Heinrich III. (HRR)

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König Heinrich mit Krone am Jahrstag seines Herrschaftsantritts, dem 5. Juni 1040, anläßlich der Weihe der Klosterkirche in Stablo. Zwei Äbte geleiten ihn, indem sie seine Hände, die Adlerszepter und Reichsapfel halten, stützen. Links ein Laie als Schwertträger. Abbildung aus der Mitte des 11. Jahrhunderts.

Heinrich III. (Lebensrune.png 28. Oktober 1017; Todesrune.png 5. Oktober 1056 in Bodfeld im Harz) war römisch-deutscher Kaiser (1039–1056), der zweite aus dem Haus der salischen Franken. Er war der einzige Sohn Kaiser Konrads II. und Giselas. In der Ruhmeshalle Walhalla ist ihm eine Büste gewidmet.

Leben und Wirken

Heinrich III. wurde bereits 1026 zum deutschen König designiert und 1028 feierlich gekrönt. 1027 erhielt er von seinem Vater das Herzogtum Bayern, 1038 das Herzogtum Schwaben und 1039 Kärnten; nach dem Tode seines Vaters am 4. Juni 1039 trat er sofort die Regierung an.

Charakter

Er wird als ein ernster und strenger Mann beschrieben, unempfänglich für jeglichen Genuß, beherrscht von heftigen Affekten und schrankenlosem Ehrgeiz, streng kirchlich gesinnt, nach allen Seiten Zucht und Unterwürfigkeit fordernd und dadurch wohl imponierend, aber die Herzen zurückstoßend. Mit Nachdruck nahm er die Tendenzen der Weltherrschaft wieder auf.

Machterhalt

Um die kaiserliche Macht möglichst unabhängig zu machen, behielt er die heimgefallenen Herzogtümer entweder für sich und seine Familie oder vergab sie, wie Bayern und Kärnten, an minder mächtige Fürsten; dem Herzog Bernhard von Sachsen stellte er in dem Erzbischof Adalbert von Bremen mindestens ein mächtiges Gegengewicht entgegen.

Kriegführung

Um das Ansehen des Reiches auch nach außen zu sichern und zu vermehren, bekriegte er 1039 den Herzog Bretislaw von Böhmen, der einen Beutezug gegen Polen unternommen sowie Breslau zerstört und Krakau ausgeplündert hatte, und zwang ihn, 1042 zu Regensburg sein Herzogtum von ihm zu Lehen zu nehmen. Um seinen Schützling, König Peter von Ungarn, welchen die Ungarn unter Aba vertrieben hatten, wieder auf den Thron zu setzen und auf demselben zu erhalten, machte Heinrich mehrere Feldzüge nach Ungarn, eroberte Preßburg und drang 1042 bis Gran und 1043 bis Wien vor. 1044 folgte ein neuer Feldzug, auf welchem er die Ungarn in der blutigen Schlacht an der Raab besiegte und Peter, der ihn als seinen Oberlehnsherrn anerkennen mußte, wieder auf den Thron setzte.

Damals geschah die Abtretung des Landes zwischen Fischa und Leitha an die Mark Österreich. Nach Peters abermaliger Vertreibung bestieg Andreas 1047 den ungarischen Thron. 1050 begannen von deutscher Seite Feindseligkeiten gegen ihn. 1051 zog Heinrich wieder nach Ungarn, ebenso 1052; es wurde ihm aber nicht möglich, den Sieg zu behaupten, er mußte an der deutschen Grenze das deutschfeindliche Reich Andreas' dulden und auch im Innern Deutschlands erhoben sich Gegner, die Heinrich trotz aller scharfen und energischen Maßregeln nicht dauernd niederzuhalten vermochte.

Der Herzog Gottfried von Niederlothringen, der nach dem Tode seines Vaters auch Oberlothringen an sich reißen wollte, entzog sich nach mehrjährigem wechselndem Kampf endlich 1053 dem Machtbereich Heinrichs, indem er in Italien durch Heirat Tuscien gewann; ebensowenig bezwang Heinrich den widerstrebenden Grafen Balduin von Flandern.

Im Dienste des Vatikans, nicht des Reiches

Heinrich war ein Anhänger und Freund der cluniazensischen Mönchspartei, die eine Reform der Kirche verlangte. Um das Kirchenschisma aufzuheben, bewirkte er 1046 auf einer Versammlung der Bischöfe zu Sutri in Italien die Absetzung der drei Päpste Benedikt IX., Silvester III. und Gregor VI. und die Wahl des deutschen Bischofs Suitgar von Bamberg als Papst Clemens II., der darauf Heinrich in Rom zum Kaiser krönte.

Clemens wie seine ebenfalls durch kaiserliche Machtvollkommenheit eingesetzten Nachfolger Damasus II. , Leo IX. und Viktor II. unterstützten Heinrich eifrig in seinem Streben, den vielen Gebrechen der Kirche abzuhelfen und die Sitten des Klerus zu reformieren; aber diese Bestrebungen verstärkten die Macht und das Ansehen der Kirche und des Papsttums und verschafften diesem die Möglichkeit, mit dem Kaisertum um die Herrschaft über die Christenheit zu streiten. Nachdem sein fünfjähriger Sohn Heinrich 1055 zum Nachfolger ernannt worden war, starb Heinrich am 5. Oktober 1056 in Bodfeld im Harz.

Heinrich III. war ein eifriger Förderer und Beschützer der Wissenschaften und Künste; er stiftete zahlreiche Klosterschulen und baute die Dome zu Worms, Mainz und Speyer. Er war seit 1036 vermählt mit Gunhild, der Tochter Knuts des Großen von England und Dänemark, seit 1043 mit Agnes von Poitou, Tochter des Herzogs Wilhelm III. von Guienne.

Fazit

Unter der Herrschaft Heinrichs III. schwächte sich die Situation des Reiches dramatisch. Der unselige Einfluß der Päpste auf die Deutschen ist unter diesem Kaiser dagegen entscheidend gestärkt worden. Bereits sein bemerkenswerter und fähiger Sohn Heinrich IV. hatte hier schwere Kämpfe auszufechten (u. a. im bekannten Bußgang nach Canossa), um die politische Unfähigkeit seines Vaters wieder teilweise gutmachen zu können.

Bildergalerie

Siehe auch

Literatur

  • Heinrich Friedrich Theodor Kohlrausch, Heinrich Schneider: Bildnisse der deutschen Könige und Kaiser. Von Karl dem Großen bis Franz II. nach Siegeln, Münzen, Grabmälern, Denkmälern und Original-Bildnissen gezeichnet; nebst charakteristischen Lebensbeschreibungen derselben, Erste Abtheilung in 8 Heften von Karl dem Großen bis Maximilian I., 1844 (PDF-Datei)

Vorgänger Amt Nachfolger
Konrad II. Deutsch-römischer König Heinrich IV.