Barlog, Boleslaw

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Boleslaw Barlog (1906–1999)

Boleslaw Stanislaus Barlog (Lebensrune.png 28. März 1906 in Breslau; Todesrune.png 17. März 1999 in Berlin) war ein erfolgreicher deutscher Regisseur und von 1963 bis 1972 Berliner Generalintendant.

Werdegang

Boleslaw Stanislaus Barlog, kath., war der Sohn eines Rechtsanwalts.[1] In Berlin besuchte er die Körner-Oberrealschule bis zur Reife für die Obersekunda und absolvierte anschließend eine Buchhändler- und eine kaufmännische Lehre. Danach wandte er sich dem Theater zu und arbeitete bis 1933 als Regieassistent bei Karl Heinz Martin und Heinz Hilpert an der Berliner Volksbühne.

Wirken

1933 kam es zum Karrierebruch. Boleslaw Barlog schlug sich u. a. als Hilfsbademeister im Freibad Wannsee, dann als Mitarbeiter des Olympia-Komitees 1936 in Berlin durch,[2][3] bis ihm der Zugang zum Film möglich wurde. Von 1937 an arbeitete er, bei der UFA und bei Terra-Film,[4] als Regieassistent unter Robert Stemmle, Wolfgang Liebeneiner und Helmut Käutner. 1940 wurde er als selbständiger Regisseur (u. a. „Unser kleiner Junge“, „Wenn die Sonne wieder scheint“ und „Junge Herzen“) tätig.[5]

Am 3. November 1945 eröffnete Boleslaw Barlog die alten, zum Vorstadtschuppen verkommenen Wrangel-Lichtspiele in Berlin-Steglitz als Schloßparktheater. Er zeichnete für rund 100 Inszenierungen als Intendant verschiedener Bühnen Westdeutschlands und Westberlins verantwortlich, darunter auch Opernaufführungen.

In einer Fernsehsendung berichtete Boleslaw Barlog 1986, wie er „den Nazis“ Paroli geboten und selbst Dr. Goebbels in die Schranken verwiesen habe. Es entstand das Bild eines furchtlosen Widerstandskämpfers.[6]

Familie

Von 1939 bis zu seinem Tod war Barlog mit Herta Schuster verheiratet. Barlog wurde auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in Berlin-Nikolassee beigesetzt. Die Grabstätte gehört zu den Ehrengräbern des Landes Berlin.

Werke

  • Theater lebenslänglich. Universitas, München 1981, ISBN 3-8004-1003-6
  • (Mitarb.): Biographie eines Theaters: ein halbes Jahrhundert Schloßpark-Theater Berlin. Rembrandt-Verlag, Berlin 1982, ISBN 3-7925-0176-7
  • (Mitarb.): Die letzten und die ersten Tage: Berliner Aufzeichnungen 1945 Hessling, Berlin 1966

Theaterinszenierungen (Auswahl)

Operninszenierungen (Auswahl)

Filmographie

Regieassistent
Regisseur

Auszeichnungen

Fußnoten

  1. Sein Vater war Rechtsanwalt in Breslau.
  2. Er betätigte sich als Bademeister am Wannsee, und als Mitarbeiter bei den Olympischen Spielen 1936 fand er Zugang zur Filmarbeit.
  3. Boleslaw Barlog begann seine Karriere als Regieassistent und wurde 1936 Mitarbeiter beim Olympia-Komitee.
  4. Ab 1937 war Boleslaw Barlog bei der UFA und bei Terra-Film beschäftigt.
  5. Ab 1940 führte Boleslaw Barlog Regie in mehreren abendfüllenden UFA-Spielfilmen.
  6. Kommentar des „Deutschen Anzeigers“: „‚Den Nazis‘ schien der Widerstand Barlogs gar nicht aufgefallen zu sein.“