Ode, Erik

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Erik Ode Die Bunte Welt des Films 1930.jpg

Erik Ode (Lebensrune.png 6. November 1910 in Berlin; Todesrune.png 19. Juli 1983 in Kreuth-Weißach; bürgerlich Fritz Erik Signy Odemar) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Synchronsprecher.

Wirken

Erik Ode (1910–1983)

Erik Ode wurde am 6. November 1910 als Fritz Erik Signy Odemar in Berlin geboren. Der Sohn des Schauspielers Fritz Odemar (1890–1955) und der Schauspielerin Erika Nymgau besuchte Schulen in Stendal, Saarbrücken und Berlin. Dort trat er als Chorsänger im Deutschen Opernhaus auf und kam schon früh mit der darstellenden Kunst in Berührung. Im Alter von zwölf Jahren stand er mit den damaligen Filmstars Henny Porten und Asta Nielsen in Robert Wienes monumentalem Bibelfilm „I.N.R.I.“ vor der Stummfilmkamera. Nach der Mittleren Reife begann er zunächst eine Lehre in einer phototechnischen Anstalt; Ode wollte als Kameramann zum Film und wurde Assistent des bekannten Otto Kanturek. Mit der ersten Bühnenrolle 1928 in „Schlafstelle“ im Theater am Schiffbauer Damm in Berlin änderten sich aber seine beruflichen Pläne. Ode spielte an diversen Theatern, machte Kabarett und drehte ab 1930 auch verschiedene Filme; die winzige Rolle eines vorwitzigen Studenten in Karl Hartls „Ein Burschenlied aus Heidelberg“ (1930) reichte jedoch zunächst nicht aus, um auf das Talent des hübschen, sensibel wirkenden jungen Schauspielers aufmerksam zu machen.

Bessere Einsicht in seine Interpretationskunst erlaubte 1931 der Part des schüchternen Kadetten von Brenken in Georg Jacobys „Kadetten“ (auch: „Hinter den roten Mauern“), ein Film, der die Offiziersehre, Vater-Sohn-Konflikte, Liebeleien und Kasernenhofschliff thematisierte. Insgesamt stand der Schauspieler bis 1945 in 47 Filmen vor der Kamera. In Berlin agierte er zudem auf den Bühnen der renommiertesten Theater, wie z. B. dem Metropol-Theater und dem Theater am Nollendorfplatz.

1938 erhielt er Engagements auf der Isle of Wight und in London, ein Jahr später ging er an das Münchner Staatsschauspiel, nach Wehrmachtstourneen durch Norwegen und Frankreich wechselte er 1943 an die Berliner Künstlerbühnen. Noch kurz vor Kriegsende wurde Ode als Funker zum Militärdienst eingezogen und geriet in Kriegsgefangenschaft, um für kurze Zeit im Lager Fürstenwalde interniert zu werden.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzte Ode seine schauspielerische Karriere fort, spielte unter anderem in Berlin an der Komödie am Kurfürstendamm und machte auch wieder Kabarett; zudem führte er beim neuen NWDR Hörspielregie und wurde 1948 Oberspielleiter beim Sender RIAS Berlin. Für die Produktionen von Metro-Goldwyn-Mayer führte er die Synchronregie, lieh Stars wie Fred Astair und Gene Kelly seine Stimme. Mit Beginn der 50er Jahre konzentrierte sich Erik Ode verstärkt auf die Regie, inszenierte an Berliner Bühnen und stand für insgesamt 20 Kinofilme hinter der Kamera. Er drehte Unterhaltungsfilme wie die Komödie „Skandal in der Botschaft“ (1950) mit Viktor de Kowa, „An jedem Finger zehn“ (1954) mit Germaine Damar oder „Der Mustergatte“ (1956) mit Harald Juhnke. Seine Revue- und Schlagerfilme beispielsweise mit Peter Alexander („Liebe, Jazz und Übermut“, 1957), Caterina Valente („…und abends in die Scala“, 1958) oder Cornelia Froboess und Fred Bertelmann („Wenn das mein großer Bruder wüßte“, 1959) prägten das Genre in den 50er Jahren.

Mit Beginn der 60er Jahre verlegte Ode seine Regiearbeit hauptsächlich auf das Fernsehen, zu seinen Inszenierungen zählten Bühnenstücke wie Curth Flatows „Das Fenster zum Flur“ (1960) und die Krimilalkomödie „Keine Leiche ohne Lily“ (1967); auch populäre Serien wie „Meine Frau Susanne“ (1963) oder „Förster Horn“ (1967) setzte er in Szene, darüber hinaus führte er aber auch immer wieder am Theater Regie. Der Schauspielerei blieb er jedoch auch während dieser Zeit treu, übernahm kleinere Rollen in verschiedenen Fernsehfilmen und beliebten Kriminalserien wie „Die fünfte Kolonne“ oder „Das Kriminalmuseum“.

Ende der 60er Jahre übernahm Ode eine Rolle, die ihn berühmt und legendär machen sollte: Als Kommissar Herbert Keller trat er am 3. Januar 1969 erstmals in der Serie „Der Kommissar“ auf, wurde über Nacht zum Fernsehliebling der Nation und auch international bekannt. Sieben Jahre und 97 Folgen lang ging der Mann mit dem braunen Lederhut bis Ende Januar 1976 gemeinsam mit seiner Mannschaft ruhig und besonnen auf Mörderjagd und erreichte Einschaltquoten, die heute undenkbar wären.

Nach seiner Zeit als Kommissar Keller stand Erik Ode nur noch sporadisch vor der Kamera, vielmehr widmete er sich wieder dem Theater, spielte in Stücken wie Arthur Millers „Tod eines Handlungsreisenden“, Carl Zuckmayers „Des Teufels General“ oder Shaws „Pygmalion“, ging auf umfangreiche Tourneen und nahm auch seine Arbeit als Regisseur wieder auf. Dem Fernsehen bzw. den Kriminalfilmfreunden ging er jedoch nicht ganz verloren, zwischen 1978 und 1980 spielte er die Hauptrolle des Kommissars a. D. Eric Ott in der Fernsehserie „Sonne, Wein und harte Nüsse“, außerdem inszenierte er zwei Episoden der Kriminalfilmreihe „Derrick“. Seinen letzen Fernsehauftritt hatte Ode in der deutsch-österreichischen Koproduktion „Schuld sind nur die Frauen“ (1982).

Wenig später zog sich der Künstler nach einem Schwächeanfall, den er 1982 auf einer Münchner Theaterbühne erlitten hatte, aus dem Berufsleben zurück. Ein langes Pensionärsdasein sollte dem umtriebigen Erik Ode nicht mehr vergönnt sein, er verstarb am 19. Juli 1983 mit 72 Jahren in Weißbach/Tegernsee. Seine Ehefrau war die Wiener Schauspielerin Hilde Volk (1912–1995), mit der er seit 1942 verheiratet war.

Filmographie (Auswahl)

Schauspieler
Paul Kemp als „Charleys Tante“, Erik Ode und Albert Lieven
Regisseur
  • 1953: Schlagerparade
  • 1954: Der erste Kuß
  • 1954: An jedem Finger zehn
  • 1955: Musik im Blut (die Lebensgeschichte des Jazzmusikers Kurt Widmann)
  • 1956: Lügen haben hübsche Beine
  • 1957: Eine große Liebe
  • 1957: Liebe, Jazz und Übermut
  • 1957: Und abends in die Scala
  • 1958: Ohne Mutter geht es nicht
  • 1965: Förster Horn
  • 1969–1976: Der Kommissar in den Folgen 24. Eine Kugel für den Kommissar, 41. Kellner Windeck, 70. Die Nacht mit Lansky
Synchronsprecher

Auszeichnungen

Autobiographie

  • Erik Ode: Der Kommissar und ich. Die Erik-Ode-Story. Goldmann, München 1975 (Goldmann-Gelbe, Band 3376) Lizenz des Schulz-Verlages, München, Percha. ISBN 3-442-03376-4 (Erstausgabe 1972)

Verweise