Alexander, Georg
Georg Alexander, gebürtig: Werner Louis Georg Lüddekens ( 3. April 1888 in Hannover; 30. Oktober 1945 in Berlin), war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Produzent.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jugend
Georg Alexander wurde am 3. April 1888 als Werner Louis Georg Lüddekens in Hannover geboren. Seine Karriere als Schauspieler begann am Theater, sein Bühnendebüt gab er am Stadttheater von Halberstadt, weitere Verpflichtungen führten ihn nach Hamburg und in seine Geburtsstadt Hannover. 1914 kam er nach Berlin, spielte dort am „Kleinen Theater“.
Zum Film kam Georg Alexander 1915, erschien erstmals in dem Stummfilm „Sonne und Schatten“ auf der Leinwand und wurde schnell auf den Typ des „Bonvivants“ festgelegt. 1917 heiratete er die norwegische Schauspielerin Aud Egede-Nissen, gründete mit ihr zusammen im gleichen Jahr eine eigene Produktionsgesellschaft und drehte als Regisseur, Produzent und Schauspieler „stumme“ Filme.
Weimarer Republik
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges war er an zahlreichen weiteren Berliner Bühnen tätig. 1919 verließ er seine Gesellschaft und gründete die neue Firma „Alexander-Film GmbH“, in der sich der passionierte Rennfahrer und Herrenreiter der Herstellung von Filmen aus der Welt des Sports widmete. Er selbst hatte 1921 einen neuen Rekord mit einem Pferdsprung über die Höhe von 1,85 Meter aufgestellt.
In zahlreichen weiteren Stummfilmrollen verkörperte er elegante Herren, machte im Frack eine ebenso gute Figur wie in Uniform, „immer mit gestriegeltem Scheitel, ein Charmeur, der leichtfüßig übers Parkett schweben kann“, war einmal im „CineGraph“ zu lesen. Er spielte meist elegante Erscheinung mit Neigung zu komisch-skurrilen Rollen, Adelige, Sonderlinge oder auch mal exzentrische Figuren. So bleibt aus seiner Stummfilm-Ära seine Darstellung des Prinzen von Wales in Richard Oswalds „Lady Hamilton“ (1921) an der Seite von Liane Haid, Conrad Veidt und Werner Krauß in Erinnerung.
Drittes Reich
Auch im Tonfilm war Alexander ein vielbeschäftigter Darsteller und blieb seinem Ruf als Lebemann und Salonlöwe treu. Reinhold Schünzel drehte mit ihm und Renate Müller die Ehekomödie „Wie sag’ ich’s meinem Mann?“ (1933), unvergessen bleibt 1934 sein Spiel als snobistischer Lord Douglas Mavis in der ebenfalls von Reinhold Schünzel in Szene gesetzten Komödie „Die englische Heirat“ an der Seite von Adele Sandrock.
In „Der Vogelhändler“ mimte er 1935 den Grafen Stanislaus sowie in „Ein Idealer Gatte“ den Lord Goring. Mit fortschreitendem Alter und ergrauenden Schläfen wurde er immer mehr zum „père noble“, dessen Erfahrung und Ausstrahlung besonders junge Frauen fasziniert. So 1938 als Kommerzienrat Larken in der romantischen Komödie „Gastspiel im Paradies“ oder ein Jahr später als Fürst Walefsky in Joe Stoeckels „Der Arme Millionär“.
In den 1940er Jahren spielte Georg Alexander unter anderem Hauptrollen. Die Aufführung seines letzten Filmes „Leckerbissen“, der erst 1948 in die Kinos kam, erlebte er nicht mehr.
Tod
Georg Alexander verstarb am 30. Oktober 1945 mit nur 57 Jahren in Berlin. Seine Grabstätte auf dem Friedhof in Berlin-Wilmersdorf, Berliner Straße, wurde bereits 1960 aufgelöst.
Familie
Georg Alexander war seit 1917 in erster Ehe mit Aud Egede-Nissen (1883–1974) und seit 1928 in zweiter Ehe mit der Filmagentin Ilse Brach verheiratet.
Filmographie
- 1917: Der Verräter
- 1918: Der Rosenkranz
- 1919: Die Fahrt ins Blaue
- 1919: Die platonische Ehe
- 1921: Lady Hamilton
- 1921: Der Mann ohne Namen (6 Teile)
- 1922: Lola Montez, die Tänzerin des Königs
- 1922: Das Spiel mit dem Weibe
- 1923: Die Frau mit den Millionen
- 1923: Der Frauenkönig
- 1924: Das schöne Abenteuer
- 1924: Die schönste Frau der Welt
- 1924: Mein Leopold
- 1924: Komödianten des Lebens
- 1925: Eifersucht
- 1925: Liebe macht blind
- 1925: Der Herr ohne Wohnung
- 1926: Die Mühle von Sanssouci
- 1926: Herrn Filip Collins Abenteuer
- 1926: Die Welt will belogen sein
- 1926: Nanette macht alles
- 1926: Das Gasthaus zur Ehe
- 1927: Die Dollarprinzessin und ihre sechs Freier
- 1927: Eins + Eins = Drei
- 1927: Liebe im Rausch
- 1927: Der Orlow
- 1927: Frau ohne Namen (2 Teile)
- 1927: Venus im Frack
- 1927: Die indiskrete Frau
- 1928: Leontines Ehemänner
- 1928: Prinzessin Olala
- 1928: Sechs Mädchen suchen Nachtquartier
- 1928: Unmoral
- 1928: Dyckerpotts Erben
- 1928: Die große Abenteuerin
- 1928: Flucht vor Blond
- 1929: Die lustigen Vagabunden
- 1929: Autobus Nr. 2
- 1929: Schwarzwaldmädel
- 1929: Die Garde-Diva
- 1929: Der Leutnant Ihrer Majestät
- 1929: Was ist los mit Nanette?
- 1929: Liebe im Schnee
- 1930: Liebeswalzer
- 1930: Ehestreik
- 1930: Geld auf der Straße
- 1930: Zärtlichkeit
- 1930: Die singende Stadt
- 1930: Das Recht auf Liebe
- 1930: Leutnant warst Du einst bei deinen Husaren
- 1931: Opernredoute
- 1931: Hurra – ein Junge!
- 1931: Ehe mit beschränkter Haftung
- 1931: Der verjüngte Adolar
- 1931: Der Liebesexpreß
- 1931: Die Fledermaus
- 1931: Wiener Liebschaften
- 1931: Mamsell Nitouche
- 1931: Trara um Liebe
- 1931: Die Bräutigamswitwe
- 1932: Durchlaucht amüsiert sich
- 1932: Wenn die Liebe Mode macht
- 1932: Ein bißchen Liebe für Dich
- 1932: Wie sag ich’s meinem Mann?
- 1932: Das Testament des Cornelius Gulden
- 1932: Moderne Mitgift
- 1932: Liebe, Scherz und Ernst
- 1932: Let’s Love and Laugh
- 1932: Mamsell Nitouche
- 1933: Ist mein Mann nicht fabelhaft?
- 1933: Eine Frau wie Du
- 1933: Flucht nach Nizza
- 1933: Der Störenfried
- 1933: Unser Kaiser
- 1933: Der Zarewitsch
- 1933: Liebe muß verstanden sein
- 1933: Madame wünscht keine Kinder
- 1933: ... und wer küßt mich?
- 1934: G’schichten aus dem Wienerwald
- 1934: Der Doppelgänger
- 1934: Zigeunerblut
- 1934: Die englische Heirat
- 1934: Lottchens Geburtstag
- 1934: Das Blumenmädchen vom Grand-Hotel
- 1935: Der Vogelhändler
- 1935: Die Nachtwache
- 1935: Tanzmusik
- 1935: Der alte und der junge König
- 1935: Ein idealer Gatte
- 1935: Leutnant Bobby, der Teufelskerl
- 1935: Ein falscher Fuffziger
- 1935: Alles hört auf mein Kommando
- 1935: Der Schlafwagenkontrolleur
- 1936: Rendezvous in Wien
- 1936: Eskapade
- 1936: Das Frauenparadies
- 1936: Mädchen in Weiß
- 1936: Donaumelodien
- 1936: Krach und Glück um Künnemann
- 1936: Das Schloß in Flandern
- 1936: Martha. Letzte Rose
- 1937: Hahn im Korb
- 1937: Karussell
- 1937: Die Fledermaus
- 1937: Abenteuer in Warschau
- 1937: 2 x 2 im Himmelbett
- 1938: Heimat
- 1938: Verliebtes Abenteuer
- 1938: Unsere kleine Frau
- 1938: Der lose Falter
- 1938: Es leuchten die Sterne
- 1938: Der Fall Deruga
- 1938: Das Mädchen von gestern Nacht
- 1938: Geld fällt vom Himmel
- 1938: Gastspiel im Paradies
- 1938: Kleiner Mann – ganz groß!
- 1939: Frau am Steuer
- 1939: Leinen aus Irland
- 1939: Wenn Männer verreisen
- 1939: Der arme Millionär
- 1939: Die kluge Schwiegermutter
- 1940: Der Kleinstadtpoet
- 1941: Frau Luna
- 1941: Oh, diese Männer
- 1941: Was will Brigitte?
- 1941: Das himmelblaue Abendkleid
- 1941: Frauen sind doch bessere Diplomaten
- 1942: Ein Zug fährt ab
- 1943: Abenteuer im Grandhotel
- 1943: ... und die Musik spielt dazu
- 1943: Die beiden Schwestern
- 1944: Die Frau meiner Träume
- 1944: Der Meisterdetektiv
- 1948: Leckerbissen
- 1949: Sie sind nicht mehr
Hörspielsprecher (Auswahl)
- 1938: Geh’n wir alle tanzen; Reichssender Berlin am 11. Februar 1938[1]
Fußnoten