Grasser, Hartmann

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Eichenlaubträger Hartmann Grasser

Hartmann Grasser (Lebensrune.png 23. August 1914 in Graz; Todesrune.png 2. Juni 1986 in Köln) war ein deutscher Offizier der Polizei und der Wehrmacht, zuletzt Major der Luftwaffe, Jagdflieger und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges. Das Flieger-As errang 103 bestätigte Luftsiege bei rund 700 Feindflügen (rund 200 Feindflüge mit der Bf 110), 8 an der Westfront, 83 an der Ostfront und 12 über Nordafrika.

Werdegang

Brillanteinträger Oberstleutnant Gollob (links) beglückwünscht Hartmann Grasser zur Verleihung des Eichenlaubs zum Ritterkreuz. Im Hintergrund Josef Fözö, ein erfolgreicher, mit dem Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz ausgezeichneter Jagdflieger.

Hartmann Grasser begann nach seiner Matura ein Studium der Medizin. Der überzeugte Nationalsozialist mußte jedoch die Ostmark 1934 verlassen, da er und seine Gesinnungsgenossen vom Regime Engelbert Dollfuß’ unterdrückt und verfolgt wurden. Er flüchtete ins Altreich, wo er sich als Freiwilliger einer Fliegerstaffel der Ordnungspolizei meldete.

Er soll seine erste fliegerische Ausbildung an der Marineschule in Neustadt/Holstein erhalten haben (auch zukünftige Seeflieger des Seeflugzeug-Versuchskommandos Warnemünde mußten einen Teil ihrer Ausbildung hier absolvieren), später ging es dann zur Segelfliegerschule nach Rossitten (Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug unweit der Wasserkuppe), gefolgt von einem sechsmonatigem Lehrgang an der Fliegerschule Johannisthal. Am 1. April 1936 trat Grasser offiziell der Luftwaffe als Fahnenjunker bei. Bis zum Beginn des Krieges diente er dann bei der I. Gruppe Zerstörer-Geschwader 52, am 24. September 1939, nach einem kurzen Einsatz beim Polenfeldzug, wurde die Gruppe in Jagdgruppe 152 umbenannt.[1]

Zweiter Weltkrieg

Seinen ersten Luftsieg erzielte Grasser am 16. September 1939 (Fesselballon), seinen zweiten am 24. September 1939 gegen eine Curtiss P-36 der französischen Luftwaffe an der Westfront. Am ersten Tag des Unternehmens „Barbarossa“ erzielte er sogleich einen Luftsieg. Am 24. Januar 1942, kurz nach seinem 45. Luftsieg, wurde Grasser in seiner Bf 109 F-2 (W.Nr. 9204) selbst abgeschossen. Er konnte noch mit dem Fallschirm aussteigen, landete jedoch hinter feindlichen Linien. Trotz einer schweren Verwundung am Auge erreichte er zu Fuß die eigene Hauptkampflinie. Nach einem langen Aufenthalt im Lazarett kehrte er im April 1942 zum Jagdgeschwader zurück und diente beim Stab II./JG 51. Schon am 23. Juni 1942 verbuchte er seinen 50. Abschuß. Am 5. Juli 1942 schoß er zwischen 4.15 Uhr und 19.30 Uhr sechs bolschewistische Flieger ab. Im November 1942 führte Grasser die II. Gruppe/JG 51 nach Nordafrika, wo er über Tunesien 12 feindliche britische Flieger besiegte. Seine letzten drei Luftsiege erzielte er im März 1943: 101. am 21. März 1943, 13.07 Uhr, Supermarine Spitfire, Stab II./JG 51; 102. am 22. März 1943, 14.10 Uhr, Spitfire (Royal Air Force) Stab II./JG 51; 103. am 26. März 1943, 12.28 Uhr, P-40 (USAAF), Stab II./JG 51.[2] Am 1. Dezember 1943 wurde er zum Major befördert.

Geschwader- und Dienststellen

Kriegsgefangenschaft

Am Ende des Krieges geriet Grasser in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, wurde aber, da er an der Ostfront gekämpft hatte, völkerrechtswidrig an die Rote Armee übergeben. Bis 1949 verblieb er dort unter schwersten Bedingungen. Nachdem er wieder in die Heimat gekehrt war, erhielt er noch im selben Jahr eine Stelle als Flugausbilder für zivile Luftfahrzeugführer in Allahabad und Neu Delhi (Indien). Kaum ein Jahr in der Fremde, und schon erhielt er ein noch lukrativeres Angebot aus Syrien, um Berater beim Aufbau der syrische Luftwaffe zu sein, die es erst seit 1948 gab und noch in den Kinderschuhen steckte. Später kehrte er nach Deutschland zurück, wo er mit dem verdienten Geld ein Unternehmen in der Metalindustrie aufbaute und sehr wohlhabend wurde.

Tod

Major a. D. Hartmann Grasser verstarb 1986 in Köln am Rhein. Er wurde seinem Wunsch gemäß in seiner steiermärkischen Heimatstadt Graz neben seinen Eltern beigesetzt.

Auszeichnungen (Auszug)

Von links: Hartmann Grasser, Walter Nowotny, Günther Rall, Heinrich Prinz zu Sayn-Wittgenstein und Nicolaus von Below (Hitlers Adjutant) nach der Eichenlaubverleihung im Führerhauptquartier „Wolfsschanze“, 22. September 1943

Fußnoten

  1. Am 21. Oktober wurde die Gruppe dem Stab des Jagdgeschwaders 77 unterstellt. Am 31. Oktober verlegte sie nach Odendorf und am 29. November nach Düsseldorf-Lohausen. Die Jagdgruppe 152 lag zu Beginn des Jahres 1940 in Düsseldorf-Lohausen. Ausgerüstet mit der Messerschmitt Bf 109 D unterstand die Gruppe dem Stab des Jagdgeschwaders 77. Am 6. Januar schied die Gruppe aus dem Unterstellungsverhältnis unter den Stab des Jagdgeschwaders 77 aus und verlegte nach Garz auf Rügen. Am selben Tag wurde die Gruppe wieder in I./Zerstörergeschwader 52 umbenannt. In Garz wurde die Gruppe auf die Messerschmitt Bf 110 umgerüstet. Nach der erfolgten Umrüstung verlegte die Gruppe im März nach Neuhausen ob Eck und wurde dem V. Fliegerkorps unterstellt. Ab Mai lag die Gruppe in Mannheim, von wo aus sie am Westfeldzug 1940 teilnahm. Noch im Mai wurde die Gruppe nach Charleville vorgezogen. Im Juni verlegte die Gruppe schließlich nach Freiburg, wo sie am 26. Juni in II./Zerstörergeschwader 2 umbenannt wurde.
  2. Hartmann Grasser bei „Aces of the Luftwaffe“