Müller, Friedrich-Wilhelm

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General Friedrich-Wilhelm Müller

Friedrich-Wilhelm Müller (auch: Friedrich Wilhelm; Lebensrune.png 29. August 1897 in Barmen heute Wuppertal; Todesrune.png 20. Mai 1947 in Chaidari bei Athen ermordet) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Polizei und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie[1] und Schwerterträger des Zweiten Weltkrieges.

Militärische Laufbahn

Oberst Friedrich-Wilhelm Müller (rechts)
Wetzlarer Anzeiger vom 9. April 1942
Müller pflegte stets guten Kontakt zu seinen Männern. Hier zeichnet er Soldaten seiner siegreichen Division mit dem Eisernen Kreuz aus.

Erster Weltkrieg

Friedrich-Wilhelm Müller trat 1914 als Kriegsfreiwilliger in das 1. Pommersches Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm IV“ Nr. 2 ein. 1915 wurde er im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 266 zum Leutnant der Reserve befördert. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm u. a. beide Eisernen Kreuze verliehen.

Zwischenkriegszeit

Nach Kriegsende wurde Müller in die Schutzpolizei (Schupo) übernommen. Am 16. März 1936 wurde Polizei-Major Müller als Heeres-Major in die Wehrmacht übernommen, wurde Kompaniechef im Infanterie-Regiment 81 in Frankfurt/Main und wurde am 10. November 1938 zum Kommandeur des III. Bataillons/Infanterie-Regiment 105 ernannt. Am 1. Mai 1939 folgte seine Beförderung zum Oberstleutnant.

Zweiter Weltkrieg

Beileidsschreiben von Generalmajor Friedrich-Wilhelm Müller zum Soldatentod von Ludwig Kohlhaas

Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges bezog er mit seinem Bataillon Stellungen im Westen. Er führte das Bataillon dann im Frankreichfeldzug. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 1. Oktober 1940 wurde er zum Kommandeur des Infanterie-Regimentes 105 ernannt. Im Januar 1941 kam er mit seinem Regiment als Lehrtruppe nach Rumänien, anschließend nahm er im April 1941 am Balkanfeldzug teil. Ab Juni 1941 folgte der Feldzug gegen Rußland. Für seine persönliche Leistung bei der Erzwingung des Bug-Überganges erhielt er am 22. September 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Am 1. Januar 1942 wurde er dann zum Oberst befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1941 festgelegt. Für die Bereinigung der sowjetischen Landung bei Eupatoria im Januar 1942 wurde ihm am 8. April 1942 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.

Am 1. August 1942 wurde er zum Generalmajor ernannt, wobei das Rangdienstalter auf den 1. September 1942 festgelegt wurde. Gleichzeitig wurde er als Nachfolger von Ludwig Wolff zum Kommandeur der 22. Infanterie-Division in Griechenland ernannt. Von November 1942 bis September 1944 lag die Luftlande-Division auf Kreta. Am 1. April 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Am 18. Juni 1943 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.

Mitte Februar 1944 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Bereits vorher hatte man geplant ihn zu entführen, was dann mit seinem Nachfolger, Generalmajor Heinrich Kreipe gemacht wurde.[2]

Am 4. Mai 1944 wurde er mit der Führung des V. Armeekorps beauftragt. Anfang Juni 1944 gab er die Führung wieder ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 2. Juni 1944 übernahm er für etwa eine Woche die Führung des LIX. Armeekorps. Danach wurde er am 10. Juni 1944 wieder in die Führerreserve versetzt. Am 1. Juli 1944 wurde er zum General der Infanterie befördert. Als solcher wurde er jetzt zum Kommandant der Festung Kreta ernannt. Als Sühnemaßnahme nach der Entführung von Generalmajor Kreipe gab er angeblich den folgenden Befehl zur Zerstörung der Stadt Anogia und die Hinrichtung der männlichen Einwohner:

„Da die Stadt Anogia ein Zentrum der englischen Spionagetätigkeit auf Kreta ist, da die Einwohner Anogias den Sabotageakt von Damasta ausgeführt haben, da die Partisanen verschiedener Widerstandsgruppen in Anogia Schutz und Unterschlupf finden und da die Entführer Generals Kreipe ihren Weg über Anogia genommen haben, wobei sie Anogia als Stützpunkt bei der Verbringung nutzten, befehlen wir, den Ort dem Erdboden gleichzumachen und jeden männlichen Einwohner Anogias hinzurichten, der innerhalb des Dorfes oder in seinem Umkreis in einer Entfernung bis zu einem Kilometer angetroffen wird.“

Im September 1944 gab er sein Kommando ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 13. November 1944 wurde er zum Kommandierenden General des XXXIV. Armeekorps ernannt.

Am 8. Dezember 1944 gab er sein Kommando ab und wurde dafür, im Tausch mit General der Flieger Hellmuth Felmy, zum Kommandierenden General des LXVIII. Armeekorps ernannt. Dieses führte er jetzt auf dem Rückzug durch den Balkan. Für seine Führungsleistung wurden ihm am 27. Januar 1945 die Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub verliehen. Am 29. Januar 1945 wurde er zum Oberbefehlshaber der 4. Armee in Ostpreußen ernannt. Im April 1945 geriet er in britische Kriegsgefangenschaft, wurde in Trent Park verhört und anschließend an Griechenland ausgeliefert.

Kampfgruppe Müller

Generalleutnant Friedrich-Wilhelm Müller im taktischen Gespräch mit einem Feldwebel der 3. (Jäger-)Kompanie der Küstenjäger-Abteilung „Brandenburg“.[3] Leros, November 1943
Küstenjäger, Brandenburger und Fallschirmjäger abgekämpft aber glücklich nach dem Unternehmen „Leopard“.

Auf den kleineren Inseln des italienischen Dodekanes hatte sich die italienische Besatzung auf die Seite Badoglios geschlagen und britischen Truppenkontingenten Zutritt gewährt. Mit der Rückeroberung dieser Inseln wurde General Müller, der Kommandeur der 22. Infanterie-Division (zeitweise auch als 22. Luftlande-Division benannt), am 24. September 1943 beauftragt. Von der 22. Inf.Div. gehörten seiner Kampfgruppe folgende Einheiten an:

  • II./16 (Major Aschoff)
  • II./65 (Major Sylvester von Saldern)
  • 2./Pi.Btl. 22 (Oblt. Terslegen)
  • 2./Fla 22 (Oblt. Wirtwein)
  • 3./A.R. 22 (Oblt. von Metzsch), mit Leichtgeschützten und
  • die 4./A.R. 22 (Oblt. Heider) mit Geb.Kp. 15.

Am 1. Oktober 1943 wurden die zur Kampfgruppe gehörenden Teile der 22. Inf.Div. in Kreta verladen, das II./16 und der Stab der Kampfgruppe in Iraklion in den Transportern „Citta di Savonna“ sowie F 336, F 338 eskortiert von U-Boot-Jäger 2109 und das II./65 mit Flak, Artillerie und Pionieren in Suda in die Transporter „Katherine Schiaffino“, „Karin“, „Trapani“, die Geleitboote F 123, F 129, F 308, F 370, F 496 und F 532, eskortiert von U-Jäger 2101 und U-Jäger 2102 (21. U-Bootjagdflottille).

Außerdem unterstanden dem General Müller:

Das III./Grenadier-Regiment 440 war vorher nach Piräus überführt worden und wurde dort in den Transporter „Ingeborg“ und das Geleitboot F 497 verladen. Die Schiffe aus Piräus geleiteten die Minenschiffe „Drache“ und „Bulgaria“ sowie U-Jäger 2110 und U-Jäger 2111 (21. U-Bootsjagdflottille).

Bei Naxos vereinigten sich die Geleite mit den drei Sturmbooten der Küstenjäger, R 34, R 194, R 210, GA 41, GA 42, GA 44, GA 45 und KFK 2.

Die Kampfhandlungen begannen mit der Bombardierung und Zerstörung des Flugplatzes Antimachia auf der Insel Kos. Die Geleite erreichten die Insel Kos und landeten am 3. Oktober 1943. Am Ende des Tages war die Insel erobert. 1.388 Briten und 3.145 Italiener fielen in deutsche Hand. Die Briten hatten 65, die Deutschen 14 Tote zu beklagen. Der italienische Kommandeur Oberst Felice Legio und 101 seiner Offiziere wurden auf Müllers Befehl exekutiert.

Am 26. September 1943 wurde Porto-Lago, der Hafen der Insel Leros, durch etwa 20 Ju 88 der Ju-88-Kampfgruppe der Chef-Ausbildungswesen (A.W.)-Gruppe bombardiert, dabei wurden der griechische Zerstörer „Vasilissa Olga“ und der britische Zerstörer HMS „Intrepid“ versenkt.

General Müllers Truppen sollten vom IX. Festungs-Infanterie-Bataillon 999 (Bewährungsbataillon der Wehrmacht) ersetzt werden. Der Geleitzug, der sie zur Insel brachte, wurde jedoch am 7. Oktober 1943 von britischen Kriegsschiffen angegriffen. Die Transporter „Olympos“, der U-Jäger 2111 und fünf der sechs Fähren wurden versenkt.

Ein anderer Geleitzug mit den Minenlegern „Drache“ und „Bulgaria“ wurde vom britischen U-Boot „Unruly“ angegriffen. Die „Bulgaria“ sank mit 350 Soldaten. Von beiden Geleitzügen ertranken 659 Soldaten. Das IX. Festungs-Infanterie-Bataillon 999 wurde dadurch stark dezimiert.

Ein dritter deutscher Geleitzug mit den Transportern „Karl“ und „Trapani“ mit dem noch vollständigen XI. Festungs-Infanterie-Bataillon 999 versuchte durchzubrechen. „Karl“ wurde am 16. Oktober 1943 durch das U-Boot „Torbay“ versenkt, „Trapani“ konnte noch die Truppe auf Kalymnos an Land bringen, wurde aber in der Nacht von 17. zum 18. Oktober 1943 ebenfalls versenkt. Ein vierter Geleitzug mit dem X. Festungs-Infanterie-Bataillon 999 auf dem Transporter Ingeborg wurde vom U-Boot „Unsparing“ in die Meerestiefe befördert. Die Überlebenden dieser Bataillone wurden mit der Sicherung der Inseln Kos und Kalymnos beauftragt.

Gegen die Inselfestung Leros wurden in der Zeit vom 26. September bis zum 11. November 1943 984 Flugzeuge eingesetzt. Der Jagdfliegereinsatz umfaßte 161 Flugzeuge. Folgende Luftwaffen-Einheiten wurden eingesetzt:

Es waren noch dabei:

Die 5./KG 100 versenkte am 11. November mit Gleitbomben den Zerstörer „Rockwood“ und am 12./13. November 1943 die „Dulverton“.

Am 7. Oktober 1943 nahm Hauptmann Armin Kuhlmann mit seinen Küstenjägern die Insel Kalymnos kampflos.

In der Zeit vom 12. bis zum 16. November 1943 lief dann das erfolgreiche Landungsunternehmen mit dem DecknamenLeopard“ (auch bekannt als Taifun-Leopard) der Kampfgruppe „Müller“ gegen die Insel Leros, an dem Brandenburger und Teile der 22. Inf.-Div. wesentlichen Anteil hatten (Anlandung in der Pandeli-Bucht, ostwärts der Stadt Leros). Nach sehr harten Kämpfen haben die Inselverteidiger am 17. November 1943 kapituliert. 357 Briten und 408 Deutsche fielen in den schweren Kämpfen. 3.200 Briten und 5.350 Italiener wurden gefangengenommen.

Am 22. November 1943 hat der Kommandeur des (Jäger)-Regiments 1 „Brandenburg“, Major Wilhelm Walther, die Insel Samos, nach schwerer Bombardierung und Zerstörung der Kleinstädte Tygani und Vathy, kampflos genommen. Lipsos, Patmos, Fourni und Ikaria wurden am 10. November, Kastelloriso am 27. November 1943 besetzt.

Nachdem das IX. und XIII. Festungs-Infanterie-Bataillon 999 die Besetzung der Inseln Leros und Samos übernommen hatten, verließ die Kampfgruppe „Müller“ am 21. Dezember 1943 auf dem Seewege die Inseln und kehrte über Piräus nach Kreta zurück (das III./Grenadier-Regiment 440 war schon am 15. Dezember 1943 nach Chios und Mytilini zurückgekehrt). In Piräus noch bekam eine große Anzahl von Soldaten, die der 22. Inf.Div. angehörten, drei Wochen Sonderurlaub, die restlichen Teile wurden am 2. Februar 1944 nach Kreta verlegt.

Nach der Rückkehr der Sonderurlauber wurde in Athen aus Teilen des II./Grenadier-Regiments 16 und des II./Grenadier-Regiments 65 das Füsilier-Bataillon „Rhodos“ aufgestellt. Das Gerät der Kampfgruppe „Müller“ wurde in Vathy auf das neue Schiff „Leda“ verladen, das jedoch auf dem Wege nach Piräus von feindlichen Flugzeugen versenkt wurde.

Endkampf um Deutschland

Zuletzt war Müller Führer des XXXIV. Armeekorps, Kommandierender General des LXVIII. Armeekorps und Oberbefehlshaber der 4. Armee beim Endkampf um Ostpreußen. Im April 1945 geriet er in britische Kriegsgefangenschaft und wurde völkerrechtswidrig an Griechenland ausgeliefert.

Tod

Wegen angeblicher „Kriegsverbrechen“ auf der Insel Kreta geriet er in die Fänge der Siegerjustiz und wurde in Athen zum Tode verurteilt. Am 20. Mai 1947 wurde er um 5 Uhr zusammen mit General der Fallschirmjäger Bruno Bräuer erschossen.

Kriegsgräberstätte Dionyssos-Rapendoza

Ruhestätte

General der Infanterie Friedrich-Wilhelm Müller ruht nicht auf der Kriegsgräberstätte in Maleme, sondern auf der Kriegsgräberstätte Dionyssos-Rapendoza bei Athen. In seiner Nähe ruht Oberfeldwebel und Sonderführer Friedrich „Fritz“ Schubert, Führer des Jagdkommandos „Schubert“.

Auszeichnungen (Auszug)

Kaiserreich

Beförderungen

  • 26. November 1915 Leutnant d. R.
  • 1923 Oberleutnant der Polizei
  • 4. April 1928 Hauptmann der Polizei
  • 1. März 1936 Major der Landespolizei
  • 16. März 1936 Major des Heeres
  • 1. Mai 1939 Oberstleutnant
  • 17. Dezember 1941 mit Wirkung vom 1. Januar 1942 Oberst
    • RDA vom 1. Oktober 1941 bzw. nach anderen Quellen vom 1. Februar 1941
  • 10. August 1942 mit Wirkung vom 1. August 1942 Generalmajor (ohne RDA)
    • am 16. November 1942 wurde das Rangdienstalter auf den 1. September 1942 festgelegt
  • 1. April 1943 Generalleutnant
  • 1. Juli 1944 General der Infanterie

Drittes Reich

Literatur

  • Giorgos Harokopos: Die Entführung von General Kreipe, Kouvidis Manouras, Iraklio (2002), ISBN 960-86883-4-5[4]

Verweise

Fußnoten

  1. General der Infanterie war ein Dienstgrad in ehemaligen deutschen Landstreitkräften (kaiserlichem Heer, Reichswehr und Wehrmacht) und in der k. u. k. Armee von Österreich-Ungarn (ab 1908), und zwar in den deutschen Armeen der regulär dritthöchste Generals-Rang nach dem Generalfeldmarschall und dem Generaloberst. Kavallerieoffiziere wurden entsprechend zum General der Kavallerie, Artillerieoffiziere zum General der Artillerie befördert (vgl. General der Waffengattung). In der Wehrmacht gab es außerdem noch die gleichwertigen Dienstgrade General der Panzertruppe, General der Pioniere, General der Gebirgstruppe und General der Nachrichtentruppe. In der Luftwaffe konnte der entsprechende Dienstgrad General der Flieger lauten. Der Dienstgrad wurde allgemein nur in der Form General benutzt, ohne die Herkunftstruppengattung des Trägers anzugeben.
  2. Am Abend des 26. April 1944 wurde Generalmajor Kreipe von den Spionen Patrick Leigh Fermor und William Moss im Auftrag der britischen Special Operations Executive (SOE) und kriminellen kretischen Partisanen bei Archanes entführt. Über Kairo und London wurde Kreipe zunächst ins Gefangenenlager Trent Park in England gebracht, wo er sich vom 25. Mai bis zum 23. August aufhielt. Dann wurde er nach Kanada verbracht und im Oktober 1947 aus der Kriegsgefangenschaft nach Deutschland entlassen. Zweck der Entführung Kreipes war der Versuch, die Kampfmoral und das Durchhaltevermögen der Kreter zu stärken und die Kampfmoral der Wehrmacht zu schwächen. Ferner wurde auf einen Prestigegewinn für die Alliierten gesetzt. Beides schlug fehl, Kreta bleib bis zum Ende des Krieges in deutscher hand.
  3. Die Tatsache, daß Generäle sich mit Unteroffizieren taktisch berieten, war eher unüblich, allerdings genossen die Brandenburger einen Sonderstatus, der auch von höchsten Rängen geachtet wurde.
  4. Hier wird Müller falsch mit dem Vornamen „Walter“ benannt.