Bad Polzin

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Bad Polzin

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Pommern
Landkreis: Belgard
Provinz: Pommern
Einwohner (1939): 6.923
Kfz-Kennzeichen: BZ (bis 2008: HY)
Koordinaten: 53° 46′ N, 16° 6′ O
Flucht.jpg
Bad Polzin befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Bad Polzin ist eine deutsche Stadt in Hinterpommern.

Lage

Bad Polzin liegt am Nordhang des Pommerschen Höhenrückens in einer Niederung, durch welche die Flüsse Wugger und Taubenbach fließen. Sie liegt in der Pommerschen Schweiz in Hinterpommern. Nach Stettin sind es 134 Kilometer Landstraße. Die Stadt hat Anschluß an die Bahnlinie ArnswaldeKöslin. Die nächsten Nachbarstädte sind im Schivelbein, 24 Kilometer entfernt und Belgard, 30 Kilometer nördlich entfernt. Bis nach Köslin sind es 57 Kilometer.

Geschichte

Die Anlagen in Bad Polzin

In Polzin ließen sich Ende des 13. Jahrhunderts Benediktinermönche nieder, gründeten eine deutsche Siedlung, und um 1290 errichtete vermutlich der Templerorden dort ein Schloß. Anfang des 14. Jahrhunderts wurden die Familien von Zozenow und von Glasenapp Eigentümer des Ortes, und Hasso von Wedell erwarb 1320 das Schloß.

Die Herzöge von Pommern-Wolgast verliehen Polzin 1335 das lübische Stadtrecht. 1374 brachte Gerd von Manteuffel die Stadt in seinen Besitz. Er ließ einen Befestigungswall um die Stadt anlegen und veranlaßte den Bau des Wardiner und des Jagertower Tores. Im Konflikt zwischen Pommern, Polen und dem Deutschen Ritterorden besetzen Söldner 1466 das Polziner Schloß. Sie konnten erst von Pommernherzog Erich II. nach heftigen Kämpfen wieder vertrieben werden. Aus dem 16. und 17. Jahrhundert gibt es kaum Nachrichten über Polzin. Es ist lediglich belegt, daß im Jahre 1418 eine Kirche gestanden hat, die 1591 mit dem Namen Marienkirche erwähnt wird.

Den Status eines Badekurortes verdankt Bad Polzin der Entdeckung eines Schmiedes im Jahre 1688. Dieser hatte einem Freund, der an einer Augenentzündung litt, geraten, sein Leiden einmal mit dem milchig-trüben Wasser einer Quelle, die er in der Nähe des Flusses Wugger entdeckt hatte, zu behandeln. Nachdem das Quellwasser tatsächlich Linderung schuf und der Polziner Pastor Joachim Engelke dies publik gemacht hatte, wurde die Heilquelle von vielen Leidenden aufgesucht. Sie stammten bald auch nicht mehr nur aus der Umgebung, zumal sich herausstellte, daß das Wasser auch bei Krampfadern half.

Da Polzin außerdem auch noch landschaftlich reizvoll in der so genannten Pommerschen Schweiz gelegen war, entwickelte sich im 18. Jahrhundert ein florierender Fremdenverkehr. Selbst die preußische Königin Luise gehörte zu den Kurgästen. 1854 eröffneten das Marien- und Victoriabad, ein Jahr darauf nahm das Johanniter-Krankenhaus seinen Betrieb auf, und seit 1857 war Polzin auch ein Moorbad.

Mit der Kommerzialisierung des Kurbetriebes im 18. Jahrhundert rückte die Stadt in das Interesse der Öffentlichkeit. Die Mineralquellen wurden zum dominierenden Wirtschaftsfaktor, der Fremdenverkehr nahm, mit Ausnahme der Kriegsjahre 1914–1918, ständig zu. Diese Entwicklung wurde auch durch den Anschluß an die Eisenbahnlinien nach Schivelbein im Jahre 1897 und nach Bärwalde 1906 gefördert. Die Einwohnerzahl stieg von 4.500 im Jahre 1875 auf 6.900 bei letzten deutschen Volkszählung 1939. 1938 wurden in Bad Polzin 127.082 Kurgäste gezählt. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 mußte die Stadt jedoch den Kurbetrieb einstellen.

Am 1. Mai 1938 wurde in Bad Polzin das Mutter-Kind-Heim Pommern der Organisation Lebensborn eröffnet. Die Stadtverwaltung Polzin schenkte Hitler das Kurhaus Luisenbad, in dem sich das Heim bis Ende Februar 1945 befand.

Am Montag, dem 5. März 1945 eroberten Soldaten der Roten Armee Bad Polzin. Wie ganz Hinterpommern, wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt.

Bekannte, in Bad Polzin geborene Personen