Scherf, Walter

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ritterkreuzträger Walter Scherf.jpg

Walter Scherf (Lebensrune.png 21. Februar 1917 in Gießen; Todesrune.png 7. April 2003 in Essen) war ein deutscher Reserveoffizier der Wehrmacht, zuletzt Major der Reserve[1] der Panzertruppe und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges. Er darf nicht mit Generalmajor Walter Scherff verwechselt werden.

Werdegang

Ritterkreuzträger Walter Scherf III.jpg
Ritterkreuzträger Walter Scherf.png

Einheiten und Dienststellen (Auswahl)

Ritterkreuzträger Walter Scherf II.jpg
Ritterkreuzträger Walter Scherf V.jpg
  • Zugführer in der 8. Kompanie/Panzer-Regiment 1/1. Panzer-Division
  • Chef der 3. Kompanie/schwere Panzer-Abteilung 503
  • Führer der schweren Panzer-Abteilung 503
  • Ab Oktober/November 1944 Führer der II. Kampfgruppe (Kampfgruppe Y; die Kampfgruppe X unterstand Oberstleutnant Hermann Wulf) der Panzer-Brigade 150 des SS-Jagdverband „Mitte“ unter Otto Skorzeny (Ardennenoffensive)
    • Die ursprüngliche Aufgabe dieser Kampfgruppe war die Einnahme der Maasbrücke bei Amay und das Halten dieser Brücke bis zum Eintreffen der 1. SS-Panzer-Division. Zur Ausführung dieses Auftrags kam es aber nicht. Am 17.12.1944 erfolgte die Verlegung der Kampfgruppe Y nach Hepscheid. Von 19.12. bis 28.12.1944 mittags bezog die Kampfgruppe Y mit dem Fallschirmjäger-Bataillon „Bading“ bezieht nördlich von Ligneuville eine Sicherungslinie in Richtung Malmédy.
  • Kommandeur der schweren Panzerjäger-Abteilung 512

Zweiter Weltkrieg

Scherf, Walter II.jpg
Hauptmann d. R. Scherf (rechts) gratuliert Oberfeldwebel Heinrich Rondorf zum 103. Abschuß eines gepanzerten Feindfahrzeuges; die Widmung auf der Rückseite:

„Meinem Ladeschützen zur Erinnerung an den 103. Abschuß. Im Osten Mai 1944“

Schwere Panzerjäger-Abteilung 512 (Jagdtiger)

„Aufgestellt am 11. Februar 1945 aus der schweren Panzer-Abteilung 424. Am 16. Februar 1945 wurden die ersten 11 Jagdtiger empfangen, die Ausbildung der Einheit in Döllersheim begann. Am 3. März 1945 wurde die 2. Kompanie mit 5 Jagdtiger auf den Truppenübungsplatz Sennelager verlegt, bis zum 13. März 1945 folgte die 1. Kompanie, so dass nun 20 Jagdtiger in Sennelager lagen. Die 3. Kompanie übernahm einiges Personal der schweren Panzer-Abteilung 511. Am 21. März 1945 wurde die Abteilung dem LIII. Armeekorps unterstellt und in den Raum Remagen verlegt. Am 31. März 1945 lag die Abteilung mit 13 Jagdtigern in Siegen. Im April 1945 gingen die 1. und 2. Kompanie im Ruhrkessel verloren, die 3. Kompanie wurde im Harz vernichtet.“Lexikon der Wehrmacht
Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Die Jagdtiger-Abteilung 512


Im Spätherbst 1944 wurde bei der Pz.Ers. u. Ausbildungskompanie 500, Paderborn, mit der Aufstellung der Jagdtiger-Abteilung 512 begonnen. Die ersten Jagdtiger waren übrigens bereits im Juni 1944 dem Panzerjäger-Lehrgang Mielau zugewiesen worden. Allerdings konnte nur ein Fahrzeug ausgeliefert werden, und die nächsten drei Kampfwagen folgten erst am 28.8. Damit waren zu diesem Zeitpunkt erst ganze vier Jagdtiger zur Auslieferung an die Truppe gelangt. Bei diesem Typ der Tiger-Serie handelte es sich um einen 75,2 (82 t) schweren Kampfwagen auf dem abgeänderten Fahrgestell des Königstigers, der mit der 12,8-cm-Pak L/55 oder Pak 80 gleichen Kalibers ausgerüstet worden war (ohne Mündungsbremse). Insgesamt sollen 48 dieser Fahrzeuge in Auftrag gegeben bzw. noch hergestellt worden sein, jedoch gelangten nur noch 20 Kampfwagen zur Auslieferung an die Jagdtiger-Abteilung 512, so daß damit nur zwei Kampfkompanien aufgestellt werden konnten. Abteilungskommandeur wurde Hauptmann, später Major Scherf, der sich bereits als Kp.-Chef und Abt.Fhr der sPzAbt. 503 bewährt hatte. Die beiden Kompanien wurden von Hauptmann Albert Ernst, einem erfahrenen Panzerjäger, und Oberleutnant Otto Carius, der bereits bei der 2./sPzAbt. 502 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet worden war, geführt. Der Ausbildungsstand der Besatzungen war, bis auf die wenigen Ausnahmen, wo sich alte Panzerjäger-Besatzungen mit ihrem Chef, Hptm.Ernst, hatten versetzen lassen können, völlig unzureichend, wenn nicht gar schlecht.

Die Jagdtiger kamen aus dem Nibelungen-Werk (Steyr-Daimler-Puch) St. Valentin bei Linz. Bei Döllersheim wurden die schweren Kampfwagen eingeschlossen und auch Kampfteile aufgestellt. Hptm. Albert Ernst stieß eingangs Januar 1945 als Kp.-Chef zu dieser Neufaufstellung. Am 10.3.1945 erfolgte der erste Einsatz der Abteilung gegen die rechtsrheinischen Brückenkopf bei Remagen, wo die Amerikaner den Rhein beinahe kampflos überschritten hatten, weil die Ludendorff-Brücke nicht gesprengt worden war. Leider verfügte Major Scherf nicht auch gleichzeitig über die Kp. Carius, die noch im Sennelager lag und soeben im Eilmarsch ins Kampfgebiet transportiert wurde. Daß der Angriff, dem sich auch die Kp. Ernst anschloß und bei dem sie auch einige Abschüsse erzielte, drang nicht durch. Mit nunmehr noch sechs einsatzbereiten Kampfwagen musste Hptm. Ernst den Rückzug decken. Sie gingen an den neuralgischen Punkt in Stellung und schossen aus 2 und mehr Kilometer Distanz nachdrängende US-Panzer ab. „Schießen“, sagte Albert Ernst, „konnten wir mit diesem Ungetüm gut. Schwieriger war es, erst zum Schuß zu kommen, denn bei Gefechtsberührung mußten erst Rohrstütze und Arretierung gelöst werden, die auf dem Marsch das Rohr hielten. Daß mit dem Jagdtiger mit der Bewegung des gesamten Wagens geschossen werden mußte, war uns als Panzerjägern ja nichts Neues. Der Jagdtiger hatte nur einen geschlossenen, gepanzerten Aufbau, aber keinen Turm. Für die reinen Panzerkommandanten war dies ungünstiger; sie waren es nicht gewohnt“. Der Rückzug führte die Jagdtiger-Kp. in den Raum Siegen. Hier sollte sie im Rahmen eines Angriffes des LIII. Panzerkorps in Richtung Schmallenberg-Bad Wildungen mithelfen, den Umklammerungsring um den Ruhrkessel zu sprengen. Vorerst aber hatte die zur Kampfgruppe angewachsene Kp. Ernst in Siegen von Generaloberst Harpe Auftrag erhalten, den Rücken der zurückgehenden Armee „Harpe“ zu decken. Als Begleitinfanterie wurde das Infanteriekorps „Sauerland“ benannt. Als wenig später die ersten Jagdtiger den ersten Einsatz fuhren, um den nachdrängenden Feind zu stoppen, ballten sich diese aus Landesschützen gebildeten Gruppen dieses „Freikorps“ so dicht hinter den Jagdtigern zusammen, daß ein einziger Treffer Dutzenden getötet haben würde. Trotz eindringlicher Warnung von Hptm. Ernst ließen sie sich nicht dazu bewegen, aufgelockerter zu gehen. Als wenig später Feldwebel Zellmann die nachfolgenden Shermanpanzer meldete, befahl Hptm. Ernst „Schießhalt!“

Der Jagdtiger hielt, die Kanone wurde freigemacht und gerichtet. Richtschütze Feldwebel Colany visierte den ersten Gegner an und schoß. Der erste Schuß war ein Volltreffer und zerriß den Shermanpanzer. Da die neue Munition starke Nebelwirkung hinterließ, um die Jagdtiger zu tarnen, wähnten die Landesschützen den Wagen getroffen und rannten geschlossen davon. Sie wurden nicht wieder gesehen. Da Major Scherf beim Stab des LIII. Panzerkorps eingesetzt war und jede seiner beiden Kompanien einen anderen Einsatzraum erhielt, wurde der Kp. Ernst noch ein Zug Sturmgeschütze, einige Panzer IV und ein Zug 3,7-cm-Vierlingsflak zugeteilt. Adjutant der solcherart gebildeten Kampfgruppe wurde Offizieranwärter Sepp Tarlach, Ordonnanzoffizier Oblt. Boghut; die Tiger-Kompanie übernahm Oblt. Rondorf, ein überaus erfahrener Panzerjäger, der etwa 50 Feindpanzer abgeschossen hatte. Über Siegen-Meinerzhagen-Lüdenscheid rollte die Kampfgruppe nach Altena. Hier erhielt Hptm. Ernst Befehl, per Bahn nach Iserlohn zu verladen. In der Nähe dieser Stadt, in Deilinghofen, befand sich der einzige noch anfliegbare Flugplatz der Heeresgruppe B. Während einige Geschütze und Panzer auf der Straße nach Iserlohn rollten, wurde das Gros im Bahntransport dorthin transportiert. In Menden wurde der Transport entladen und marschierte mit den Jagdtigern durch Hagen in den Raum Ergste. Hier erhielt Hptm. Ernst den Befehl, Unna zu entsetzen, das am 9. April gefallen war. Die US-Truppen hatten an dieser Stelle den Ring um den Ruhrkessel geschlossen und Ernst sollte ihn wieder aufbrechen. In Unna hatte sich bis dahin die Kompanie Carius befunden. Was mit ihr geschah, das sei im Folgenden dargestellt.


Einsatz der Kompanie Carius


Oberleutnant Otto Carius, erfolgreicher Tigerkommandant der Ostfront, war nach seiner Genesung von schwerer Verwundung von Hptm. Scherf als Chef einer Kp. der Jagdtiger-Abt. 512 angefordert worden. Im Sennelager bei Paderborn stellte er die Mannschaftsteile der Kp. auf. Da die Panzerteile in Döllersheim bei Wien aufgestellt wurden, mußte Oblt. Carius immer wieder von Paderborn nach Wien fahren. Doch dann trafen endlich die Jagdtiger in Paderborn ein und eine kurze Ausbildungszeit konnte beginnen. Durch die Alarmierung der Kp. wurde diese Ausbildungszeit jäh unterbrochen. Am 8.März wurde sie mit Zielbahnhof Siegburg verladen. Otto Carius schrieb darüber in seinem vorzüglichen Werk Tiger im Schlamm:

„Die fast panische Eile war verständlich, da wir wußten, daß der Amerikaner bei Remagen den Rhein bereits überschritten hatte. Drei Transportzüge waren bereitgestellt. Die Verladung klappte programmgemäß, weil die feindliche Luftwaffe den Bahnhof Sennelager verschonte, obwohl dort alle unsere Panzer bereitstanden. Wegen der Tiefflieger rollten die Transporte nur nachts. Tagsüber standen unsere Züge in Tunnels oder an schützenden Hängen. Als ich endlich Gewißheit hatte, daß der erste Transport am Morgen in Siegburg ankommen würde, fuhr ich voraus und stellte – dort angekommen – fest, daß der Ami bereits auf die Rampe schoß.“

Soweit der Bericht. Doch anstatt in Siegburg wurde der Transport in Duisburg entladen. Das erfuhr Carius durch seinen Kradmelder. Er schickte sofort diesen wieder zurück, um den Leerzug festzuhalten, und den Transport ans richtige Ziel in die Wege leiten zu können. Beim Panzer-Verbindungsstab West, der von dem früheren Kdr. der sPzAbt. 502 Major Schmidt geführt wurde, konnte Oblt. Carius nichts über den Einsatz seiner Kp. in Erfahrung bringen. Ein eingreifen der Kp. bei Remagen fand nicht mehr statt, weil die Amerikaner dort bereits bis über die Autobahn vorgestoßen waren. Sie wurde dem LIII. PzK direkt unterstellt. Dicht hinter der HKL wurden nun die einzelnen Panzerjäger im gesamten Korpsbereich verstreut eingesetzt. Carius saß ununterbrochen in seinem Pkw, um zu den Zügen und den einzelnen Jagdtigern zu gelangen und alle unter Kontrolle zu behalten. Als er in Siegen den Abteilungsstab erreichte, mußte er Major Scherf melden, daß sie unterwegs zwei Totalausfälle gehabt hatten. Der weitere Rückzug ging über Eitdorf-Betzdorf und Kirchen immer am Ufer der Sieg entlang. Der Stimmungsbericht von Otto Carius darüber lautete:

„Tag und Nacht unterwegs, dauernd von Jabos und Bombern gehetzt, erreichten wir endlich Siegen. Durch Feindjäger wurden – trotz aller Vorsicht – zwei weitere Jagdtiger kampfunfähig geschossen und mußten gesprengt werden.“

In Siegen gingen die Kampfwagen auf der Höhe bei den Kasernen in Stellung; aber der Gegner war gewarnt und hielt an. Der nächste Auftrag für die Kp. Carius war die Sicherung der Panzersperre bei Weidenau. Hart ostwärts Weidenau wurde dann noch ein kleiner Angriff angesetzt, durch den eine Höhe zurückgewonnen werden sollte, von welcher aus der Gegner die deutschen Stellungen einsehen konnte.In schneller Fahrt rollten die 4 eingesetzten Jagdtiger am anderen Morgen einige Hundert Meter nach Süden. Der Gegner wich fluchtartig zurück. Die Höhe wurde erreicht, und als Otto Carius einen US-Panzer sichtete, der in wilder Flucht hinter einem Haus verschwand und sich dahinter sicher wähnte, ließ er das Haus anrichten und mit Verzögerung schießen. Bereits nach dem zweiten Schuß wurde die ungeheure Durchschlagskraft der 12,8-cm-Kanone unter Beweis gestellt, denn der US-Panzer brannte vollständig aus. Feindliche Artillerie und Bomber griffen nunmehr in den Kampf ein und überschütteten die vier Jagdtiger mit Bomben und Granaten. Doch gelang es Oblt. Carius, seine Kampfwagen bei Einfall der Dunkelheit ohne Ausfälle zurückzuziehen.

Da keine Infanterie zur Sicherung des gewonnenen Geländes erschienen war, wäre ein weiteres Verbleiben in der erkannten Stellung sinnlos gewesen. Auf dem Rückmarsch fiel ein Jagdtiger aus, der sich in einem Bombentrichter festfuhr. Kurz darauf erhielt Oblt. Carius einen „seltsamen Stadtkommandanten“ und einen wenig einsatzfreudigen Offizier unterstellt. Angesichts solcher miserabler Führung wußte Carius, daß er auf sich allein gestellt sein würde. Und so war es auch. In mehreren Scharmützeln mit von Osten vorprellenden US-Panzern, die nördlich an Unna vorbeigestoßen waren, kam es zu kleinen Erfolgen und auch zu Verlusten. Als im weiteren Verlauf der Kampfhandlungen US-Truppen an Unna vorbeistießen und auf Dortmund zurollen wollten, wurden sie von den Jagdtigern noch einmal gestoppt. In der folgenden Nacht setzte sich die Kp. Carius befehlsgemäß nach Süden ab und rollte bis nach Ergste. Unna war am 9. April 1945 gefallen, und sechs Tage später mußte auch die Kp. Carius bei Ergste die Waffen strecken. Doch zurück zur Kp. Ernst, die im Raum Hemer eingetroffen war.


Die letzten Kämpfe


Als Unna am 9.4 gefallen war, erhielt Hptm. Ernst zunächst den Befehl, mit seiner Kampfgruppe nach Norden vorzustoßen und den Umklammerungsring bei Unna aufzubrechen. Am anderen Morgen ließ er seine Kampfgruppe über die B 233 nach Norden vorstoßen. Bei Langschede wurde die Ruhr überschritten. Hinter der KGr. Ernst folgten einige Bataillone Grenadiere und Panzergrenadiere nach. Als der vorausfahrende Panzerspähwagen, der die Höhe des Bismarckturmes erreicht hatte, nach Süden vorfahrende starke US-Fahrzeugkolonnen meldete, fuhr Hptm. Ernst in seinem Befehlswagen zur Bismarckhöhe empor. Durch sein Fernglas sah er eine lange Fahrzeugschlange, die sich über die B 1 in Richtung Dortmund bewegte. Ein Teil war nach Süden in die B 233 eingeschwenkt und fuhr nun genau der KGr. Ernst entgegen. „Alles auf der Höhe in Stellung gehen!“ befahl der Hauptmann. Die Jagdtiger, Sturmgeschütze und Panzer rollten in die befohlenen Positionen und entwickelten sich auf dem Kamm in halber Hinterhangstellung in der Breite. Vier Jagdtiger, vier Sturmgeschütze und drei Panzer IV standen Albert Ernst zur Verfügung. Hinzu kamen die vier Vierlinge der 3,7-cm-Flak. Als der Gegner auf Schußentfernung herangekommen war, gab der KGr.-Führer den Feuerbefehl. Die 11 Panzerfahrzeuge schossen fast gleichzeitig. Zwei an der Spitze fahrende Shermanpanzer wurden beim ersten Feuerschlag vernichtet. Lastwagen brannten, andere explodierten. Die langsamer schießenden Jagdtiger nahmen die am weitesten entfernt stehenden Feindpanzer unter Feuer, und es gelang ihnen, noch auf 4 Kilometer Distanz tödliche Schüsse anzubringen. Der feindliche Vorstoß nach Süden, mitten ins Herz des Ruhrkessels, kam zum Erliegen. 50 Fahrzeuge, darunter 11 Shermanpanzer, blieben vernichtet auf dem Gefechtsfeld zurück. Die übrigen Wagen der Amerikaner zogen sich außer Schußweite zurück. Bei den nachfolgenden Jaboangriffen wurden nach und nach die 3,7-cm-Vierlinge vernichtet. Aber auch sie holten noch einige Jabos herunter. Ein Tiger wurde beschädigt und der Tiger von Leutnant Kubelka, der vier Sherman abgeschossen hatte, erhielt einen Raketenbombentreffer auf das Turmluk. Alle sechs Männer der Besatzung starben in ihrem Panzer. „Langsam abesetzen!“ befahl Hptm. Ernst. Schrittweise zog sich die KGr. zurück. Der Gegner war vorerst nicht in der Lage, zu folgen.

Dies war am 11.April 1945 geschehen. Am nächsten Morgen erhielt Hptm. Ernst vom LIII. PzK. Weisung, den Flugplatz Deilinghofen noch 24 Stunden zu halten. Im Hause Hemer richtete Ernst den KGr.-Gefechtsstand ein. Als am Abend des 12.4. die Amerikaner hier zögernd vorfühlten, wurden zwei Shermanpanzer von Oblt. Rondorfs Jagdtiger abgeschossen. Am 13.4. blieb alles ruhig; aber Menden, nur wenige Kilometer nördlich Hemer, war gefallen. Wegen der vielen Lazarette in Hemer wollte Hptm. Ernst einen höheren Offizier suchen, damit dieser die Stadt dem Gegner übergab. So sehr sie suchten, Oblt. Boghut und OffzAnw. Tarlach begleiteten ihn, sie fanden keinen. So verhandelte Albert Ernst schließlich selber mit dem Adjutanten des US-IR 394, Major Boyd H. McCune, und übergab Hemer an dieses Regiment. In der Nacht zum 15.4. erfuhr Albert Ernst, daß die Reste der Kp. Carius in Ergste eingetroffen seien. Schon hatte er Hoffnung, daß die Abteilung nun doch noch zusammengeführt werden könnte. Aber die Amerikaner fühlten am Morgen des 15.4. von mehreren Seiten auf Iserlohn vor, womit die Einkesselung der Stadt angezeigt wurde. Sie wurden von Schüssen der Jagdtiger empfangen. Oblt. Rondorf schoß an diesem Tag weitere drei Sherman ab. Diese entschiedene Verteidigung von Iserlohn schuf die Voraussetzungen zur Übergabe der Stadt an die Amerikaner. Da Albert Ernst im Korps-Hauptquartier bei Rafflingsen von Generalleutnant Bayerlein erfuhr, daß dieser und die Offiziere seines Stabes bereits Kriegsgefangene waren, übergab er am 16.4.1945 – ein Tag nachdem auch die Panzer-Lehr-Division kapituliert hatte – die Stadt Iserlohn an Oberstleutnant Kriz. Als einzige Stadt im gesamten Ruhrkessel war Iserlohn in allen Ehren dem Gegner übergeben worden. Damit war der Krieg auch für die letzte Kompanie der Jagdtiger-Abteilung 512 zu Ende.

Quelle: Franz Kurowski: Tiger – Die Geschichte einer legendären Waffe 1942–1945, Flechsig, Würzburg


Familie

Scherf war verheiratet und hatte mehrere Kinder. Patenonkel einer seiner Söhne war Richard Freiherr von Rosen, ein enger Freund der Familie, auch in der Nachkriegszeit, war sein Fahrer bei sowohl der schweren Panzer-Abteilung als auch bei der Panzerjäger-Abteilung, Unteroffizier Gotthold Wunderlich.

Auszeichnungen (Auszug)

Scherf, Walter.jpg

Fußnoten

  1. Walter Scherf war zuletzt nach Franz Kurowski in seinem Buch „Tiger – Die Geschichte einer legendären Waffe 1942–1945“ Major (der Reserve), die meisten Quellen führen ihn jedoch zuletzt als Hauptmann der Reserve.