Deutsche Erhebung

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Deutschlands Erhebung)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die Deutsche Erhebung 1813/1815,
Eckartschrift 13, Erscheinungsjahr 1964[1]

Deutsche Erhebung oder Erhebung des Vaterlandes beschreibt im wesentlichen vier starke und weitreichend nachwirkende Einschnitte der Deutschen Geschichte seit der Weimarer Klassik, bei denen sowohl die Sehnsucht nach Einigkeit und Freiheit als auch der Wille, nicht unter geistiger oder staatlicher Fremdbestimmung, sondern dem eigenen – deutschen – Wesen gemäß zu leben, zu einem aufständischen Freiheitskampf und einer Nationalbewegung der Deutschen führte.

Die vier Erhebungen

Niederwalddenkmal: „Zum Andenken an die einmuethige siegreiche Erhebung des deutschen Volkes und an die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches 1870–1871“
Marschall Vorwärts begrüßt die um Freiheit und Selbstbestimmung kämpfende Jugend: Das Volk steht auf! Erlebnisse eines deutschen Jungen 1806–1813 von Fritz Pistorius, Verlag E. A. Seemann /Leipzig[2]

Befreiungskriege

1812 bis 1815Befreiungskriege 1813–1815 einschließlich der deutschen Beteiligung 1812 am Widerstand gegen den Rußlandfeldzug Napoleons durch deutsche Soldaten und Offiziere im Dienste der Kaiserlich-Russischen Armee und der Russisch-Deutschen Legion, deren aufopferungsvolles Vorbild zur Konvention von Tauroggen führte. Die Befreiungskriege waren ein Krieg der Nationen, aber vor allem eine Erhebung der Deutschen. Deutsche Patrioten und Freikorps bildeten bewaffnete Massen im Rücken der feindlichen Truppen, notfalls auch gegen die deutschen Fürsten, welche sich zum Vasall des Tyrannen haben machen lassen. Ziel war ein einiges Deutschland, gegen die Kleinstaaterei und Fremdbestimmung. Anders als Napoleon gedacht hatte, dankte der Absolutismus auf Druck des Bürgertums ab. Während die Monarchen zauderten, schritten einzelne wie Andreas Hofer, Ferdinand von Schill, der Buchhändler Palm oder der Napoleon-Attentäter Friedrich Staps gegen den Pariser Gewaltherrscher zur Tat.

„In einer kalten Dezembernacht, kurz vor Ausklang des Jahres 1812, als die von Napoleon zwangsverpflichteten deutschen Truppenverbände in den Schneewüsten Rußlands erfroren und verbluteten, faßte ein preußischer General den einsamen Entschluß, seinem König den Gehorsam zu verweigern, das aufgezwungene Bündnis mit dem Eroberer aus dem Westen zu brechen und sich mit dem russischen General Diebitsch zu einigen. Yorck von Wartenburg wurde der Rebell von Tauroggen. Damit war das Fanal zur Erhebung Preußens und der anschließenden Befreiungskriege von 1813/14 gegen die französischen Zwingherren gegeben. Die deutsche Jugend stand auf, angefeuert durch das Beispiel unserer edelsten Patrioten, die schon lange danach fieberten, das Joch der Fremdherrschaft abzuschütteln. Erinnert sei u. a. an die Reden Johann Gottlieb Fichtes an die Deutsche Nation, an die flammenden Schriften von Moritz Arndt und an die begeisternden Lieder Theodor Körners.“ — Hans Henning Festge

Der deutsche Historiker Prof. Dr. Rassow benennt den Zeitraum der Kriege der deutschen Erhebung von 1809 bis 1814, ohne den Siebten Koalitionskrieg. Prof. Dr. Meinecke benennt den Zeitraum der Erhebung von 1795 bis 1815, denn mit dem Frieden von Basel, den Neutralitätserklärungen zahlreicher Reichsfürsten und dem de-facto-Austritt Preußens aus dem Reichsverband und somit der Verweigerung der Reichskriegsführung sowie Aushebelung der Reichsverfassung stand das Reich am Abgrund der 1000jährigen Existenz. Damit war ein Wendepunkt erreicht, von dem aus ein gerader und unumkehrbarer Weg zur Auflösung des Alten Reiches führte, wobei historisch der Baseler Frieden nicht als Auslöser, sondern als fatales Symptom einer verfehlten Reichspolitik bewertet wird.

Deutsche Revolution

Deutsche Revolution 1848/1849 – einschließlich das Krisenjahr 1847 mit u. a. der „Kartoffelrevolution“, aber vor allem der „Forderungen des Volkes“ der Offenburger Versammlung im Großherzogtum Baden. Nach Beginn der französischen Februarrevolution wurden auch die deutschen Länder Teil dieser Erhebungen gegen die herrschenden Mächte der Restauration. Verschärft wurde dies durch die Ablehnung einer deutschen Kaiserkrone durch Friedrich Wilhelm IV., dem König von Preußen (→ Kaiserdeputation), welche kurz darauf zur Auflösung der Frankfurter Nationalversammlung führte.

Die Ablehnung der Kaiserwürde durch Friedrich Wilhelm beendete die Bemühungen der bürgerlichen Kräfte, eine nationalstaatliche Einigung und eine gemeinsame Verfassung der Fürstentümer des Deutschen Bundes „von unten“ zu erreichen, um endlich zumindest die kleindeutsche Lösung der Deutschen Frage zu verwirklichen, da eine großdeutsche Lösung von der Nationalversammlung vorerst verworfen wurde. Das Scheitern der Kaiserdeputation führte mit der Reichsverfassungskampagne zu einer bürgerkriegsähnlichen Eskalation der politischen Ereignisse.

Deutsch-Französischer Krieg

Der Deutsch-Französische Krieg von 1870 bis 1871 ist zwar eine wichtige Epoche im Selbstverständnis und im Selbstbewußtsein der Deutschen nach dem Wiener Kongreß 1815, da jedoch der Deutsche Bruderkrieg 1866 eine Auflösung des Deutschen Bundes bedeutete, kann diese Reichseinigung „von oben“, je nach historischer Quelle, nur bedingt als Erhebung der Deutschen gesehen werden, da die Wiederherstellung der mit der Niederlegung der Reichskrone 1806 verlorengegangene Reichsherrlichkeit nicht gelang. Große Teile Deutschlands gingen verloren. Insbesondere der Verlierer des Deutschen Dualismus, das Kaisertum Österreich, entfernte sich immer mehr vom Kernreich. Dennoch kam es zur Deutschen Reichsgründung und somit zum zweiten deutschen Reich.

Erster Weltkrieg

Die deutsche Erhebung vom August 1914 war eine Reaktion auf eine äußere Bedrohung auf dem Höhepunkt eines germanophoben Zeitgeistes voller antideutscher Propaganda und Hunnenrhetorik. Kaiser, Regierung und Volk waren zu einer gemeinsamen und enormen Anstrengung für das Vaterland bereit. Der einzelne, ob Politiker oder Soldat, empfand es als höchste Steigerung seines eigenen Wesens, in Reih und Glied seines bedrohten Volkes zu treten. Der Erste Weltkrieg begann am 1. August 1914 mit dem russischen Überfall auf das Deutsche Kaiserreich in Ostpreußen.

Der Krieg wurde den Deutschen aufgedrängt, der daraus resultierende Weltenbrand durch die Kriegserklärungen der Briten und VS-Amerikaner gegen Deutschland verheerend. Das Reich mußte sich, wie schon in den Koalitionskriegen, erneut dem ideologisch bemäntelten Expansionsstreben der Westmächte entgegenstellen. Letztendlich führte die Unfähigkeit zur vollständigen Erhebung verbunden mit dem Verzicht auf notwendige Reformen zum Zusammenbruch 1918.

Plakativer Aufruf zur deutschen Erhebung 1943. Der „Totale Krieg“ ab 1943, u. a. mit der Erweiterung der Wehrpflicht ab August 1943, sollte die Geschlossenheit der Nation und die Einheit von Front und Heimat bewerkstelligen. Joseph Goebbels’ Rede im Berliner Sportpalast gipfelte in diesem Zitat des in den Befreiungskriegen gegen Napoleon gefallenen Dichters Theodor Körner. Für den Freiheitskampf gegen die nun drohende Bolschewisierung Europas nach der Katastrophe von Stalingrad und den angestrebten Endsieg hatte jeder Volksgenosse nun mit ganzer Kraft, persönlichem Einsatz und Pflichtbewußtsein beizutragen.

Weitere einschneidende Ereignisse mit Merkmalen deutscher Erhebung (Auswahl)

  • Hermannsschlacht – die Befreiung des Germania Magna vom römischen Joch gilt als erste große Erhebung auf dem Gebiet Deutschlands, ob jedoch bei dieser germanischen Erhebung von einer deutschen gesprochen werden kann, ist ebenfalls unter Historikern strittig.
  • Türkenkriege – die Kriege im ersten deutschen Reich zur Abwehr der Türkengefahr und der Invasion der fremdrassischen osmanischen Horden, insbesondere vor der Reichsstadt Wien, führten nicht nur zur „Verteidigung des Abendlandes“, sondern ließen auch die oft zerstrittenen deutschen Fürsten zusammenrücken.
  • Die meisten Geschichtsschreiber werten den Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 als einen „Kampf um das deutsche Reich“, wobei die Werke Der Dreißigjährige Krieg, ein Kampf ums Reich und Der Dreißigjährige Krieg und das deutsche Volk von Günther Franz als die international anerkannten Standardwerke gelten. Am 24. Oktober 1648 endete der Krieg in Deutschland. Seine Feldzüge und Schlachten hatten überwiegend auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation stattgefunden.

Kampf ums Sein im 21. Jahrhundert

Eine deutsche Erhebung ist, insbesondere hinsichtlich der politischen Umbrüche des 21. Jahrhunderts, nicht nur mehr ein Kampf um Einigkeit und Freiheit, sondern auch der Kampf darum, dem eigenen – deutschen – Wesen gemäß zu leben und leben zu können, und nicht gemäß irgendeinem anderen Wesen, sei dies römisch, französisch, englisch, jüdisch usw.

Die sogenannte Wende von 1989/90 gilt im engeren Sinne somit nicht als eine deutsche Erhebung, weil dieses Element zu schwach war und zudem nur ein Fünftel der Deutschen – die Mitteldeutschen – betraf. Die Zukunft wird zeigen, ob die Kraft für eine erneute deutsche Erhebung vorhanden ist oder ob sich die Reste des deutschen Volkes mit ihrer Leitkultur und ihrem Volkstum der Globalisierung, Umvolkung und Artvernichtung beugt, opfert und für immer von der Bildfläche der Geschichte verschwindet oder im Wahn EU-Brüsseler Einheitsmenschen aufgeht.

Siehe auch

Literatur

  • Friedrich Meinecke:
  • Michael Döberl: Bayern und die deutsche Erhebung wider Napoleon I., Verlag der königlich bayerischen Akademie der Wissenschaften (1907)
  • Die deutsche Erhebung 1806–1813. Zeugnisse aus großer Zeit zur Jahrhundertfeier gesammelt vom Hamburger Volksheim, C. Boysen, Hamburg 1913
  • Karl Ritter von Landmann: Die deutsche Erhebung im Jahre 1813, Verlagsanstalt G. J. Manz, 1913
  • Tim Klein: 1848 – Der Vorkampf deutscher Einheit und Freiheit, München und Leipzig 1914
  • Erich Botzenhart: Deutscher Aufbruch 1807–1813, in: „Stoffe und Gestalten der deutschen Geschichte“, Bd. 1, Teubner (1940)
  • Peter Rassow: Die Wirkung der Erhebung Spaniens auf die deutsche Erhebung gegen Napoleon I., 1942/43
  • Ahasver von Brandt: Lübeck und die deutsche Erhebung 1847–1848. Gedenkschrift zur Hundertjahrfeier der Revolution herausgegeben im Auftrage der Kultusverwaltung der Hansestadt Lübeck, Antäus Verlag (1948)
  • Fritz Stüber: Die Deutsche Erhebung 1813/1815, in: Eckartschrift 13 (1964)
  • Siegfried Kappe-Hardenberg: Das Leben für die Freiheit – Die deutsche Erhebung 1813, Türmer Verlag (1989)
  • Mario Kandil: Die deutsche Erhebung 1812–1815: Die Befreiungskriege gegen die französische Fremdherrschaft. Eine Gesamtdarstellung, Druffel & Vowinckel (2011), ISBN 978-3806112160

Fußnoten

  1. Die Eckartschrift erschien 1964 aus Anlaß der 150. Wiederkehr der gemeinsamen Befreiungskriege gegen die Zwingherrschaft Napoleons, um dieses historische Geschehen, das aber auch uns Heutige durch verblüffende Parallelen zu jüngsten Zeitläuften zu packen und gegenüber Resignation zu stärken vermag, in fesselnder Weise vor uns aufzurollen. In den Kapiteln „Das geschichtliche Vorspiel“, „Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung“, „Österreichs ruhmvolles Jahr 1809“, „Der Ablauf der Befreiungskriege 1813/15“ und „Der geistige Hintergrund der Befreiungskriege“ wird ein in allem Wesentlichen lückenfreies und in seiner knappen Zusammenschau und Ausdeutung überzeugendes Gesamtbild dieser deutschen Erhebung dargeboten. Diese breite Volkserhebung war aber auch getragen und gekrönt vom Wirken hervorragender Einzelpersönlichkeiten, deren Lebensbilder uns der zweite Hauptteil des Büchleins nahebringt, so die von Königin Luise, Erzherzog Karl, Andreas Hofer, Reichsfreiherr vom und zum Stein, Graf von Stadion, von Scharnhorst, von Gneisenau, York, Fichte, Jahn und Erzherzog Johann, weiteres auch die der Sänger der deutschen Freiheit: Körner, Arndt und von Schenkendorf.
  2. Umschlag: „Die wunderbaren Abenteuer jugendlichen Heldenmutes des Traugott Pistorius sind nicht erfunden, sondern das wirkliche Erleben des Großvaters des Verfassers ...“