Quade, Erich

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General der Flieger Erich Quade I.jpg

Erich Heinrich Hartwig Quade (Lebensrune.png 12. Mai 1883 in Görken, Kreis Mohrungen, Ostpreußen; Todesrune.png 8. September 1959 in Göttingen) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Flieger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

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Hauptmann Erich Quade als Beobachter bei der Fliegertruppe.JPG
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General der Flieger Erich Quade, Grabstätte, Stadtfriedhof Göttingen.jpg
Wiebeke Dörr, Tochter von General der Flieger Erich Quade, Grabstätte, Stadtfriedhof Göttingen.jpg

Erich Quade wurde am 12. Mai 1883 in Görken, Kreis Mohrungen in Ostpreußen geboren. Sein Vater verwaltete zuletzt die Graf zu Dohna'sche Begüterung Finckenstein in Westpreußen, wo Quade aufwuchs, bis er auf das humanistische Gymnasium in Danzig kam und 1903 mit Abitur abschloß. .

„Erich Quade trat am 19. September 1903 als Fahnenjunker in die Kaiserliche Armee ein. Er kam dabei zum 4. Ostpreußisches Grenadier-Regiment ‚König Friedrich I.‘ Nr. 5. Am 27. Januar 1905 wurde er dann im 2. Ermländisches Infanterie-Regiment Nr. 151 zum Leutnant befördert. Dort wurde er dann die nächsten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Ab dem 1. Oktober 1910 wurde er dann im 2. Ermländisches Infanterie-Regiment Nr. 151 als Bataillonsadjutant eingesetzt. Im Sommer 1912 wurde er dann zum 5. Großherzoglich-Hessisches Infanterie-Regiment Nr. 168 versetzt. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann als Adjutant in die Kommandantur Friedberg/Hessen versetzt. Dort wurde er am 27. Januar 1914 zum Oberleutnant befördert. Bei der Mobilmachung für den 1. Weltkrieg wurde er dann als Bataillonsadjutant zum Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 16 versetzt. Mit diesem zog er dann Anfang August 1914 ins Feld. Dort wurde er dann bereits nach zwei Wochen verwundet und ins Lazarett eingeliefert. Am 1. Februar 1915 kam er dann als Bataillonsadjutant im 5. Großherzoglich-Hessisches Infanterie-Regiment Nr. 168 wieder an die Front. Am 1. April 1915 wurde er dann Adjutant vom Flughafen Darmstadt ernannt. Dort wurde er am 18. April 1915 zum Hauptmann befördert. Ab dem 1. Juli 1915 wurde er dann bis zum Ende des 1. Weltkrieges in verschiedenen fliegenden Einheiten eingesetzt. Er wurde in diesem Krieg nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in schwarz widerspiegelte. Ihm wurden außerdem neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er dann nach einem längeren Einsatz im Grenzschutz als Hauptmann mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann zur Infanterieschule München. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr verblieb er dort weiter als Ausbilder. Am 1. Februar 1925 wurde er dann als Chef der 15. Kompanie vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Allenstein versetzt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1926 zum Major befördert. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann in den Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel versetzt. Am 30. September 1927 wurde er dann aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Dies geschah eigentlich nur zur Tarnung, denn er ging dann direkt zum geheimen Flugtraining nach Lipezk in der Sowjetunion. Von dort kehrte er am 30. April 1929 wieder zurück. Am 1. Mai 1929 trat er dann auch wieder in die Reichswehr ein. Er wurde jetzt in den Stab des II. Bataillons vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Rastenburg versetzt. Noch im gleichen Jahr wurde er dann auch zum Kommandeur dieses Bataillons ernannt. Als solcher wurde er dann am 1. April 1930 zum Oberstleutnant befördert. 1931/32 wurde er dann durch die Umbenennung seines Bataillons zum Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons vom 2. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Rastenburg ernannt. Als solcher wurde er dann am 1. Februar 1933 noch zum Oberst befördert. Am 31. März 1933 wurde er dann erneut aus der Reichswehr verabschiedet. Nach ein paar Wochen trat er dann als Ergänzungsoffizier wieder in das Heer ein. Er wurde jetzt als Oberst (E) im Stab vom Infanterieführer I in Königsberg eingesetzt. Noch kurz vor der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht trat er dann 1934 zur Luftwaffe über. Bei dieser wurde er jetzt als Offizier z. b. V. beim Reichsluftfahrtministerium eingesetzt. Ende 1934 wurde er dann als Taktiklehrer an die Luftkriegsschule versetzt. Dort wurde er dann am 1. Januar 1935 wieder in den aktiven Dienst übernommen. Am 1. April 1936 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann am 1. Februar 1938 zum Kommandeur der Höheren Luftwaffenschule Berlin ernannt. Als solcher wurde er dann am 1. März 1938 zum Generalleutnant befördert. Am 31. März 1939 gab er sein Kommando ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als General der Flieger verliehen. Mit Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 trat er dann wieder zur Verfügung der Luftwaffe. Er wurde dann zum Höheren Flieger-Ausbildungs-Kommandeur III ernannt. Als solcher wurde er am 1. September 1940 zum General der Flieger befördert. Am 31. Dezember 1941 gab er dieses Kommando wieder ab. Er wurde dann am 1. Januar 1942 als Radiosprecher der Luftwaffe zur Wehrmacht-Propaganda-Abteilung in das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) versetzt. Am 31. Oktober 1944 wurde er endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet. Im Sommer 1945 wurde er dann von den sowjetischen Besatzungstruppen verhaftet und in die Sowjetunion verschleppt. Dort wurde er zum Tode verurteilt, was aber in eine 25-jährige Haftstrafe umgewandelt wurde. Er wurde im Herbst 1953 wieder nach Deutschland entlassen.“[1]

Rundfunksprecher

General der Flieger Erich Quade diente vom 1. Januar 1942 bis 31. Oktober 1944 im Auftrag des Generalstabes der Luftwaffe beim OKW als Luftwaffen-Rundfunksprecher. Rundfunksprecher des Heeres und der Kriegsmarine waren dagegen Generalmajor Kurt Dittmar und Vizeadmiral Friedrich Lützow. Alle drei, Meister ihres Metiers, waren für die Erläuterungen des Wehrmachtberichtes in Presse, Film und Rundfunk verantwortlich.

Kurzchronologie

  • 19. September 1903 Eintritt in das Grenadier-Regiment „König Friedrich I.“ (4. Ostpreußisches) Nr. 5
  • 27. Januar 1905 Übertritt in das 2. Ermländische Infanterie-Regiment Nr. 151 (Kompanieoffizier, dann Bataillons-Adjutant
  • 20. Juli 1912 Dienst im 5. Großherzoglich Hessischen Infanterie-Regiment Nr. 168
  • 1. Oktober 1913 Adjutanten beim Bezirks-Kommando in Friedberg
  • 10. August 1914 Bataillons-Adjutanten im Königlich Bayerischen 16. Reserve-Infanterie-Regiment (hier diente auch Adolf Hitler)
  • 28. August 1914 Bei der Schlacht um Ypern durch Schrapnellschuß verwundet, bis 31. Januar 1915 Lazarett und Genesungsurlaub
  • 1. Februar 1915 Rückkehr in seine Dienststellung beim Königlich Bayerischen 16. Reserve-Infanterie-Regiment
  • 1. April 1915 Übertritt zur Fliegertruppe, wo er bis Juni 1915 zunächst Verwendung als Adjutant im Fliegerhorst Darmstadt Verwendung fand
  • 1. Juli 1915 Dienst im Armeeflugpark der Bugarmee an der Ostfront
  • 1. August 1915 Beobachter in der Feldflieger-Abteilung 66 (FFA 66)
  • 15. September 1915 Beobachter in der Feldflieger-Abteilung „Heyder“
  • 10. Dezember 1915 Beobachter in der Feldflieger-Abteilung 54
    • April 1916 Führer der FFA 54
  • Oktober 1917 Führer der Flieger-Abteilung 260 (Artillerie) an der Ostfront
  • April 1918 nach dem Friedensvertrag von Brest-Litowsk Leiter der Fliegerbeobachterschule (FBS) in Thorn
  • Dezember 1918 bis 18. Januar 1920 Führer der Truppenflieger-Staffel 9 bei den Grenzschutz-Flieger-Abteilungen des Grenzschutz Ost (nach Zeitungsmeldung Führer einer Grenzschutz-Flieger-Abteilung)
    • Quade und sein Flugzeugführer haben mit dem letzten deutschen Flugzeug den Flugplatz in Thor verlassen, zuvor hatte er den Rückzug seiner Männer beaufsichtigt.
  • 1. April 1920 Erster Lehrer Deutschlands für Lufttaktik an der an der Infanterieschule in München
  • 1. Februar 1925 Kompaniechef im 2. (Preußischen) Infanterie-Regiment
  • 1. Oktober 1926 im Stab des Gruppen-Kommandos 2
  • 30. September 1927 aus Tarnungsgründen aus dem aktiven Militärdienst ausgetreten
  • 1. Oktober 1927 als Lufttaktiklehrer zur Geheimen Fliegerschule und Erprobungsstätte der Reichswehr in die Sowjetunion abkommandiert
  • 1. Mai 1929 für das Heer reaktiviert
    • Dienst im Stab des II. Bataillons des 2. (Preußischen) Infanterie-Regiments
  • 1. August 1929 Bataillonskommandeur 2. (Preußischen) Infanterie-Regiment
  • 31. März 1933 aus dem Wehrdienst ausgeschieden
  • 18. April 1933 als Ergänzungsoffizier (E-Offizier) für das Heer reaktiviert. Hier war Oberst (E) Quade bis Ende Dezember 1933 beim Stab des Infanterie-Führers I um Generalmajor Günther von Niebelschütz eingesetzt.
  • 14. Dezember 1933 als Ergänzungsoffizier in die Luftwaffe versetzt
    • bis 24. November 1934 als Offizier zur besonderen Verwendung und Abteilungschef im Reichsluftfahrtministerium eingesetzt
  • 25. November 1934 Taktiklehrer an der Luftkriegsakademie in Berlin-Gatow
    • 1 Januar 1935 in das aktive Offizierskorps überführt
  • 1. Februar 1938 Kommandeur der Höheren Luftwaffenschule in Berlin
  • 31. März 1939 in den Ruhestand verabschiedet
  • 1. September 1939 reaktiviert und zum Höheren Fliegerausbildungs-Kommandeur III ernannt
  • 1. Januar 1942 wechselte in den Generalstab der Luftwaffe versetzt
    • in der Abteilung Wehrmachtpropaganda bis Ende Oktober 1944 Rundfunksprecher der Luftwaffe
  • 31. Oktober 1944 endgültig in den Ruhestand verabschiedet
  • 25. Juli 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht in Berlin völkerrechtswidrig verhaftet, in die Sowjetunion verschleppt, vor ein Militärgericht gestellt und routinemäßig zum Tode verurteilt; das Urteil wurde später zu einer 25jährigen Gefängnisstrafe umgewandelt. Im Oktober 1953 wurde Quade, gesundheitlich schwer angeschlagen, aus der Haft entlassen und wurde nach über acht Jahren in die BRD ausgewiesen. Seine Frau wartete auf den geliebten Spätheimkehrer in Göttingen, die Heimat in Ost- und Westpreußen war für beide für immer verloren.

Tod

General der Flieger a. D. Erich Quade verstarb 8. September 1959 und wurde auf dem Göttinger Stadtfriedhof beigesetzt. Ein Jahr später, am 23. Oktober 1960, folge im seine treue Gemahlin. Nun ruhen beide gemeinsam (Endgrablage: Abteilung 64, Grab 28), nur Zentimeter entfernt Tochter Wiebeke mit ihrem Ehemann Alfred Paul Dörr (1908–1998).

Familie

Erich war der Sohn des Gutsverwalters und späteren -besitzers (Altkarbe, Kreis Friedeberg) Friedrich „Fritz“ Quade (Lebensrune.png 3. April 1838) und dessen Frau Hedwig, geb. Belau (Lebensrune.png 16. Februar 1842). Der junge Leutnant Quade heiratete Ilse Erna Elisabeth Lous (Lebensrune.png 30. Dezember 1887 auf Gut Klaukendorf, Landkreis Allenstein in Ostpreußen) geheiratet. Ilse entstammte einer einflußreichen Familie. Ihr Großvater war Kammerherr und Kreis-Deputierter des Kreistages Allenstein. Ihr Vater war Karl Christian Ernst August Lous (Lebensrune.png 11. Mai 1839 in Berlin) und ihre Mutter Erna, geb. Seitz (Lebensrune.png 9. März 1854 in Hamburg). Vater Karl war Leutnant im Deutsch-Französischen Krieg und als Gutsbesitzer am 7. Mai 1874 Erster Amtsvorsteher des neuen Amtsbezirkes Klaukendorf. Aus der Ehe zwischen Erich du Ilse sind zwei Kinder entsprossen, die Töchter Susanne Elisabeth, später verheiratete Dorff und Wiebeke, später verheiratete Dörr (1909–1996).

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten