Pointner, Anton

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Anton Pointner

Anton Pointner (Lebensrune.png 8. Dezember 1894 in Salzburg; Todesrune.png 8. September 1949 in München) war ein deutscher Schauspieler aus Österreich.

Leben

Der Schauspieler Anton Pointner erblickte am 8. Dezember 18901 in Salzburg (Österreich) das Licht der Welt. Schon früh zog es ihn nach eigenen Angaben zur Bühne, auf Wunsch der Eltern besuchte er jedoch zunächst in Wien eine Handelsakademie, da er eine kaufmännische Laufbahn einschlagen sollte. Pointer erzählte über diese Zeit:

„Doch eines Tages hielt ich es nicht mehr dort aus. Ich brannte nach München durch, um hier mein Heil zu versuchen, doch das Glück ließ auf sich warten. Eines Tages sitze ich in sehr geknickter Stimmung im Hofbräuhaus. Da ließ sich ein junger Mann an meinem Tische nieder, der Sohn eines Schmierendirektors. Instinktiv merkte er, daß hier ein Objekt für das lukrative Unternehmen seines Vaters vorhanden sei – ein Objekt, das wenig oder gar nichts kosten würde… Anderthalb Jahre irrte ich nun von Schmiere zu Schmiere. Heute war es Romeo, morgen Falstaff, übermorgen Charleys Tante. Man verachte jedoch die Schmiere nicht! Unsere Größten, wie Matkowsky und Kainz erhielten bei ihr ihre Feuertaufe. Hier lernten sie Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit, die den Grundstein zu ihrer späteren künstlerischen Vielseitigkeit legten.“

Ein erstes festes Engagement erhielt Pointner 1907 in Lahr beim Württembergischen „Städtebund-Theater“, Verpflichtungen in Offenbach, Tölz, Düsseldorf (1911) sowie Brünn schlossen sich an, wo er unter der Regie von Richard Oswald in französischen Einaktern auftrat.

Erste Aufmerksamkeit erregte der aufstrebende Schauspieler dann in Wien, nachdem er von [[Josef Jarno3] an das „Theater in der Josephstadt“ berufen wurde. Hier feierte er Erfolge mit der Titelrolle in dem Schauspiel „Staatsanwalt Alexander“ von Karl Schüler. 1920 wechselte Pointner nach Berlin, wirkte unter anderem am „Theater in der Königgrätzer Straße“ ( Hebbel-Theater), am „Lessingtheater“ und am „Staatstheater“. Zu seinen wichtigsten Rollen zählten die Titelfigur in Shakespeares Tragödie „Hamlet“, der „Arnold vom Melchtal“ in Schillers Drama „Wilhelm Tell“ und der „Prinz Karl-Heinz“ in dem Schauspiel „Alt-Heidelberg“ von Wilhelm Meyer-Förster.

Ab 1920 startete Pointner eine intensive Karriere beim Film, bereits früh hatte er erste Erfahrungen vor der Kamera gesammelt, 1911 in den Streifen „Halbwelt“ und „Lebensfreude“ mitgewirkt. Eine erste größere Aufgabe erhielt er in Richard Oswalds stummem Historienportrait „Lady Hamilton“ (1921) neben Liane Haid (Lady Hamilton) und Conrad Veidt (Lord Nelson) als Charles Greville und Geliebter der Titelheldin, bevor diese die berühmt gewordene Liebebeziehung mit dem englischen Seehelden Lord Nelson einging. Mit Hauptrollen in Produktionen wie dem Dreiteiler ’Die Abenteuerin von Monte Carlo (1921; Regie: Adolf Gärtner) oder dem Drama „Thamar, das Kind der Berge“ (1924; Regie: Robert Dinesen) hatte sich der athletische Schauspieler mit den markanten Gesichtszügen in der Stummfilmszene etabliert. In den Abenteuern, Melodramen, Lustspielen und Historienfilmen übernahm er prägnante Nebenrollen, spielte meist kraftvolle und robuste, mitunter finster dreinblickende Charaktere.

Er mimte Uniformträger wie in „Der Mann aus dem Jenseits“ (1926; Regie: Manfred Noa) mit Paul Wegener und „Die Sporck'schen Jäger“ (1927; Regie: Holger-Madsen), Grafen wie in der Komödie „Gauner im Frack“ (1927; Regie: Manfred Noa) mit Nils Asther und dem Zweiteiler „Maria Stuart“ (1927; Regie: Friedrich Fehér) mit Magda Sonja oder historische Persönlichkeiten wie den Friedrich Wilhelm im zweiten Teil von Gerhard Lamprechts Biopic „Der alte Fritz“) (1928) mit Otto Gebühr als Friedrich der Große.

1930 fuhr Anton Pointner mit mehreren anderen deutschen Schauspielern – darunter Heinrich George, Gustav Fröhlich, Gustav Diessl und Dita Parlo – nach Hollywood. Warner Brothera hatte ihn für deutsche Versionen amerikanischer Filme verpflichtet. Unter der Regie von Wilhelm Dieterle spielte er in dem Krimi „Der Tanz geht weiter“ (1930) sowie in der Abenteuerkomödie „Kismet“ (1931, englische Fassung mit Marlene Dietrich), in „Die Maske fällt“ (1931) und in der Somerset Maugham-Adaption „Die heilige Flamme“ (1931; Co-Regie: Berthold Viertel). Das Abenteuer „Dämon des Meeres“ (1931) nach dem Roman Moby Dick von Herman Melville inszenierte Regisseur Michael Curtiz mit Dieterle als Kapitän Ahab, der auch in der US-amerikanischen Version „Demon of the Sea“ diese Figur verkörperte. Seinen letzten Film in Hollywood drehte Pointner mit Paul Fejos, der ihn in „Menschen hinter Gittern“ (1931), der deutschsprachige Version von „The Big House“ (Regie: George W. Hill), als Gefängnisaufseher Wallace besetzte.

Zurück in Europa, blieb Pointner nach anfänglichen Schwierigkeiten – er soll Probleme mit der Aussprache gewisser Vokale gehabt haben – im Tonfilm ein vielbeschäftigter Darsteller, kam jedoch in den 1940er Jahren oftmals über Nebenrollen kaum hinaus. Seine Domäne blieben Personen adeligen Geblüts, Uniformträger und historische Persönlichkeiten. Wiederholt präsentierte er sich als Graf oder General. In den Produktionen der 1940er Jahren musste sich Pointner mit Chargenrollen zufrieden geben, wirkte unter anderem mit dem kleinen Part des österreichischen Staatsmannes Johann Ludwig Graf von Cobenzl in dem dritten abendfüllenden deutsche Farbfilm Münchhausen (1943) an der Seite von Protagonist Hans Albers mit.

Nach dem Zweiten Weltkrieg stand er nur noch drei Mal vor der Kamera, in Hans Thimigs Melodram „Der Angeklagte hat das Wort“ (1948) mit Attila Hörbiger und Maria Schell agierte er als Oberst, die beiden Filme „Verspieltes Leben“ (Uraufführung: 27. September 1949; Regie: Kurt Meisel) und „Die seltsame Geschichte des Brandner Kaspar“ (Uraufführung: 21. Dezember 1949) – hier gab er neben Hauptdarsteller Carl Wery den Baron Schrumpf – kamen erst nach Pointners Tod in die Lichtspielhäuser. Arthur Maria Rabenalts noch 1945 fertiggestelltes Melodram Regimentsmusik mit Pointner als Heinrich von Stammer feierte ebenfalls erst nach dem Krieg am 1. September 1950 seine Premiere und wurde auch unter dem Titel „Die Schuld der Gabriele Rottweil“ aufgeführt; die Hauptrollen spielten Heidemarie Hatheyer und Siegfried Breuer.

Anton Pointner starb am 8. September 1949 laut Kay Weniger in München, filmportal.de dagegen gibt als Sterbeort Salzburg an, die Internet Movie Database (IMDb) und Wikipedia nennen Hintersee, Ortsteil der Gemeinde Ramsau bei Berchtesgaden. Ebenso unklar, wie der Ort seines frühen Ablebens zu sein scheint, ist die Todesursache.

Filmographie (Auswahl)