Hintersatz, Wilhelm

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Wilhelm Harun-el-Raschid Bey-Hintersatz (hier mit Fez und ottomanischer Offizierssäbel) war Angehöriger der deutschen Militärmission im Osmanischen Reich, Adjutant und Berater von Enver Pascha sowie Oberst (nach anderen Quellen Oberstleutnant) im Generalstab der Osmanischen Armee.

Wilhelm Hintersatz, ab 1919 Wilhelm Harun-el-Raschid Bey (bei der SS als Wilhelm Harun-el-Raschid Bey-Hintersatz geführt; Lebensrune.png 26. Mai 1886 in Senftenberg, Lausitz; Todesrune.png 29. März 1963 in Lübeck) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Osmanischen Armee, der Freikorps, der Wehrmacht und der Waffen-SS, zuletzt SS-Standartenführer und Kommandeur des Osttürkischen Waffen-Verbandes der SS (→ Ostlegionen) im Zweiten Weltkrieg sowie wissenschaftlicher Rutengänger und Schriftsteller (oft nur mit dem Kürzel H. e. R.).

Beförderungen und Werdegang

Brief an Wilhelm Harun-el-Raschid Bey aus Pisek (Protektorat Böhmen und Mähren) vom 1. Juni 1941
Oberst des Heeres Harun-el-Raschid Bey
SS-Standartenführer Wilhelm Harun-el-Raschid Bey-Hintersatz beim Beten mit seinen Männern
Im Vordergrund der Divisionsgeistliche Oberimam bzw. Obermullah Waffen-Hauptsturmführer der SS Nureddin Namangani, ein Usbeke, der nach dem Krieg nach München gelangte.

1958 wurde die „Geistliche Verwaltung der Muslimflüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland e. V.“ für ehemalige muslimische Wehrmachtsangehörige ins Leben gerufen, und Namangani wurde noch einmal berühmt. Ihn bestimmte die bayerische Staatsregierung Ende der 1950er Jahre zum Vorsitzenden einer Moscheebau-Kommission für München, um die dort inzwischen konzentrierten überlebenden Mohammedaner des SS-Waffen-Verbandes zu formieren.

Er wurde jedoch von der Muslimbruderschaft unter Dr. jur. Said Ramadan,[1] ein ägyptischer Jurist, der in Deutschland bei Professor Gerhard Kegel in Köln promovierte, und führender Aktivist der Muslimbrüder, der von der CIA 1960 als ihr Kämpfer gegen den Kommunismus nach München geholt wurde. Zu spät haben die VS-Amerikaner gemerkt, daß sie auf das falsche Pferd gesetzt hatten, denn tatsächlich ging die Muslimbruderschaft in München bald ihren eigenen, antiwestlichen und fundamental-islamischen Weg. Die Moschee wurde zu ihrem eigenen Zentrum.

Fast alle westlichen Aktivitäten der Bruderschaft wurden von jener kleinen Gruppe von Menschen entfaltet, die diese Moschee führten. München war der Brückenkopf, von dem aus sich die Bruderschaft in westlichen Gesellschaften verbreitete [...] Hier in Europa hatten sie die Möglichkeit, im Schutz der Gesetze und der demokratischen Institutionen dauerhafte Strukturen zu entwickeln.[2]
  • 1904 nach Abitur Eintritt in das Infanterie-Regiment „von Stülpnagel“ (5. Brandenburgisches) Nr. 48 als Fahnenjunker
  • 15. Februar 1905 Leutnant
  • 17. Februar 1914 Oberleutnant
  • 18. Juni 1915 Hauptmann
  • 1919 mit dem Charakter als Major a. D. aus der Vorläufigen Reichswehr verabschiedet
  • 1919/20 Konvertierung zum Islam, Änderung des Namens in Wilhelm Harun-el-Raschid Bey; sein Vorbild Hārūn ar-Raschīd („Aaron der Rechtgeleitete“), der auch eine historische Rolle in „Tausendundeine Nacht“ spielt, war ein abbasidischer Kalif (Bagdad), der gegen das Oströmische Reich kämpfte und diplomatische Beziehungen zu Karl dem Großen pflegte, den er schätzte und als Verbündeten ansah.
  • 1920 bis 1921/22 Adjutant und Berater von Generalleutnant Enver Pascha, u. a. bei seiner Mission nach Turkestan, zuletzt als kaiserlich ottomanischer Oberst (Miralai), wobei der Dienstgrad nicht belegt ist
  • 1923 Leiter der Zentrale des Sicherheits- und Ermittlungsdienstes der Deutschen Reichswerke AG
    • Harun-el-Raschid Bey soll zuvor ein eigenes Wachschutzunternehmen auf dem Truppenübungsplatz „Altes Lager“ bei Jüterbog betrieben haben.
  • 1937 Harun-el-Raschid Beys gleichnamiger Vater Wilhelm Hintersatz, der ehemalige Königliche Kreisschulinspektor und unierte evangelischer Oberpfarrer der Altlutherischen Kirche, verstirbt in Senftenberg.

Zweiter Weltkrieg

  • 1939 Reaktivierung als Major z. V. des Heeres
    • zuletzt Oberst, wann aber die Beförderung zum Oberstleutnant und dann Oberst stattfand, ist unbekannt.
    • u. a. Berater beim Sonderstab F für die Aufstellung deutsch-arabischer Sonderverbände (288 und 287)
  • 24. August 1944 Übernahme in die Waffen-SS (SS-Nr. 496.147) unter Einberufung in das Amt A I des SS-Hauptamtes
    • Verbindungsoffizier des Reichssicherheitshauptamtes der SS zum Großmufti von Ägypten
  • 24. August 1944 Waffen-Sturmbannführer der SS
  • 1. September 1944 Waffen-Obersturmbannführer der SS
  • Oktober 1944 Waffen-Standartenführer der SS
    • mit Urkunde vom 4. November 1944 mit Wirkung vom 1. Oktober 1944 zum aktiven SS-Standartenführer der Waffen-SS befördert
    • am 23. Dezember 1944 Rangdienstalter (RDA) vom 26. August 1944 erhalten
  • 20. Oktober 1944 (laut Urkunde Reichsführer-SS mit Wirkung vom 1. Oktober 1944) bis Mai 1945 Kommandeur des Osttürkischen Waffen-Verbandes der SS (nach dem Warschauer Aufstand an der Seite der SS-Sturmbrigade „Dirlewanger“ aus dem Ostmuselmanischen SS-Regiment 1 der beabsichtigten Ostmuselmanischen SS-Division hervorgegangen)
    • 3. Dezember 1944 Gerichtsherr des Osttürkischen Waffen-Verbandes der SS mit den Rechten eines Divisionskommandeurs; im Dezember 1944 desertierten 450 bis 500 Soldaten der 3.000 Mann der SS-Waffen-Gruppe „Turkistan“ in der Slowakei, allerdings kehrten rund 300 zurück. Harun-el-Raschid Bey war nun für die Bestrafung der von ihm so hochgeschätzten Muselmanen, die jedoch oft die Erwartungen nicht erfüllten, verantwortlich.
    • 3. Januar 1945 mit Wirkung vom 1. Dezember 1944 vom SS-Hauptamt zum SS-Führungshauptamt „Osttürkischer Waffen-Verband der SS“ versetzt
  • Am 26. April 1945 hat Harun-el-Raschid Bey als Kommandeur des OTWV im Norden Italiens einen Vertrag mit dem örtlichen Partisanen-Kommando des „Comitato Volontari della Libertà“ (CVL) unterschrieben, wonach die Soldaten in der Kaserne in Merate bleiben würden, bis die VS-amerikanischen Truppen eintrafen. Dies geschah am 30. April 1945, die ganze Einheit ging in die Gefangenschaft der 1. VS-amerikanischen Panzer-Division, später in Rimini. Über eine Auslieferung der Angehörigen des Verbandes an die Rote Armee ist bisher nichts bekannt, sie ist aber, wie bei den Kosaken, mit Sicherheit anzunehmen. Schätzungen zufolge wurden bis zu 8.000 Moslems von den Briten, aber vor allem von den VS-Amerikanern an die Sowjetunion ausgeliefert. Ihr Schicksal ist unbekannt, aber nicht schwer vorstellbar.

Kriegsgefangenschaft und Nachkriegszeit

Der 1940 geborene Torgut Harun (zur Schulzeit hieß er bis zur Namensänderung noch Torgut Harun-el-Raschid Bey), Sohn von Wilhelm Harun-el-Raschid Bey und letztes lebendes Mitglied der Familie, schrieb zum bis dahin unbekannten Schicksal des Vaters und des Osttürkischen Waffen-Verbandes der SS auf Facebook am 5. Mai 2017:

„SS-Standartenführer und Oberst Harun-el-Raschid Bey war mein Vater, der am 29. März 1963 in Lübeck verstarb und mit militärischen Ehren durch den Bundesgrenzschutz beigesetzt wurde! Seine Einheit ging in Merate (Oberitalien) in amerikanische Gefangenschaft! Mein Vater kam ins Zuchthaus Schweikelberg, seine Leute wurden vom Ami an die Sowjets ausgeliefert und umgebracht! Viele von ihnen stürzten sich mit Familien von der hohen Brücke bei Merate in den Tod. Nur wenige konnten sich der Gefangenschaft entziehen und kamen später auf Umwegen nach Deutschland! Trotz schwerer Verwundungen wurde mein Vater in der Gefangenschaft mißhandelt, die meisten seiner Orden geraubt (von jüdischen amerik. Armeeangehörigen)! Einige Orden nahmen schwarze Soldaten in Obhut und gaben sie meinem Vater bei seiner Entlassung zurück! Der muslimische Divisionsgeistliche Nureddin Namangani besuchte unsere Familie 1956 in Husby bei Flensburg! Er selbst lebte in München! Leider hatte mein Vater selten über den Krieg gesprochen, dazu war ich auch noch zu jung (ich wurde 1940 geb.)!“

Tod

Nach Krieg und Kriegsgefangenschaft wohnte Oberst a. D. Wilhelm Harun-el-Raschid Bey in Husby bei Flensburg und zuletzt in Lübeck, wo er auch 1963 verstarb und mit militärischen Ehren beigesetzt wurde.

Auszeichnungen (Auszug)

Werke (Auswahl)

  • Marschall Liman von Sanders und sein Werk, Eisenschmidt-Verlag, Berlin 1932
  • Schwarz oder Weiß? „Ad Imperium Romanum versus!“, Joh. Kasper & Co., Berlin 1940
  • Achtung! Erdstrahlen sind Gefahr für Mensch, Tier und Pflanzenhaltung! Die Wünschelrute warnt!, Eisenschmidt-Verlag, Wiesbaden und Berlin 1952
  • Aus Orient und Occident – Ein Mosaik aus buntem Erleben, Deutscher Heimat-Verlag, Bielefeld 1954

Verweise

Fußnoten

  1. „Die muslimischen Kriegsveteranen, die ihr Heimweh mit Schnaps betäuben, sind dem moralischen Heisssporn Ramadan ein Gräuel. Demonstrativ schneidet er ihren Imam Namangani, verlässt den Raum, wenn dieser das Gebet leitet, umgibt sich lieber mit feurigen jungen Studenten.“, in: „Der unkontrollierbare Dr. Ramadan“, Tages-Anzeiger, 25. Januar 2011
  2. Ian Johnson: A Mosque in Munich. Nazis, the CIA, and the Muslim Brotherhood in the West, Melia, Godalming 2010, S. XVI und S. 195
  3. Unter strikter Geheimhaltung begann am 15. Februar 1915 der erste Ausbildungskurs mit 170 Teilnehmern, der zur Tarnung als „Pfadfinder-Feldmeister-Kurs“ bezeichnet wurde. Die Dauer des Lehrganges sollte vier Wochen betragen. Bei den zugeführten Freiwilligen handelte es sich um gut ausgebildete Finnen. Aus Geheimhaltungsgründen mußte auch die Anreise verschleiert werden, so reisten 142 Freiwillige über Stockholm an. Die restlichen 28 Teilnehmer waren bereits vor Lehrgangsbeginn im Deutschen Reich gemeldet.