Schütte, Ludwig

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Ludwig „Lutz“ Schütte (Lebensrune.png 23. Mai 1912 in Bremen; Todesrune.png 13. April 1993 in, je nach Quelle, Hamburg oder Bremen) war ein deutscher Fahnenjunker der Reichswehr und Offizier der Wehrmacht, zuletzt Oberstleutnant des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

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Ludwig Schütte wurde am 23. Mai 1912 in Bremen geboren und absolvierte nach dem Abitur am 15. März 1931, eine Lehre bei der Firma „Kulenkampff“ in Bremen. Vom 15. Juni bis zum 30. September 1933 schloß er sich dem Arbeitsdienst in Rotenburg an, wonach er nach einer kurzen Arbeitsstelle bei der väterlichen Firma „Schütte & Bünemann“, am 4. April 1934 als Fahnenjunker dem Infanterie-Regiment 16 in Oldenburg beitrat. Nach der Beförderung zum Fahnenjunker-Gefreiten und zum Fahnenjunker-Unteroffizier wurde er vom Januar bis Oktober 1935 an die Kriegsschule Dresden kommandiert. Mit der Beförderung zum Leutnant beim Infanterie-Regiment 69 in Hamburg, am 1. April 1936, wurde er von dort als Adjutant des Ersatz-Bataillons zum Infanterie-Regiment 90 versetzt. Am 1. April 1939 wurde er zum Oberleutnant befördert und während des Polenfeldzuges zur Ausbildung des Arbeitsdienstes nach Rotenburg/Wümme versetzt. Ab Januar 1940 war er, als Adjutant des III. Bataillons des Infanterie-Regiments 469, am Westwall nördlich Aachen, im Raum Herzogenrath/Merkstein, eingesetzt und wurde im März 1940 Kompaniechef der 11. Kompanie. Mit Beginn der Kampfhandlungen gegen Frankreich stieß Schüttes Division über Holland-Belgien-Valenciennes nach Frankreich vor. Während des Vormarsches erstürmte seine Kompanie u. a. das Fort Marchovelette bei Namur. Die Kapitulation Frankreichs erlebte Ludwig Schütte am 24. Juni 1940 in Semur bei Dijon. Für seine erfolgreichen Kämpfe in Frankreich erhielt Schütte beide Eisernen Kreuze. Von Juli bis Oktober 1940 wurde er als Stadtkommandant von Lemvik/Dänemark eingesetzt und übernahm weiterhin den Küstenschutz an der Nordsee im betreffenden Raum. Es folgte die Versetzung auf den Truppenübungsplatz Bergen-Hohne zur Aufstellung der 131. Infanterie-Division, wo er die 2. Kompanie übernahm.

Im April 1941 wurde die Division an die polnisch-sowjetische Grenze, an den Bug, verlegt und nahm so am Einmarsch in die Sowjetunion teil. Nach schnellem Vormarsch nahm die Härte der Kämpfe ab Oktober zu. Trotz der gut ausgebildeten und ausgerüsteten sibirischen Gegner, ging es über Alexin, zwischen Kaluga und Tula bis südwestlich nach Serpuchow, nahe Moskau, wo am 6. Dezember 1941 der Vormarsch zum Stehen kam und der Rückmarsch bis in die Gegend Roslawl angetreten werden mußte. Am 1. März 1942 zum Hauptmann befördert, folgten schwere Wochen im Stellungskrieg. Im Sommer 1942 wurde das Füsilier-Bataillon nach Rshew verlegt und nahm dort an der Erstürmung einer wichtigen Höhe teil. Dafür wurde er am 26. Dezember 1942 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet, nach bis dahin sieben Tapferkeitstaten. Er wurde dann zum Kommandeur des Divisions-Füsilier-Bataillons 131 ernannt und erhielt als Major und Kommandeur des Divisions-Füsilier-Bataillons 131, der 131. Infanterie-Division, am 23. Februar 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes für das Halten des Brückenkopfes Nowiki an der Luchessa gegen überlegene gegnerische Kräfte. Ludwig Schütte legte dabei besonderen Wert darauf, daß er diese Auszeichnung nur stellvertretend für seine Soldaten erhielt. Ende Februar 1944 wurde das Bataillon mittels Zug nach Kowel verlegt, um dort an der Entsetzung einer Waffen-SS-Division teilzunehmen. Dabei brach sich Schütte ein Bein und wurde nach Schwerin ins Lazarett gebracht. Am 13. Mai 1944 heiratet er, nach seiner Genesung, während eines Bombenangriffes auf Bremen.

Nachdem er sich beim XI. Generalkommando zurückmeldet, wurde er als Taktiklehrer an die Offiziersschule nach Metz versetzt, bat aber schon bald um Rückversetzung zu seiner Division. Der Divisionskommandeur General Meyer-Buerdorf, hatte ihn währenddessen bereits als Regimentskommandeur für das Grenadier-Regiment 432 angefordert. Nach der Beförderung zum Oberstleutnant am 1. September 1944 übernahm er das Kommando über das Grenadier-Regiment 432 seiner Division. Nach einem kurzen Fronturlaub stieß er am 15. Januar 1945 auf sein Regiment, das sich im Rückzug an der polnisch-russischen Grenze befand und einen Weg durch Ostpreußen über Goldap, Gumbinnen, Allenstein, Sensburg und Rosenberg bis zum Kurischen Haff einschlug. Die Soldaten wurden dabei getrieben, durch ihren Einsatz das Leben der flüchtenden Zivilbevölkerung zu schützen.

Kriegsgefangenschaft

Am 25. März 1945 geriet er in Rosenberg am Frischen Haff bei Heiligenbeil in russische Kriegsgefangenschaft. Nach der Sammlung der Gefangenen im April 1945 in Ragnit bei Tilsit, in einem riesigen Trakehner-Gestüt, wurden die Soldaten per Zug nach Jelabuga an der Kama (Lager 119/4), etwa 800 km östlich von Moskau, verbracht. Schütte wurde 1946 in ein Gefängnis nach Kasan gebracht, wo er zunächst zehn Monate in Einzelhaft und dann ein halbes Jahr in Gruppenhaft verbringen mußte. Nach Aussagen von früher Heimgekehrten wurde Schütte im Gefängnis von Kasan zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, nachdem er zunächst eine Todesstrafe erhielt, die aber aufgrund der Aufhebung der Todesstrafe ausgesetzt wurde. Im Oktober 1947 wurde er in einer dreiwöchigen Fahrt nach Workuta verlegt, wo er in einer Ziegelei bzw. in einem Bergwerk schuften mußte. Lutz Schütte konnte bereits am 26. Dezember 1945 per Postkarte seiner Frau ein erstes Lebenszeichen schicken, die am 7. Februar 1946 ankam. Alle vier bis sechs Wochen kamen Karten, bis sie ab dem 7. Januar 1947 ausblieben. Erst am 4. Juni 1949 kam über das Deutsche Rote Kreuz die Nachricht, daß er zu 25 Jahren in Rußland verurteilt und abtransportiert worden war. Erst im Jahre 1951, nach über vier Jahren erhielt seine Familie ein Lebenszeichen von ihm aus dem Lager Stalingrad (Nr. 7362), wohin er zum Aufbau der zerstörten Häuser verlegt wurde.

Spätheimkehrer

Im Sommer 1953 wurde er über Moskau nach Swerdlowsk verlegt und kehrte dann am 13. Oktober1955 aus der Gefangenschaft in die Heimat über Herleshausen nach Bremen, als einer der letzten deutschen Kriegsgefangenen zurück. Der Truppenarzt der 131. Infanterie-Division, bzw. des Grenadier-Regimentes 432 schrieb 1950 in einer eidesstattlichen Erklärung an das Deutsche Auswärtige Amt über Ludwig Schütte:

Hauptmann bzw. Oberstleutnant Schütte zeigte sich stets aufgeschlossen gegenüber dem geringsten Schützen im Graben, ihn kennzeichneten große Güte, ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, ein hohes Verantwortungsgefühl. Weiterhin hielt er sich stets an strikteste Wahrung der Rechte der Soldaten wie auch der Zivilbevölkerung. Gegenüber den Zivilisten seines Befehlsbereiches zeigte er sich überaus hilfsbereit. Er wahrte deren Eigentums- und Lebensrechte auch wenn er dadurch an anderen Stellen Unverständnis hervorrief. Mit großem Eifer und Verantwortungsbewußtsein überwachte er die ärztliche Betreuung der Zivilpersonen, so schaffte Schütte während einer Flecktyphus-Epidemie im Frühjahr 1943 alle erdenklichen Voraussetzungen für die Bekämpfung der Krankheit. In Notzeiten beteiligte er die Bevölkerung an der Truppenverpflegung. Die Bevölkerung brachte über Schütte nur Bewunderung und Freundlichkeit zum Ausdruck. Auch die Behandlung der Gefangenen wurde von ihm in christlicher Art und Weise und unter Beachtung der Menschenwürde veranlaßt.[1]

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten