Springenschmid, Karl

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Karl Springenschmid (Lebensrune.png 19. März 1897 in Innsbruck; Todesrune.png 5. März 1981 in Salzburg) war ein deutscher Bergsteiger, Offizier der k. u. k. Armee sowie der Wehrmacht, Lehrer und Schriftsteller aus Österreich. Für seine schriftstellerische Tätigkeit nutzte er zeitweise die Pseudonyme Christian Kreuzhakler und Beatus Streitter. Nach dem Beitritt Österreichs zum Deutschen Reich im Frühjahr 1938 hatte er verschiedene Ämter bei der Gauleitung Salzburg inne. Er war weiterhin HJ-Oberbannführer, SS-Hauptsturmführer im Rasse- und Siedlungshauptamt, Hauptmann der Gebirgstruppe sowie ehrenamtlicher Mitarbeiter der DAF-Schulungsarbeit. Im Jahr 1943 wurde er mit dem Titel „Reichsschulungsredner“ geehrt und als solcher beauftragt.

Karl Springenschmid (1897–1981)

Leben

Karl Springenschmid im Alter von 15 Jahren an der Lehrerbildungsanstalt
Leutnant der k. k. Kaiserschützen Springenschmid mit Stahlhelm „M16“ (Modell 1916) als 21jähriger auf Fronturlaub im Februar 1918

Karl Cyrill Springenschmid kam als drittes Kind des Tiroler Beamten Adolf Springenschmid und dessen Frau Maria Springenschmid (geborene Wanner) zur Welt. Seine beiden Schwestern hießen Edith und Irene. Die väterliche Linie entstammte einem wappenführenden bürgerlichen, die mütterliche Line einem wappenführenden bäuerlichen Geschlecht. Da der Arzt Dr. Cyrill Kalebić Springenschmids Pate war, führte Springenschmid dessen Vornamen als zweiten Taufnamen.[1]

Die ersten prägenden Gemeinschaftserlebnisse erfuhr Springenschmid bei der – für damalige Verhältnisse revolutionären – Jugendbewegung des Wandervogel. Jede Art von Standesdünkel wurde abgelehnt, man duzte einander, war turnerisch und deutsch-national orientiert, körper-, natur- und heimatbewußt und pflegte geselligen Umgang meistens auf Wander-, Berg- und Radtouren. Angeführt wurden diese Gruppen von Studenten oder jungen Professoren.

Schulzeit

Von 1912 bis 1915 besuchte er die Salzburger Lehrerbildungsanstalt, wo er am ersten Schultag seinen Lebensfreund Karl Heinrich Waggerl kennenlernte. Obwohl er mit den Erziehungsmethoden nicht zufrieden war, absolvierte er im Frühjahr 1915 als einziger seines Jahrgangs die Kriegsmatura mit Auszeichnung. Seine Maturaarbeit in Deutsch hatte den Titel: „Die Alpen als Grenzwall!“

Militärdienst

Im März 1915 meldete sich Springenschmid zu den Salzburger Jungschützen. Die verkürzte Grundausbildung erfolgte in der Kaserne Schärding. Sein weiterer Ausbildungsweg führte ihn über Enns zum 2. Landesschützen-Regiment nach Innsbruck, wo er als Zugsführer auf die Infanteriekadettenschulen kam. Danach den k. k. Kaiserschützen zugeteilt, meldete er sich freiwillig zur Hochgebirgstruppe und kämpfte in einer Bergführerkompanie an der Dolomitenfront.

Seine Feuertaufe erhielt Springenschmid, als er mit seinem Regiment per Zug durchs Pustertal rollte. Die Italiener beschossen mit Artillerie vom Misurinasee die Ortschaft Toblach und trafen sowohl den Ortskern als auch den Bahnhof. Es folgte der Marsch des Regiments nach Süden, um im Cristallo-Formaegebiet die erste Stellung zu beziehen.

Springenschmid, durch den Wandervogel bereits gebirgserfahren, meldete sich zur Hochgebirgstruppe. Der harte Gebirgskampf hatte ihn und seine Kameraden wesentlich geprägt. Doch bei aller Ablehnung von Gewalt erschien ihm der Kampf um seine deutsche Heimat nicht verwerflich. 1917 wurde Springenschmid zum Leutnant der Reserve befördert; in Kriegsgefangenschaft befand er sich vom 4. November 1918 bis Juli 1919. Mit einer schlecht verheilten Verwundung am Knie kehrte er in die Heimat zurück – unsicher, ob er je wieder des Bergsteigens fähig sein würde. Seine Erfahrungen und Erlebnisse in der Kriegszeit beschrieb er in dem Buch „Costabella – Berg meiner Jugend“.

Zwischenkriegszeit

Den heimkehrenden Lehrern wurde zwecks Auffrischung ein Nachhilfelehrgang angeboten. Springenschmid wurde nach Absolvierung der Prüfungen ein Anstellungsvertrag angeboten. 1921 bestand er die Prüfung für die Lehramtstätigkeit an Bürgerschulen. Allerdings war er vorerst nur Aushilfslehrer. Das hieß, er mußte von Schule zu Schule wechseln, wenn ein Lehrer ausfiel. Seine erste Stelle hatte er im Salzburger Stadtteil Gnigl. Als Wanderlehrer lernte er 17 Stellen im Jahr kennen.

Seine erste Festanstellung als Lehrer hatte er in Wagrain im Pongau/Salzburg. Dort übernahm er die Planstelle seines Freundes Karl Heinrich Waggerls, welcher aus gesundheitlichen Gründen den Schuldienst quittieren mußte. Seit den 1920er Jahren war Springenschmid neben seinem Lehrberuf als Schriftsteller tätig. Da er als Lehrer im Bergland fast ausschließlich Bauernkinder zu unterrichten hatte, wurden diese in Erzählungen wie „Das Bauernkind“ zum oftmaligen Thema seiner Kurzgeschichten. Danach folgte eine Versetzung an die Bürgerschule Salzburg. Im Spätsommer 1923 heiratete er in Wagrain seine erste Frau Hermine von Radinger. 1925 erschien sein Schullesebuch „Schinagl“, welches bis 1938 Pflichtlektüre an allen Volksschulen des Bundeslandes Salzburg war. Es folgten weitere Bücher über Volkskultur, Brauchtum und das Leben der Bergbauern sowie Laienspiele, Schwänke und Kurzgeschichten, in welchen eine Annäherung an die Blut- und Boden-Ideologie zu erkennen ist. So in dem Erzählband „Die Front über den Gipfeln“ aus dem Jahr 1935, in dem „Bauernstolz, heroische Gesinnung und kernige Heimatliebe“ erläutert werden.

Am 1. Oktober 1932 trat Karl Springenschmid in den NS-Lehrerbund ein, am 16. November 1932 folgte der Beitritt zur NSDAP, Ortsgruppe Aigen/Salzburg. 1935 wurde er wegen seiner illegalen Parteimitgliedschaft aus dem Schuldienst entlassen. Mitte der 1930er Jahre arbeitete Springenschmid auch als Auftragsschreiber für Luis Trenker. Die Romane „Helden der Berge“ (1936) und „Leuchtendes Land“ (1937) waren die Früchte dieser Zusammenarbeit.

Des weiteren befaßte sich Karl Springenschmid in zahlreichen Werken mit seiner Tiroler Heimat, besonders mit dem seit 1919 von der Heimat abgetrennten Südtirol. Daneben schrieb er Kinder- und Jugendbücher, historische Romane, Sachbücher und Biographien, unter anderem auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg über Toni Sailer, „Mein Weg zum dreifachen Olympiasieg“ (1965) und seinen langjährigen Freund Karl Heinrich Waggerl „Servus Heiner“ (1978).

Bei seinem von der Salzburger Urania veranstalteten „geopolitischen Monatsbericht“ lobte Karl Springenschmid am 4. März 1938 Hitlers Vorgehen gegen den Versailler Vertrag. In Salzburg marschierte am 10. März 1938 ein von Springenschmid angeführter Zug nationalsozialistischer Jugendlicher von der Dreifaltigkeitsgasse zum Dollfuß-Platz, wo das Horst-Wessel-Lied gesungen wurde. Kurz danach kam es zu tätlichen Auseinandersetzungen – unter anderem mit Stichwaffen – mit einer Gegendemonstration der vaterländischen Jugend. Die Polizei konnte die Versammlung nicht auflösen und setzte Gummiknüppel ein.

Am 1. Januar 1938 trat Springenschmid der SS (SS-Nr. 295.474) bei.

Beitritt Österreichs zum Reich bis Kriegsbeginn

Mit dem Beitritt Österreichs fand Springenschmid als Altparteigenosse und beruflich sowie finanziell durch die Systemzeit geschädigter schnell wieder Arbeit. Er entfaltete in seiner Profession eine rege Tätigkeit.

Die nationalsozialistischen Erzieher sendeten am 13. März 1938 an Fritz Wächtler, Gauleiter von Bayreuth, ein von Springenschmid gezeichnetes Telegramm, in dem sie ihrer Treue Ausdruck verliehen. Die HJ marschierte am 14. März 1938 in Kolonnen auf den Residenzplatz, um an einer Feier teilzunehmen, in deren Rahmen Grenzbalken verbrannt wurden. Teilnehmer war neben Gau-Organisationsleiter Karl Feßmann und Arbeiterführer Schropp auch Karl Springenschmid.

Nach einem Erlaß des Landesschulrates Salzburg, gezeichnet von Karl Springenschmid und Dr. Eduard Stummer, wurde am 15. März 1938, um 10 Uhr in allen Schulen des Gaues eine Gedenkstunde abgehalten, in der den Schülern die „Bedeutung dieser für Österreichs Zukunft entscheidenden Tage klar gemacht“ werden sollte. Die dem nationalen Lehrerbund angehörenden Lehrer versammelten sich nach der Gedenkstunde am Ehrenmal der gefallenen Lehrer der Bundesakademie. Dort hielt Springenschmid eine Rede, nach deren Ende das Lied der Deutschen und das Horst-Wessel-Lied gesungen wurden.

Am 16. März 1939 zeichnete Springenschmid ein Verordnungsblatt des Landesschulrates, in welchem die Maßnahmen bezüglich der Umbildung des Erziehungswesens im nationalsozialistischen Sinne erläutert wurden. Am 17. März 1938 wurde Springenschmid kommissarischer Kreisleiter des Nationalsozialistischen Lehrerbundes. Reichsjugendführer Baldur von Schirach ernannte Karl Springenschmid aufgrund seiner Tätigkeit als Lehrer und seines Engagement für die deutsche Jugend am 20. April 1938 zum Bannführer der Hitler-Jugend. Im April 1938 wurde er seiner Ausbildung entsprechend als Gauamtsleiter für das Gauschulungsamt angestellt, ebenfalls war er ab sofort für das „Amt für Erzieher“ im NS-Lehrerbund zuständig.

Bücherverbrennung 1938

Zeitungsausschnitt zur Bücherverbrennung am 10. April 1938

Besonders wurde Karl Springenschmid die am 30. April 1938 vorgenommene Bücherverbrennung der Ostmark auf dem Salzburger Domplatz in der Zeit nach dem Zusammenbruch vorgehalten, obwohl er diese nachweislich nicht geplant oder zu verantworten hatte, sondern dort als geladener Flammenredner auftrat. Unter anderem formulierte er:

„Verbrannt, vernichtet sei alles, was an klerikaler Knechtung und jüdischer Verderbnis den Aufbruch einer wahrhaft deutschen Kultur behinderte.“[2]

Für die Planung und Durchführung war die HJ bzw. der Führer des Gebiets 32 (Gau Salzburg), der Lehrer und HJ-Bannführer Danzinger,[3] verantwortlich. Springenschmid stand zu diesem in keinem Befehlsverhältnis noch war er weisungsberechtigt. Besonders die reaktionären Schriften und Bücher katholischer Autoren und Politiker des Ständestaates (darunter Josef August Lux) wurden zu diesem Anlaß den Flammen überantwortet.

Schulpolitik und Schrifttum

Selbstverständlich schrieb Springenschmid Beiträge im „Bekenntnisbuch österreichischer Dichter“. In diesem Werk, erschienen 1938 im Wiener Krystall-Verlag, begrüßten die heimat- und deutschtreuen Schriftsteller den Beitritt Österreichs zum Deutschen Reich in künstlerischer Form. Am 2. Juli 1938 wurde das „Gauamt für Erzieher“ für den Gau Salzburg unter Leitung von Gauwalter Karl Springenschmid gebildet. Karl Springenschmid sah in der Errichtung nationalsozialistischer Schülerheime eine vordringliche Aufgabe der Schulpolitik. Die Grundlage der Erziehung sollte hier die „Familie des Leiters“ sein. Weiterhin kündigte er scharfe Abwehrmaßnahmen gegen die politisierende katholische Kirche im Schulbereich an, deren negative Einflußnahme er selbst in seiner Stellung als Lehrer erleben mußte. Springenschmid, als Vorsitzender des Landesschulrates, erörterte am 10. Juni 1938, daß die Teilnahme an religiösen Übungen freigestellt sei und der Entscheidung den Eltern obliege. Aus der Nichtteilnahme dürften keine Nachteile erwachsen. Die evangelische Schule in Salzburg löste sich im Juni 1938 freiwillig auf und wurde in die allgemeine Volksschule eingegliedert. Der Landesrat Springenschmid dazu:

„Möge die Erkenntnis, die zu diesem Schritt geführt hat, sich bald überall Bahn brechen und einer gedeihlichen Ausgestaltung unseres Schulwesens im Sinne des Nationalsozialismus vorwärts helfen.“

Im Juni 1939 hielt Karl Springenschmid auf der BdM-Reichsführerinnenschule in Potsdam im Rahmen eines Lehrganges zum Thema „Die Stellung der Ostmark im gesamtdeutschen Raum“ eine Rede, im welcher er darlegte, daß er den Begriff „Altreich“ als irreführend ablehne, da die „Ostmark auch zum ursprünglichen Reich“ gehört habe.

Lamprechtshausner Weihespiel

Springenschmid war der Verfasser des „Lamprechtshausner Weihespiels“, welches anläßlich der Heimkehr der Ostmark aufgeführt wurde. Es fokusiert die Ereignisse der Juli-Erhebung auf den Grenzort Lamprechtshausen und das Wollen und Wirken der damals agierenden Nationalsozialisten unter Führung des in den Kämpfen gefallenen SA-Sturmführers Franz Natschläger und seiner Kameraden, was als „Opfergang dieser aufrechten deutschen Dorfgemeinde“ kunstvoll im Rahmen eines Thingspiels verarbeitet wird.

Geplant war, daß dieses ab 1938 den bisherigen „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal auf dem Salzburger Domplatz ersetzen sollte. Kriegsbedingt fand die Aufführung jedoch nur 1938 und 1939 auf einer eigens errichteten, 9.000 Zuschauer fassenden Naturbühne in der Nähe von Lamprechtshausen nördlich von Salzburg statt.

So wurde im Juli 1938 jenes Schauspiel unter Spielleitung von Dr. Helmut Amanshauser und Springenschmid selbst aufgeführt. Am 17. März 1939 wurde im Sitzungssaal der Gauleitung die „Lamprechtshausener Spielgemeinde“ gegründet, die unter dem Vorsitz von Landesrat Springenschmid stand.

Persönliches

Am 26. Dezember 1939 heiratete Springenschmid in zweiter Ehe in Kitzbühel Hermine Springenschmid, geb. Hartl.

Weiteres

Mitte der 1930er Jahre machte Springenschmid Furore mit dem in mehreren Auflagen erschienenen Werk „Die Staaten als Lebewesen. Geopolitisches Skizzenbuch.“. Auf 64 Seiten werden 244 handgezeichnete Karten nebst handgeschriebenen Kommentaren und Legenden geboten, welche die geopolitischen Lehren von Karl Haushofer, seit 1919 Professor für Geographie und Geopolitik an der Universität München, graphisch erläutern. Zu diesem Werk, das offenbar für schul- und volkspädagogische Zwecke konzipiert worden war, verfaßte Haushofer auch das Vorwort zum Thema „Lebensraum der Deutschen“. Insbesondere in den Karten zur Tschechoslowakei, zu Polen und zum sogenannten Zwischeneuropa („Die europäische Schütterzone“; nach 1918 entstandener Staatenkordon zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion) meinen manche die gedankliche Nähe zur expansiven Außenpolitik und zur Mitteleuropa-Konzeption der Nationalsozialisten erkennen zu können.

In Bad Tölz fand Mitte Juli 1938 das von Springenschmid geleitete „Traditionslager des NSLB der Ostmark-Gaue“ statt. Im Januar 1939 wurde Landesrat Springenschmid, Autor der „Mitteilungen“ (die „Mitteilungen“ waren erstmals am 1. Januar 1871 erschienen) des Salzburger Lehrervereines, in den Beirat der Nordischen Gesellschaft berufen. Am 6. Februar 1939 rief er zum HJ-Landdienst auf. Springenschmid sah im Februar 1939 das Münchener Abkommen als Wendepunkt im Spanischen Bürgerkrieg, da sich mit diesem jene Kräfte in Frankreich und England durchgesetzt hätten, die gegen eine Einmischung in den Konflikt waren.

Hauptmann Springenschmid (rechts) als Kriegsberichterstatter mit seinem Freund Generalleutnant Ritter von Hengl im Sommer 1942 an der Eismeerfront. Generalleutnant Ritter von Hengl, Kommandeur der 2. Gebirgs-Division, erklärt die Kämpfe um die erste Bunkerlinie vor dem Fluß Titowka im Norden der Kola-Halbinsel im sowjetischen Verwaltungsgebiet Murmansk.

Zweiter Weltkrieg

Landesrat Springenschmid war 1939/40 als Offizier im Einsatz bei einem Landesschützenregiment an der Westfront. Er wurde im Februar 1940 zum SS-Obersturmführer befördert. Im April 1940 nahm er am Unternehmen „Weserübung“ als Gebirgsjäger teil. Nach seiner Rückkehr aus Norwegen übernahm Landesrat Karl Springenschmid im Juli 1940 wieder die Abteilung II für Erziehung, Volksbildung, Kultur und Gemeinschaftspflege des Reichsstatthalters. Leutnant Karl Springenschmid, Landesrat und Gauwalter (Gauamtsleiter) des NSLB, wurde im Januar 1941 zum Hauptmann der Wehrmacht ernannt. Ebenfalls kämpfte er in Finnland und beim Balkanfeldzug.

Landesrat Springenschmid verfügte am 20. September 1940, daß alle monatlichen Sammlungen eingestellt und damit verbundene Schreibarbeiten beschränkt werden. Künftig durfte an Schulen jede Organisation nur einmal sammeln. Sammlungen ohne Verbindung zur erzieherischen Tätigkeit wurden abgelehnt. Gauwalter Springenschmid ernannte Anfang 1941 zu ehrenamtlichen Mitarbeitern im Gauamt für Erzieher:

  • Pg. Dr. August Zepp für „Neue Sprachen“
  • Pg. Dr. Hannes Hochenegger für „Alte Sprachen“
  • Pg. Dr. Max Gehmacher für „Erziehungswissenschaften“ und „Hilfswerk“
  • Pg. Dr. Max Schlager für Besoldungs- und Lehrerrechtliche Fragen

NSRL-Gauamtsleiter Springenschmid war ebenfalls Bannführer der HJ und hielt Schulungsvorträge, auch als Gauschulungsleiter. Gauleiter Rainer ernannte Springenschmid am 1. Februar 1941 zum Regierungsdirektor. Das „Haus Springenschmid“ befand sich in Salzburg-Parsch. Am 28. Oktober 1941 eröffnete Regierungsdirektor Springenschmid im Rahmen der Veranstaltung „Der Krieg in der Dichtung“ den „Salzburger Dichterkreis“, der aus der „Salzburger Literarischen Gesellschaft“ hervorging und unter Springenschmids Leitung das künstlerische Erleben unserer Stadt weiteren Kreisen vermitteln wollte. Am 28. November 1941 fand in der Stuba academica des Studiengebäudes unter Vorsitz von Gauschulungsleiter Springenschmid die Gründungsversammlung der „Arbeitsgemeinschaft für Früh- und Vorgeschichte“, die dem Gauschulungsamt unterstellt war, statt.

Der Großdeutsche Rundfunk sendete erstmals am 8. Februar 1942 das von Gauredner Karl Springenschmid auf Grundlage des Grimm-Märchens „Das tapfere Schneiderlein“ verfaßte „Funkspiel“. Die musikalischen Zwischenspiele steuerte Cesar Bresgen bei. Für die Dauer der erneuten Wehrdienstleistung als Kriegsberichterstatter ab April/Mai 1942 wurde Gauschulungsleiter Karl Springenschmid durch Gauhauptstellenleiter Franz Mayr vertreten. Nach seinem Kriegseinsatz kam er zurück nach Salzburg und war ab dem 17. September 1942 wieder in seinen Ämtern.

Die HJ-Laienspielschar des Gaues Kärnten führte anläßlich der Erinnerungsfeiern zum 10. Oktober im Jahr 1942 das Kärntner Freiheitsspiel „Der Rautter“ von Karl Springenschmid auf. Springenschmid wurde am 9. November 1942 zum HJ-Oberbannführer befördert. Im Dezember 1942 wurde er durch Gauleiter Scheel in den Gaukulturrat des „Heimatwerkes Salzburg“ berufen. Springenschmid rief am 24. Februar 1943 alle Personen unter 65, die vor Abtritt des Ruhestandes oder der Verehelichung im Lehrdienst an Volks-, Haupt- und Höheren Schulen tätig gewesen waren, zur Meldung bei der Abteilung II des Reichsstatthalters auf. Springenschmid wurde im März 1943 zum Beauftragten für alle Fragen der Erzieherschaft berufen.

Am 1. April 1943 eröffneten im Gau Salzburg 50 Dorfbüchereien. Die Orte wurden von der staatlichen Büchereistelle in der Abteilung II des Reichsstatthalters unter Leitung von Karl Springenschmid, unterstützt vom Gauschrifttumsbeauftragten Walter Stummer und dem Leiter der Studienbibliothek Dir. Frisch ausgewählt. Am 12. Mai 1943 wurde in Thumersbach die erste Kinderlandverschickungs-Lager-Schule im Beisein des stellvertretenden Kreisleiters Spitz und Gauamtsleiter Springenschmid eröffnet.

Nach 1945

1946 wurde Springenschmids Gesamtwerk unter dem Druck der Besatzungsmächte und deren Helfershelfern auf die sogenannte „Liste der gesperrten Autoren und Bücher“ gesetzt, welche vom österreichischen Bundesministerium für Unterricht herausgegeben wurde. Weiterhin fanden sich insgesamt 16 Einzeltitel auf der „Liste der auszusondernden Literatur“ von 1946 der Sowjetischen Besatzungszone, weil sie vorgeblich inhaltlich Bestandteil der NS-Propaganda waren.

Springenschmid wurde, wie viele andere unbescholtene Deutsche auch, als mutmaßlicher „Kriegsverbrecher“ gesucht und war auf dem staatspolizeilichen Fahndungsblatt vom 1. Juli 1946 zu finden. Da er sich darüber im klaren war, keinen rechtstaatlichen Prozeß zu erhalten, entzog er sich seiner Verhaftung durch Flucht in die Berge unter anderem im Dreiländereck des salzburgisch-steirisch-oberösterreichischen Salzkammergut und am Hausruck, wo er sich bis 1951 verborgen hielt. Mit der Unterstützung aufrichtiger Menschen verschaffte er sich falsche Papier und nahm den Namen Karl Bauer an.

Nach der Einstellung der gerichtlichen Ermittlungen im Jahr 1951 und der Aufhebung seines Berufsverbotes durch Bundespräsident Theodor Körner im Juli 1953 konnte Springenschmid wieder frei publizieren. Er schrieb weiterhin völkische Bücher, aber auch den autobiographischen Roman „Der Waldgänger“, welcher die letzten Kriegstage und sein Leben im verborgenen in den Jahren der Nachkriegszeit zum Thema hatte. Ab 1956 lebte er wieder in Salzburg. Springenschmid wurde zweimal wegen seiner politischen Haltung geschädigt: einmal in der Systemzeit der sogenannten Ersten Republik, als man ihn zwangsweise in den Ruhestand versetzte, und in der sogenannten Zweiten Republik, als ihm die Beitragszeiten von 1938 bis 1945 nicht auf die Pension angerechnet wurden. So konnte er insgesamt 16 Beitragsjahre vorweisen, die natürlich nur eine geringe Pension ergaben.

Auch in späteren Jahren blieb er sich selbst treu und war unter anderem im Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes tätig. 1967 wurde ihm die Verleihung des Offenhausener Dichterschildes durch den „Verein Dichterstein Offenhausen“ verliehen. Der Dichterstein, 1963 von heimat- und deutschtreuen Menschen gegründet, wurde am 23. Dezember 1998 von der deutschfeindlichen Republik Österreich verboten. Viele von Springenschmids Büchern aus der Nachkriegszeit erschienen im konservativen Leopold Stocker Verlag oder bei der Österreichischen Landsmannschaft, welche beide von kommunistischen Vorfeldorganisationen als „rechtsextrem“ bezeichnet werden. Politisch engagierte sich Springenschmid nach 1945 nicht mehr.

Tod

In den Weihnachtsfeiertagen des Jahres 1980 verschlechterte sich Springenschmids Gesundheitszustand dramatisch. Nach anfänglicher häuslicher Pflege durch seine Frau Herma kam man nicht umhin, ihn in das Landeskrankenhaus Salzburg einzuweisen. Nach mehreren Wochen erholte sich Springenschmid merklich und begann bereits, Unternehmungen für die Zeit nach der Entlassung zu planen. In der Nacht vom 4. auf den 5. März 1981 erlitt er jedoch einen Schlaganfall, an welchem er verstarb. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Waldfriedhof Salzburg-Aigen, wo er am 9. März 1981 bestattet wurde. Selbst im Tode noch der Heimat treu, wurde auf dem Partezettel gebeten, von Kranzspenden abzusehen und statt dessen der Stillen Hilfe für Südtirol e. V. Geldbeträge zukommen zu lassen.

Vermächtnis von Karl Springenschmid

„Meine Lieben!

Wenn einer, so wie ich,
in Kindern und Kindeskindern
weiterleben darf und außerdem hoffen kann,
daß einiges von dem,
was er geschrieben hat, die nächsten
Jahrzehnte überdauert,
kann er getrost von allen, die er liebt,
Abschied nehmen.
Darum seid frohgemut und
zuversichtlich an meinem Grabe.
Mein Leben hat sich
wunderbar erfüllt. Es war Zeit,
zu gehen.“

Gegeben im März 1981 zu Salzburg-Elsbethen

Zitate

  • „Nationalsozialistisch ist, wer sich in einem Tun und Handeln ausschließlich nach jenen Grundsätzen richtet, die der Führer in seiner Lehre dargelegt hat!“ — Karl Springenschmid auf die Frage „Wie werde ich Nationalsozialist?“
  • „Die Geschichte wird einmal feststellen, daß dieser Krieg, den das nationalsozialistische Deutschland um die Durchsetzung und Sicherung seiner Idee geführt hat, schon im Jahre 1940 entschieden worden ist.“ — Springenschmid am 30. Dezember 1940
  • „Möge dieser Dichterstein den Kommenden ein Richter sein.“ — Karl Springenschmid über den Dichterstein Offenhausen

Auszeichnungen (Auszug)

bis 1945
  • Österreich-Ungarische Militär-Verdienstmedaille (auch nach der Aufschrift auf der Rückseite „Signum Laudis“ lat. „Zeichen des Lobes“ genannt, 1917)
  • Karl-Truppenkreuz mit Schwertern
  • Bronzerne Tapferkeitsmedaille (1918)
  • Kleine silberne Tapferkeitsmedaille (1918)
  • Kriegserinnerungsmedaille (Österreich)
  • Ehrenring der deutschen Frontdichter im Juni 1939
  • Ehrenplakette des Bundes der Auslandsdeutschen (BDA) im Juni 1939
  • Hilf-mit!-Preis für Jugenderzählungen des NS-Lehrerbund im Dezember 1939
nach 1945
  • Donauschwäbischer Kulturpreis (1962)
  • Offenhausener Dichterschild-Träger (1967)
  • Ehrenbürger von Sexten (Südtirol) (1976)
  • Ehrenzeichen der Stadt Graz (1977)

Schriften (Auswahl)

bis 1945
  • Die Innerwörther und ihr Lehrer (unveröffentlicht, 1921)
  • Helene (unveröffentlicht, 1922)
  • Das Bauernkind (1926)
  • Der Sepp – Der Lebensroman Sepp Innerkoflers (1931)
  • Am Seil vom Stabeler Much (1933)
  • Sechs gegen Napoleon (Alternativtitel: Tiroler Buben 1809 [1933])
  • Die Staaten als Lebewesen. Geopolitisches Skizzenbuch. Mit einem Vorwort von Karl Haushofer, Verlag Ernst Wunderlich, 1.–4. Aufl., Leipzig 1933–1936
  • Helden in Tirol (1934)
  • Da lacht Tirol – Geschichten aus dem Tiroler Volksleben (1935), weiterhin das Drehbuch zur Verfilmung 1967
  • St. Egyd auf Bretteln (1935)
  • Die Front über den Gipfeln (1935)
  • Deutschland, geopolitisch gesehen (1936)
  • Bauern in den Bergen − Mit Bildern von Peterpaul Atzwanger (1936)
  • Saat in der Nacht − Bauernschicksal in Tirol (1936)
  • Land im Leid – Vom Schicksal einer deutschen Grenzgemeinde in Südtirol. (1937)
  • Zs. Der Weltkampf, 1938, Jg. 15: Österreich im Weltkampf gegen die überstaatlichen Mächte.
  • Das neue Reich (1938)
  • Tirol ist eins (1939)
  • Die Bauernschule (1939)
  • Ein Tiroler geht nicht unter – Heitere Geschichten (1940)
  • Tirol am Atlantischen Ozean (1941)
  • Der Schritt auf das Meer – Die Befreiung des germanischen Erbes (1940)
  • Vinzenz Kolmhofer – Ein Gefreiter des Großdeutschen Reiches (1940)
  • Drei schmeißen einen Wald – Eine lustige Holzhackergeschichte (1942)
  • Der Liebesbrief in der Tundra und anderes von den Gebirgsjägern (1944)
  • Die eisernen Mander – Tiroler Geschichten; Kleinbuchreihe Südost, Nr. 78, Feldpostausgabe, Wiener Verlag, (1944)
  • Das wiedergefundene Antlitz (1944)
nach 1945
  • Römisches Tagebuch (1946)
  • Das unerreichbare Herz (1949)
  • Es geschehen Wunder: Die 7 seltsamen Geschichten der Flicknäherin Katharina v. Kesselrink. (1951)
  • Novè (1951)
  • Ein Mensch unterwegs. Frauenarzt Jan Lujka aus Czernowitz (1955)
  • Es geht um den Zwölferturm (1956)
  • Die sizilianische Venus (1959)
  • 27 Grubenlampen – Schicksale aus dem Osten. Mit einem Vorwort von Nikolaus Engelmann (1960)
  • Signorina N. N. (englisch: Miss Nobody) (1960)
  • Es war ein Edelweiß. Schicksal und Weg der 2. Gebirgsdivision (1962; mit Matthias Kräutler)
  • Die Meraner Traubenkur – Das Berglandbuch (1962)
  • Aktion Eisvogel – Die finnischen Freiheitskämpfer (1960)
  • Sieben Takte Liebe (1963)
  • Sextener Dolomiten – Klassisches Bergland um die Drei Zinnen (1965)
  • Kleine Lebensbeichte (1967)
  • Meyer rot und Meyer blau – Der Zwillingsschwestern Streiche und Abenteuer (1967)
  • Die Männer von Narvik (1968)
  • Es geschah in Südtirol Der Anschlag auf das Ossarium (1970)
  • Schicksal Südtirol – In Vergangenheit und Zukunft (1971)
  • Wer über den Brenner fährt, Eckartschriften Heft 38, Österreichische Landsmannschaft (1971)
  • Liebe zählt die Tage nicht − Herzhafte Geschichten im Jahreslauf, Holzschnitte: Ernst von Dombrowski (1971)
  • Costabella – Berg meiner Jugend (1973)
  • Weihnacht vor den Grenzen, Eckartschriften Heft 48, ÖLM (1973)
  • Wenn man weiss wofür man lebt – 16 kleine Erzählungen (1974)
  • Der Waldgänger (1975)
  • Christl von der Schutzhütte (1976)
  • Rundherum Abgrund (mit Ernst Hürlimann, 1977)
  • Wieder ein Tiroler mehr (1977)
  • Ein gutes Wort zur rechten Zeit (1978)
Was der Hochleitner Tomerl erzählt von Karl Springenschmid (1925)
  • Janitscharen? Die Kindertragödie im Banat, Eckartschriften Heft 65, ÖLM (1978)
  • Gott gibt das Mass – Schicksale unserer Zeit. Mit Holzschnitten von Josua Leander Gampp, (1978)
  • Servus Heiner! Erinnerungen an Karl Heinrich Waggerl (1979)
  • Verlobung auf der Kampenwand (1980)
  • Der Jörg – Aus dem Leben des Südtiroler Freiheitskämpfers Georg Klotz (1980)
  • Schi ist Trumpf (1980)
  • Die Gaismair Saga – Lebensbild eines Revolutionärs (1980)
  • Raus aus Königsberg! − Wie 420 ostpreußische Jungen 1945 aus Kampf und Einsatz gerettet wurden (1981)
  • Schicksal Südtirol (1982, 3. Auflage)
  • Frohes Schaffen
Zu seinen Kinder- und Jugendbüchern zählen unter anderem
  • Was der Hochleitner Thomerl erzählt (1924)
  • Wie der Schinagl durchs Salzburger Land zog (1925)
  • Die Tschullererbuben – Abenteuer in den Dolomiten (1952)
  • Das Bergabenteuer der Tschullererbuben – Ein Jungenbuch aus den Dolomiten
  • Kuckuckskind – Roman für junge Mädchen (1958)
  • Christl von der Fürleghütte (1965)
  • Sieben Mädchen im Schnee (1978)
Dramatische Bühnenwerke
  • Der Rautter (1938)
  • Lamprechtshausen – Ein Dorf der Ostmark kämpft für Adolf Hitler (mit Enno Folkerts, 1939)
  • Jakob Huter (unveröffentlicht, 1940)
  • Michael Gruber, Knecht Gottes (1944)

Literatur

  • Wolfgang Laserer: Karl Springenschmid, Leben – Werke – Fotos – Dokumente (1987)

Fußnoten

  1. Taufpate Dr. Cyrill Kalebić, der spätere Stadtphysikus von Spalato, heute Split), Karl Springenschmid – Leben Werke Fotos Dokumente von Wolfgang Laserer, Seite 13, Kapitel Kindheit unterm Doppeladler
  2. Salzburger Volksblatt, 2. Mai 1938
  3. Eduard Danzinger, geb. am 11. Jänner 1916 in Linz, Beitritt zur NSDAP am 1. Mai 1938, Mitgliedsnummer 6.284.866. Wurde im April 1938 im Range eines Stammführeres zum kommissarischen Führer des HJ-Gebietes Salzburg ernannt. Überreichung des HJ-Führerdolches im November 1938. Von 1939 - 1942 zum hauptamtlichen HJ-Gebietsführer ernannt. Am 23. Dezember 1939 heiratete Danzinger im Schloß Mirabell die Mädelgruppenführerin Maria Danzinger, geb. Stadler, Lehrerin und Sportwartin der Führerinnenschule Steiermark. Gauleiter Dr. Rainer fungierte als Trauzeuge. Das Paar hatte drei Kinder: Helga, Rainer und Volker; das zweite Kind ist der 1943 in Salzburg geborene Univ.Prof. Dr. Rainer Danzinger, von 1996–2008 Ärztlicher Direktor der Landesnervenklinik Sigmund Freud Graz. Sein 1944 geborener Sohn ist Dr. Volker Danzinger, Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendneuropsychiatrie, Psychotherapeut und allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger. HJ-Hauptbannführer Eduard Danzinger fiel am 11. April 1945 als Führer eines Panzerjagdkommandos bei der Verteidigung seiner Heimat.