Kraft durch Freude

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Die nationalsozialistische Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ (KdF) wurde gegründet, um dem Deutschen Volk Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung anzubieten. Die Organisation bestand von 1933 bis 1945. Kraft durch Freude war eine Unterorganisation der Deutschen Arbeitsfront (DAF). Mit dem Amt für Reisen, Wandern und Urlaub war KdF zugleich der größte Reiseveranstalter.

Erläuterung

Organisatorischer Aufbau
Werbeplakat für den KdF-Wagen
K.d.F.-Betriebssport: Tanz und Gymnastik für Frauen des DAF unter Anleitung des Betriebssportlehrers, bringt Entspannung und Kraft für den neuen Arbeitstag.
Das stolze KdF-Kreuzfahrtschiff „Wilhelm Gustloff“, die beim Unternehmen „Hannibal“ als Lazarettschiff der Kriegsmarine (Lazarettschiff „D“) von den Russen kriegsverbrecherisch versenkt wurde.
Anlage des ursprünglich als KdF-Heim geplanten Großgebäudes in Prora auf Rügen, Zustand nach Fertigstellung des Gebäudekomplexes im 21. Jahrhundert

Am 14. November 1933 genehmigte Adolf Hitler die Pläne für ein Freizeitwerk. Die offizielle Gründung von KdF fand zwei Wochen später am 27.November 1933 auf einer Sondertagung der Deutschen Arbeitsfront im Beisein von Rudolf Heß und Joseph Goebbels statt.

Die Grundidee von KdF beruhte auf Erkenntnissen Robert Leys. Sein ideologischer Grundgedanke war es, der Arbeiterschaft in ihrer Freizeit die Möglichkeit zur Erholung zu geben. Die Erholung sollte nicht der Langeweile und dem Amüsement dienen, sondern gezielt die Kräfte der arbeitenden Bevölkerung wiederherstellen, sie mit Energie und „Kraft“ für die Arbeit zu erfüllen. Hitler selbst wird von Ley mit folgenden Worten zitiert:

„Ich will, daß dem Arbeiter ein ausreichender Urlaub gewährt wird und daß alles geschieht, um ihm diesen Urlaub sowie seine übrige Freizeit zu einer wahren Erholung werden zu lassen. Ich wünsche das, weil ich ein nervenstarkes Volk will, denn nur allein mit einem Volk, das seine Nerven behält, kann man wahrhaft große Politik machen.“[1]

Veranstaltungen

KdF-Veranstaltungen sollten der Entspannung und der Regeneration dienen, wozu auch die Verbesserung und Verschönerung der Arbeitsplätze mit Kantinen, Sportstätten oder Grünanlagen gehörte. Die Organisation, die allen den Zugang zu bisher nur bürgerlichen Privilegien anbot, diente letztlich der Vorstellung einer klassenlosen Gesellschaft im Sinne der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft.

Zu den kulturellen Zielen zählte die Stärkung des Heimatgefühls, des Nationalstolzes und des Gemeinschaftsgefühls. Das deutsche Volk sollte in der gemeinsam verbrachten Freizeit zu einer starken Gemeinschaft zusammengeschweißt werden. Man erhoffte sich von KdF auch Erfolge im Ausland. Das deutsche Volk sollte sein neues Selbstbewußtsein nach außen tragen und zugleich auf Auslandsreisen sein eigenes Vaterland mit anderen Ländern vergleichen können. Die Welt sollte somit auch einen Eindruck des gesunden und friedliebenden Deutschlands gewinnen.

Aktivitäten

KdF organisierte Bunte Abende, Gymnastik, Schwimmlehrgänge, Nähkurse, Schachturniere und Konzerte. Auch Erwachsenenbildung wurde angeboten.

Darüber hinaus initiierte die KdF Dorfverschönerungsaktionen. Ziel war es, "das Dorf um seiner selbst willen und als nationalsozialistische Gemeinschaft und damit als Kraftquell für die ganze Nation" zu gestalten. Ein wesentliches Instrument dazu war der "Wettbewerb um das schönste und vorbildlichste Dorf".[2]

Die vielfältigen Aktivitäten von KdF boten ein umfangreiches kulturelles und touristisches Freizeitprogramm. Theateraufführungen, Konzerte, Kunstausstellungen oder Vorträge wurden bis 1938 von über 38 Millionen Menschen besucht. In Berlin sollte die "KdF-Stadt" 1936 jedem deutschen Volksgenossen die Teilnahme an den Olympischen Spielen ermöglichen. In den eigens dafür erbauten Häusern in der Nähe des Berliner Olympiastadions wurden günstige Unterkünfte und Verpflegung angeboten.

Der größte Geschäftsbereich von KdF war jedoch die Organisation von Ausflügen und Reisen. Das hierfür zuständige Amt für Reisen, Wandern und Urlaub erwirtschaftete rund vier Fünftel des Umsatzes.

Die Organisation verkaufte bis 1939 mehr als 43 Millionen Reisen, überwiegend Tagesausflüge. Von den sieben Millionen Urlaubsreisen waren 690.000 Hochseefahrten nach Norwegen, Madeira oder Italien. Die Preise lagen zwischen einer und fünf Reichsmark für Kurzreisen und 120 Reichsmark für eine Schiffsreise nach Madeira.

Ähnlich dem „Reisesparen“ war ab 1938 auch der Erwerb des KdF-Wagens von Volkswagen (VW) geregelt. Der Interessent erwarb Woche für Woche Sparmarken, bis die Kaufsumme von 990 Reichsmark erreicht war. Aufgrund des von England 1939 entfesselten europäischen Krieges, den die in den USA tonangebenden Kreise durch Kriegseintritt des Landes zum Weltkrieg machten, kam es jedoch nicht mehr zu einer Auslieferung der Wagen.

Einrichtungen

Bekannte Einrichtungen und Projekte waren:

Organisation

Die Gemeinschaft Kraft durch Freude war in mehrere Ämter unterteilt, die jedoch teilweise im Laufe der Zeit ihre Bezeichnung wechselten, umstrukturiert, zusammengelegt oder getrennt wurden (bei mangelhaften Inhaltsverzeichnissen, Registern und Abbildungen sind alle Angaben ohne Gewähr):

Stand?, Abb. KDF Organisation Stand 1937, Organisationsbuch der NSDAP Stand 1940, Fundamente des Sieges
Amt für Ausbildung Amt Deutsches Volksbildungswerk Amt Deutsches Volksbildungswerk
KDF-Kulturamt Amt Feierabend Amt Feierabend
Organisationsamt der KDF dem Organisationsamt der DAF eingegliedert dem Organisationsamt der DAF eingegliedert
Amt für Presse und Propaganda der KDF dem Presseamt der DAF und Propagandaamt der DAF eingegliedert dem Amt für Fachzeitschriften und Fachblätter und Propagandaamt der DAF eingegliedert
Amt für Reisen, Wandern und Urlaub Amt für Reisen, Wandern und Urlaub Amt für Reisen, Wandern und Urlaub
Amt für Schönheit der Arbeit Amt für Schönheit der Arbeit Amt für Schönheit der Arbeit
Amt für Selbsthilfe und Siedlung Reichsheimstättenamt, der Zentralstelle für Finanzwirtschaft der DAF eingegliedert Reichsheimstättenamt, der Zentralstelle für Finanzwirtschaft der DAF eingegliedert
KDF-Sportamt KDF-Sportamt KDF-Sportamt
Amt Volkstum und Heimat Amt Werkscharen Amt Werkschar und Schulung, der DAF eingegliedert
Schatzamt der KDF Schatzamt der KDF dem Schatzamt der DAF und KDF eingegliedert Schatzamt der DAF und KDF jetzt Zentralstelle für Finanzwirtschaft der DAF
Amt Wehrmachtheime KDF-Verbindungsamt Wehrmacht-Reichsarbeitsdienst

Ende 1937 wurden im Amt Kulturgemeinde das Amt Feierabend, das Amt Deutsches Volksbildungswerk und die NS-Kulturgemeinde zusammengefaßt. Es soll auch noch ein Amt Dorfverschönerungsaktion existiert haben. Damit ist wohl eher die Reichsarbeitsgemeinschaft für Dorfverschönerung gemeint, die wiederum zur Reichsarbeitskammer gehörte, die wiederum das Organ vom Amt soziale Selbstverantwortung im Zentralbüro der DAF war. Anfang 1940 befand sich das Amt Deutsches Volksbildungswerk wieder in Selbständigkeit. Ende 1940 (siehe oben) war das Amt Kulturgemeinde schon wieder verschwunden.

Die regionale Gliederung der KdF folgte der politischen Gliederung in 32 Gaue mit 771 Kreisen und 15.051 Ortsgruppen.

Finanzierung

Die Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront, in der ein Großteil der deutschen Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Beamten organisiert waren, waren zugleich auch Mitglieder von Kraft durch Freude. Sie bezahlten einen monatlichen Mitgliedsbeitrag von 0,50 Reichsmark.

Die große Mehrheit der KdF-Mitarbeiter arbeitete ehrenamtlich. Im Jahre 1937 hatte KdF 106.000 ehrenamtliche und 4.400 hauptamtliche Mitarbeiter.

Die Einnahmen der DAF wuchsen von 281 Mio. Reichsmark im Jahre 1933 auf 538 Mio. im Jahre 1939. Der überwiegende Teil davon waren Mitgliedsbeiträge. KdF wurde von der DAF mit 8 Mio. RM im Jahr 1934, 14,3 Mio im folgenden Jahr und 1938 bereits mit 32,5 Mio RM bezuschußt.

Filmbeiträge

„Schiff 754“ (1938, Kulturfilm):

Literatur

  • Heinz Schön: Hitlers Traumschiffe – Die „Kraft durch Freude“-Flotte 1934–1939 (Klappentext)
  • Jürgen Rostock, Franz Zadnicek: Paradiesruinen – Das KdF-Seebad der Zwanzigtausend auf Rügen, Christoph Links Verlag, 11. Aufl. 2019, ISBN 9783861534143
  • Klaus Harry Bollmann: KdF – Ein Zeitbild (Klappentext)

Verweise

Filmverweise

Fußnoten

  1. Robert Ley, Durchbruch der sozialen Ehre, S. 208, zit. n. Frommann 1992, S. 108
  2. Die Dorfverschönerungsaktion der NS-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" – Jahresbericht 1936