4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division

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4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division, Truppenkennzeichen.png

Die 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division war eine Panzergrenadier-Division der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Sie wurde aus Polizisten und Freiwilligen gebildet und war nach Teilnahme am Westfeldzug an der Ostfront und bei der Bandenbekämpfung am Balkan eingesetzt.

Geschichte

Gruppenbild der Infanterie-Nachrichten-Ersatz-Kompanie der SS-Polizei-Division in Waldenburg 1940
Polizeisoldaten am sMG
SS-Polizei an der Ostfront
Panzerjäger der 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division während des Unternehmens „Sonnenwende“

Am 18. September 1939 erfolgte durch den Führer der Aufstellungsbefehl für eine Polizei-Division aus etwa 15.000 freiwilligen Polizisten der Ordnungspolizei, welche durch Artillerie- und Nachrichten-Einheiten des Heeres verstärkt wurden. Am 1. Oktober 1939 wurde die Aufstellung auf dem Truppenübungsplatz Wandern vollzogen. Die Division hatte zunächst Sicherungsaufgaben im gerade eroberten Polen zu erfüllen, die neuen Gebiete mussten gesäubert und befriedet werden.

Beim Westfeldzug war die Division im Rahmen der 12. Armee an den Durchbruchskämpfen beteiligt und verblieb anschließend als Besatzungstruppe in Frankreich, wo weitere Ausbildung und Umgruppierungen erfolgten.

Am Unternehmen „Barbarossa“ nahm die Polizei-Division im Rahmen der Heeresgruppe Nord teil. Nach einem Marsch von 1.000 km durchbrach sie bei Luga die zäh verteidigten Bunkerstellungen und nahm an der Leningrader Blockade teil. Bei den Kämpfen fiel auch Divisionskommandeur SS-Gruppenführer Mülverstedt im August 1941 an der Spitze seiner Männer. Im Januar 1942 wurde die Division entlang des Flusses Wolchow eingesetzt, wo sie heftigste Angriffe eines zahlenmäßig weit überlegenen Feindes entschieden abwehrte. Am 24. Februar erfolgte die Aufnahme in die Waffen-SS.

SS-Polizei-Division

Die SS-Polizei-Division wurde im Herbst 1942 wieder an die Front vor Leningrad verlegt, wo sie ihren erworbenen hervorragenden Ruf erneut unter Beweis stellte. Im Januar 1943 geriet die SS-Polizei-Division unter bolschewistische Angriffe südlich des Ladogasees, wobei der Feind schließlich die deutsche Abwehrlinie im Februar durchbrach und die SS-Männer zum Rückzug nach Westen auf neue Stellungen bei Kolpino zwang. Diese wurden erfolgreich gehalten, bis man sich Anfang März 1944 aufgrund des Drucks auf die Panther-Stellung zurückziehen musste. Die SS-Freiwilligen-Legion Niederlande wurde der Division im Verlauf des Jahres 1944 als Verstärkung bei der Heeresgruppe Nord zeitweise unterstellt.

4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division

Während die verbliebenen kampffähigen Mannschaften der Division in der Kampfgruppe „SS-Polizei-Division“ und dann ab 20. Oktober 1943 als Kampfgruppe „Bock“ unter SS-Standartenführer Friedrich-Wilhelm Bock zusammengefaßt worden waren, welche noch bis Anfang Mai 1944 im Einsatz war, wurde im April 1943 im Heidelager damit begonnen, aus den Resten der Division, etwa 2.500 Mann, eine Panzergrenadier-Division aufzustellen. Teile der sich in Aufstellung befindlichen Division wurden gegen polnische Partisanen eingesetzt. Im Juli 1943 wurden Teile der Division auf den Balkan nach Serbien und Griechenland verlegt. Dort wurde die Division der Oberfeldkommandantur 395 unterstellt und am 22. Oktober 1943 in 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division umbenannt. Im Rahmen der Umbenennung fiel der Zusatz Polizei bei den Einheiten der Division weg.

Die Division war nun verstreut am Balkan gegen verbrecherische Partisanen im Einsatz. Die Soldaten mussten sich gegen ständige Angriffe der bolschewistischen Freischärler wehren, was auch entschieden geschah.

Von Mitte September bis in den Oktober 1944 hinein kam es bei der Heeresgruppe Süd zu Rückzugskämpfen bis hinter den Theiß-Abschnitt. Im Oktober 1944 fanden Gegenangriffe im Rahmen der ungarischen 3. Armee an der Theiß und anschließend vom 12. bis 28. Oktober von Szolnok nach Nordosten in Richtung Debrecen statt, anschließend Übergang zur Verteidigung.

Die Division wurde bis Januar 1945 in die westliche Slowakei abgedrängt, nachdem man im Gegenstoß bis kurz vor Budapest vordringen konnte, von wo die Masse nach Norden nach Pommern und dann nach Danzig abtransportiert wurde. Einzelne Kampfgruppen der Division blieben als Sperrverband noch bis Mitte Januar 1945 bei Alt-Sohl in der Slowakei im Einsatz.

Während des Halts in Magdeburg und Berlin wurden der 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division Verstärkungen durch Ersatzmannschaften, Genesene und Führerpersonal sowie neues Material für die in Ungarn zurückgelassene oder verlorene Ausrüstung zugeteilt.

Während der nachfolgenden Abwehrkämpfe ab dem 4. Februar 1945 hielt die SS-Polizei-Panzergrenadier-Division die Rote Armee erfolgreich bei Arnswalde auf und führte einen Gegenangriff als Flankenschutz der 11. SS-Panzergrenadier-Division „Nordland“ bis zum 22. Februar, was die eingeschlossene 1. Gebirgs-Division und Flüchtlingstrecks vor der Vernichtung bewahrte.

Ab dem 28. Februar 1945 Abwehrkämpfe gegen die bei Danzig und Kolberg vordringenden Verbände der Roten Armee. Verteidigung in Hinterpommern bei Neustadt bis zum 12. März. Eingeschlossen in den Verteidigungsring von Danzig und anschließend auf der Halbinsel Hela, wurden die überlebenden 5.000 Mann der Division ab dem 10. April 1945 über See und nur mit ihren Infanterie-Waffen auf dem schnellen Frachtdampfer Goya nach Swinemünde evakuiert. Die Goya wurde dann auf ihrer nächsten Fahrt versenkt.

Nach einer kurzen Zeit der Ruhe und geringer Neuausrüstung mit Infanterie-Waffen, nötigsten schweren Waffen und Fahrzeugen und Auffrischung durch das SS-Panzergrenadier-Ersatz- und Ausbildungs-Regiment 193 sowie der Zuführung des Luftwaffen-Flak-Sturm-Regiments 6 als Artillerie erfolgte ab dem 20. April die Sicherung des Finow-Hohenzoller-Kanals bei Eberswalde bei der Armeegruppe „Steiner“ der 3. Panzer-Armee. Da keine Panzer mehr verfügbar waren, mussten die Soldaten der SS-Panzer-Abteilung 4 als Infanterie-Bataillon kämpfen. Einige zerstreute Restkampfgruppen waren auch an der Verteidigung von Berlin beteiligt. Ab 27. April kämpften sich die Reste der Kampfgruppe der 4. SS-Polizei-Grenadier-Division über die Elbe zurück, wo die Division am 4. Mai offiziell von ihrem Kommandeur Harzer aufgelöst und ihre Angehörigen entlassen wurden. Viele gerieten bei Wittenberg-Lenzen in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

Gliederung

Polizei-Division (1939)

  • Polizei-Infanterie-Regiment 1
  • Polizei-Infanterie-Regiment 2
  • Polizei-Infanterie-Regiment 3
  • Artillerie-Regiment 300
    • Polizei-Panzerabwehr-Abteilung
    • Polizei-Pionier-Bataillon
      • Radfahr-Kompanie
    • Nachrichten-Abteilung 300
    • Versorgungstruppen 300

4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division (1943)

  • SS-Panzergrenadier-Regiment 7
  • SS-Panzergrenadier-Regiment 8
  • SS-Artillerie-Regiment 4
    • SS-Sturmgeschütz-Abteilung 4
    • SS-Panzer-Abteilung 4
    • SS-Panzerjäger-Abteilung 4
    • SS-Flak-Abteilung 4
    • SS-Nachrichten-Abteilung 4
    • SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 4
    • SS-Pionier-Bataillon 4
    • SS-Divisionsnachschubführer 4
    • SS-Panzer-Instandsetzungs-Abteilung 4
    • SS-Wirtschafts-Bataillon 4
    • SS-Sanitäts-Abteilung 4
      • SS-Polizei-Veterinar-Kompanie 4
        • SS-Kriegsberichter-Zug 4
        • SS-Feldgendarmerie-Trupp 4
    • SS-Feldersatz-Bataillon 4

Angehörige

Kommandeure

Kommandeure
  • 1. Oktober 1939 bis 21. November 1940 SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei Karl Pfeffer-Wildenbruch
  • 22. November 1940 bis 10. August 1941 SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei Arthur Mülverstedt
  • 10. August bis 11. August 1941 Generalmajor Maximilian Siry (mit der Führung beauftragt)
  • 11. August bis 15. Dezember 1941 SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Walter Krüger (mit der Führung beauftragt)
  • 15. Dezember 1941 bis 7. Mai 1943 SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei Alfred Wünnenberg
  • 7. Mai 1943 bis 18. Juni 1944 SS-Oberführer Fritz Schmedes
  • 20. Juli bis 25. August 1943 SS-Obersturmbannführer Otto Binge (mit der Führung der Kampfgruppe beauftragt)
  • 25. August bis 26. Oktober 1943 SS-Brigadeführer Fritz Freitag (Kampfgruppe)
  • 26. Oktober 1943 bis April 1944 SS-Standartenführer Friedrich-Wilhelm Bock (Kampfgruppe)
  • 18. Juni bis 13. Juli 1944 SS-Standartenführer Karl Schümers
  • 13. Juli bis 22. Juli 1944 SS-Brigadeführer und Generalmajor Herbert-Ernst Vahl
  • 23. Juli bis 18. August 1944 SS-Standartenführer Karl Schümers (mit der Führung beauftragt)
  • 18. August bis 23. August 1944 SS-Standartenführer Helmut Dörner (mit der Führung beauftragt)
  • 24. August bis 27. November 1944 SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Fritz Schmedes
  • 28. November 1944 bis 2. Mai 1945 SS-Standartenführer Walter Harzer

Ritterkreuzträger (Auswahl)

Insgesamt 19 Angehörige der Polizei-Division wurden mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet.

Veteranenorganisation

Die Kameradschaft der Polizei-Division – 4. SS-Pol. Pz. Gren. Div. war die Veteranenorganisation der SS-Division. Jährlich veröffentlichte die Kameradschaft einen umfangreichen Rundbrief, herausgegeben von der Truppenkameradschaft Polizei-Division. Über Jahre traf sich die Kameradschaft im fränkischen Marktheidenfeld am Main.

Die Kameradschaft löste sich zum 31. Dezember 2000 auf, der Rundbrief wurde mit der Ausgabe 55 vom Dezember 2000 eingestellt. Eine Spende in Höhe von 10.000 DM aus dem Vereinsvermögen wurde Mitte 2000 dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge für den Ausbau des Soldatenfriedhofes Sologubowka bei Sankt Petersburg übergeben.

Literatur