Bütow (Pommern)

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Bütow

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Pommern
Landkreis: Bütow
Provinz: Pommern
Einwohner (2010): 16.660
Koordinaten: 54° 8′ N, 17° 30′ O
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Bütow befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Bütow ist eine deutsche Stadt im Kreis Bütow in Pommern.

Lage

Bütow liegt in einer hügeligen Wald- und Seenlandschaft, „Blaues Ländchen“ genannt, in Hinterpommern. Durch die Stadt fließt der Fluß Bütow. Südwestlich erhebt sich der Schimmritzberg, der mit 256 m. die höchste Erhebung im Bütower Land ist.

Die nächsten größeren Städte Stolp und Lauenburg liegen jeweils etwa 50 km nordwestlich bzw. nordnordöstlich. Bütow liegt 20 km westlich von Berent (Westpreußen) entfernt.

Geschichte

Ältere Zeit

Pommersche, brandenburgische und polnische Herrscher und der Deutsche Orden haben im Mittelalter das Schicksal von Bütow bestimmt. Die erste Siedlung an der Stelle der heutigen Stadt gab es wahrscheinlich im 13. Jahrhundert. Zu dieser Zeit gehörte das Gebiet zum Herzogtum Pommerellen. Um 1310 herrschten für einige Jahre dort die brandenburgischen Markgrafen.

Die älteste Aufzeichnung über den Ort stammt aus einer Schenkungsurkunde von 1321: Herzog Wartislaw IV. von Pommern schenkte den Ort seinem Kanzler Henning Behr zum Dank für treue Dienste. Dessen Söhne verkauften das Land 1329 an den Deutschen Orden. Die erste Erwähnung eines Pfarramtes stammt aus dem Jahr 1335. Am 12. Juli 1346 verlieh der Hochmeister des Deutschen Ordens, Heinrich Dusemer, Bütow das Kulmer Stadtrecht.

Die Stadt wurde zum westlichen Grenzstützpunkt des Ordens, so dass der Hochmeister Konrad von Jungingen 1398 bis 1409 in Bütow eine Burg errichtete, die bis heute erhalten ist. Die Stadt selbst erhielt jedoch nie Befestigungsanlagen. Während des Krieges zwischen dem Deutschen Orden und Polen, der mit dem Sieg der Polen in der Schlacht bei Tannenberg (1410) endete, war Bütow von den Polen erobert worden. Der polnische König Władysław II. Jagiełło belehnte mit Bütow den pommerschen Herzog Bogislaw VIII., der Polen gegen den Deutschen Orden unterstützt hatte. Schon ein Jahr später aber fiel die Stadt durch den Ersten Thorner Frieden wieder an den Deutschen Orden zurück. Mit dem Zweiten Thorner Frieden von 1466 gelang es Herzog Erich II., Bütow für Pommern zurückzuerlangen. Polen sah dies jedoch nur als Pfandbesitz an und erst 1526 nahmen es die pommerschen Herzöge offiziell zum Lehen.

Nach dem Tod des letzten Pommernherzogs Bogislaw XIV. fiel Bütow 1637 als so genanntes erledigtes Lehen wieder an Polen zurück. In die durch die Reformation evangelisch gewordene Stadt kehrte die katholischen Kirche zurück. Der lutherische Stadtprediger wurde aus der Katharinenkirche vertrieben und durch einen katholischen Propst ersetzt. Die evangelischen Gläubigen, die weiterhin in der Mehrzahl waren, mußten ihre Gottesdienste in einem provisorisch hergerichteten Saal ausrichten. Erst 1848 konnten sie sich mit der Elisabethkirche ihr eigenes Gotteshaus bauen.

Im Vertrag von Bromberg von 1657, der zum Abschluß des Schwedisch-Polnischen Krieges zwischen Polen und Brandenburg geschlossen wurde, erhielt der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm das Bütower Land als erbliches Lehen von Polen. Das Lehensverhältnis blieb bis 1773 bestehen, als mit der Ersten Polnischen Teilung unter anderem das Land Bütow endgültig an Preußen kam.

Wie in anderen pommerschen Städten auch, berichtet die Stadtgeschichte in Bütow von wiederholten verheerenden Zerstörungen: 1627, in der Zeit des 30-jährigen Krieges, wurde der Ort durch ein Feuer zerstört und mußte wieder aufgebaut werden. Im Schwedisch-Polnischen Krieg wurde Bütow zunächst am 1. November 1656 von den Polen überfallen, ausgeplündert und angezündet und alsdann von schwedischen Truppen besetzt, die bei ihrem Abzug 1658 sowohl die Stadt als auch die Burg zerstörten. 1700 wurde die Stadt Opfer eines Großbrandes. Kurz darauf, von 1707 bis 1709, machte die Pest Bütow zu schaffen. Im Siebenjährigen Krieg wurde die Stadt durch Kämpfe zwischen russischen und preußischen Streitkräften in Mitleidenschaft gezogen. Am 12. Oktober 1759 wurde in Bütow ein vorläufiges Abkommen über den Austausch russischer und preußischer Kriegsgefangener unterzeichnet.

Jüngere Zeit

1846 wurde Bütow Kreisstadt des Kreises Bütow. 1863 wurde in Bütow für den Regierungsbezirk Köslin ein zweites Evangelisches Schullehrer-Seminar eingerichtet, da das bis dahin einzige Lehrer-Seminar in Köslin nicht mehr ausreichte. Von 1884 bis 1909 wurden Eisenbahnanschlüsse nach Zollbrück, Lauenburg und Rummelsburg geschaffen. Dadurch entwickelte sich ein reges Geschäftsleben und Betriebe der Holz- und Lebensmittelverarbeitung siedelten sich an. Um 1900 gab es in Bütow eine Eisengießerei, metallverarbeitende Betriebe, eine Wollspinnerei, Dampfmahl- und Schneidemühlen, eine Molkerei und eine Bierbrauerei, eine Provinzialsiechenanstalt und ein Amtsgericht. Die Stadt hatte eine evangelische Kirche, eine katholische Kirche und eine Synagoge. Unweit der Stadt entspringt eine Mineralwasser-Quelle.

1925 gab es in Bütow auch Fabriken für Dachpappe, Kunststeine und Zement. 1929 hatte Bütow auch eine Schuhfabrik und vier Viehmärkte. Der wirtschaftlich Aufschwung wurde nach dem Ersten Weltkrieg gestoppt, als das Bütower Land infolge der Einrichtung des Polnischen Korridors zur Grenzregion wurde.

Bekannte, in Bütow geborene Personen

In Bütow geborene Nichtdeutsche

  • Roman Malek (geb. 1951), polnischer Religionswissenschaftler und Sinologe