbannten hatten ihre Gemahlinnen und Kinder dabei, aber auch der Hofphotograph des russischen Kaisers, Fritz Eggler, wurde nach Wjatka verbannt, da gab es keine Unterstützung. Auch Bankier und Diplomat Heinrich Bockelmann, Vater von fünf Söhnen (die er in Schweden in Sicherheit wußte) und später Großvater von Udo Jürgens, hatte es hierher verschlagen. Bockelmann, Freiherr von Manteuffel und Eggler wurden Freunde, die sich täglich mehrere Stunden trafen. Bockelmann hatte erhebliche Geldmittel nach Wjatka mitgebracht, finanzierte die Gegend mit seinen persönlichen Wertpapieren, bestach den Kommandanten der Stadt und machte das Leben der Deutschen somit angenehmer, aber stets von der Gunst der kaiserlich-russischen Soldaten abhängig. Bockelmann konnte im Frühsommer von Moskau aus, wo er weiteres Geld beschaffen sollte, mit Hilfe nach Helsinki flüchten, wo er dann mit dem Auswärtige Amt in Berlin Kontakt aufnahm.

„Daß Baron Manteuffel deutsche Bauern aus Wolhynien auf seinen Gütern in Kurland angesiedelt hatte und als Bonner Borusse des deutschen Kaisers Corpsbruder war, bot natürlich Anlaß für seine Ausweisung. Er trug ungebrochen sein Los, bewegte sich, als wäre er frei wie immer, machte dem Gouverneur einen Besuch, kümmerte sich um die vielen dort untergebrachten reichsdeutschen Zivilgefangenen, veranstaltete Lesegottesdienste, vollzog Beerdigungen. Als meine Frau zwei Monate später mit unserer kleinen Tochter Rotraut mir nachreiste, hat er sie freundlich in Wjatka betreut.“ — der Philologe und Pädagoge Dr. Wilhelm Schlau über den Freiherrn von Manteuffel, den er 1915 in Wjatka besuchen durfte[2]

Freiherr von Manteuffel war schwer betrübt, als er erfuhr, daß die von ihm gebaute Kirche, die den „Zoegeschen Adler“ trug, von den Letten zerstört wurde, weil sie das Wappentier für den preußischen Adler hielten. Im Spätsommer 1917, nach über zwei Jahren, kam dann seine Chance, und er nahm sie wahr. Teilweise zu Fuß flüchtete er aus den Fängen der Bolschewisten, die nun zunehmend die Macht an sich rissen, und erreichte auf abenteuerlichen Umwegen Finnland, später dann das Deutsche Reich.

Erster Weltkrieg

Kaum im Reich angekommen, meldete er sich als Kriegsfreiwilliger beim Garde-Dragoner-Regiment „Kaiserin Alexandra von Rußland“ Nr. 2 beim Garde-Korps in Berlin. Mit dem Regiment kämpfte er an der Ostfront und war am Ende des Krieges als Leutnant der Reserve hochdekoriert, unter anderem mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes. In dieser Zeit kehrte er auch nach Kurland zurück und wurde 1918 nach Berlin entsandt, um dem deutschen Kaiser die Herzogskrone von Kurland anzubieten. Aber die Macht des Kaisers schwand zunehmend, auch das Kriegsglück.

Eiserne Division

Ende 1918 befand sich auch Freiherr von Manteuffel im Baltenland und wollte, wie so viele, den Kampf nicht aufgeben. Trotz des Novemberverbrechens unterstütze die provisorische Reichsregierung in Berlin die Männer tatkräftig, auch finanziell, die freiwillig im Baltikum bleiben wollten. Von Manteuffel wurde nun Baltikumkämpfer und Offizier der Eisernen Division. Auch seine Vetter Georg Baron von Manteuffel (1889-1962) – letzter Herr auf Katzdangen (in Erbfolge) –, Heinrich Baron von Manteuffel (1893–1946) und Hans Baron von Manteuffel (1894–1919) kämpften im Baltenland, allerdings nicht bei den reichsdeutschen Freikorps, sondern bei der Baltischen Landeswehr.

Trotz der Befreiung von Riga am 22. Mai 1919, wo sein Vetter als heldenhafter Stoßtruppenabteilungsführer fiel, war das Unternehmen zum Scheitern verurteilt, auch weil die Alliierten Deutsche nicht in Kurland haben wollten. Als die letzten deutschen Truppen abtransportiert wurden, wußte Freiherr von Manteuffel, daß für ihn alles verloren war. Schon mit seiner Verbannung nach Wjatka war er de facto enteignet, nun beschlossen die Letten dies offiziell. Nach Hunderte Jahre als Gutsherren und Junker war das Geschlecht Manteuffel-Katzdangen in Kurland entbehrlich geworden.

Zwischenkriegszeit

Freiherr von Manteuffel kehrte nach Berlin zurück, wo er in den nächsten Jahren auch zumeist leben sollte. Er bestätigte sich als politischer Schriftsteller und Dichter, kämpfte um die Rechte der vertriebene Baltendeutschen und war Mitglied verschiedener Organisationen, u. a. des Alldeutschen Verbandes in Berlin, Ehrenmitglied des Reichsverbandes der Baltikumkämpfer und Ehrenvorsitzender des Verbandes ehemaliger deutscher Kolonisten aus Rußland.

Ob er in der Zwischenkriegszeit wieder das unabhängigen Lettland mit einer neuen Minderheitsgesetzgebung (auch für Deutsche) besuchte – und das 1940 von der Sowjetunion endgültig annektiert wurde –, ist unbekannt.

Zweiter Weltkrieg

Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, war der Freiherr zu alt, um zu dienen, aber als dann der Ostfeldzug bevorstand und eine Rückeroberung des deutschen Kurlandes möglich erschien, ließ von Manteuffel es sich nicht nehmen, sich beim OKW zu melden. In Königsberg erhielt er eine Ausbildung zum Sonderführer der Wehrmacht im Rang eines Rittmeisters. Im Frühjahr bzw. Sommer geriet der 73jährige Freiherr von Manteuffel in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurde in die VSA verschleppt. 1946 wurde er repatriiert und aus der Gefangenschaft entlassen.

Nachkriegszeit

Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft lebte der betagte Freiherr im oberbayerischen Traunstein. Wie seine Verhältnisse waren, ließ sich nicht ermitteln, sicher scheint nur zu sein, daß er nie geheiratet hat.

„Nicht seine Länge, sondern die Fülle und Kraft seiner Erlebnisse bestimmen den Wert eines Lebens.“ — Karl Freiherr von Manteuffel[3]

Tod

Rittmeister a. D. Dr. Dr. h. c. Karl Freiherr von Manteuffel gen. Zoege-Katzdangen verstarb 1948 in Traunstein, seine Heimat und seine Güter in Kurland sollte er nie wieder sehen. Er ruht in der Familiengruft auf Schloß Pappenheim im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Sein Vetter Heinrich Nikolaus Karl Georg von Manteuffel (1893–1946) hatte Sibylla Julia Georgine Valerie Marie Gräfin zu Pappenheim (1903–1996) geheiratet und bot somit der enteigneten von Manteuffels einen neuen familiären Mittelpunkt in Bayern.

Weitere Namensvarianten

Zumeist wurde Freiherr von Manteuffel als „Kreismarschall a. D. Dr. Dr. h. c. Karl Freiherr von Manteuffel gen. Zoege-Katzdangen“ publiziert, es gibt aber auch zahlreiche andere Namensvarianten:

  • Manteuffel Katzdangen, Carl von
  • Manteuffel-Katzdangen, Karl von
  • Katzdangen, Carl von Manteuffel-
  •  Szöge, Karl v. Manteuffel
  • Zoege von Manteuffel, Karl
  • Manteuffel Szoege, Karl von
  • Manteuffel-Szoege, Karl von
  •  Mannteufel-Szöge, Karl
  • Manteufel-Szöge, Carl von
  •  Manteuffel-Zöge-Katzdangen, Karl von
  • Zöge-Katzdangen, Karl von Manteuffel-
  • Manteuffel Zöge-Katzdangen, Karl von
  •  Manteuffel genannt Zöge-Katzdangen, Karl von
  •  Manteuffel gen. Zöge, Carl von
  • Manteuffel genannt Zöge, Carl von
  • Manteuffel genannt Szoege, Karl von
  • Zoege-Katzdangen, Karl von
  • Manteuffel-Zoege, Karl von
  •  Manteuffel-Zöge, Carl von
  •  Manteuffel Zöge, Carl von
  • Manteuffel-Szöge, Carl von
  • Manteuffel gen. Szöge, Carl von
  • Zoege-Katzdangen, Karl
  • Manteuffel-Katzdangen, Karl von
  •  Zoege von Manteuffel, Karl Wilhelm von
  • Manteuffel, Karl von
  •  Manteuffel-Szöge, Karl von
  • Szöge, Karl von Manteuffel

Auszeichnungen, Ehrungen und Mitgliedschaften (Auszug)

Werke (Auswahl)

  • Zahlreiche veröffentlichte Gedichte
  • Sozialaristokratische Ideen, Berlin 1896
  • Das Sparen. Sein Wesen und seine volkswirtschaftliche Wirkung, Dissertation, Halle/Saale 1899
    • erweiterte Ausgabe 1900 beim Verlag von Gustav Fischer in Jena veröffentlicht, die Dissertation stellten die ersten beiden Kapitel
  • Deutschland und der Osten, München-Berlin 1921 (mehrere Auflagen, 3. Aufl. 12.-25. Tsd. 1926)
  • Die kommende deutsche Revolution, 1931
  • Erlebte Lieder. Im Alter für das neue Deutschland gesammelt und erganzt, mehrere Auflagen zwischen 1934 und 1938
  • Meine Siedlungsarbeit in Kurland, Leipzig 1941 (erschienen im Januar 1942), zweite Auflage 1942

Literatur

  • Vorkämpfer des baltischen Deutschtums Baron Manteuffel-Katzdangen, in Alfred Rosenbergs „Nationalsozialistische Monatshefte. Zentrale politische und kulturelle Zeitschrift der NSDAP“, Heft 146 Mai 1942 „Europa“ (13. Jahrgang)

Fußnoten

  1. Die Werke Friedrichs des Großen – Namenliste
  2. Dr. Schlau, verheiratet mit Frieda Dorothea, geb. Neander (1888–1984), hatte fünf Kinder: Rotraut Dorothea, Prof. Dr. Wilfried Karl Theodor, Karl Otto Wolfgang, Irmela Maria und Hella Elisabeth.
  3. „Ich bin Gott dankbar, viel erlebt zu haben. Nie habe ich ein beschauliches Dasein ersehnt, wie es meinem Großvater und Vater beschieden war, im stillen, engen Kurland, ausgefüllt von Landwirtschaft, Jagd, Familienereignissen und immer mehr entmachteter Landesführung, ein Leben, vielleicht zu Hause gesegnet und nach außen mit einigen Ehrenämtern gekrönt. Lieber wollte ich auf dem offenen Meere des Schicksals Sturm und Wellengang erleben; ich ahnte nicht, daß der Orkan des Weltkrieges mich so bald schon im Heimathafen selber erreichen und mein Lebensschiff zertrümmern würde. Und doch ziehe ich mein Schicksal auch heute noch einem ereignislosen Dasein vor. Freilich wäre es schöner gewesen, die Erdenreise als Habenichts zu beginnen und als Majoratsherr zu beschließen statt umgekehrt, und ebenso hätte ich es vorgezogen, das Vertrauen der Ritterschaft und ihre Zuneigung im Alter, wo ich sie auch mehr verdient hätte, zu genießen, anstatt in der Jugend, wo man so manches Geschenk des Schicksals nicht genügend zu schätzen weiß. Aber nicht jeder Lebensroman endet mit einem ‚Happy end‘; man muß zufrieden sein, wenn er wenigstens spannend war.“ In: Meine Siedlungsarbeit in Kurland, Einleitung des Verfassers.