Schroth, Heinrich

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Heinrich Schroth (1871–1945)
Heinrich Schroths Grab
Groß Glienicke b. Potsdam, Neuer Friedhof
Inschrift des Grabsteins

Heinrich August Franz Schroth (Lebensrune.png 21. März 1871 in Pirmasens; Todesrune.png 13. Januar 1945 in Berlin) war ein deutscher Theater- und Filmschauspieler.

Leben

Jugend

Heinrich Schroth wurde am 21. März 1871 in Pirmasens geboren; über seinen familiären Hintergrund sowie seinen Werdegang zum Schauspieler ist nichts bekannt.

Heinrich Schroth taucht erstmals Mitte der 1910er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in den Besetzungslisten der Stummfilmproduktionen auf – da war er schon Mitte 40; sein Leinwanddebüt gab er 1916 unter der Regie von Paul Leni in dem Film „Das Tagebuch des Dr. Hart" sowie in Walter Schmidthässlers „Welker Lorbeer“. In den folgenden Jahren agierte Schroth regelmäßig in melodramatischen Geschichten.

Weimarer Republik

Ungeheuer populär wurde er durch die Titelrolle in den Stummfilmen um den Privatdetektiv Joe Deebs. Bereits Max Landa und Harry Liedtke hatten vor ihm als Joe Deebs auf der stummen Leinwand Furore gemacht, Schroth verkörperte diese Figur insgesamt achtmal, unter anderem in „Das Rollende Hotel“"(1918), „Die Krone von Palma“ (1919), „Der Blaue Drachen“ (1919) und „Die Närrische Fabrik“ (1919).

In allen sechs Teilen von Fritz Bernhardts „Nirvana“-Dramen (1920) war er mit von der Partie, bis Ende der 1920er Jahre folgten weitere Stummfilme.

Mit Beginn des Tonfilms wurde Schroth in zahlreichen Großproduktionen besetzt, meist gab er prägnante Nebenfiguren wie in der ersten Verfilmung des Romans von Alfred Döblin „Berlin – Alexanderplatz“ (1931), neben Max Adalbert, der brillant die Titelrolle spielte, mimte er in Richard Oswalds Zuckmayer-Adaption „Der Hauptmann von Köpenick“(1931) den Berliner Polizeipräsidenten.

Drittes Reich

In verschiedensten Spielfilmen mimte Schroth Adlige oder hohe Militärs, gab beispielsweise in Karl Ritters Kriegsfilm „Pour le Mérite“ (1938, mit Paul Hartmann) einen Stabsoffizier, in dem Albers-Drama „Wasser für Canitoga“ (1939) war er der Gouverneur, in Veit Harlans „Der Große König“ (1942) – mit Otto Gebühr in der Titelrolle – der General von Schenkendorf; auch für Veit Harlans „Jud Süß“ (1940) war er dabei. Nach Hans Steinhoffs Filmbiographie „Rembrandt“ (1942) und der Rolle des Arztes Dr. Tulp sowie Wolfgang Liebeneiners Film über die Hintergründe der Demissionierung Bismarcks („Die Entlassung“, 1942) und der Figur des Generals von Caprivi hatte Heinrich Schroth seinen letzten Leinwandauftritt 1943 mit einer kleinen Rolle in der Romanze „Großstadtmelodie“ (mit Hilde Krahl und Werner Hinz), ebenfalls von Wolfgang Liebeneiner in Szene gesetzt.

Heinrich Schroth verstarb am 13. Januar 1945 im Alter von 73 Jahren in Berlin. Der stets elegante Schauspieler, der den Ruf eines Dandys genoß, war in erster Ehe mit der österreichischen Schauspielerin Else Ruttersheim verheiratet; aus der Verbindung stammt Carl-Heinz Schroth (1902–1989), welcher später selbst zum populären Theater- und Filmschauspieler sowie Regisseur avancierte. Zweite Ehefrau von Heinrich Schroth wurde 1915 Schauspielerkollegin Käthe Haack (1897–1986), die gemeinsame Tochter Hannelore Schroth (1922–1987) trat ebenfalls in die Fußstapfen ihrer Eltern und war als Schauspielerin ungemein erfolgreich.

Filmographie

Theatrographie (Auswahl)

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 43, 27. Oktober 1935