Kammin (Pommern)

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Kammin

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Preußen
Landkreis: Kammin
Provinz: Pommern
Einwohner (1939): 6.070
Koordinaten: 53° 58′ N, 14° 46′ O
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Kammin befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
Kammin (Karte).jpg

Kammin (auch Cammin) ist eine deutsche Kleinstadt im Kreis Kammin in Pommern.

Lage

Kammin liegt in Hinterpommern am Kamminer Bodden, einer Ausbuchtung der zur Ostsee gehörenden Dievenow. Bis zur Ostsee und dem Badeort Klein Berg sind es zehn Kilometer, nach Stettin etwa 70 Kilometer.

Geschichte

Das Bistum Kammin wurde nach der Unterwerfung Hinterpommerns durch Heinrich den Löwen im Jahr 1175 mit Bischof Konrad I. von Salzwedel gegründet. Zu dieser wurde der Dom St. Johannis errichtet. 1418 wurde Pommernherzog Bogislaw VIII. in Kammin beigesetzt. Nachdem 1535 in Pommern die Reformation eingeführt wurde, amtete der Stettiner Kanzler Bartholomäus Suawe erster evangelischer Bischof.

Nach dem Wiener Kongreß gehörte Kammin zur preußischen Provinz Pommern und wurde 1818 Kreisstadt des Landkreises Kammin. 1848 waren im Hafen von Kammin vier Handelsschiffe beheimatet. Während des Zweiten Weltkrieges nahm Kammin Evakuierte aus Lünen auf. Im März 1945 wurde die Stadt von der Roten Armee erobert. Während der Kampfhandlungen wurde die Stadt zu 60% mitsamt dem Stadtzentrum zerstört.

Unter polnischer Annexion

Danach fiel die Stadt unter polnische „Verwaltung“. Fast alle bisherigen Bewohner wurden vertrieben.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Kathedrale St. Johannes. Der spätromanisch/frühgotische Bau wurde 1175 begonnen und 1385 vollendet. Das Orgelgehäuse von 1669 schnitzte Michael Birgel. Die heutige Fassade in Form eines Westwerks ersetzte 1936 eine neugotische Frontturmfassade.
  • Inmitten des Marktplatzes steht das gotische Rathaus aus der Mitte des 14. Jahrhundert und ein Fachwerkhaus mit Mansarddach, ehemals Hoefs (17. Jahrhundert)
  • Wolliner Tor
  • Bischofsschloß (16. Jahrhundert)
  • Die St. Nikolauskirche aus dem 16. Jahrhundert beherbergt heute das Heimatmuseum

Gemeinde

Zur Stadt- und Landgemeinde Kammin gehören folgende 21 Schulzenämter:

Benz, Büssenthin, Granzow, Gristow, Düssin, Grabow, Grambow, Görke, Jassow b. Cammin, Julianenhof, Kucklow, Polchow, Reckow, Ribbertow, Revenow, Scharchow, Stäwen, Stresow, Königsmühl, Tribsow und Fritzow.

Umgebung

In der Umgebung der Stadt befinden sich die Badeorte Wald Dievenow, Berg Dievenow und Poberow.

Bekannte, in Kammin geborene Personen

  • Ewald Georg von Kleist (1700–1748), Physiker
  • Adolf Asher (1800–1853), Buchhändler, Antiquar, Verleger und Bibliograph
  • Johannes Meinhold (1861–1937), Theologe
  • Karl Bernhard Bamler (1865–1926), Meteorologe, Lehrer und Pionier des Freiballonfahrens
  • Edwin Renatus Hasenjaeger (1888–1972), Kommunalpolitiker
  • Günter Spielmeyer (geb. 1925), Jurist, Richter am Bundessozialgericht
  • Klausjürgen Wussow (1929–2007), Schauspieler
  • Uwe Johnson (1934–1984), Schriftsteller
  • Martin Weyer (geb. 1938), Organist und Musikwissenschaftler
  • Erland Erdmann (geb. 1944), Mediziner