Litzmann, Karl-Siegmund

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Karl-Siegmund Hermann Julius Litzmann (Lebensrune.png 1. August 1893 in Minden, preußische Provinz Westfalen, Todesrune.png August 1945 in Kappeln) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der SA und der Waffen-SS sowie Mitglied des Landtages, Preußischer Staatsrat, Führer des Preußischen Rennsports, Reichsreiterführer der SA-Reiterstandarten, Mitglied des Reichstages, Mitglied des Volksgerichtshofes[1] und Generalkommissar für Estland.

Leben

Litzmanns Unterschrift

Jugend

SA-Obergruppenführer Karl-Siegmund Litzmann mit Männern der Estnischen SS-Legion am 26. Januar 1943 in Reval

Karl-Siegmund Litzmann wurde am 1. August 1893 in Minden geboren, wo sein Vater Karl Litzmann als Oberstleutnant und Adjutant des Infanterie-Regimentes „Prinz Friedrich der Niederlande” (2. Westfälisches) Nr. 15 seit Juni 1892 in Garnison stand. 1905 besuchte er eine Kadettenanstalt. Litzmann trat 1911 als Fahnenjunker in das Jägerregiment zu Pferde Nr. 6 in Erfurt ein und wurde mit dem Rangdienstalter vom 20. November 1913 Leutnant. Er besuchte dann die Offiziersreitschule in Paderborn.

Erster Weltkrieg

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges zog er mit seinem Regiment ins Feld. Er war dann nacheinander beim Reserve-Infanterie-Regiment 261 und beim Generalkommando des XXXX. Reserve-Korps, an dessen Spitze sein Vater stand, so daß Vater und Sohn auch im Felde an der Ostfront, auch bei der Winterschlacht in Masuren 1916 Schulter an Schulter kämpften. Er kam später zur 303. Infanterie-Division und darauf zum Garde-Füsilier-Regiment des Garde-Korps, wo er zuerst als Ordonnanz-Offizier diente. Er wurde dreimal verwundet und wurde sowohl als Regimentsadjutant wie auch Kompanie- und Bataillonsführer, unter anderen mit dem Hohenzollernschen Hausorden und dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.

Weimarer Republik

Nach dem Kriege und seiner Verabschiedung als Leutnant schloß er sich dem Freiwilligen Landesschützenkorps an. 1919 erhielt er bei dem Großgrundbesitzer Carl Wentzel in Teutschenthal bei Halle eine Ausbildung in landwirtschaftlicher Betriebsführung und übernahm 1921 die Verwaltung des Wentzelschen Gutes Althof-Didlacken bei Insterburg in Ostpreußen.

Im Frühjahr 1929 trat er in die NSDAP ein, der er sich sofort mit aller Kraft widmete. Er ging in die SA, gründete mehrere Reiter-Stürme und wurde 1930 Standartenführer. Schon 1931 wurde er zum Führer der SA-Gruppe Ostland ernannt, die Ostpreußen und Danzig umfaßte. Bald darauf wurde er zum SA-Gruppenführer befördert. 1932 wurde Karl-Siegmund Litzmann Mitglied des Preußischen Landtages.

Drittes Reich

Im Jahre 1933 wurde er unter Beförderung zum Obergruppenführer Führer der Obergruppe I der SA. Ende 1933 wurde er abberufen und mit einem anderen Auftrag betraut. Am 12. November 1933 wurde er nach der Auflösung des Preußischen Landtages Mitglied des Deutschen Reichstages. Er war ferner Mitglied des Preußischen Staatsrates sowie Mitglied des Reichssportführerrings.

Ministerpräsident Hermann Göring berief den erfahrenen und erfolgreichen ostpreußischen Pferdezüchter 1933 zum Führer der Obersten Behörden für Vollblutzucht und -rennen, für Traberzucht und -rennen sowie für Leistungsprüfungen für Warm- und Kaltblutpferde.

SA-Obergruppenführer Litzmann widmete sich nun bald ausschließlich dieser neuen verantwortungsvollen Tätigkeit, die ihn so in Anspruch nahm, daß er von seinen aktiven SA-Ämtern entbunden wurde.

Erste Aufgaben waren der Bau der „Reichsreiterführerschule“ in Berlin-Zehlendorf und Vorbereitung der Reitermannschaft auf die Olympischen Sommerspiele 1936. 1941 wurde die öffentlich geförderte Reitausbildung eingestellt, da diese für die SA und die Wehrmacht nicht mehr relevant war. Litzmann wurde durch Adolf Kob als Reichsinspekteur für Reit- und Fahrausbildung im Oktober 1942 abgelöst und fand Verwendung als Generalkommissar für Estland im Protektorat Ostland mit Sitz in Reval.

Tod

1944 trat er als Offizier der Waffen-SS bei und galt seit dem Endkampf in Ungarn und der Tschechei im Frühjahr 1945 als verschollen. Er tauchte im Mai 1945 unter falschem Namen in Kappeln (Schleswig-Holstein) bei seiner dort lebenden Schwester auf, wo er aber unter ungeklärten Umständen im August 1945 verstarb. Im Frühjahr 1946 wurde der Familienbesitz in Neuglobsow am Stechlinsee im Rahmen der Bodenreform unter sowjetischer Besatzung enteignet.

Familie

Karl-Siegmund Litzmann war der Onkel von Walter Lehweß-Litzmann.

Auszeichnungen (Auszug)

Siehe auch

Fußnoten