Brändström, Elsa

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Dr. h. c. mult. Elsa Brändström mit Töchterchen Brita, 1932 (Aufnahme: Genja Jonas, Dresden) aus: Frauen. Acht Lebensschicksale von Conradine Lück (1885–1959), Ensslin & Laiblin, Reutlingen 1936

Elsa Brändström – auch Elsa Brandström – (Lebensrune.png 26. März 1888 in Sankt Petersburg; Todesrune.png 4. März 1948 in Cambridge, Massachusetts) war eine schwedische Humanistin, Krankenschwester und Wohltäterin. Die germanophile „Helferin der Menschheit“ ist in der ganzen Welt als „Engel von Sibirien“ bekannt, da sie dort während des Ersten Weltkrieges hauptsächlich deutsche Kriegsgefangene des Deutschen Heeres und der kaiserlichen und königlichen Armee aufopferungsvoll betreute.[1]

Leben und Wirken

Eine junge Elsa Brandström

Elsa Brändström kam als Tochter des Berufsoffiziers und schwedischen Militärattachés im diplomatischen Dienst, Pehr Henrik Edvard Brändström (1850–1921), und dessen Frau, der Künstlerin Anna Wilhelmina Eschelsson (1855–1913), 1888 in Sankt Petersburg im Russischen Kaiserreich zur Welt. Mit drei Jahren verließ Elsa mit ihrer Familie Sankt Petersburg und kehrte nach Geel Linköping in Schweden zurück. Dort verbrachte Elsa Brändström eine ausgesprochen glückliche Kindheit, in der sie, ganz entgegen dem Trend der Zeit, zu einem freidenkenden und selbstbewußten Mädchen erzogen wurde. Sie besuchte zunächst die Vorschule von Linköping. Wie alle Bildungsbürger Europas zu dieser Zeit erhielt auch Brändström Deutschunterricht ab der ersten Klasse und sprach fließend ohne Akzent. In dem gleichen Jahr, 1906, als sie mit 18 Jahren ihr Abschlußzeugnis erhielt, wurde ihr Vater zum General und schwedischen Gesandten im kaiserlichen Petersburg ernannt. Ihre Eltern verließen Schweden, sie jedoch blieb, um in Stockholm ein zweijähriges Lehrerseminar für Germanistik an der „Anna Sandström Mädchenschule“ zu besuchen.

1908 folgte sie ihren Eltern nach St. Petersburg und erlebte dort den Reichtum und das oberflächliche und verschwenderische Leben der hohen Gesellschaft Rußlands, der sie durch ihren Vater angehörte. Als 1913 ihre Mutter starb, übernahm die Tochter wie selbstverständlich die Rolle der Hausfrau und empfing Diplomaten, Politiker und Künstler.

Erster Weltkrieg

Ethel von Heidenstam, die treueste Helferin Elsa Brändströms, ca. 1915

Schon 1914 erlebte Elsa Brändström bei der Besichtigung des Nikolai-Hospitals in Sankt Petersburg erstmals die Not und das Elend deutscher Kriegsgefangener. Erst daraufhin meldete sie sich zusammen mit ihrer Freundin Ethel von Heidenstam (1881–1979) zum russischen Krankenpflegedienst – nur so konnten sie eine Genehmigung erhalten, die Kriegsgefangenenlager im Osten des noch kaiserlichen, aber bald bolschewistischen Reiches aufzusuchen. Als sie sah, daß diese auf ihrem Transport in Eisenbahnwaggons nach Sibirien schutzlos Seuchen, Hunger und Kälte ausgesetzt waren, wollte sie ihnen helfen: „Die Behörden wußten auch selbst nicht, was sie mit diesen Menschen anfangen sollten. Es gab Transporte, die nach zwei Wochen noch unter freiem Himmel auf einer Wiese lagerten.“ [2]

Ab 1915 traten Brändström und ihre mitfühlende Begleiterin Ethel von Heidenstam in die Dienste des Schwedischen Roten Kreuzes, da dieser Status ihnen internationalen Schutz bot. Nun konnten sie als Vertreterinnen des Schwedischen Roten Kreuzes die deutschen und österreichisch-ungarischen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkrieges, die in den Lagern über das ganze riesige russische Gebiet verteilt waren, betreuen. [3]

Beim ersten Besuch eines russischen Lagers mit ihrer treuesten Helferin von Heidenstam in Sibirien bot sich Elsa Brändström ein Bild des Grauens. In für 500 Menschen gedachten Baracken vegetierten mehr als 800 deutsche Soldaten dahin. Die Holzschuppen waren von früher her mit Flecktyphus infiziert, es gab keine Bademöglichkeiten. In der Krankenstation war der Boden mit Menschen übersät. Nur auf einigen Plätzen standen dort eiserne Bettstellen ohne Stroh, auf denen zwei Kranke lagen und oft noch zwei darunter. In der ganzen Station gab es keine einzige Decke oder ein Kissen. Jeder Gefangene erhielt nur einen Becher Wasser. Im hohen Norden und im äußersten Osten konnten die Winter bis zu acht Monate dauern und in vielen Nächten sank die Temperatur auf -50 Grad Celsius. Es war für viele Gefangene schon zu spät. Die, die nicht erfroren, verhungerten oder starben an Durchfall. Dennoch konnten die Überlebenden ihr Glück kaum fassen, als sie die beiden Frauen mit Hilfsgütern ankommen sahen. Sie fielen vor ihnen auf die Knie und weinten vor Freude.

Elsa Brändström (rechts) und Ethel von Heidenstam mit deutschen Kriegsgefangenen in Sibirien, 1916. Der kaiserliche Landser im Vordergrund hatte beide Beine verloren. Genozid: zwischen 600.000 und 1.100.000 deutsche Soldaten (einschließlich k. u. k.) starben elendig in russischer Kriegsgefangenschaft, aber auch Zehntausende ottomanische Türken und Kurden.

In anderen Lagern waren die Zustände nicht besser. Einmal erfuhr Elsa Brändström von einem Lagerbefehl, der das Heizen der Öfen verbot. Die Gefangenen sollten sich durch ihre eigene Wärme erwärmen, hieß es. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges kamen wegen der katastrophalen Zustände in den russischen Lagern mehr als 80 Prozent der deutschen Gefangenen aus Österreich und dem Reich durch Seuchen, Hunger und Kälte um. Schon nach zwei Jahren war die Betreuung der Kriegsgefangenen durchorganisiert. Und Elsa und Ethel waren nicht die einzigen Helfer. Immer mehr Freiwillige kamen aus Schweden und anderen Ländern nach Rußland, um den deutschen Soldaten zu helfen.

Das Rote Kreuz berichtete auch offiziell: „In der Stadt Jaransk wütet der Hauptmann Barduschewski. Die ihm unterstellten kriegsgefangenen Offiziere werden von den Wachmannschaften durch fortwährendes Schlagen und Peitschen bis aufs Blut gefoltert. In dem Orte Poloma hat der Polizeivorsteher Kalistow öffentlich erklärt, ‚daß die deutschen Kriegsgefangenen Feinde seien, und daß man sie daher wie Hunde erschlagen soll‘. Der Kommandant des Moskauer Militärbezirkes Sandetzki hat durch öffentlichen Befehl, und mit Unterstützung des Gouvernementsverwaltungsrates Pastschewski, aufs strengste verboten, Kriegsgefangene, insbesondere aber Offiziere, menschlich zu behandeln.

Elsa Brändström linderte das Los der Kriegsgefangenen durch sogenannte „Liebesgaben“ aus der deutschen Heimat: Lebensmittel, Decken, Medikamente, Geld und Zuspruch. Bei gleichgültigen und manchmal böswilligen Lagerverwaltungen setzte sie merkliche Verbesserungen durch.[4] Mitunter redete sie mit pflichtvergessenen russischen Lagerkommandanten eine deutliche Sprache oder drängte erfolgreich auf deren Ablösung. Der Lagerkommandant von Tobolsk in der sibirischen Tundra beispielsweise wurde abgesetzt, weil er deutsche Gefangene ausgepeitscht hatte. Für die Soldaten war schon der Weg in die Gefangenschaft eine Treibjagd und für viele ein Marsch in den Tod: „Unverwundete und Leichtverletzte, deren Wunden nicht am Marschieren hinderten, wurden gesammelt. Dann begann unter starker Bewachung der Fußmarsch nach Rußland hinein, und oft mußten täglich 20-30 km während mehrerer Wochen zurückgelegt werden, bevor ein Bahntransport möglich wurde. Je weiter ab von der Front die Gefangenen auf ihrem Marsche kamen, desto strenger und rücksichtsloser war die Behandlung. Wie Herdenvieh wurden sie vorwärtsgetrieben, während die Kosaken ihre Säbel zogen und Nachzügler mit der Peitsche antrieben“, so Brändström in ihrem Werk Unter Kriegsgefangenen in Rußland und Sibirien.

Kleiderspenden für deutsche Kriegsgefangene
Buchspenden für deutsche Kriegsgefangene

Den Kriegsgefangenen, die fern der Heimat und ohne Nachricht von ihren Verwandten unter harten Bedingungen in dumpfer Verzweiflung dahinlebten, erschien die hochgewachsene, blonde und blauäugige junge Schwedin, die mit tatkräftiger Hilfe zu ihnen kam, wie ein Engel. Als Elsa Brändström selbst an Flecktyphus erkrankte, beteten in den Lagern die Gefangenen für ihre Genesung.[5] Ihre Freundin Ethel von Heidenstam war sehr besorgt und ließ sofort veranlassen, daß sie so schnell wie möglich in das nächste Lazarett gefahren wird. So schnallte man sie von Kopf bis Fuß in Decken gehüllt auf einen Schlitten und gab dem russischen Kutscher die Anweisung, so schnell wie möglich zu fahren und keine Pause zu machen. Ethel fuhr auf einem anderen Schlitten derweil voraus, um im Lazarett alles vorzubereiten. Doch als Elsas Schlitten ankam, war er leer. Auf dem Weg muß sich die Befestigung gelöst haben. Der Kutscher machte sich sofort schuldbewußt auf die Suche nach ihr und fand sie schließlich fast erfroren im Schnee liegend. Erst nach vielen Wochen und Monaten der Pflege und dank der Ausdauer der Ärzte wurde Elsa wieder gesund.

Sie war in dieser Zeit oft die einzige Frau unter Tausenden von Männern und arbeitete ohne Unterbrechung für die Rettung zahlloser Menschenleben. Sie brachte medizinische Hilfe in die Lager, in denen Flecktyphus ausgebrochen war, brachte den Gefangenen in Sibirien Kleidung, Kraft und seelische Stärkung – den deutschen Soldaten, die wußten, daß sie ihre Familien niemals wiedersehen würden. Ihre Unbeirrbarkeit, ihr Organisationstalent und ihre Überzeugung, daß es ihre einzige Aufgabe sei, für jene zu sorgen, die in Not waren, trugen ihr die Bewunderung und Achtung aller einander widerstreitenden Mächte im gequälten Rußland ein.[6][7]

Als sie 1918 bis 1920, inmitten der Revolution, ganz allein in Sibirien blieb (obwohl ihr 1918 von den russischen Behörden die Arbeitserlaubnis entzogen wurde; 1920 wurde sie gar zum Tode verurteilt, dann aber in Omsk interniert), schrieb General Alfred Knox, der damalige Chef der britischen Militärmission in Sibirien: „Der Krieg hat viele Heldinnen in den verschiedenen Nationen hervorgebracht, aber nach meiner Meinung nie wieder jemanden, der mehr wert wäre, verehrt zu werden, als Elsa Brandström.“

Anekdoten über Brändströms Edelmut gibt es massenhaft: Am 12. Juli 1916 z. B. geriet der spätere renommierte Wiener Schriftsteller Franz Carl Heimito Ritter von Doderer (1896–1966) in russische Gefangenschaft. Ende 1918 wurden er und zahlreiche Offiziere vor der herannahenden Roten Armee, die oft Kriegsgefangene laufen ließen, von den Weißen auf brutalste Weise weiter nach Osten verlegt und in ein primitives Lager bei Krasnojarsk gebracht. Sehr viele der verlegten Truppenführer starben dort am Flecktyphus. In seinen allerersten Texten (eine Auswahl daraus erschien 1991 postum unter dem Titel Die sibirische Klarheit), die er im Lager schrieb, beschreibt Doderer, wie seine Kameraden und er vom Roten Kreuz durch Elsa Brändström bis zur Freilassung im August 1920 am Leben erhalten wurden. Wie so viele unzählige deutsche Soldaten verdankte auch Doderer sein Leben der aufopferungsvollen Hingabe der Schwestern und Helfer um Brändström.[8]

Elsa Brändström im Kinderheim Neusorge bei Mittweida in Sachsen. Hier umsorgte sie viele Kinder der verstorbenen Kriegsgefangenen, wie sie es ihnen am Totenbett in Sibirien versprochen hatte.

Deutsches Rotes Kreuz

Ab September/Oktober 1915 durften Schwestern des Deutschen Roten Kreuzes, einschließlich der dänisch-österreichisch-ungarischen Rotkreuzdelegierten, Kriegsgefangenenlager im Russischen Kaiserreich und vor allem Sibirien besuchen – die Besuche der einzelnen Lager waren von russischer Seite auf ein bis zwei Tage beschränkt. Die Berichte über die vorgefundenen Verhältnisse waren schockierend, dennoch war es den Delegierten gelungen, beträchtliche Geldsummen unter den Kriegsgefangenen zu verteilen und einige Mißstände zu beseitigen. Die Visitationen in „karikativer Hochstimmung“ vermochten jedoch längerfristig keine Besserung der Lage zu bringen, erst der Einsatz vor Ort vieler dieser Schwestern unter der Leitung Brändströms konnten Linderung herbeiführen.

Zu den Missionsmitgliedern gehörten u. a.:[9]

  • Magdalene von Walsleben (spätere Freifrau von Steinaecker)
  • Alexandrine Gräfin von Üxküll-Gyllenband
  • Erika von Passow
  • Gräfin Mathilde Horn
  • Baronin Elisabeth von Gagern
  • Oberin Emma von Bunsen
  • Anne-Marie Wenzel
  • Annit Rothe
  • Käthe von Mihalotzy
  • Baronin Andorine von Huszár
  • Prinzessin Cunigunde von Croy-Dülmen
  • Gräfin Anne Revertera
  • Gräfin Ilona von Rosty
  • Gräfin Magda Cebrian
  • Gräfin Pauline von Stubenberg-Palffy
  • Gräfin Nora Kinsky
Waisenkinder im Garten vom Kinderheim „Schloß Neusorge“

Opfertod von Mitarbeitern des Roten Kreuzes

  • Dr. Sven Hedblom, Schwede, ermordet in Chabarowsk, September 1918
  • Ole Opshaug, Norweger, ermordet in Chabarowsk, September 1918
  • Helmy Koff, Estin, ermordet in Chabarowsk, September 1918
  • Gebrüder Marstrand, Dänen, ermordet im Ural, August 1918
  • Ingenieur Johannes Kleberg, Schwede, ermordet in Taschkent, 23. Januar 1919[10]
  • Erika von Passow, Deutsche, verschollen (verschleppt, vergewaltigt und ermordet?), seit Mai 1919
  • u. v. m.[11]
Elsa Brändström in Cambridge

Friedenszeit

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges leitete der norwegische Polarforscher, Diplomat und Friedensnobelpreisträger Fridtjof Nansen (1861–1930) die Heimführung der Kriegsgefangenen aus Sowjetrußland ein. Erst nach dem Friedensschluß und in dem Bewußtsein, daß die Gefangenen, die noch am Leben waren, in ihre Heimat zurückkehren würden, machte sich auch Elsa Brandström auf den Heimweg. Sie fuhr mit der MS Lisboa nach Stettin, wo ihr ein großer Staatsempfang bereitet wurde; später reiste sie weiter zu ihre Eltern nach Schweden. Aber obgleich ihre Freunde versuchten, sie nunmehr in Schweden zu halten, da ihr Werk getan sei, ging sie bald darauf nach Deutschland.[12]

Sie hatte den sterbenden Gefangenen versprochen, ihre Familien aufzusuchen und dafür zu sorgen, daß ihre Kinder versorgt und erzogen würden. Auch wollte sie denen, die als letzte in ihre Heimat zurückgelangt waren, helfen, in ein normales Leben zurückzufinden. Sie gründete die Stiftung Arbeitssanatorium für ehemalige kriegsgefangene Deutsche und errichtete das Kinderheim Neusorge und das Genesungsheim für kranke Kriegsgefangene Marienborn, nachdem sie in Skandinavien und Amerika [13] das Geld dafür durch Vorlesungen zusammengebracht hatte. Dort wirkte sie, schenkte vielen Menschen neue Hoffnung und zeigte ihnen neue Ziele. Es gab damals kaum einen Menschen, der ihren Namen nicht kannte, kaum eine Stadt, die ihr nicht Ehrungen zuteil werden ließ. [14]

„Elsa Brandström, die während des Krieges und nachher unseren Kriegsgefangenen in Rußland und Sibirien eine Vorsehung gewesen ist. Äußerlich ein auffallend hübsches, vornehmes, schlankes, blondes Mädchen, eine nordische Jeanne d'Arc. Ganz unkompliziert, aber stark. Ein erschütterndes Beispiel dafür, was ein einfacher Mensch mit gutem Willen, Mut und Takt erreichen kann. Für Hunderttausende ist sie jahrelang der einzige Mensch gewesen. Eine wahre Heldin.
Sie machte auf mich denselben tieferregenden Eindruck wie Nansen. Die schönen, klaren blauen Augen, die etwas schwere, willensstarke Nase, das schmale, vornehme Gesicht, die Einfachheit des Tones, als ob alles selbstverständlich wäre. Fünfeinhalb Jahre war sie in Sibirien, zwei Jahre vollkommen abgeschnitten von ihrer Familie und jeder Nachricht, am Flecktyphus schwer erkrankt und doch gleich wieder weiterarbeitend, zweimal als Spionin zum Tode verurteilt, und doch noch so einfach, so voller Güte wie am ersten Tage und so schön wie eine Ballkomtesse. Solche Menschen, wo Kraft zur Güte wird und doch noch Kraft bleibt, sind die wahren Übermenschen. Nicht, daß sie Tausenden das Leben gerettet hat, sondern daß sie ihnen den Glauben an die Menschheit gerettet hat, ist das tief Bewegende an ihr. Sie erzählte: einmal habe sie die Nachricht erhalten, ihr Vater sei todkrank; sie hätte zurückgekonnt, aber sie blieb, denn ihr Vater hätte alles, was nur möglich sei an Hilfe, aber draußen um sie herum verlören Tausende ihre letzte Hoffnung, wenn sie fortginge. Und ihr Vater wurde gerettet wie durch ein Wunder.
Als sie zurückkam nach Jahren, habe er ihr gesagt, er hätte sie verachtet, wenn sie zurückgekommen wäre. Sie sagte mir, ihre früheren deutschen Kriegsgefangenen aus Sibirien seien heute noch wie eine Familie. Über die Schlampigkeit des Zaristischen Regimes erzählte sie Entsetzliches. 1915 hätten sie einen Zug mit gefangenen Türken in Moskau auf ein Nebengeleise geschoben, wo die Gefangenen in plombierten Waggons erfroren seien; als man die Waggons öffnete, habe man die Leichen mit Hacken aus dem Eise heraushauen müssen. So sei es auch in Pensa und andren Orten gegangen. Nicht aus Bosheit, sondern aus Schlampigkeit: Nitschewo![15] Vieles andre noch. Alles mit erschütternder Einfachheit und Selbstverständlichkeit erzählt, während sie eine Tasse Tee trank und einen kleinen Kuchen mit der Gabel zerkleinerte oder mit der Perlenkette spielte, die sie am Halse trägt. Sie unterhält noch ein Kinderheim in Sachsen für Kinder von Kriegsgefangenen, denen sie auf ihrem Totenbett versprochen hat, für ihre Kinder zu sorgen. Ich hatte den Eindruck: ein einfacher, aber ganz großer, hinreißender Mensch, eine weltliche Heilige, vor der man knien möchte.“Harry Clemens Ulrich Graf von Kessler[16]

Am 16. November 1929 heiratete Elsa Brändström den deutschen Wissenschaftler und Germanistik-Professor Heinrich Gottlob Robert Ulich [17] im sächsisch-anhaltinischen Marienborn. Am 3. Januar 1932 kam ihre Tochter Brita in Dresden zur Welt. Sie führte ihre soziale Arbeit im Deutschen Reich bis 1934 fort. Danach siedelte die Familie in die VSA über, ihr Mann hatte eine Professur an der Harvard University angenommen. Hier gründete Elsa Brändström-Ulich den später sogenannten „Elsa Brandstrom Ulich Assistance Fund“, eine Initiative, welche sich um Flüchtlingshilfe für ankommende Deutsche kümmerte.

Zweiter Weltkrieg

Enthüllung der Elsa-Brändström-Gedenktafel am 8. März 2016 in Wurzen; Kai-Uwe Brand: Der Engel von Sibirien stand Modell (über Wurzens Kriegsgefallenen-Denkmal, wo es sich nach neuen Erkenntnissen bei der modellierten Frauenperson um Elsa Brändström handelt). In: Leipziger Volkszeitung,[18] 9. März 2016, Seite 29

Brandström hatte ihre große und leidenschaftliche Affinität für Deutschland und die Deutschen behalten. Gegen Kriegsende startete sie eine Aktion für notleidene Kinder in Deutschland. Es war mehr als verwunderlich, wie viel Geld Amerikaner, insbesondere Deutschamerikaner, spendeten. Daraus entstanden schließlich die Organisationen „CARE International“ und „CRALOG“ (Council of Relief Agencies Licensed to Operate in Germany). Beide unterstützten Deutschland, auch noch lange nach Ende des Zweiten Weltkrieges.

„Seit den Jahren des Weltkriegs ist der Name Elsa Brändström ein Begriff des Segens gleichermaßen im Altreich, in Deutsch-Österreich und im Sudetengau, ist sie selbst eine Bindung unter deutschen Stämmen geworden, – jetzt dankt ihr in Großdeutschland deutsche Treue mit diesem Buche!“ – Hanna Lieker-Wentzlau, Nachwort in Elsa Brändström – Dank[19]

Nachkriegszeit

Im März 1946, als das Reich der Deutschen in Schutt und Asche lag und nicht nur die Kinder hungerten, wurde aus Schweden berichtet, daß Elsa Brändström-Ulich die Arbeit an einem Hilfswerk des schwedischen Roten Kreuzes für Deutschland noch einmal aufgenommen habe.

Tod

Am 4. März 1948 starb Elsa Brandström-Ulich an Knochenkrebs in Cambridge (Massachusetts). Die letzte geplante Reise nach Deutschland konnte sie nicht mehr antreten. Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Nordfriedhof von Solna in Schweden.

Verbleib der Tochter und Ethel von Heidenstam

Tochter Brita blieb in den Vereinigten Staaten mit ihrer inzwischen gegründeten Familie. Professor Ulich kehrte später nach Deutschland zurück, wo er 1977 in Stuttgart starb. Ethel von Heidenstam starb 1979 in Schweden, sie war die glückliche Ehefrau von Carl Gerhard von Heidenstam und stolze Mutter zweier Töchter.

Bildergalerie

Denkmal in Wien, eingeweiht 1965; Künstler: Robert Ullmann (1903–1966)
Ehrenmal für die deutschen Gefallenen des Ersten Weltkrieges am Alten Friedhof in Wurzen; Elsa Brändström tröstet einen sterbenden deutschen Soldaten.

Ehrungen und Auszeichnungen

  • Silberplakette des Deutschen Reiches, 1920
  • Vereinigte Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg (ab 1933 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Ehrenmitglied, 7. Februar 1921 [21]
  • Universität Tübingen, Ehrendoktor der Rechte, 1926
    • Der deutsche Diplomat Harry Graf Kessler (1868–1937) bezeichnete sie dabei als „Die nordische Jeanne d'Arc“. [22]
  • Universität Upsala in Schweden, Ehrendoktor
  • Universität Königsberg, Ehrendoktor
  • Zahlreiche Ehrungen verschiedener Korporationen[23]
  • Fünf Mal offiziell für den Friedensnobelpreis nominiert: 1922, 1923 (zweimal), 1928 und 1929 [24]
  • Goldene Seraphinenmedaille (Serafimermedaljen) zum Königlichen Seraphinenorden, Verdienstorden des Königreiches Schweden [25]
  • Viele Straßen, Schulen, Vereine und gemeinnützige Organisationen in Deutschland und der Ostmark tragen ihren Namen.
  • 1965 wurde das Elsa-Brändström-Denkmal der Künstler Hans Jaksch und Robert Ullmann im Arne-Carlsson-Park in Wien enthüllt
  • Die Sanitäterin auf dem Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges in Wurzen stellt, wie der Künstler Georg Wrba bestätigte, Elsa Brändström dar.
    • Am 8. März 2016 wurde eine Gedenktafel zu Ehren Brändströms enthüllt
  • Zahlreiche Denkmäler und Gedenktafeln, u. a. in Linz und in Krems an der Donau
    • 2014 wurde vom schwedischen Botschafter ein Denkmal zu Ehren Brändströms vor dem Schloß Neusorge eingeweiht, das einstige Kinderheim und Motorsportschule des NSKK wurde zwar in der DDR verwendet, allerdings nie saniert. Die barocke Schloßanlage im Ortsteil Zschöppichen der Stadt Mittweida verfällt seit 1993 zusehends.

Film

Elsa Brandström: Stationen eines ungewöhnlichen Lebens, Fernsehfilm (BRD), 1970/71

  • Uraufführung: 26. März 1971, ZDF
  • Regie: Fritz Umgelter
  • Drehbuch: Hans Wiese
  • Darsteller: Renate Zillessen (als Elsa Brandström), Hans Epskamp (als General Brandström), Heidi Leupolt-Kröll (als Ethel von Heidenstam), Alexis von Hagemeister (als Carl Gerhard von Heidenstam), Günter Mack (als Alfred Knox), Volkert Kraeft (als Jan Lundberg), Sigfrit Steiner, Alf Marholm (als Professor Ulich), Gisela Hoeter, Berta Drews

Werke

„Ein zufriedener Mensch besitzt die Fähigkeit der Selbstkontrolle, aber nicht jene Art der Selbstkontrolle, die darin besteht, alles zu ertragen und mit allem zufrieden zu sein, sondern vielmehr jene Selbstkontrolle, die die Fähigkeit gibt, zu kämpfen, zu warten, und langsam, ohne Selbstgerechtigkeit ans Ziel zu kommen. Ein zufriedener Mensch besitzt die Kraft und die Stärke, die nötig ist, das Leben nicht zu fürchten.“[26]
  • Elsa Brändström: Bland Krigsfångar i Ryssland och Sibirien 1914–1920 (1921).
  • Hanna Lieker-Wentzlau (Hg.), Elsa Brändström, Margarete Klante u. a.: Elsa Brändström – Dank. Das Ehrenbuch nordischer und deutscher Schwesternhilfe für die Kriegsgefangenen in Sibirien, Becker/Säeman/Heliand (sieben Auflagen von 1932 bis 1942)[27]

Literatur

  • Panke-Kochinke / Schaidhammer-Placke: Frontschwestern und Friedensengel: Kriegskrankenpflege im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Ein Quellen- und Fotoband, Mabuse (2002), ISBN 978-3933050915
  • E. Sczuka / Karin Borck, / Lothar Kölm: Gefangen in Sibirien. Tagebuch eines ostpreußischen Mädchens 1914–1920, Fibre (2001), ISBN 978-3929759679
  • Norgard Kohlhagen: Elsa Brändström. Die Frau, die man Engel nannte. Eine Biographie, Quell, Stuttgart (1992), ISBN 978-3791819839
  • Magdalena Padberg: Das Leben der Elsa Brändström: ein Hilfswerk in drei Erdteilen, Herder, Freiburg (1989), ISBN 978-3451086410
  • Eduard Juhl / Margarete Klante / Herta Epstein / Heinz Vonhoff: Elsa Brändström, Quell-Verlag (1962)
  • Margareta Schickedanz: Deutsche Frau und deutsche Not im Weltkrieg, B.G. Teubner (1938) [28]
  • Leopold Ehrenstein: Der Fall der Festung Przemysl. Der sibirische Engel Elsa Brandström. Bearbeitet von Emil Portisch, Bratislava 1937
  • Elfriede von Plugk-Hartung: Frontschwestern Ein deutsches Ehrenbuch, Bernhard & Graefe (1936)
  • Charlotte von Hadeln: Deutsche Frauen – Deutsche Treue 1914–1933, Tradtions-Verlag Kolk & Co. (1935)
  • Elsa Björkman-Goldschmidt:[29] Elsa Brändström, 1933 (Sprache: Schwedisch)
  • Anne-Marie Wenzel: Deutsche Kraft in Fesseln. Fünf Jahre deutscher Schwesterndienst in Sibirien (1916–1927), Ernte-Verlag (1931)
  • Gräfin Anna Revertera: Als österreichische Rotekreuzschwester in Rußland: Tagebuch, Süddeutsche Monatshefte (1923)
  • Magdalene von Walsleben (Freifrau von Steinaecker): Die deutsche Schwester in Sibirien: Aufzeichnungen von einer Reise durch die sibirischen Gefangenenlager vom Ural bis Wladiwostok, Furche, Berlin (1919) [30] Werkansicht
  • Alexander von Schlieben: Heldinnen vom Roten Kreuz: Lazaretterzählungen, Ellersiek (1916)
  • Ludwig Detter: Eine Deutsche Heldin: Erlebnisse Einer Roten Kreuz Schwester – Nach Aufzeichnungen von Hertha Immensee, P. List (1916) ISBN 978-1168579317
  • Ilse Franke: Deutsche Treue: Kriegslieder einer deutschen Frau – Unsern deutschen und österreichischen Helden gewidmet Hesse & Becker, 1915 Werkansicht
  • Rudolf Voemel: Deutsche Frauen, deutsche Treue! Ein Wort des Trostes an unsere deutschen Frauen und Jungfrauen, Verlag des Westdeutschen Jünglingsbundes (1914) Werkansicht

Verweise

Fußnoten

  1. Als Delegierte des schwedischen Roten Kreuzes zwischen 1914 und 1920 war Brändström maßgeblich an der Versorgung der Kriegsgefangenen in Rußland und ihrer Rückführung beteiligt („Engel von Sibirien“); beschaffte nach dem Ersten Weltkrieg Mittel zur Gründung von Sanatorien und Waisenhäusern in Deutschland; schrieb „Unter Kriegsgefangenen in Rußland und Sibirien 1914-20“ (1921).
  2. Quelle: Unter Kriegsgefangenen in Rußland und Sibirien – 1914–1920
  3. Auch seit 1908 hatte sie wieder in Rußland gelebt, wo sie dann nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 mit anderen Damen der Petersburger Gesellschaft an einem Krankenpflegekurs teilnahm und im Nicolai-Spital die ersten deutschen Kriegsgefangenen aus Österreich und dem Reich in ihrer Not sah. Seither kämpfte sie als Delegierte des schwedischen Roten Kreuzes um Körper und Geist dieser Wehrlosen, gegen Mißachtung des Menschenlebens, gegen Gleichgültigkeit und Bestechlichkeit mit einer Tatkraft, die manchmal fast übermenschlich anmutete.
  4. Brändström übernahm die Übermittlung der „Liebesgabensendungen“ und leitete über 1.000 Waggons mit Kleidungsstücken, Medikamenten und Lebensmitteln für die Gefangenen im Laufe ihrer sechsjährigen selbstlosen Tätigkeit über Schweden zu.
  5. Der Engel von Sibirien von Ernst Probst
  6. Von Omsk bis Wladiwostok setzte sie sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit für die Erleichterung des Loses ihrer Schützlinge ein. Ihr ist zu verdanken, daß sich die Behandlung der deutschen Kriegsgefangenen, von denen anfänglich mehr als 85 % durch Seuchen, Hunger und Kälte starben, allmählich besserte.
  7. Im Frühjahr 1918 gründete sie ein Tuberkuloseheim für 600 Kriegsgefangene. Eine wahre Odyssee führte die warmherzige, praktische Frau von den Gefangenenlagern in Europäisch-Rußland bis zu den Elendslagern hinter dem Baikalsee. Unerhörte Schwierigkeiten mußten überwunden werden, nur mühsam überwand sie selbst eine Flecktyphuserkrankung. Sie verstand es auch ausgezeichnet, die Menschen und Regierungen in Mitteleuropa zur tatkräftigen Unterstützung aufzurütteln – wie sie auch hartgesottene bolschewistische Kommissare einschüchtern konnte, als nach der Oktoberrevolution 1917 die Lage für die Gefangenen besonders kritisch wurde. Sie war damals die einzige Neutrale, die das Land nicht verließ, sondern lieber als „Gefangene unter Gefangenen“ das harte Dasein ihrer Schützlinge teilte. Erst 1920, als Fridtjof Nansen den Abtransport der Kriegsgefangenen geregelt hatte, verließ Brändström Rußland. Unter den Gefangenen hieß sie schließlich „Der Engel von Sibirien“. Sie selbst berichtete über ihre Erlebnisse in dem Buch „Unter Kriegsgefangenen in Sibirien 1914–1920“.
  8. Margarete Klante, Brändströms spätere Mitarbeiterin: „Hunderttausende kennen Elsa Brändström persönlich – für Millionen in allen Ländern dieser Erde, auch unter unseren ehemaligen Feinden, ist sie zum Sinnbild selbstlosester Hingabe geworden. Ihr Vaterland hat im Goldenen Saal des Stockholmer Rathauses ihr Bild als Verkörperung schwedischer Caritas im Weltkrieg mitten unter die Größten der Nationen gesetzt.“ Vgl. Elsa Brändström Dank, 7. Auflage, S. 7
  9. Hannes Leidinger und Verena Moritz von Böhlau: Gefangenschaft, Revolution, Heimkehr, Böhlau (2003), ISBN 978-3205770688
  10. Peter Hopkirk: Setting the East Ablaze. On Secret Service in Bolshevik Asia, Oxford University Press (2001), ISBN 978-0192802125
  11. Viele Helfer starben während ihres selbstlosen Dienstes am Kriegsgefangenen, die meisten durch Krankheiten, die sie sich bei den Patienten eingefangen hatten. Andere wurden geschlagen, gefoltert, schikaniert oder gar ermordert ... und es gab auch zahlreiche Vergewaltigungen. Die aufgeführten Namen stellen nur einen kleinen symbolischen Auszug dar.
  12. Nach dem Krieg setzte sie ihre aufopfernde Arbeit in Deutschland fort. Durch Buch- und Vortragshonorare sah sie sich in den Stand versetzt, zuerst ein Arbeitssanatorium für ehemalige Sibirier in dem sächsischen Moorbad Marienborn-Schmeckwitz zu eröffnen, u. a. erneut mit Hilfe der Gräfin von Üxküll-Gyllenband, dann aber auch noch ein Kinderheim für Kinder ihrer ehemaligen Schützlinge auf Schloß Neusorge bei Mittweida i. Sa. – Leiter des Schlosses war der katholische Priester Vater Schmidt, den Elsa 1919 in Krasnojarsk vor der Erschießung gerettet hatte. Im Jahre 1930 wurde das Heim nach Dresden verlegt, um den heranwachsenden Kindern bessere Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen.
  13. In den Vereinigten Staaten (Elsa kam mit der MS Thuringia auf ihrer Jungfernfahrt in New York an) nannten die begeisterten Medien Brändström die „Florence Nightingale of Siberia“ und mutmaßten schon 1923 darüber, daß Brändström die erste Frau sein könnte, die den Friedensnobelpreis verliehen bekommt.
  14. Elsa Brandström zum Gedenken, Die Zeit, 1948
  15. Interjektion: umgangssprachlich scherzhaft, „macht nichts!“ [russ., „(es hat) nichts (zu bedeuten)“]
  16. Harry Graf Kessler, Tagebücher 1918 bis 1937. Hg. Wolfgang Pfeiffer-Belli. Frankfurt am Main 1982
  17. Im Jahre 1929 verheiratete sie sich mit dem sozialistischen Ministerialrat Dr. Ulich in Dresden, der zugleich Professor für Pädagogik an der dortigen Technischen Hochschule war.
  18. Ausgabe Muldental
  19. Elsa Brändström und allen Helfenden in der deutschen Passton* Sibiriens zur Ehre! Den toten Kriegsgefangenen, die das letze Opfer brachten, zum Gedächtnis! Den in unerschütterter Treue zum Vaterlande Heimgekehrten in Dankbarkeit! Dem deutschen Menschen, daheim und in der weiten Welt, zur Besinnung! Der deutschen Jugend für ihr Leben und Sterben zum Vorbild! aus: Elsa Brändström – Dank (*Passton = Passion = Leidensweg)
  20. Zitat von Elsa Brändström; aus: Wolfgang Willrichs „Vom Lebensbaum deutscher Art“, Mappe 1 (Frauenspiegel), 1935
  21. In den Zeitungen Halles wurde betont, daß diese Ehrung als „Ausdruck der Dankbarkeit für die den deutschen Kriegsgefangenen in Rußland alle die Jahre hindurch erwiesene unvergeßliche Fürsorge und für die von ihr unter den größten Mühen und Gefahren mit unerschrockener Einsetzung des Lebens durchgeführte helfende Tätigkeit im Dienste besonders auch der deutschen akademischen Jugend“ vollzogen worden ist.
  22. In: Das Tagebuch 1880-1937, Band 8, Seite 735
  23. Historische Vorläufer moderner Organisationen
  24. The Nomination Database for the Nobel Prize in Peace, 1901-1956
  25. Der Königliche Seraphinenorden (sv. Kungliga Serafimerorden), auch „Das blaue Band“ (Det blå bandet) genannt, ist seit 1748 der Hausorden und der höchste Verdienstorden des Königreiches Schweden. Zum Orden gehört auch die äußerst seltene goldene Seraphinenmedaille. Sie zeigt das Brustbild Friedrich I., hängt an einer Krone und goldenen Kettchen und wurde an Personen verliehen, die außerordentliche Verdienste in der Armen- und Krankenpflege erworben hatten. Im ganzen 20. Jahrhundert wurde sie zweimal verliehen, u.a. an Elsa Brändström.
  26. Zitat von Elsa Brändström
  27. Generalfeldmarschall August von Mackensen über Elsa Brändström – Dank: „Dieses ‚Hohe Lied‘ auf eine warmherzige und tatkräftige nordische Frau verdient es, in die Hand eines jeden heranwachsenden Menschen gelegt zu werden.
  28. Schickedanz über die auf tragischste Weise verschollene (verschleppte, vergewaltigte und ermordete?) Schwester Erika von Passow: „Wenn je eine deutsche Schwester von deutschen Soldaten von ganzem Herzen geliebt und verehrt wurde, dann war es Schwester Erika von Passow. Sie war in ihrem ganzen Wesen von so wundervoller fürsorglicher Zartheit [...]“
  29. Elsa Björkman-Goldschmidt war eine Jugend- und Schulfreundin Elsa Brändströms; die Frauen verband eine lebenslange Freundschaft. Sie war gleichfalls in der Kriegsgefangenbetreuung aktiv. Das erste Buch sollte auf deutsch erscheinen, was 1933 aus politischen Gründen nicht mehr möglich war.
  30. Magdalene Philippine Caroline Auguste Erika Wilhelmine Freifrau von Steinaecker (geborene von Walsleben; 1880–?)


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