Imhoff, Fritz
Fritz Imhoff, mit bürgerlichem Namen Friedrich Arnold Heinrich Jeschke ( 6. Jänner 1891 in Wien; 24. Februar 1961 ebenda) war ein deutscher Schauspieler, Operettensänger und Komiker. Sein Bruder war der Wienerliedkomponist Ernst Arnold.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jugend
Fritz Imhoff wurde am 6. Januar 1891 in der Hauptstadt der Donaumonarchie Wien geboren; er war der Bruder des Komponisten Ernst Arnold, der sich mit Wiener Liedern einen Namen gemacht hat. Nach dem Besuch einer Handelsakademie nahm Imhoff Schauspiel- und Gesangsunterricht an der Wiener Operettenschule, gab 1911 sein Bühnendebüt am Stadttheater von Troppau, weitere Engagements führten ihn nach Baden bei Wien und nach Brünn.
Weimarer Republik
Seit 1919 stand er vorwiegend als Operettensänger und Komiker am Theater an der Wien auf der Bühne und avancierte schnell zu einem populären Volksschauspieler. Im Verlauf der Jahre trat er an allen Wiener Theatern (außer dem Burgtheater) auf, ging unter anderem mit Richard Tauber auf Tournee durch die Schweiz und Italien und gab Gastspiele in Deutschland, den Niederlanden, Ungarn und Paris. Schon Anfang der 20er Jahre trat Imhoff in heiteren Stummfilmen wie „Der Klub der Dicken“ oder „Verlobung im Negligé“ auf. Im Verlaufe seiner Karriere als Filmschauspieler wirkte er in mehr als 170 Kinoproduktionen mit. Zwischen 1920 und 1928 spielte er am Wiener Johann-Strauß-Theater, danach sechs Jahre lang am Theater an der Wien.
Drittes Reich
Von 1934 bis 1938 war er an der Volksoper sowie in verschiedensten Kabaretts und Varietés. Zwischen 1939 und 1944 stand er am Wiener Raimundtheater auf der Bühne, dessen Direktor er nach Kriegsende bis 1948 war.
Im Tonfilm der 30er und 40er Jahre wurde er mit profilierten Nebenrollen zum unverzichtbaren Darsteller meist komischer Rollen. Man sah ihn beispielsweise 1939 als Portier Seidl in „Hotel Sacher“, 1942 als Albrechtsberger in „Wen die Götter lieben“, 1943 als Gentleman in „Reisebekanntschaft“ oder als Meister Strolz in „Der Weiße Traum“, um nur einige der zahlreichen Filme zu nennen.
Nachkriegszeit
Auch im Nachkriegsfilm konnte Imhoff sein komisches Talent beweisen. Zu einer seiner schönsten Rollen gehört der Theaterdirektor Fürst in „Die Fiakermilli“ (1953), im selben Jahr war er der Herr Zangler in „Einmal keine Sorgen haben“ und 1955 beispielsweise stand er als Portier Polter in „Drei Männer im Schnee“ vor der Kamera. Einer seiner letzten Kinofilme war 1960 „Der Brave Soldat Schwejk“.
Der Schauspieler, Operettensänger und Komiker Fritz Imhoff verstarb am 24. Februar 1961, nur wenige Wochen nach seinem 70. Geburtstag in seiner Heimatstadt Wien. Er wurde in einem von der Stadt Wien ehrenhalber gewidmeten Grab in bevorzugter Lage des Zentralfriedhofes beigesetzt.
Ende des Jahres 2000 wurde der Nachlaß des neben Hans Moser wohl bedeutendsten Wiener Komikers und Liedersängers Fritz Imhoff von der Handschriftensammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek erworben.
Filmographie
- 1933: Die Tochter des Regiments
- 1934: Frühjahrsparade
- 1934: Maskerade
- 1934: Nocturno
- 1934: Ein Sonntag im Sommer in Wien
- 1934: Die Töchter ihrer Exzellenz
- 1935: Alles für die Firma
- 1935: Es flüstert die Liebe
- 1935: Eva
- 1935: Die Fahrt in die Jugend
- 1935: Henker, Frauen und Soldaten
- 1935: Ich liebe alle Frauen
- 1935: Im weißen Rößl
- 1935: Der Kosak und die Nachtigall
- 1935: Letzte Liebe
- 1935: Vorstadtvariete
- 1935: Episode
- 1936: Katharina, die Letzte
- 1936: Die Leuchter des Kaisers
- 1936: Lumpacivagabundus
- 1936: Opernring
- 1936: Der Postillon von Lonjumeau
- 1936: Die Puppenfee
- 1936: Rendezvous in Wien
- 1936: Silhouetten
- 1936: Wo die Lerche singt
- 1937: Millionäre
- 1937: Musik für dich
- 1937: Die Frau des Anderen
- 1937: Zauber der Bohème
- 1938: Rote Rosen – blaue Adria
- 1938: Kleines Bezirksgericht
- 1939: Hotel Sacher
- 1939: Leinen aus Irland
- 1939: Liebe streng verboten
- 1939: Mutterliebe
- 1939: Unsterblicher Walzer
- 1940: Wiener G’schichten
- 1941: Liebe ist zollfrei
- 1942: Die heimliche Gräfin
- 1942: Wen die Götter lieben
- 1942: Wiener Blut
- 1943: Reisebekanntschaft
- 1943: Schwarz auf Weiß
- 1943: Der weiße Traum
- 1943: Zwei glückliche Menschen
- 1944: Schrammeln
- 1945: Wie ein Dieb in der Nacht
- 1946: Praterbuben
- 1947: Singende Engel
- 1947: Wiener Melodien
- 1947: Am Ende der Welt
- 1948: Der Herr Kanzleirat
- 1948: Der himmlische Walzer
- 1948: Kleine Melodie aus Wien
- 1948: Ein Mann gehört ins Haus
- 1948: The Mozart Story
- 1949: Höllische Liebe
- 1949: Wiener Mädeln
- 1950: Cordula
- 1950: Gruß und Kuß aus der Wachau
- 1950: Jetzt schlägt’s 13
- 1950: Das vierte Gebot
- 1951: Der alte Sünder
- 1951: Die Dubarry
- 1951: Ruf aus dem Äther
- 1951: Tanz ins Glück
- 1951: Verklungenes Wien
- 1951: Wenn eine Wienerin Walzer tanzt
- 1951: Wiener Walzer
- 1951: Stadtpark
- 1952: 1. April 2000
- 1952: Das kann jedem passieren
- 1952: Saison in Salzburg
- 1952: Knall und Fall als Hochstapler
- 1952: Hannerl: Ich tanze mit Dir in den Himmel hinein
- 1953: Du bist die Welt für mich
- 1953: Einmal keine Sorgen haben
- 1953: Der Feldherrnhügel
- 1953: Franz Schubert – Ein Leben in zwei Sätzen
- 1953: Die fünf Karnickel
- 1953: Heute nacht passiert’s
- 1953: Der Verschwender
- 1953: Die Fiakermilli
- 1953: Lavendel
- 1954: Die große Starparade
- 1954: König der Manege
- 1955: Die Deutschmeister
- 1955: Drei Männer im Schnee
- 1955: Die Drei von der Tankstelle
- 1955: Zwei Herzen und ein Thron
- 1956: ... und wer küßt mich?
- 1956: Lumpazivagabundus
- 1956: Meine Tante, deine Tante
- 1956: Le chemin du paradis
- 1957: Das Schloß in Tirol
- 1959: Auf allen Straßen
- 1960: Der brave Soldat Schwejk