Haschberger, Max

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Ritterkreuzträger Max Haschberger I.jpg

Max Haschberger (Lebensrune.png 29. Juli 1913 in Neudek, Egerland; Todesrune.png 15. Januar 2002 in Regensburg) war ein deutscher Offizier des Wehrmacht, zuletzt Hauptmann des Heeres und Ritterkreuzträger des Sudetenlandes im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Ritterkreuzträger Max Haschberger II.jpg
Empfang in Neudek, September 1943
Leutnant Haschberger zeigt seinem Vater (Volkssturm) die Handhabung einer Panzerfaust.
Handschrift
„Max Haschberger wurde am 29. Juli 1913 als erster von vier Söhnen des Textilarbeiters Franz Haschberger und dessen Ehefrau Anna, geborene Illing, in Neudek, Kreis Karlsbad/Sudetenland geboren. Er besuchte vom September 1919 bis Juli 1924 die Volksschule in Neudek und vom September 1924 bis Juli 1927 die Bürgerschule in Neudek. Nach seiner Schulentlassung erlernte er vom August 1927 bis August 1930 das Fleischerhandwerk in Altrohlau und arbeitete bis September 1935 als Fleischergeselle in Karlsbad und Falkenau. Dann mußte er von 1935 bis 1937 als loyaler Staatsbürger und Wehrpflichtiger im Infanterie-Regiment 26 in der tschechischen Armee in der Slowakei dienen und brachte es bis zum Unteroffizier. Dieses Dienstgrades konnte er sich allerdings nicht lange erfreuen, denn als er nach der Eingliederung des Sudetenlandes in das Deutsche Reich am 26. Juli 1939 als Schütze zum I. Bataillon des Infanterie-Regiment 481 der deutschen Wehrmacht nach Sulzbach-Rosenberg/Oberpfalz kam, wurde ihm sein tschechischer Dienstgrad nicht anerkannt, weil er einer freiwilligen Wehrübung 1938 nicht nachgekommen war. Zunächst vom August 1939 bis Oktober 1939 im Protektorat Böhmen und Mähren eingesetzt, machte er dann vom Mai bis Juni 1940 im Verband der sächsisch-bayerischen 256. Infanterie-Division den Feldzug durch Holland, Belgien und Frankreich mit. Er war an vielen harten Gefechten beteiligt und bekam vor Dünkirchen/Nordfrankreich das Kriegsverdienstkreuz. Nach Beendigung des Westfeldzuges genoß er anschließend für kurze Zeit die Sonne an der Kanalküste bei St. Malo/Nordfrankreich und ging am 10. Dezember 1940 mit seiner Einheit nach Ostpreußen zur weiteren Gefechtsausbildung. Als der Krieg mit der Sowjetunion begann, kam Unteroffizier Haschberger als Gruppenführer der 3. Kompanie des Infanterie-Regiment 481 im Verband der sächsisch-bayerischen 256. Infanterie-Division am 22. Juni 1941 im Mittelabschnitt der Ostfront zum Einsatz. Trotz mehrerer leichter Verwundungen blieb er bei seiner Einheit. Im harten und mörderischen Winter 1941/42 erhielt er wegen seiner Einsatzbereitschaft und seines Schneides in schneller Reihenfolge das Eiserne Kreuz 2., das Eiserne Kreuz 1. Klasse, das Infanterie-Sturmabzeichen in Silber und die Ostmedaille für den Winterschlacht 1941/42. Als Unteroffizier vernichtete er am 28. Juli 1942 seinen ersten Russenpanzer im Nahkampf und knackte später mehrere Russenpanzer vor dem eigenen Graben. Für seine weiteren erfolgreichen Panzernahbekämpfungen – Mann gegen Panzer – wurde ihm der Ärmelstreifen für die Panzernahbekämpfung überreicht.
Am 1. August 1942 zum Feldwebel befördert, bekam er wegen wiederholter Tapferkeit bei verwegenen Späh- und Stoßtrupp-Unternehmen am 5. April 1943 als Feldwebel und Zugführer in der 3. Kompanie des Grenadier-Regiment 481 das Deutsche Kreuz in Gold. Bei diesen Aktionen erwies er sich als verläßlicher Kamerad, dessen größte Sorge es war, die ihm anvertrauten Männer heil zurückzubringen oder zu bergen, mochte es noch so riskant sein. Nach seiner fünften Verwundung kam er am 1. Juli 1943 als Oberfähnrich des Feldheeres mit Verwundetenabzeichen in Gold und der Nahkampfspange in Silber zur alten Einheit zurück, die den noch nicht völlig Genesenen zur Schonung als Ordonnanzoffizier des I. Bataillon des Grenadier-Regiment 481 einsetzte.
Während der schweren Abwehrkampfe westlich Wjasma im August 1943 gelang es dem Gegner, den wichtigen Eckpfeiler der Armee im Abschnitt der sächsisch-bayerischen 256. Infanterie-Division einzudrucken. Damit drohte eine Einkesselung großer Verbände. Oberfähnrich Haschberger erkannte die große Gefahr und raffte aus eigenem Entschluß eine Handvoll Männer des Bataillonsstabes zusammen und verstärkte sein Häuflein durch Auffangen zurückgedrängter Infanteristen. Mit diesem zusammengewürfelten Trupp stieß er draufgängerisch ohne die Unterstützung durch schwere Waffen abzuwarten dem Feind in die Flanke und riß diese auf. Durch diesen schneidigen Gegenstoß gelang es Oberfähnrich Haschberger den mit starken Panzerkräften vorgetragenen Angriff zum Stehen zu bringen und den Feindeinbruch abzuriegeln. Obwohl hierbei verwundet, gelang es ihm, die nun folgenden weitenden Feindvorstoße auf seine Riegelstellung abzuwehren und die bereits verlorengegangene wichtige Höhe 237,2 wieder in deutsche Hand zu bekommen. Vier im Nahkampf geknackte T-34 und vierzig Gefangene waren das sichtbare Ergebnis eines Kühnen Unternehmens. Die Gefangenen waren dem Häuflein Gegenüber in der Überzahl und eine ständige Gefahr weil sie nicht nach rückwärts gebracht werden konnten. Zwei Mann mußten die im zerbombten Graben liegenden Russen bewachen. Die Lage auf dieser Höhe 237,2 schien hoffnungslos. Die Divisionsführung hatte jedoch schnell erkannt, daß durch diesen verwegenen Vorstoß der wichtige Eckpfeiler der Armee Kluge wieder in eigener Hand war und ein breitangelegter Feinddurchbruch vereitelt wurde. Entsatz wurde versprochen. Einen Tag und eine Nacht hatte nun Oberfähnrich Haschberger mit vier eigenen Verwundeten alle feindlichen Angriffe auf die beherrschende Rohe abzuwehren. Die 18 Mann mit ihren 40 Gefangenen waren in ihren Löchern auf Gedeih und Verderb eingeschlossen. Nach einer aufreibenden Nacht sahen die Männer im Morgengrauen wieder Panzer auf die Hohe zukommen. Oberfähnrich Haschberger erkannte die Ausweglosigkeit für sich und seine Männer. Er rief allen zu, daß er Sperrfeuer der eigenen Artillerie auf den eigenen Standpunkt angefordert habe und befahl alle in Deckung zu gehen. Oberfähnrich Haschberger und seine Männer mußten einen schweren Artillerie-Feuerüberfall über sich ergehen lassen, um der völligen Vernichtung zu entgehen. Durch dieses Artilleriefeuer wurden die Russenpanzer zum Abdrehen gezwungen, die begleitende Infanterie wich den verzweifelt kämpfenden Männern, der Angriff war abgeschlagen. Wenige Stunden darauf stießen das Divisions-Bataillon 256 und das Pionier-Bataillon 256 durch Sturmgeschütze verstärkt auf die Höhe vor und nahmen die Hauptkampflinie wieder fest in eigene Hand. Alle Männer, mit ihnen Oberfähnrich Haschberger, hatten leichtere oder schwere Verwundungen. Male und hungrig lachten sie ihren Oberfähnrich an, ‚denen haben wir's gezeigt wo der Bartl den Most holt‘. Auf dem Hauptverbandsplatz hat der Divisionskommandeur, Generalleutnant Paul Danhauser, seine ‚Tapferen‘ persönlich begrüßt und für ihr Durchhalten gelobt. Als er Oberfähnrich Haschberger fragte, welche der Männer sich besonders bewahrt hatten, sagte dieser ‚alle, Herr General, sonst waren wir jetzt nicht mehr am Leben‘. Alle Teilnehmer an diesem Unternehmen ‚Haschberger‘ wurden noch am Hauptverbandsplatz ausgezeichnet; für den verwundeten Oberfähnrich Haschberger gab es einen Händedruck vom General mit den besten Wünschen zur baldigen Genesung.
Noch im August 1943 kam er ins Lazarett nach Zichenau/Westpreußen. Hier erreichte ihn die Nachricht, daß ihm für seine schneidige Tat im Zuge der obengenannten Kampfe am 27. August 1943 als Oberfähnrich und Ordonnanzoffizier des I. Bataillons des Grenadier-Regiments 481 der sächsisch-bayerischen 256. Infanterie-Division das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen worden sei. Diese hohe Auszeichnung wurde ihm am 7. September 1943 von einem General im Lazarett in Zichenau ausgehändigt. Außerdem wurde er mit Wirkung vom 1. August 1943 zum Leutnant befördert. Nach Wiedergenesung kam Leutnant Haschberger im Oktober 1943 als Führer der 3. Kompanie des Grenadier-Regiment 481 wieder an die Ostfront und erhielt den Auftrag, mit seiner Kompanie eine verlorengegangene Stellung im Nachbarabschnitt zurückzuerobern. Leutnant Haschberger konnte im Dezember 1943 den Auftrag erfüllen und die Stellungen an die Nachbareinheit wieder Übergeben. Als diese Übergabe durch den Feind gestört wurde griff Leutnant Haschberger mit einem Zug seiner Kompanie ein und warf den Gegner erneut aus den Stellungen. Um sicher zu gehen, stieß er noch hinter dem fliehenden Feind nach. Dabei trat er in der Dunkelheit auf eine feindliche Schützenmine, wurde hochgeschleudert und blieb schwer verwundet liegen. Nach viermonatigem Lazarettaufenthalt in Karlsbad kehrte er wieder zu seiner alten Einheit an die Ostfront zurück, wurde am 1. November 1944 zum Oberleutnant befördert und führte als Chef die 3. Kompanie des Grenadier-Regiment 481 im Osten. Nach neuerlicher Verwundung kam er vom Lazarett weg als Chef der 2. Kompanie des Grenadier-Regiment 476 an die Westfront und machte dort die harten Rückzugsgefechte mit. Mit seiner tapferen Kompanie leistete er den Invasionstruppen in Belgien und Holland zähen Widerstand und kämpfte bei Arnheim. In hartem Abwehrkampf stand er bei Aachen und dann im Hagenauer Forst bei Straßburg.
Noch im November 1944 mit der Führung des I. Bataillon des Grenadier-Regiment 476 beauftragt, wurde er am 30. November 1944 im Nahkampf durch einen Brustschuß aus nächster Nähe erneut schwer verwundet und kam in das Lazarett nach Landau/Pfalz. Nach dreimonatigem Lazarettaufenthalt kam er bereits im Februar 1945 mit noch offener Brustwunde zum Ersatztruppenteil nach Leitmeritz an der Elbe und wurde am 20. April 1945 zum Hauptmann befördert. Als der Krieg zu Ende war, ergab sich Hauptmann Haschberger in Aussig an der Elbe weder den Russen noch den Amerikanern. Er schlug sich mit einer Gruppe Getreuer auf Schleichwegen Ende Mai 1945 bis nach Karlsbad durch, wurde alsbald am 16. Juni 1945 in Karlsbad von den Tschechen verhaftet und in das ehem. KZ.-Lager Neurohlau eingeliefert. Nach dreizehn Monaten gelang ihm im Juli 1946 dann die Flucht durch die russische Zone über die englische Zone und dann in die amerikanische Zone, wo er seine Familie in Hessen wiederfand. Dort stellte er sich den Amerikanern. In der Nachkriegszeit war er zunächst als Pelzzurichter (Gerber) in Hessen tätig und baute sich dann eine neue Existenz als Pelzkaufmann in Bayern auf. Nach dreijähriger Tätigkeit in der Pelzbranche gründete er mit seinem Bruder Arno am 1. August 1949 einen Küschnereibetrieb, die heutige Firma ‚Pelzhaus Haschberger und Haschberger‘ in Bayern.“[1]

Tod

Hauptmann a. D. Max Haschberger verstarb am 15. Januar 2002 in Regensburg und wurde feierlich beigesetzt. Auch die Bundeswehr stellte eine Ehrenabordnung.

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie (Familie)

Fußnoten

  1. Anton W. Bartl / Bart Verstraeten: Die Ritterkreuzträger des Sudetenlandes 1939–1945, Wolfgang Historica (2015), S. 78 ff.