Prittwitz und Gaffron, Heinrich von

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Heinrich Constantin von Prittwitz und Gaffron.jpg

Heinrich Constantin von Prittwitz und Gaffron (Lebensrune.png 4. September 1889 auf Gut Sitzmannsdorf, Kr. Ohlau, Niederschlesien; Todesrune.png gefallen 10. April 1941 bei Tobruk, Libyen) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps (Grenzschutz Ost), der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant und Kommandeur der 15. Panzer-Division beim Deutschen Afrikakorps.

Leben und Werdegang

Heinrich von Prittwitz und Gaffron entstammte dem alten und weit verzweigten schlesischen Adelsgeschlecht derer von Prittwitz.

Von Prittwitz hatte immer wie sein Vater, einstiger Chef des Ostasiengeschwaders und späterer Admiral à la suite Curt von Prittwitz und Gaffron, Offizier werden wollen. Nach dem Abitur (1907) entschied sich Heinrich von Prittwitz für die Kavallerie und trat am 19. August 1908 in das Ulanen-Regiment „Kaiser Alexander II. von Rußland“ (1. Brandenburgisches) Nr. 3 in Fürstenwalde an der Spree ein. Am 19. November 1908 wurde er Fähnrich und am 19. August 1909 Leutnant. Um Sprachstudien betreiben zu können, ließ er sich nach England beurlauben und machte dort sein Dolmetscher-Examen.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 rückte Prittwitz mit seinem Ulanen-Regiment auf den östlichen Kriegsschauplatz. Er wurde am 27. Januar 1915 Oberleutnant und war Regimentsadjutant. Wegen seiner guten Sprachkenntnisse folgte am 30. November 1915 seine Versetzung zum Stab des Generalfeldmarschalls Colmar Freiherr von der Goltz in den Orient. Noch in Berlin heiratete von Prittwitz am 2. Dezember 1915, reiste allerdings nach der Hochzeit nach Konstantinopel ab. Von dort ging er in den Irak und nach Persien und nahm am Vorgehen von Bagdad bis nach Kermānschāh teil. Am 18. Dezember 1916 wurde er Rittmeister.

Nach Rückkehr aus dem Orient im März 1917 folgte in Galizien sein Einsatz als Kompaniechef beim Leibregiment. Von Herbst 1917 bis Herbst 1918 war er in Generalstabsstellen an der Westfront, zuletzt beim Generalkommando des VII. Reservekorps.

1935 mußten die Reiter „absitzen“ und wurden auf Panzer „umgeschult“: Von Prittwitz erhielt am 1. Oktober 1935 das Kommando über das Panzer-Regiment Nr. 2 in Eisenach, wo er am 1. Januar 1936 zum Oberst befördert wurde. Damit gehörte von Prittwitz als einer der ersten Panzerkommandeure beim Wiederaufbau der Wehrmacht zu den Lehrern dieser Truppe. Als Kommandeur war von Prittwitz in Eisenach sehr beliebt und verehrt, weshalb die Panzerkaserne bis Kriegsende 1945 seinen Namen trug.

Zweiter Weltkrieg

Am 10. November 1938 erhielt er das Kommando über die Panzer-Brigade 2 der 2. Panzer-Division, welche nach Wien verlegt wurde. Hierzu gehörten das Panzer-Regiment 3 und 4. Am 21. August 1939 war von Prittwitz mit seiner Brigade in die Bereitstellung gerückt und griff beim Polenfeldzug über den Jablunka-Paß in Richtung Krakau und Lemberg an. Die Panzer legten bis zu 2.000 km zurück, teilweise im Gebirge, die letzten Kämpfe waren am 24. September 1939 in Lemberg und Tomaszów. Am 1. Oktober 1939 wurde er zum Generalmajor befördert.

Für sieben Wochen wurde seine Panzertruppe zur Instandsetzung nach Deutschland versetzt und am 1. Dezember 1939 an die Westfront verlegt. In Frankreich durchbrach er mit seiner Brigade im Rahmen der Panzergruppe „von Kleist“ zunächst die belgischen Grenzbefestigungen und erzwang mit anderen Truppen den Maas-Übergang bei Sedan. Später nahm seine Truppe die Stadt Boulogne ein, nahm an der Einschließung der englisch-französischen Armee in der Schlacht um Dünkirchen teil und beteiligte sich – mit Marschleistungen von mehr als 100 km pro Tag – im Juni 1940 an weiteren Kämpfen in Frankreich. Anfang Juli wurde die Brigade zur Instandsetzung nach Wien verlegt.

Am 1. Oktober 1940 wurde Prittwitz zum Kommandeur der 14. Panzer-Division ernannt, die sich auf dem Truppenübungsplätzen Königsbrück und Milowitz bei Prag befand. Am 22. März 1941 übernahm er dann im Tausch mit Generalmajor Friedrich „Fritz“ Kühn das Kommando über die 15. Panzer-Division, die unmittelbar darauf dem Deutschen Afrikakorps unter Generalleutnant Erwin Rommel unterstellt und nach Libyen verschifft wurde.

Tod

„Ein Grundsatz der deutschen Taktik im Zweiten Weltkrieg lautete „Führung von vorn“ ebenso handelte auch der „Wüstenfuchs“ Erwin Rommel, ebenso erwartete er auch von seinen Divisionskommandeuren dieses Verhalten, denn gerade im schnellen Wüstenkrieg waren schnelle Entscheidungen von äußerster Bedeutung und entschieden über Sieg oder Niederlage. Kommandeure im Hinterland erhielten Nachrichten erst mit zeitlicher Verzögerung und die Entscheidungen erreichten die Truppe ebenfalls zu spät, außerdem fehlten dem Einheitsführer auch entsprechende persönliche eindrücke um die Lage richtig einzuschätzen. Alleine durch diesen Grundsatz war die deutsche Taktik der britischen, schwerfälligen Militärmaschinerie überlegen, das einzige Manko lag in den Verlusten, so fielen im Afrikafeldzug acht Divisionskommandeure und mehrere wurden verletzt. Als erster starb am 10. April 1941 Generalmajor Heinrich von Prittwitz und Gaffron, er war Kommandeur der 15. Panzer-Division, er wurde von Rommel damit beauftragt eine Artilleriestellung zu erkunden, aus welcher Tobruk beschossen werden konnte. Bis zum Kilometer 13 war die Annäherung an die Stadt möglich, die von australischen Truppen besetzte warm, da bis dorthin italienische Sicherungen vorgerückt waren, doch lagen bei Kilometer 13 anstatt der italienischen Verbündeten, australische Truppen mit einer 4,7-cm-Panzerabwehrkanone und diese eröffneten sofort das Feuer bei Auftauchen des Generalwagens (Kübelwagen). Der Generalmajor und sein Fahrer waren sofort tot, einzig der Ordonnanzoffizier konnte sich retten und konnte den nachfolgenden Generalmajor Kirchheim bei Kilometer 14 warnen, der zum Sonderstab Libyen gehörte und zwei italienische Divisionen nach vorne führen sollte.“

Nach dessen Tod wurde von Prittwitz und Gaffrons Division von Generalmajor Hans-Karl Freiherr von Esebeck übernommen.

Ruhestätte

Von Prittwitz wurde auf dem Soldatenfriedhof in der Hafenstadt Derna beigesetzt. General Italo Gariboldi, Generalgouverneur Libyens (März–Juli 1941) und Befehlshaber der italienischen Streitkräfte, überbrachte bei der Trauerfeier die Silberne Tapferkeitsmedaille im Namen des italienischen Königs Viktor Emanuel III. Nachträglich wurde Heinrich von Prittwitz und Gaffron mit Wirkung vom 1. April zum Generalleutnant befördert.

Beförderungen

Orden und Ehrenzeichen