Harding, Warren G.

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Warren G. Harding (1865-1923)

Warren Gamaliel Harding (Lebensrune.png 2. November 1865 in Corsica, heute Blooming Grove, Morrow County, Ohio; Todesrune.png 2. August 1923 in San Francisco, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Verleger, Freimaurer und von 1921 bis 1923 der 29. Präsident der Vereinigten Staaten. Harding gewann die Präsidentschaft mit der Parole, nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wieder die „Rückkehr zur Normalität“ einzuleiten. Tatsächlich trat Harding als streng konservativer Republikaner auf, bekämpfte mit allen Mitteln das 14-Punkte-Programm von Wilson, trieb den Raub von Volksvermögen durch Privatisierungen voran und setzte sich für hohe Schutzzölle ein. Harding schanzte politischen Freunden, die als die „Ohio-Gang“ bekannt wurden, unabhängig von der Qualifikation hohe Regierungsämter zu, weswegen seine Amtszeit unter dem Ruf der Korruption steht.[1][2] Wie alle Präsidenten außer Andrew Johnson förderte Harding den jüdischen Einfluß auf die nordamerikanische Politik oder unterstand selber dem Einfluß jüdischer Berater.[3] Johannes Rothkranz führt ihn in seiner Reihe „Superlogen regieren die Welt“ als Mitglied der Urloge „Edmund Burke“.

Familie, Jugend und Ausbildung

Warren G. Harding wurde als Sohn von eines Ärzteehepaares geboren. Sein Vater war George Tryon Harding, seine Mutter Phoebe Elizabeth Dickerson Harding war Hebamme und erhielt später ihre Zulassung als Medizinerin. Harding hatte vier Schwestern und einen Bruder. Er wuchs in einer Kleinstadt auf, genoß eine idyllische Kindheit, besuchte eine Einraum-Schule und trat in der Dorfkapelle auf. Im Alter von vierzehn Jahren besuchte Harding das Ohio Central College, wo er die Campuszeitung herausgab und sich den Ruf eines begabten Redners erwarb. Nach dem Abschluß im Jahr 1882 lehrte er selber in einer Landschule und verkaufte dann Versicherungen. Anschließend kaufte er mit zwei Freunden 1884 die von der Pleite bedrohte Zeitung Marion Daily Star Zeitung in Marion, Ohio. Unter Hardings Führung begann die Zeitung wieder zu wachsen. Am 8. Juli 1891 heiratete er Florence Kling de Wolfe, eine wohlhabenden geschiedenen Frau, die ihn bei der Zeitung auch finanziell unterstützte. Harding hatte zahlreiche Affären; aus einer mit Nan Britton, der Tochter eines Freundes, stammte seine Tochter Elisabeth Ann Christian (1919-2015). Nan Britton veröffentlichte 1927 ein Buch, in dem sie behauptete, daß Harding ihre Tochter gezeugt hatte, während er Senator war. Die Behauptung war eine Mediensensation, und die Familie Britton wurde in der Öffentlichkeit verunglimpft und gedemütigt. Britton konnte keinen Beweis antreten, da sie Hardings Liebesbriefe auf seine Bitte hin zerstört hatte. Erst im August 2015 ergaben neue Gentests, daß Britton tatsächlich die Wahrheit gesagt hatte.[1][4]

Leben und Wirken

1898 begann Harding auf Drängen seiner Frau eine politische Karriere. In diesem Jahr gewann er einen Sitz im Parlament von Ohio und diente zwei Amtszeiten als Senator. In dieser Funktion erwies Harding vielen Kommunalpolitikern einige Gefälligkeiten und sicherte sich so deren Unterstützung. In dieser Zeit, 1901, wurde Harding auch in die Freimaurerloge Marion Loge 70 aufgenommen. Er trat als Freimaurer eine steile Karriere an, wurde Hochgradfreimaurer und war Mitglied mehrerer Logen, u.a. im Aladdin Temple, Nobles of the Muslim Mystic Shrinne, in Columbus. Aus seiner Zuneigung für die Freimaurerei machte er nie einen Hehl.

„Kein Mann hat jemals die Eide abgelegt, die er mit größerer Wachsamkeit und Sorgfalt eingelöst hat, als ich es bei der Annahme der verschiedenen Riten des Freimaurer getan habe, und ich sage es mit Bedacht und ohne Angst, das Vertrauen zu zerstören. Ich bin noch nie einer Lektion begegnet, habe noch nie ein Beispiel gesehen, habe noch nie eine Verpflichtung gehört, die ausgesprochen wurde und die nicht der Welt verkündet werden könnte“.[5]

1903 wurde er Vizegouverneur von Ohio, diente in dieser Position zwei Jahre und kehrte dann zum Zeitungsgeschäft zurück. 1910 bewarb er sich erfolglos um das Amt des Gouveurneurs in Ohio, konnte aber 1914 als Senator in den Kongreß der Vereinigten Staaten einziehen. Als Senator unterstützte er aktiv Geschäftsinteressen und setzte sich für Schutzzölle ein. Er widersetzte er sich Woodrow Wilsons Vierzehn-Punkte-Friedensplan und unterstützte die Prohibition. Obwohl Harding gerne zu wichtigen Themen der Zeit eine deutliche Meinung vertrat, beteiligte er sich nicht oft aktiv am Gesetzgebungsprozeß. Entsprechend seiner Abstimmungsbilanz im Kongreß gab er bei rund 67% der Abstimmungen, die während seiner Amtszeit als Senator gehalten wurden, keine Stimme ab. Hierzu gehörte auch die Abstimmung über das Frauenwahlrecht, obwohl er dies ausdrücklich unterstützte. 1920 begann sein Freund Harry M. Daugherty, im Hintergrund politische Fäden zu ziehen, die Harding schließlich zum Präsidentschaftskandidaten machten. Als das Nominierungsverfahren im Juni 1920 nach 10 Abstimmungsrunden immer noch nicht zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen war, tauchte plötzlich Harding als Präsidentschaftskandidat auf, mit Calvin Coolidge als seinem Kandidaten für die Vizepräsidentschaft. Harding nutzte sein Redetalent, gewann die Nominierung und anschließend auch die Präsidentschaftswahl deutlich mit 61% der abgegebenen Stimmen.[1]

Präsidentschaft

Harding kippte persönlich Vorschriften oder erlaubte dem Kongreß, viele Richtlinien der Wilson-Regierung rückgängig zu machen, genehmigte Steuersenkungen für Reiche und erließ Schutzzölle. Seine Regierung unterstützte die Begrenzung der Einwanderung und die Beendigung der Ausgabenkontrolle, die während des Ersten Weltkriegs eingeführt worden war. 1921 unterzeichnete er den Budget-and-Accounting-Act, der es dem Präsidenten erlaubte, dem Kongreß einen einheitlichen Haushalt vorzulegen (in der Vergangenheit hatten die einzelnen Kabinettsabteilungen ihre eigenen Haushalte vorgelegt). Mit dem Gesetz wurde auch das General-Accounting-Office eingerichtet, um die Staatsausgaben zu prüfen. Zusätzlich setzte sich Harding für die Bürgerrechte der Neger ein, und seine Regierung unterstützte die Liberalisierung der Agrarkredite.

In der Außenpolitik, wie auch in der Innenpolitik, delegierte Harding viel Verantwortung an mehrere wichtige Kabinettsmitglieder. Außenminister Charles Evans Hughes arbeitete mit dem Finanzminister Andrew Mellon und dem Leiter des Handelsministeriums, Herbert Hoover, zusammen, um das amerikanische Bankwesen in eine globale Machtposition zu bringen; sie verhandelten mehrere Handelsabkommen und verfolgten eine Politik der „offenen Tür“ zum Handel mit Asien. Als Präsident schien Harding häufig von den Belastungen des Amtes überfordert zu sein. Er gab vor, sein Wahlversprechen halten zu wollen, jeweils den besten Mann für ein Amt zu nominieren. Mitglieder der „Ohio Gang“ waren allerdings skrupellos, korrupt und ebneten so den Weg für Skandale.

Sein Innenminister Albert B. Fall verpachtete ölreiche Ländereien in Wyoming an Unternehmen als Gegenleistung für Privatkredite (Teapot-Dome-Skandal). Fall wurde der Korruption für schuldig befunden und 1931 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Hardings enger Freund und politischer Manager Harry M. Daugherty, der damalige Generalstaatsanwalt, sah sich mehreren Amtsenthebungsstimmen des Kongresses und zwei Anklagen wegen Betrugs der Regierung gegenüber. Daugherty war schließlich gezwungen, während der folgenden Coolidge-Administration zurückzutreten. Auf außenpolitischer Ebene wurde durch Harding die Rüstungsstärke der Vereinigten Staaten Großbritanniens, Japans, Frankreichs und Italiens vertraglich festgelegt und die Eigenständigkeit Chinas bestätigt.

Harding selber genoß das Leben im Weißen Haus. Er hatte mit seiner Frau keine eigenen Kinder (seine Frau hatte einen erwachsenen Sohn aus erster Ehe). Ihr gesellschaftliches Leben bestand vor allem aus eleganten Gartenfesten und staatlichen Abendessen. Der Befürworter einer strengen Prohibition unterhielt privat Freunde im Weißen Haus mit reichlich Alkohol unter Verletzung des Verbots. Zweimal pro Woche spielte Harding mit engen Freunden Poker und nahm sich die Zeit, Golf, Segeln und Fischen zu gehen. Im Sommer 1923 reisten Harding und seine Frau auf einer politischen Reise nach Westen, um den Menschen persönlich seine Politik nahezubringen und seinen Ruf zu retten. Nach seiner Rückkehr aus Alaska wurde Harding krank. Sein Zug fuhr ihn nach San Francisco, wo sich sein Zustand verschlechterte. Am 2. August 1923 erlitt Harding einen schweren Herzinfarkt und starb sofort. In einigen Kreisen verbreiteten sich Gerüchte, daß seine Frau ihn vergiftet habe. Ihre Weigerung, eine Autopsie zu gestatten, nährte diese Gerüchte. Nach einem Staatsbegräbnis wurde Hardings Körper auf dem Marion Friedhof in Marion, Ohio, begraben.[1][2]

Sonstiges

1963 wurden Liebesbriefe zwischen Harding und einer Frau namens Carrie Phillips entdeckt und enthüllten, dass Phillips, ein Freund der Familie, eine 15-jährige Affäre mit Harding hatte. Viele Historiker halten Warren G. Harding für einen der schlechtesten Präsidenten der Vereinigten Staaten. Es wird angenommen, daß er die Rolle des Präsidenten hauptsächlich als zeremonielle Ehrung gesehen hat, da er danach die Regierungsarbeit den Untergebenen überließ. Andererseits wird Harding für seinen Einsatz für Negerrechte lobend erwähnt. Warren G. Harding war in einigen Dingen der „First President“.[1]

  • Er war der erste Zeitungsverleger, der in das Präsidentenamt gewählt wurde.
  • Er war der erste US-Präsident, der mit einem Automobil zu seiner Amtseinführung fuhr.
  • Er war der erste US-Präsident, der ein Radio besaß und eine Ansprache im Radio hielt.
  • Er war der erste Präsident der USA, der im Amt nach Kanada und Alaska reiste.[2]

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Biographie von Warren G. Harding (englischsprachig)
  2. 2,0 2,1 2,2 Biographie von Warren G. Harding
  3. Denis Brian: The Elected and the Chosen: Why American Presidents Have Supported Jews and Israel, 430 Seiten (englischsprachig), Gefen Publishing House (15. September 2012), ISBN-13: 9789652295989
  4. Mr. President, Vater meiner Tochter, Der Spiegel, 15. August 2015
  5. Verbindungen amerikanischer Präsidenten zu den Freimaurern (englischsprachig)