Bülowius, Alfred

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Oberst Bülowius am Tag der Ritterkreuzverleihungszeremonie

Alfred Bülowius (Lebensrune.png 14. Januar 1892 in Königsberg; Todesrune.png 9. August 1968 in Detmold)[1] war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, des Deutschen Heeres, der Freikorps, der Polizei und der Wehrmacht, zuletzt General der Flieger und Ritterkreuzträger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Beförderungen und Dienststellen

Oberst Alfred Bülowius (2. v. l.) mit seiner He-111-Flugzeugbesatzung während des Balkanfeldzuges; ganz links sein persönlicher Flugzeugführer Karl Kretzschmar. Kretzschmar war ein erfahrener Kampfflieger, der Bülowius als Flugzeugführer mehrere Jahre im Krieg zur Verfügung stand. Bei der Legion Condor flog Kretzschmar bei der „Teufelstaffel“ (A/88), er wurde mit dem spanischen Flugzeugführerabzeichen für Angehörige der Legion Condor, dem Spanienkreuz, der Feldzugsmedaille und dem Bruststern des Kriegskreuzes dekoriert. Im Zweiten Weltkrieg kamen u. a. noch beide Klassen des Eisernen Kreuzes und die Frontflugspange in Gold dazu. Als im Januar 1945 die Flugzeuge fehlten, wurde er, wie so viele andere, einer Luftwaffen-Feld-Division der Luftflotte 4 zugeführt (nördlich Preßburg), wo er sich im Erdkampf gegen die Rote Armee bewährte (u. a. bei Freistadt an der Waag) und im Mai 1945 beim Kampf um die Alpenfestung in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft geriet.[2]
Generalmajor Alfred Bülowius
  • 23. Januar 1911 Fahnenjunker
    • Eintritt in das Heer beim Infanterie-Regiment „von Boyen“ (5. Ostpreußisches) Nr. 41
  • 18. August 1911 Fähnrich
  • 18. Juni 1912 Leutnant
    • vor Verdun verwundet, Gesäßschuß
  • 18. August 1917 Oberleutnant
    • Freiwillige-Flieger-Abteilung des Grenzschutzkommandos Nord beim Grenzschutz Ost, Bartenstein/Ostpreußen
    • Polizei-Fliegerstaffel, Königsberg (Führer der Staffel war Erhard Milch)
  • 1. Januar 1920 Charakter als Hauptmann
    • aus dem aktiven Militärdienst der Vorläufigen Reichswehr verabschiedet
    • Übertritt zur Polizei am 1. Februar 1920
      • Dienst weiterhin bei der Polizei-Fliegerstaffel Ostpreußen bei Königsberg, später bei der Luftüberwachungsabteilung Ostpreußen
    • Verabschiedung aus dem Polizeidienst am 31. August 1922
    • bei der Reichswehr als Luftschutzberater eingestellt (1. April 1925 bis 31. August 1934)
      • Luftschutzreferent beim Stab des Höheren Luftamtes beim Wehrkreis-Kommando I in Königsberg
        • 1. Oktober 1933 als Offizier der Reichswehr reaktiviert
      • ab 1. Mai 1934 Referent beim Höheren Luftamt
  • 1. Mai 1934 Hauptmann
  • 1. September 1934 Major
    • 1. September 1934 Übertritt zur noch nicht enttarnten Luftwaffe
      • bis 1935 im Reichsluftfahrtministerium (RLM) in Berlin als Referent tätig
    • Führer der 2. Staffel/Fliegergruppe Merseburg (I. Gruppe/KG 153)
    • September 1935 Staffelkapitän 2./KG 553
  • 1. Oktober 1935 DLV-Fliegerkommandant (RDA 1. Januar 1935)
  • 1. Oktober 1936 Oberstleutnant
    • Juli 1938 Kommandeur der Großen Kampffliegerschule in Tutow (Oktober 1938 in Große KFS 1 Tutow umbenannt) bis 16./24. November 1939
  • 1. Januar 1939 Oberst
    • Kommodore des Lehrgeschwaders 1
    • bis Oktober 1940 Lazarett, danach Höherer Flieger-Ausbildungskommandeur 7
    • 15. Januar 1941 Höherer Kommandeur der Kampf- und Sturzkampffliegerschule in Prag
  • 1. Juni 1941 Generalmajor (RDA vom 1. Juni 1940)
    • 2. August 1942 Kommandeur Gefechtsverband Nord im Luftwaffen-Kommando Don
    • 1. November 1942 Kommandeur der 1. Flieger-Division
  • 1. März 1943 Generalleutnant ohne RDA (RDA am 1. Juni 1943 erteilt)
    • 26. Juni 1943 Kommandierender General des II. Fliegerkorps
    • 1. Juli 1944 Kommandierender General des II. Jagdkorps
    • 16. Oktober 1944 mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandierender General und Befehlshaber im Luftgau XVI Dresden bis zum 21. Januar 1945 beauftragt
    • 22. Januar bis 3. Februar 1945 kurzfristig mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Kommandierender General und Befehlshaber im Luftgau XV in Prag beauftragt
  • 1. Dezember 1944 General der Flieger
    • 22. Februar 1945 Kommandierender General und Befehlshaber des Stabes Dresden des Luftgau-Kommandos III bis April 1945
    • Kommandeur der Wehrmachtordnungstruppen in Tirol
    • Am 8. Mai 1945 geriet er in westalliierte Gefangenschaft, aus der er am 4. Juni 1947 entlassen wurde.

Tod

General der Flieger a. D. Bülowius verstarb 1968 nach schwerer Operation und langer Krankheit in Detmold, wo er auf dem Waldfriedhof ruht.

Familie

Alfred war der Enkelsohn des Geheimen Justizrates und Notars Karl Friedrich Bülowius (Lebensrune.png 1822) sowie Sohn des Justizrates und Notars Max Bülowius (Todesrune.png 1930). Sie waren sechs Brüder und eine Schwester. Alle Brüder dienten im Ersten Weltkrieg, Karl (der Älteste), Alfred (der Zweitälteste), Werner („Hirschberger Jäger“, später Fliegertruppe; gefallen im Winter 1917) und Stephan waren Ritter des Eisernen Kreuzes I. Klasse, Alfred und Werner gar Ritter des Hohenzollern’schen Hausordens. Schwester Eva war DRK-Schwester an der Kriegsfront. Auch der Reichswehr und der Wehrmacht dienten die Gebrüder (der jüngste Klaus war 1938 Stabsleiter der Kreisbauernschaft in Heilsberg), allerdings verunglückte Günther (der schon im Ersten Weltkrieg in Rußland einen Steckschuß vor den Kehlkopf erlitt und in den 1930er Jahre wieder dem Militär beigetreten war), im November 1934 tödlich bei einem Flugzeugabsturz während eines geheimen Flugunterrichts der noch nicht enttarnten Luftwaffe in Juditten (Königsberg). Die Mutter Bülowius starb im März 1945 am Hungertyphus in Ostpreußen. Stephan Bülowius, der als einziger 1921 direkt von der Reichswehr übernommen wurde und später Generalmajor des Heeres der Wehrmacht werden sollte (im Herbst 1947 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen), war nach dem Tod von General der Flieger a. D. Alfred Bülowius und der Schwester Eva Knopp im selben Monat (21. August) der letzte lebende der sieben Geschwister.

„Ich bin nun der letzte von uns aus meiner Generation. Alle Geschwister waren verheiratet gewesen. Es sind Kinder und Enkel auf der Welt. Wir alle haben unseren gesamten Besitz verloren; das Elternhaus in Amalienau, die Heimstätten von Karl in Breslau, von Eva in Königsberg, von Alfred in Greifswald, die meine in Berlin, von Günther in Königsberg und von Klaus in Heilsberg. Das alles vollzog sich in einem Zeitraum von etwa sechzig bis siebzig Jahren. Nichts blieb als die Erinnerung.“ — Stephan Bülowius, 1969

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Bildergalerie

Verweise

Fußnoten

  1. General der Flieger Bülowius, AlfredDas-Ritterkreuz.de
  2. 823 Fotografien des Luftwaffenoffiziers und Kampffliegers Karl Kretzschmar vom Spanischen Bürgerkrieg bis zum Endkampf in der Alpenfestung 1945
  3. Reichswehrministerium (Hg.): Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930
  4. Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/45, Podzun-Pallas-Verlag, 1987, ISBN 978-3790901139
  5. 5,0 5,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 251, ISBN 978-3-938845-17-2