Osterkamp, Theodor

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Theodor „Theo“ Osterkamp (Lebensrune.png 15. April 1892 in Düren; Todesrune.png 2. Januar 1975 in Baden-Baden)[1] war ein deutscher Offizier, Flugzeugführer und Flieger-As der Kaiserlichen Marine im Ersten, der Freikorps, der Reichsmarine (ab 1926), der noch nicht enttarnten Luftstreitkräfte der Reichswehr (ab 1. August 1933) und der Wehrmacht, zuletzt Generalleutnant der Luftwaffe und Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg. Herbert Osterkamp ist sein Vetter.

Werdegang

Josef Jacobs, Gotthard Sachsenberg und Theo Osterkamp (v. l.) in Kurland 1919
Empfang zum 49. Geburtstag von Theodor Osterkamp (rechts) 1941 mit den Oberstleutnants Adolf Galland und Werner Mölders, der gerade von seinem letzten Luftkampf berichtet.

Der verdiente Jagdflieger der Seeflieger mit 32 bestätigten Luftsiegen (dazu weitere 6 unbestätigten) erhielt im Ersten Weltkrieg den Pour le Mérite. Der Chef des Admiralstabes der Marine meldete am 28. Juni 1918 aus Berlin:

„Am 27. Juni vormittags griff eine unserer Marine-Jagdketten unter Führung des Leutnants der Reserve Osterkamp querab der flandrischen Küste ein stark von Einsitzern gesichertes feindliches Bombengeschwader. Im Verlauf des Kampfes, in den alle feindlichen Flugzeuge – ungefähr 20 – eingriffen, gelang es unserer Kette, die nur aus 4 Flugzeugen bestand, 4 feindliche Flugzeuge abzuschießen. Leutnant Osterkamp errang seinen 13. Luftsieg, Flugmaat Zenses war an dem Erfolg mit 2 Abschüssen beteiligt.“

Dann erneut am 24. Juli 1918 aus Berlin:

„Unsere in Flandern unter dem Befehl von Leutnant zur See Sachsenberg stehenden Marine-Jagdflieger schossen in den letzten Wochen 24 feindliche Flugzeuge ab und errangen damit seit Bestehen dieses Fliegerverbandes, dem 31. April 1917, ihren 100. Luftsieg. Leutnant zur See Sachsenberg schoß seinen 16. und 17., Leutnant d. Res. M. A. Osterkamp seinen 16. Gegner ab. Hervorragend sind an den Erfolgen noch beteiligt Vize-Flugmeister Heinrich und Flugmaat Zenzes.“

Von Januar 1919 bis Januar 1920 war er Flieger und Baltikumkämpfer bei der 1. Garde-Reserve-Division (Garde-Korps) im Grenzschutz Ost und dem Kampfgeschwader „Sachsenberg“ unter Gotthard Sachsenberg des Freikorps in Kurland. Am 21. Januar 1920 schied er aus der Vorläufigen Reichsmarine mit dem Charakter als Oberleutnant der Reserve aus.

Zwischenkriegszeit

1926 trat er erneut der Reichsmarine bei, wo er die Seeflugstationen Holtenau und dann Nordeney kommandierte. Er nahm als Wettkampfflieger der „Internationalen Aeronautische Vereinigung“ am Europarundflug 1930 (11. Platz), 1932 (12. Platz) und 1934 (Gesamtwertung 5. Platz) teil. Beim zweiten Hauptteil des Wettbewerbes, dem Luftrennen über Europa (Warschau – Königsberg – Berlin – Köln – Brüssel – Paris – Bordeaux – Pau – Madrid – Sevilla – Casablanca – Meknès – Sidi Bel Abbes – Algier – Biskra – Tunis – Palermo – Neapel – Rom – Rimini – Zagreb – Wien – Brünn – Prag – Kattowitz – Lemberg – Vilnius – Warschau), mußte Osterkamp, wie auch sein Freund Gerhard Hubrich, einmal in Frankreich wegen Nebel notlanden. Überraschenderweise gewann Georg Pasewaldt, der eine Fieseler Fi 97 flog, das Luftrennen. Der letzte Wettbewerb war der Schnellflug auf einem 297 km langen Dreieckskurs. Er wurde am Sonntag, dem 16. September 1934 um 16.00 Uhr auf dem Mokotwskie-Flugplatz in Warschau gestartet. Die drei deutschen Bf 108 A mit Theo Osterkamp, Dipl.-Ing. Carl Francke[2] und Werner Junck waren allen überlegen und belegten die ersten drei Plätze.

In der neuen Luftwaffe erwarb er sich ab dem 1. August 1933 dann Verdienste um die Ausbildung des Jagdfliegernachwuchses. Als Kommandeur eines Jagdgeschwaders der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg wurde er 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

Zweiter Weltkrieg

Von 19. September 1939 bis 22. Juli 1940 war Osterkamp Geschwaderkommodore des Jagdgeschwaders 51 mit sechs Luftsiegen (vier im Westfeldzug 1940 und zwei beim Unternehmen „Adlerangriff“), am 23. Juli 1940 übernahm Werner Mölders. Im Juli 1940 wurde Osterkamp zum Generalmajor befördert und war sodann Führer der Jagdflieger in der Luftflotte 2. Am 1. August 1942 übernahm Osterkamp den Luftgaustab z. b. V. „Afrika“ und war vom 5. April 1943 bis zu seiner Ablösung am 15. Juli durch Adolf Galland Jagdfliegerführer Sizilien.

Nach einer Reihe weiterer Stabsverwendungen 1944 zum Inspekteur der Luftwaffen-Bodenorganisation ernannt, überwarf Osterkamp sich mit dem Oberkommando der Luftwaffe (OKL) und wurde am 21. Dezember 1944 entlassen. Er arbeitete bis 1945 als Forstmeister in Niedersachsen.

Nachkriegszeit

Bis zu seiner Pensionierung 1966 arbeitete Osterkamp als erfolgreicher Unternehmer.

Tod

Generalleutnant a. D. Theodor „Theo“ Osterkamp verstarb am 2. Januar 1975 in Baden-Baden.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Bildergalerie

Werke

  • * „Du oder ich“ – Deutsche Jagdflieger in Höhen und Tiefen. Kriegserinnerungen aus dem 1. Weltkrieg von Ritterkreuzträger Theo Osterkamp, Berlin 1938
  • Durch Höhen und Tiefen jagt ein Herz, Vowinckel, 1952
  • Tragödie der Luftwaffe. Kritische Begegnung mit dem gleichnamigen Werk von Irving/Milch, Kurt Vowinckel Verlag, Neckargemünd 1971

Verweise

Fußnoten

  1. Generalleutnant Osterkamp, TheodorDas-Ritterkreuz.de
  2. Francke (Lebensrune.png 9. Mai 1905), Erprobungsflieger, führte 1937 mit Ernst Udet in Zürich die Bf 109 vor, zu Kriegsbeginn Freiwilliger der Kampfflieger, 1939 von Hermann Göring wegen eines Angriffes auf die HMS „Ark Royal“ (Flugzeugträger der Royal Navy) mit Sprengbomben „SC 500“ zum Kriegsoffizier ernannt (Leutnant), flog im November 1939 als erster den Prototyp He 177 V1, ab 1941 Leiter der Abteilung E 7 der Erprobungsstelle Rechlin und als Technischer Direktor des Wiener Heinkel-Werkes maßgeblich für die Entwicklung der He 162 verantwortlich.