Lee, Christopher

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Sir Christopher Lee

Christopher Frank Carandini Lee (Lebensrune.png 27. Mai 1922 in London; Todesrune.png 7. Juni 2015 ebenda) war ein britischer Schauspieler, Opernsänger, Synchronsprecher, Offizier der Royal Air Force, Geheimagent und Nazi-Darsteller, der in über 280 Spielfilmen mitwirkte und als die Film-Ikone des adeligen Bösewichts gilt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Christopher Lee für die „Nazi-Jäger“ des Central Registry of War Crimes and Security Suspects (CROWCASS) tätig. Diese waren auf der ganzen Welt unterwegs, um „entflohene Nationalsozialisten“ aufzuspüren, verhaften oder ermorden zu lassen.

Leben

Christopher Lee in jungen Jahren
Luftwaffen-Offizier Christopher Lee in der Vatikanstadt, 1944, kurz nach der britischen Besetzung von Rom
Lee als Kapitän zur See Wolfgang von Kleinschmidt, ein deutscher Offizier der Kriegsmarine, in Steven Spielbergs Spielfilm „1941 – Wo bitte geht’s nach Hollywood“
Christopher Lee im hohen Alter

Lee wurde in Belgravia in London als Sohn von Geoffrey Trollope Lee (1879-1941), Oberstleutnant des 60. Königlichen Royal Rifle Corps, und seiner Frau Gräfin Estelle Marie (geb. Carandini di Sarzano; 1889-1981) geboren. Lees Vater kämpfte im Burenkrieg und im Ersten Weltkrieg, seine Mutter war ein gefragtes Kunstmodell im edwardischen Zeitalter und wurde unter anderem von Sir John Lavery, Oswald Birley und Olive Snell gemalt. Laut einigen Aussagen ist Lees Adelshaus entfernt mit Karl dem Großen verwandt. Lees Urgroßvater mütterlicherseits war ein italienischer Flüchtling, dessen Ehefrau, Lees Urgroßmutter, die in England geborene Opernsängerin Marie Carandini (geborene Burgess), war. Er hatte außerdem eine ältere Schwester, Xandra Carandini Lee (1917-2002).

Lees Eltern trennten sich, als er vier Jahre alt war, und ließen sich zwei Jahre später scheiden. Während dieser Zeit nahm seine Mutter ihn und seine Schwester nach Wengen in der Schweiz. Nachdem er sich in einer Akademie in Territet eingeschrieben hatte, spielte er seine erste Rolle als Rumpelstilzchen. Sie kehrten dann nach London zurück, wo Lee Wagners Privatschule in Queen's Gate besuchte, und seine Mutter den Bankier und Onkel von Ian Fleming, heiratete. Fleming, Autor der James-Bond-Romane, wurde so zu Lees Stiefvetter. Die Familie zog nach Fulham um und wohnte neben dem Schauspieler Eric Maturin. Eines Nachts wurde er zufällig dem Prinzen Jussupow und dem Großfürsten Dmitri Pawlowitsch, den Attentätern von Grigori Rasputin, vorgestellt, den Lee viele Jahre später spielen sollte.

Als Lee neun Jahre alt war, wurde er zur Summer Fields School geschickt, einer Vorschule in Oxford, deren Schüler oft später Eton besuchten. Seine schlechten Mathematikfähigkeiten führten dazu, daß er nur den elften Platz belegte und somit einen „King's Scholar“ um einen Platz verpaßte. Sein Stiefvater war nicht bereit, die höheren Gebühren zu bezahlen, die ein „Oppidan Scholar“ bedeutete, und so konnte er seinen Traum nicht verwirklichen. Statt dessen besuchte Lee das Wellington College, wo er ein Stipendium erhielt und Altgriechisch und Latein studierte.

Abgesehen von einem „winzigen Teil“ in einem Schulstück spielte er in Wellington keine Rollen mehr. Er war ein verhältnismäßig guter Racketspieler (Vorläufer des Squash und des Racquetball) und Fechter und ein kompetenter Cricketspieler, jedoch sehr untalentiert in den anderen Disziplinen: Hockey, Fußball, Rugby und Boxen. Er mochte das Proben von Paraden und Waffengängen nicht und stellte sich während den Scheinkämpfen immer wieder tot.

Seine Mutter suchte während dessen nach einer neuen Stelle. Seine Schwester arbeitete bereits als Sekretärin für das „Pension Board der Church of England“. Da die meisten Arbeitgeber in den Sommerferien waren, gab es keine unmittelbaren Gelegenheiten für Lee, und so wurde er an die französische Riviera geschickt, wo seine Schwester mit Freunden Urlaub machte. Auf seinem Weg dorthin hielt er kurz in Paris an, wo er bei dem Journalisten Webb Miller, einem Freund von Rose, wohnte und Zeuge von Eugen Weidmanns Hinrichtung durch die Guillotine wurde - die letzte öffentliche Hinrichtung, die in Frankreich durchgeführt wurde. In Menton angekommen, blieb er bei der russischen Familie Mazirov und lebte unter verbannten Fürstenfamilien (siehe: Oktoberrevolution). Es wurde vereinbart, dass er in Menton bleiben sollte, nachdem seine Schwester nach Hause zurückgekehrt war. Als Europa am Rande eines Krieges stand, kehrte er jedoch stattdessen nach London zurück. Er arbeitete als Bürokaufmann für „United States Lines“ und kümmerte sich um den Briefverkehr.[1]

Weltkrieg

Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, meldete Lee sich während des Winterkrieges 1939 freiwillig für die finnischen Streitkräfte. Er und andere britische Freiwillige wurden von den eigentlichen Kämpfen ferngehalten, aber sie erhielten Winterausrüstung und wurden auf Wachposten in sicherer Entfernung von den Frontlinien postiert. Nach zwei Wochen kehrten sie nach Hause zurück. Später trat er der Heimatgarde bei. Im Winter erkrankte sein Vater an einer beidseitigen Lungenentzündung und starb am 12. März 1941.

Lee brachte der „RAF Uxbridge“ regelmäßig Meldungen über den Ausbildungserfolg. Nachdem er seine Prüfungen in Liverpool bestanden hatte, sah der British „Commonwealth Air Training Plan“ vor, daß er auf der „Reina del Pacifico“ nach Südafrika reiste, dann zu seinem Posten in Hillside, bei Bulawayo in Südrhodesien. Lee litt an Schwindel und Augenschmerzen, sodaß sein erster Soloflug verzögert werden mußte. Der Amtsarzt diagnostizierte ein Versagen seines Sehnervs, und ihm wurde gesagt, dass er nie wieder fliegen würde. Lee war zu dieser Zeit am Boden zerstört, und der Tod eines Studienkollegen von Summer Fields machte ihn nur noch mutloser. Seine Anfragen waren fruchtlos und er hatte die meiste Zeit über nichts zu tun. Er wurde zu verschiedenen Flugstationen bewegt, bevor er im Dezember 1941 in Südrhodesiens Hauptstadt Salisbury stationiert wurde. Da er nun etwas "konstruktives tun" wollte, bewarb er sich bei „RAF Intelligence“. Seine Vorgesetzten honorierten seinen Vorschlag und er wurde zu den Polizeistreitkräften Rhodesiens abgeordnet sowie als Wärter im Gefängnis von Sallysbury angestellt. Er wurde dann zum führenden Flugzeugmann befördert und zog nach Durban in Südafrika, bevor er nach Suez auf der „New Amsterdam“ reiste.

Nach dem langatmigen „Zeit totschlagen“, wie er später selbst sagte, wurde er dann der RAF Nr. 205 angeschlossen, bevor er Ende Januar 1943 als Lotsenoffizier eingesetzt wurde und der Nr. 260 Squadron RAF als Nachrichtenoffizier beigefügt wurde. Als die nordafrikanische Kampagne voranschritt, "sprang" die Staffel zwischen den ägyptischen Landepisten, von RAF El Daba über Maaten Bagush und weiter nach Mersa Matruh. Sie unterstützten die Bodentruppen und bombardierten strategische Ziele. Lee, der bis zu seinem Tode stillschweigen über seine Einsätze bewahren mußte, sagte später nur:

„Allgemein gesagt, war es meine Aufgabe, über alles Bescheid zu wissen.“

Der alliierte Vorstoß setzte sich in Libyen fort, durch Tobruk und Benghazi zum Marble Arch und dann durch El Agheila, Khoms und Tripoli, wobei das Geschwader durchschnittlich fünf Missionen pro Tag hatte. Als der Vorstoß in Tunesien fortgesetzt wurde, als die Achsenmächte sich in der Mareth-Linie eingruben und dieses Gebiet tapfer verteidigten, wurde Lee fast getötet, als der Flugplatz des Geschwaders unter Bombenbeschuß geriet.

Nachdem die Alliierten die Mareth-Linie durchbrochen hatten, wurde Lees Staffel in Kairouan stationiert. Später, als sich die Achse im Mai 1943 in Nordafrika ergeben hatte, zog das Geschwader zur Vorbereitung der alliierten Invasion auf Sizilien nach Zuwarah in Libyen. Die Truppe zog nach Malta und, nach seiner Einnahme durch die britische achte Armee, die sizilianische Stadt Pachino, bevor sie eine dauerhafte Basis in Agnone Bagni machten. Ende Juli 1943 erhielt Lee seine zweite Beförderung des Jahres, dieses Mal zum „Flying Officer“.

Nach dem sizilianischen Feldzug erkrankte Lee zum sechsten Mal in weniger als einem Jahr an Malaria und wurde zur Behandlung in ein Krankenhaus in Karthago geflogen. Als er zurückkehrte, war das Geschwader ruhelos und frustriert, da kaum Nachrichten über die Ostfront durchgegeben wurden und weder Post aus der Heimat, noch regelmäßige Alkohollieferungen ankamen. Unruhen breiteten sich aus und drohten, sich in Meuterei zu verwandeln.

Nach dem Einmarsch der Alliierten in Italien wurde das Geschwader im Winter 1943 in Foggia und Termoli stationiert. Lee wurde dann während eines Offiziers-Tausch-Programms zur Armee abgeordnet. Er verbrachte die meiste Zeit mit den Gurkhas der 8. indischen Infanteriedivision während der Schlacht um Monte Cassino. Während des letzten alliierten Angriffs auf Monte Cassino befand sich das Geschwader in San Angelo und Lee tötete sich fast selbst, als eines der Flugzeuge beim Start abstürzte und er über eine seiner sprengbereiten Bomben stolperte. Nach der Schlacht zog das Geschwader zu Flugplätzen außerhalb von Rom und Lee besuchte die Stadt, wo er den Cousin seiner Mutter, Nicolò Carandini, traf, der in einer achsenfeindlichen, italienischen Partisanentruppe gekämpft hatte. Im November 1944 wurde Lee zum Fliegerleutnant befördert und verließ das Geschwader in Iesi um einen Posten am Luftwaffenhauptquartier aufzunehmen.

Lee nahm an der Planung und Verbindungsplanung in Vorbereitung auf einen möglichen Angriff auf die gemunkelte deutsche Alpenfestung teil. Nach Kriegsende wurde Lee dann in Pörtschach am Wörthersee einquartiert. In den letzten Monaten seines Dienstes wurde Lee, der unter anderem fließend Französisch und Deutsch sprach, in das „Zentralregister der Kriegsverbrecher und Sicherheitsverdächtigen“ abgeordnet. Hier wurde er damit beauftragt, angeblichen „Nazikriegsverbrechern“ auf die Spur zu kommen.

„Während seiner Zeit mit der Organisation sagte Lee: Wir bekamen Dossiers von dem, was sie getan hatten und versprachen, sie zu finden, sie so weit wie möglich zu befragen und der zuständigen Behörde zu übergeben ... Wir haben diese Konzentrationslager gesehen. Einige waren aufgeräumt worden, andere nicht.“[2] Er trat 1946 mit dem Rang eines Leutnants von der RAF zurück. Von Gaskammern hingegen sprach er nicht.

Kariere im Film

1947 startete Lee seine Schauspiellaufbahn mit dem Filmdrama „Im Banne der Vergangenheit“. Seit 1958 spielte Lee die Rolle des Grafen Dracula unter der Regie von Terence Fisher. Lee feierte damit seinen internationalen Durchbruch und ging als Ikone des adligen Bösewichts in die Kinogeschichte ein. Aber auch klassische Rollen besetzte der britische Mime. So verkörperte er beispielsweise im Jahr 1948 die Figur des „Laurence Olivier“ in William Shakespeares Hamlet. Im selben Jahr wirkte er in dem Film „Scotts letzte Fahrt“ mit. In „Des Königs Admiral“ von Raoul Walsh spielte er neben Gregory Peck wie auch in dem Titel „Der rote Korsar“ neben Burt Lancaster.

Privat war Lee seit 1961 mit dem ehemaligen dänischen Model Birgit Kroencke verheiratet; die gemeinsame Tochter Christina wurde am 1963 geboren. Zusätzlich zu seiner Film- und Theaterarbeit war Lee mit großem Erfolg als Rundfunksprecher tätig. Im 1983 erschienenen ZeichentrickfilmDas letzte Einhorn“ synchronisierte er in der deutschen Fassung den bösen König Haggard. 1984 lieh er dem germanischen Gott Thor seine deutsche Stimme im dänischen Zeichentrickfilm "Walhalla". Seine erste komödiantische Rolle spielte Lee 1978 in dem Streifen "1941 – Wo, bitte geht's nach Hollywood" unter dem jüdischen Filmmogul Steven Spielberg. 1978 moderierte er in einem Gastauftritt die bekannte komödiantische Schau „Saturday Night Live“ mit John Belushi, Bill Murray und Laraine Newman. Lee bezeichnete diese Arbeit als einen Höhepunkt seiner Karriere.

Im deutschen Fernsehen war Lee 1996 neben Jürgen Prochnow in „Prinzessin Alisea“ zu sehen. Im selben Jahr spielte er zusammen mit Ben Kingsley in der Bibelverfilmung „Moses“. Als außerordentliches Sprachtalent beherrschte er acht Sprachen, sodaß er während seines Berufslebens auch Filme in italienischer, deutscher, spanischer oder französischer Sprache drehte. 2000 war Lee dann in dem Bibelthema "Am Anfang" zu sehen.

Neben der Schauspielerei war Lee auch musikalisch aktiv. Er genoß eine Ausbildung als Opernsänger und sang bereits vor seiner Zeit als Schauspieler in diversen Opernhäusern. Zu seinen bekanntesten Filmtiteln zählen unter anderem „Frankensteins Fluch“, „Dracula“, „Rasputin“, „The Wicker Man“, „Der Mann mit dem goldenen Colt“ (James Bond 007 – Der Mann mit dem Goldenen Colt), die Dr.-Fu-Man-Chu-Filme, "Sleepy Hollow", "Der Herr der Ringe" und "Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger" aus dem Jahr 2002. 2001 wurde Lee mit dem DIVA-Award und dem Titel „Commander of the British Empire“ ausgezeichnet.

Nachdem er 2005 mit Musikgruppen wie "Rhapsody of Fire" und "Manowar" zusammengearbeitet hatte, erschien 2013 der Metal-Nachfolger "Charlemagne: The Omens of Death". 2011 erhielt er den Ehrenpreis der „British Academy of Film and Television Arts“ (BAFTA). 2014 erschien mit der Kinoproduktion "Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere" seine letzte Kinorolle als weißer Zauberer Saruman.

Zu seinem 92. Geburtstag am 27. Mai 2014 veröffentlichte Lee eine weitere EP unter dem Titel „Metal Knight“.

Tod

Sir Christopher Lee starb mit 93 Jahren in einem Krankenhaus in London.

Filmverzeichnis

Lees erste Filmrolle in „Im Banne der Vergangenheit“
Frankensteins Fluch
Graf Dracula (1956)
Dr. Fu Man Chu (1965)
Der Mann mit dem goldenen Colt (1974)
Lee als Lord Summerisle in „The Wicker Man“ (1973)
Der weiße Zauberer Saruman (2002)
Count Dooku (Krieg der Sterne)
Kardinal D’Ambroise in „Der letzte Tempelritter“
Lee als Fischer in Dark Shadows

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Christopher Lee / Autobiographie: Lord of Misrule: The Autobiography of Christopher Lee, ISBN ISBN 978-0-7528-5770-1.
  2. Christopher Lee a giant among actors, The Times