Rothenburg, Karl

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Karl Eduard August Rothenburg (Lebensrune.png 8. Mai 1894 in Fürstenwalde; Todesrune.png gefallen 27./28. Juni 1941 bei Grodeck-Ostroszichy in Ostgalizien) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Polizei und der Wehrmacht, er war zuletzt Generalmajor (posthum) der Panzertruppe des Heeres und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ sowie Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Leutnant der Reserve Karl Rothenburg
Südostdeutsche Tageszeitung Nr. 68 vom 10. August 1941, Seite 4

Karl Rothenburg, eins von sechs Kindern, wurde 1894 in Fürstenwalde an der Spree, Kreis Lebus geboren, wo sein Vater Mittelschullehrer war. Nach dem Abitur im März 1914 schien sein Werdegang vorbestimmt, er wollte ebenfalls studieren und Lehrer werden, aber vorher galt es, seinen Militärdienst abzuleisten. Dies tat er dann am 1. April 1914 als Einjährig-Freiwilliger bei der Elite Preußens, dem Garde-Korps (3. Kompanie/5. Garde-Regiment zu Fuß). Es sollte jedoch anders kommen, und aus einem Jahr wurden über viereinhalb, vier davon in einem Weltkrieg.

Er kämpfte in Namur, zog darauf mit seinem Regiment weiter ostwärts zu den Masurischen Seen und dann weiter bis ins südliche Polen. Am 21. Dezember 1914 zum Unteroffizier befördert, war er darauf an weiteren Kämpfen im Osten beteiligt. Darauf folgten wieder Kämpfe an den Masurischen Seen, sowie in Kurland und Litauen. Im Herbst 1915 kam er mit dem 5. Garde-Regiment zu Fuß nach Westen zurück, wo er am 18. November 1915 vom Offizier-Stellvertreter zum Leutnant der Reserve befördert wurde. Im folgendem Jahr kämpfte er an der Somme und wurde im April 1917 zum Führer der 2. Kompanie des 5. Garde-Regiments zu Fuß ernannt. Karl Rothenburg nahm während der Märzoffensive im Jahr 1918 beim Durchbruch zwischen Gouzeaucourt und Vermand teil, wo er am 29. März durch ein Schrapnell an der rechten Hand zum zweiten Mal verwundet wurde. Für seinen Einsatz und die persönliche Tapferkeit während der Kämpfe zwischen März und April 1918 wurde er am 23. Mai 1918 mit dem Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern ausgezeichnet.

Für die Eroberung des Waldes nahe Ricquebourg und die Überquerung des Flusses Matz mit seiner 2./5.G.R.z.F wurde er am 30. Juni 1918 mit dem Orden „Pour le Mérite“ ausgezeichnet, dem höchsten militärischen Offiziers-Orden für Tapferkeit zu dieser Zeit. Seine Dienststellung als Führer der 2./5.G.R.z.F behielt er bis er die Armee auf eigenen Wunsch am 20. Dezember 1918 verließ. Ob er bei einem Freikorps kämpfte oder doch zuerst versuchte, den Lehrerberuf nachzugehen, ist unbekannt, aber seine Leidenschaft für den Dienst am Vaterland führte ihn am 1. Januar 1920 zur Schutzpolizei nach Gotha. Er kommandierte als Hauptmann im Zeitraum vom 1. April 1924 bis 1930 die Schutzpolizei in Jena, bis er im Jahre 1930 als Major Kommandeur der Schutzpolizei von Weimar wurde. Am 1. Dezember 1933 wurde er Polizeioberstleutnant und Kommandeur der Polizeischule Sondershausen, wo er die Ausbildung neuer Rekruten verantwortete.

Am 26. Juli 1935 trat er im Range eines Major der neuen Wehrmacht bei, welche aus der alten Reichswehr hervorging, und kam zum Kampfwagen-Regiment 1 nach Zossen. Am 1. August 1936 erhielt er als Kommandeur die Befehlsgewalt über die II. Abteilung des Panzer-Regiments 6 in Neuruppin, Brandenburg.

Zweiter Weltkrieg

Am 1. April 1938 zum Oberstleutnant befördert, befehligte Rothenburg ab dem 1. März 1939 das gesamte Panzer-Regiment 6 und nahm mit diesem am Polenfeldzug teil. Das Panzer-Regiment 6 führte er ungefähr bis Ende April 1940, bevor er am 3. März (mit Wirkung vom 1. März) 1940 die Befehlsgewalt über das Panzer-Regiment 25 der 7. Panzer-Division unter Erwin Rommel übernahm. Das berühmte Panzer-Regiment 25 wurde am 12. Oktober 1937 in Erlangen aufgestellt und ab Oktober 1939 gehörte es offiziell zur 7. Panzer-Division.

Mit diesem Regiment nahm er am Westfeldzug 1940 teil und machte sich, wie auch die 7. Panzer-Division, einen Namen. Bei diversen Vorstößen tief ins feindliche Hinterland, den Feind stets überraschend, verdiente sich die 7. Panzer-Division den Namen „Gespensterdivision“. Der am 1. August 1940 zum Oberst (den Charakter als solchen trug er schon seit dem Tannenbergtag 1939) beförderte Karl Rothenburg gehörte zu dieser Zeit zu den fähigsten Panzerkommandeuren des Heeres. So konnte er sich beim Halten des Maasbrückenkopfes Dinant, dem Durchbruch durch die verlängerte Maginot-Linie südwestlich Maubeuge, dem schnellen Vorstoß bis Arras und dem späteren Durchbruch auf Rouen bis zur Küste besonders auszeichnen. Wie Rommel auch, befehligte er ausschließlich von vorn und entkam dabei oftmals nur knapp dem Tode. Schon zu dieser Zeit galt er daher als Draufgänger.

Bei Beginn des Unternehmens „Barbarossa“ war das Panzer-Regiment 25 der Panzergruppe 3 unterstellt und stieß bis vor die Tore Moskaus. Die Panzergruppe 3 griff am 22. Juni 1941 aus Frontvorsprung von Suwalki in Richtung auf Olita und Grodno an, neben vier Panzer- (darunter die 7.) und drei motorisierten Divisionen waren ihr zusätzlich 4 Infanteriedivisionen zugeteilt worden. Während dieser Kämpfe zeichnete sich Panzerregimentskommandeur Karl Rothenburg mehrfach aus, so zum Beispiel bei Kalwarija. Am Morgen erfuhr Rothenburg, daß sich Teile der Roten Armee dort in völliger Verwirrung erst einmal gesammelt hatten. Rothenburg erkannte die Gelegenheit, nutzte dies sofort aus und eilte, an der Spitze seines Regiments, weit voraus nach Olita. Rothenburg war es daher zu verdanken, daß die Brücke bei Olita völlig intakt in die Hände der Wehrmacht fiel. Der weitere Vormarsch konnte daher reibungslos vonstatten gehen.

Doch Abends kam es dann bei Alitus (Olita) zu der schwersten Panzerschlacht seiner Laufbahn, so berichtete er Kameraden später. Rothenburg und sein zahlenmäßig unterlegenes Panzer-Regiment 25 warfen sich der wütend angreifenden 5. sowjetische Panzer-Division der Roten Armee entgegen und konnten sie in harten Gefechten bezwingen. Mehr als 80 Panzerkampfwagen ließ der Gegner dabei zerstört auf dem Schlachtfeld liegen. Am 23. Juni 1941 stand die 7. Panzer-Division vor Wilna. In der Nacht überschritt Karl Rothenburg den von der Roten Armee gehaltenen Abschnitt. In schwierigstem Gelände kämpften sie bei Dunkelheit gegen immer wieder auflebenden Widerstand der Roten Armee, die ihre Stellungen zäh verteidigten. Doch konnte Rothenburg und sein Panzer-Regiment 25 bis in die östlichen Vorstädte Wilnas vorstoßen, so daß die Stadt selbst ohne großen Widerstand eingenommen werden konnte. Nach einer kleinen Pause und kurzer Auffrischung von Munition und Kraftstoff für die Panzer, eilte Rothenburg wieder an der Spitze voraus, ohne Rücksicht auf zahlreich ausgefallenen Panzer und die Ermüdung seiner Panzerbesatzungen, am 25. und 26. Juni von Wilna über Molodeczno bis in die Gegend von Smolewicze, nordwestlich von Minsk. Dabei durchstieß er die Werke nordwestlich von Minsk in solch einem rasanten Tempo, daß der vollkommen überraschte Gegner keine Zeit zur Verteidigung fand, während die am nächsten Tage folgenden Divisionen erbitterten Widerstand in den Werken zu brechen hatten.

Sein schnelles Handeln hatte der Division verlustreiche Kämpfe erspart, durch das Erreichen von Smolewicze aber sperrte er die wichtigste Brückenstraße des Gegners von Minsk auf Borissow. Der Kessel um Minsk schloß sich und die Soldaten der Roten Armee waren dort eingeschlossen. Das Erreichen der Brückenstraße (Autostraße Moskau-Minsk) war für die Wehrmacht wichtig. Der Gegner holte am 27. Juni eine frische Division aus Moskau heran, die gemeinsam mit einem Panzer-Eisenbahnzug die Straße wieder freikämpfen sollte. Bei der darauf folgenden Abwehr des Angriffs wurde Oberst Karl Rothenburg am 27. bzw. 28. Juni 1941 an der Spitze seines Regimentes bei der Explosion des brennenden Panzer-Zuges schwer verwundet.

Verwendungen und Dienststellungen

  • 1. April 1914 Eintritt in die 3. Kompanie des 5. Garde-Regiments zu Fuß/Garde-Korps (Spandau)
    • im Ersten Weltkrieg zuerst an der Westfront (Belagerung der Festung Namur), dann nach Schlesien im Kampf gegen die Kaiserlich-Russische Armee; 1914 erstmalig verwundet
  • 1915 als Reserveoffizieranwärter in die 5. Kompanie des 5. Garde-Regiments zu Fuß übernommen; Teilnahme an der Schlacht an der Somme
  • Dezember 1916 bis April 1917 mit der Führung der 2. Kompanie des 5. Garde-Regiments zu Fuß beauftragt
  • April 1917 zum Führer der 2. Kompanie des 5. Garde-Regiments zu Fuß ernannt
  • 29.3.1918 an der Kriegsfront im Westen bei der Frühjahrsoffensive durch Schrapnell an der rechten Hand erneut verwundet
  • 18. ggf. 20.12.1918 aus dem Militärdienst entlassen
  • 1.1.1920 Übertritt zur Schutzpolizei (Schupo) in Gotha
  • 1. April 1924 Führer der Schutzpolizei-Abteilung Jena
  • 1930 Kommandeur der Schutzpolizei in Weimar
  • 1.12.1933 Kommandeur der Polizeischule Sondershausen
  • 26.7.1935 Übernahme in die Wehrmacht; dem Kampfwagen-Regiment 1 (Kraftfahr-Lehrkommando) in Zossen zugeteilt
  • 1.8.1936 Kommandeur der II. Abteilung des Panzer-Regiments 6, Neuruppin/Brandenburg
  • 1.3.1939 Kommandeur des Panzer-Regiments 6, Neuruppin/Brandenburg
  • 1.3.1940 Kommandeur des Panzer-Regiments 25
  • 27./28. Juli 1941 als fünfter Ritter des Ordens „Pour le Mérite“ im Zweiten Weltkrieg gefallen

Bildergalerie

Soldatentod

Oberst Rothenburg fiel am 27. oder 28. Juni 1941 an der Ostfront zwischen Minsk und Borissow (bei Ostroszichy/Bstroszicky). Während militärhistorische Lektüre vom 28. Juni ausgeht, bestätigen der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und das Standesamt Neuruppin (Auszug No. 881/1941) den 27. Juni 1941 als Todestag.

Der Regimentskommandeur wurde bei der Explosion eines Panzerzuges der Roten Armee, die seine Männer angegriffen hatten, verwundet. Das Regiment war zu diesem Zeitpunkt vom Großteil der Division abgeschnitten. Die Division unter Generalmajor Hans Freiherr von Funck bot ihm per Funk an, mit einer Fieseler Fi 156 und einem gepanzerten Fahrzeug zum Hauptverbandsplatz zu verbringen, Oberst Rothenburg jedoch lehnte ab, dies galt auch für die angebotene Panzereskorte seines Regiments (Veteranen berichteten, daß er nicht wollte, daß sein ohnehin schon erschöpftes Panzer-Regiment 25 nicht noch weiter geschwächt werde), und ließ sich in seinem Stabsfahrzeug gefolgt von einem Begleit-PKW in den Rückwärtigen Raum verbringen. Hier erfolgte ein sowjetischer Feuerüberfall, das Regiment war derart schnell vorgestoßen, daß die nachrückende Panzergrenadiere den Raum noch nicht säubern konnte. Erst am 29. Juni 1941 konnten die sterblichen Überresten des Kommandeurs und seines Fahrers von Männern der 7. Panzer-Division geborgen werden, die einen Angriffstrupp gebildet hatten. Das Panzer-Regiment 25 erhielt den inoffiziellen Ehrennamen „Rothenburg“.

Das Kriegsgrab bei Borissow wurde gegen Kriegsende von den Sowjets eingeebnet, Karl Rothenburg, wie unzählige andere deutsche Landser, konnte bis dato nicht gefunden und auf eine deutsche Kriegsgräberstätte umgebettet werden (Stand: 2017).

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Familie

Karl Rothenburg war der Sohn (insgesamt waren es sechs Geschwister) des Mittelschullehrers Georg Friedrich Ludwig Rothenburg (Lebensrune.png 1862) und dessen Ehefrau Alwine Anna, geb. Dittmann (Lebensrune.png 19. November 1869 in Hohenwiese bei Schmiedeberg/Schlesien), beide wohnhaft in Fürstenwalde, Kreis Lebus. Am 6. März 1920, damals wohnhaft in Ohrdruf, heiratete der junge Polizeileutnant Rothenburg seine Verlobte Katharina Anna Ottilia Voelk (Lebensrune.png 17. Juli 1898 in Angermünde; Todesrune.png 5. September 1969 in Berlin-Schöneberg), Tochter des Tierarztes Alex Otto Voelk (Lebensrune.png 9. Mai 1863 in Deutz bei Köln; Todesrune.png 30. Juli 1945 in Angermünde) und dessen Ehefrau Gertrud Anna, geborene Casper, beide wohnhaft zu Angermünde.

Beförderungen

Oberst Karl Rothenburg von Wolfgang Willrich

Auszeichnungen (Auszug)