Bartenstein (Ostpreußen)
Staat: | Deutsches Reich |
---|---|
Gau: | Ostpreußen |
Landkreis: | Bartenstein |
Provinz: | Ostpreußen |
Einwohner (1939): | 11.268 |
Koordinaten: | 54° 15′ N, 20° 49′ O |
Bartenstein befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
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Bartenstein ist eine deutsche Stadt in Ostpreußen.
Inhaltsverzeichnis
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1933 | 8.717[1] |
1939 | 11.268 |
2016 | 24.304 |
Lage
Bartenstein liegt etwa 20 km nordöstlich von Heilsberg entfernt, an der Alle.
Geschichte
Auf dem der Burg Bartenstein gegenüberliegenden Ufer hatte sich am Anfang des 14. Jahrhunderts eine Siedlung entwickelt, die 1326 erstmals erwähnt wurde und 1332 durch den Hochmeister Luther von Braunschweig unter dem Namen Bartenstein Stadtrecht erhielt. Der Komtur Henning Schindekopf veranlaßte 1353 die Errichtung einer Wehrmauer. Als der Deutsche Orden nach seinem Krieg gegen Polen in finanzielle Schwierigkeiten geriet, verpfändete er 1513 das Amt Bartenstein an den Ordensritter Heinrich Reuß von Plauen.
Die Einführung der Reformation stieß in Bartenstein durch Unterstützung des ermländischen Bischofs Ferber auf heftigen Widerstand. Dem vom evangelischen Bischof Erhard von Queis beauftragten Prediger wurde 1523 das Predigen verweigert, erst 1525 konnten die Evangelischen die beiden Bartensteiner Kirchen übernehmen.
Während des Napoleonfeldzuges schlossen Preußen und Rußland am 26. April 1807 ihren Bündnisvertrag in Bartenstein ab. Im Ergebnis der 1815 in Gang gesetzten preußischen Verwaltungsreform wurde Bartenstein in den Kreis Friedland (Ostpreußen) eingegliedert. 1868 wurde die Ostpreußische Südbahn durch die Stadt geführt und damit die Vorsetzung für die Ansiedlung zahlreicher Industriebetriebe geschaffen. Es entstanden eine Eisengießerei, eine Maschinen- und eine Wagenfabrik. Außerdem entwickelte sich ein bedeutender Eichenholzhandel.
Bartenstein wurde Garnisonsstadt und Sitz des Land- und des Schwurgerichts. 1880 lebten 7.132 Einwohner in der Stadt. Nachdem sich Bartenstein zur größten Stadt im Kreis entwickelt hatte, wurde es 1902 Kreisstadt und gab 1927 dem Kreis auch seinen Namen.
Sehenswürdigkeiten
- Die gotische Stadtkirche wurde Mitte des 14. Jahrhunderts errichtet und 1678 umgebaut. Der Turm wurde 1732 erbaut. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche von 1945 bis 1958 rekonstruiert.
- Das Heilsberger Tor wurde als Teil der Stadtbefestigung Mitte des 14. Jahrhunderts errichtet.
Bekannte, in Bartenstein geborene Personen
- Max Baginski (1864–1943), sozialistischer Politiker und Autor
- Artur Becker ( 1968), Schriftsteller
- Oskar Gottlieb Blarr ( 1934), Organist und Komponist
- Laura Frost (1851–1924), Schriftstellerin und Frauenrechtlerin
- Erwin Geschonneck (1906–2008), Schauspieler
- Johann Samuel Halle (1727–1810), Historiker und Naturwissenschaftler
- Siegfried Kujawski (1909–1967), 1947 bis 1949 Stadtpräsident von Landsberg/Warthe
- Bruno Liedtke (1914–1945), deutscher Leutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Selmar Meyrowitz (1875–1941), Dirigent und Autor
- Hans-Joachim Reske ( 1940), Leichtathlet und Olympiamedaillengewinner
- Günther Schack (1917–2003), Kampfpilot und Autor
- Ferdinande von Schmettau (1798–1879), deutsche Volksheldin
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