Schultze-Naumburg, Paul

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Professor Dr. Dr. h. c. Schutze-Naumburg (1869-1949)
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Paul Schultze-Naumburg (Lebensrune.png 10. Juni 1869 in Naumburg, Provinz Sachsen; Todesrune.png 19. Mai 1949 in Jena) war ein deutscher Architekt, Kunsttheoretiker, Maler, Publizist und ein Mitglied des Reichstages für die NSDAP.

Leben

Deutsches Reich

Paul Schultze-Naumburg wurde am 10. Juni 1869 als Paul Eduard Schultze in Almrich bei Naumburg als Sohn des Portraitmalers Gustav-Adolf Schultze (1825–97) und dessen Frau Emma, geb. Lienemann, geboren.

Gustav-Adolf Schultze studierte in Berlin zunächst bei Johann Gottfried Schadow Malerei und später bei Eduard Magnus Portraitmalerei. Schadow gehörte zum Freundeskreis der Familie, zu dem auch Emanuel Geibel, Paul Heyse und Franz Theodor Kugler, von dem das Lied An der Saale hellem Strande stammt, zählten, ebenso wie der junge Friedrich Nietzsche, den Paul Schultze schon in seiner Kindheit kennenlernte.

Auch Paul Schultze hatte ein großes Zeichentalent, welches vom Vater schon frühzeitig gefördert wurde, ebenso war ein Interesse für Literatur, Dichtung und Naturwissenschaften vorhanden. Paul ging zunächst in die Domschule und besuchte anschließend das Realgymnasium in Naumburg. Eine Beschäftigung mit der Architektur, schon während der Schulzeit, kam durch seinen älteren Bruder Richard zustande. Dieser hatte bei Carl Schäfer in Berlin Architektur studiert. Richard nahm an etlichen Architekturwettbewerben teil und benötigte dabei häufig Pauls Hilfe. Nach seinem Abitur beschloß der Familienrat, daß Paul eine Laufbahn als freier Künstler einschlagen und daher die Karlsruher Kunstschule besuchen sollte.

In seiner Studienzeit hatte Schadow Gustav-Adolf Schultze einfach den Namen der väterlichen Geburtsstadt an den Familiennamen angehängt, um eine Verwechslung mit einem gleichnamigen Mitschüler zu vermeiden. Paul Schultze griff dies wieder auf und nannte sich ab Beginn seiner Studienzeit Paul Schultze-Naumburg.

Ab 1886 besuchte Paul Schultze-Naumburg die Kunstgewerbeschule in Karlsruhe. Nach einem Jahr wechselte er zur Badischen Landeskunstschule. Er war dort zunächst Schüler von Ernst Schurth und Theodor Poeckh, von 1891 bis 1893 Schüler im Meisteratelier von Ferdinand Keller. Er besuchte als Gasthörer auch zwei Semester lang Architekturvorlesungen an der Technischen Hochschule.

Nach dem Studium ging Paul Schultze-Naumburg zunächst nach München, wo er 1894 eine Mal- und Zeichenschule gründete. 1895 trat er der Münchner Sezession bei. 1897 zog Schultze-Naumburg nach Berlin, wo er im gleichen Jahr eine Malschule eröffnete und sich der Berliner Sezession anschloß.

In der Zeit nach dem Studium unternahm er Studienreisen nach Frankreich und Italien und arbeitete ab 1894 als Redakteur für die Zeitschrift Der Kunstwart. Dort veröffentlichte er Artikel über Malerei, Kunst und zur Lebensreform. 1901 erschien das Buch Die Kultur des weiblichen Körpers als Grundlage der Frauenkleidung mit dem Schultze-Naumburg zur Reformierung der Frauenkleidung und zur Abschaffung des Korsetts beitrug. Gemeinsam mit Henry van de Velde und Anna Muthesius war er maßgeblich an Entwürfen für eine künstlerisch inspirierte weibliche Reformkleidung beteiligt.

1901 zog er nach Saaleck bei Bad Kösen um und gründete die Saalecker Werkstätten, die bis 1933 bestanden. Neben Schultze-Naumburg war der Maler Ludwig Bartning in den ersten Jahren an der künstlerischen Leitung beteiligt. Zwischen 1903 und 1904 arbeitete der Maler Georg Tappert als Assistent in den Saalecker Werkstätten. Von 1901 bis 1903 war Schultze-Naumburg Direktor der Staatlichen Hochschulen für Baukunst, bildende Kunst und Handwerk in Weimar. 1904 gründete er mit Fritz Koegel die Saalecker Werkstätten G.M.B.H. die bis 1930 existierte. Heinrich Tessenow arbeitete von 1904 bis 1905 in Saaleck. Einen Teil ihrer Ausbilding erhielten Carl Weidemeyer 1904/1905 und Alfred Fischer von 1906 bis 1908 in den Saalecker Werkstätten. Walter Butzek arbeitete 1909/1910 hier als Architekt.

Der Erfolg der ersten Bände der „Kulturarbeiten“ hatte Schultze-Naumburg nicht nur zu einem gefragten Architekten gemacht, sondern auch die Idee des Heimatschutzes unterstützt. Er plante und baute im Stil der Heimatschutzarchitektur. Mit Ernst Rudorff gründete er 1904 den Deutschen Bund Heimatschutz ,dessen Erster Vorsitzender er bis 1913 war.

Mit seinen Publikationen entwickelte er sich schnell zu einem führenden Kunsttheoretiker der Jahrhundertwende und gehörte 1907 zu den Mitbegründern des Deutschen Werkbundes, dessen Ziel die Verbindung zwischen moderner Technik und traditionellen Formen war.

Schultze-Naumburg wurde gern von wohlhabenden Bauherren mit der Gestaltung von Landhäusern betraut. Kaiser Wilhelm II. beauftragte ihn 1912 mit dem Bau einer Residenz für den Kronprinzen in Potsdam. Kronprinz Wilhelm wurde freie Hand für dieses Schloß gelassen, und er wünschte sich ein Schloß im Tudorstil. Schultze-Naumburg wurde daher zu Studienzwecken nach England, Wales und Schottland geschickt. Das Schloß Cecilienhof hat 176 Zimmer und einen zweigeschossigen Festsaal sowie einen Ehrenhof. Es wurde 1917 bezogen und ist das komfortabelste aller Hohenzollernschlösser.

Weimarer Republik

Paul Schultze-Naumburg 1919

Mit seinen Reformbemühungen und seinen baukünstlerischen Leistungen wurde Schultze-Naumburg zum Initiator der Bauströmung Um 1800, die sich an dem Baustil der Goethezeit orientierte. Im Gegensatz zu zahlreichen Architekten aus der Bewegung Um 1800 suchte er nach dem Ersten Weltkrieg jedoch keine neue Formensprache. Die architektonische Stilrichtung des „Neuen Bauens“ hielt er für einen Irrweg, den er zu bekämpfen versuchte. Siehe dazu seine Schriften Das bürgerliche Haus (1926), Flaches oder geneigtes Dach? (1927) und Das Gesicht des deutschen Hauses (1929).

In Paul Schultze-Naumburgs Leben spielt Saaleck eine zentrale Rolle. Hier kam sein gesamter Freundeskreis zusammen. Zu den Besuchern von Saaleck zählten die Architekten Otto Bartning, Paul Bonatz, Werner March, Paul Schmitthenner, die Künstler Ludwig Bartning, Ludwig von Hofmann, Hermann Obrist und die Schriftsteller Börries Freiherr von Münchhausen, Werner Hegemann, Wilhelm von Scholz. Eduard Stucken, ein Völkerkundler und Religions- und Sprachwissenschaftler, der sich speziell mit der Geschichte Amerikas beschäftigte, verbrachte von 1917 bis 1924 zusammen mit seiner jüdischen Ehefrau die Frühlings- und Sommermonate in Saaleck. Dabei entstand sein Roman Die weißen Götter , das um 1920 erschien.

Ab Mitte der zwanziger Jahre kamen durch Paul Schultze-Naumburgs politisches Interesse auch immer mehr Nationalsozialisten zu seinem Freundeskreis hinzu. Adolf Hitler, Joseph Goebbels und Heinrich Himmler waren mehrmals zu kurzen Besuchen in Saaleck. Richard Walther Darré, der von 1933 bis 1942 Reichsbauernführer und Reichsernährungsminister war, hat in Saaleck sein agrar-ideologisches Buch Neuadel aus Blut und Boden (1930) geschrieben. Ein weiterer Freund Schultze-Naumburgs war Hans F. K. Günther, der weithin als „Rassepapst“ und „Rassen-Günther“ bekannt war. Der thüringische Volksbildungsminister Wilhelm Frick besuchte über Jahre hinweg Paul Schultze-Naumburg und seine Frau Margarethe (geb. Dörr) in regelmäßigen Abständen, was schließlich dazu führte, daß Margarethe sich 1934 scheiden ließ und noch im gleichen Jahr Wilhelm Frick heiratete. Etwa 1929 entstand auch der „Saalecker Kreis“, der bis 1933 bestand und einen Freundeskreis prominenter Nationalsozialisten um Schultze-Naumburg bildete. Wilhelm Frick, Hans F. K. Günther, Richard Walther Darré und Hans Severus Ziegler gehörten dazu, ebenso wie Alfred Ploetz, der Mitbegründer der Rassenhygiene.

Seine verzinsliche künstlerische Ausbildung in Verbindung mit besonderer kritischer Befähigung und einer natürlichen Verwurzelung im deutschen Kulturgut ließen ihn bald als streithaften Verfechter guter, alter, deutscher Kunst und betont neuen Deutschen Schaffens auf den Plan treten. Vielseitig als ausübender Künstler war er geradezu unerschöpflich als Kämpfer. Seine Schriften, in denen er für eine Heimatkunst eintrat und statt fremder, verlogener und undeutscher Künsteleien echte, einfache und bodenständige Kunst forderte, waren zahllos.

In den zwanziger Jahren wurde der Werkbund immer stärker von Vertretern der Moderne geprägt und so verließ Schultze-Naumburg ihn 1927 gemeinsam mit einigen anderen Architekten. Als Gegenpart gründeten Paul Schultze-Naumburg, Albert Gessner, Paul Bonatz, Hans F. K. Günther, Heinz Stoffregen, Paul Schmitthenner u. a. 1928 in Saaleck den an traditionellen Architekturkonzepten orientierten „Block“. Dieser sollte eine Alternative zum Ring, einem Zusammenschluß der Anhänger des Neuen Bauens, darstellen. Der Block war der Vorläufer bzw. die Vorbereitung für den Kampfbund für deutsche Kultur, der durch die Mitglieder des Blocks aktiv unterstützt wurde.

1928 wurde der Kampfbund für deutsche Kultur (KfdK) gegründet, den Alfred Rosenberg leitete. Schultze-Naumburg trat dem Kampfbund 1929 bei und engagierte sich dort vor allem als Referent. Seine Vorträge faßte er unter dem Titel Kampf um die Kunst 1932 für die Reihe Nationalsozialistische Bibliothek als Buch zusammen. Im Jahre 1931 übernahm er den Vorsitz im Kampfbund deutscher Architekten und Ingenieure innerhalb des Bundes.

Schultze-Naumburg wurde Mitglied der Akademie des Bauwesens und 1930 der Preußischen Akademie der Künste, Ehrendoktor der Universität Tübingen und der TH Stuttgart.

1930 trat Schultze-Naumburg der NSDAP bei und wurde auf Initiative Wilhelm Fricks Direktor der Weimarer Kunsthochschule, um vor allem gegen das Bauhaus zu wirken.

Drittes Reich

1932 erhielt Schultze-Naumburg ein Reichstagsmandat, das er bis 1945 innehatte.

Auf besonderen Wunsch Adolf Hitlers erhielt Schultze-Naumburg 1935 den Auftrag, das Nürnberger Opernhaus umzubauen. Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten fiel Schultze-Naumburg aber in Ungnade und ab 1935 erhielt er keine größeren Aufträge mehr. Hinzu kam, daß sein konservativ wirkender Heimatstil nicht in das Bild einer gewünschten Monumentalarchitektur paßte. 1940 wurde er im Alter von 71 Jahren aus dem Hochschuldienst verabschiedet, später nach einem Parteiausschlußverfahren aus der NSDAP verwarnt. Im Widerspruch dazu steht allerdings, daß er 1944 von Hitler den Adlerschild des Deutschen Reiches mit der Inschrift „Dem deutschen Baumeister“ erhielt und 1944 in die Sonderliste der 12 wichtigsten bildenden Künstler aufgenommen wurde.

1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wurden ihm seine Pensionsansprüche aberkannt und ein Großteil seines Besitzes enteignet. Seine letzten Lebensjahre waren durch zunehmende Erblindung gekennzeichnet. 1949 verstarb Paul Schultze-Naumburg in Jena. Seine Urne wurde im Mausoleum des Dichters Ernst von Wildenbruch in Weimar beigesetzt.

Bauten (Auswahl)

Das als „Schloß Katzdangen“ bekannte Herrenhaus im Jahre 2009. Der Architekt Georg Berlitz entwarf das Gutshaus im Auftrag des von Karl Gustav Freiherr von Manteuffel im Jahr 1800. Der zweistöckige Monumentalbau besteht aus Erdgeschoß, Obergeschoß, Repräsentationsetage und Attikageschoß. Das Schloß als Haupthaus des Gutes Katzdangen steht mit der Fassade zur Hauptallee des Parks. Auf der Laubenseite der Grünanlage, in der Schloßmitte, befindet sich ein runder Kuppelsaal. Auf der Längsachse fügen sich das Kavaliershaus und ein Wirtschaftsgebäude in die Komposition ein. 127 exotische Pflanzen sind auf dem 173 ha großen Areal heimisch geworden. Der Baumkundepark Katzdangen, der Ende des 19. Jahrhundert entstanden ist einer der reichsten und ältesten Baumkundeparks des Landes. Nach dem roten Terror und der Brandschatzung in der Silvesternacht 1905/1906 erhielt der renommierte deutsche Architekt Paul Schultze-Naumburg, der die Saalecker Werkstätten errichtet hatte, den Auftrag von Karl Freiherr von Manteuffel-Katzdangen, daß Schloß wieder aufzubauen, was er bis 1907 auch bewerkstelligte. Nach der Vertreibung und Enteignung des Herrn auf Katzdangen 1915 verfiel das Gut, bis die Letten zwischen 1927 und 1929 sanierten, um eine landwirtschaftliche Schule zu installieren, die jedoch im Sommer 1930 wieder geschlossen. Die Sowjets verwendeten das Gut in der Nachkriegszeit, dann die Letten. Erst im 21. Jahrhundert wurde das Haupthaus und einzelne Nebenhäuser saniert und steht der Öffentlich an Besuchstagen zur Verfügung. Das Gebäude, mit einer Gedenkstätte für den Schriftsteller Māteru Juris (1845-1885) davor, beherbergt heute das Fremdenverkehrssamt, das Ausbildungs- und Kulturzentrum. Hier finden regelmäßig Ausstellungen und Veranstaltungen statt und es gibt die Möglichkeit, die Räumlichkeiten für Seminare, Konferenzen und festliche Anlässe zu mieten.
  • 1901–1933: Die Saalecker Werkstätten mit eigenem Wohnhaus unterhalb der Burg Saaleck
  • 1904–1905: Landhaus für Dr. Fritz Koegel in Saaleck
  • 1904: Arztwohnhaus mit Praxis, jeweils für Dr. Grill und Dr. Hesse in Sebnitz/Sachsen
  • 1904–1905: Schloß Freudenberg für den Maler James Pitcairn-Knowles in Wiesbaden-Dotzheim
  • 1904/1905: Um- und Ausbau Schloß Neudeck in Herzberg/Elster für Major Lettre
  • 1905–1906: Wohnhaus mit Arztpraxis für Dr. Jutzler in Schopfheim/Schwarzwald
  • 1905–1907: Schloß Altenhof (bei Eckernförde) für Graf Th. von Reventlow
  • 1906–1907: Villa Ithake für den Dichter Ernst von Wildenbruch in Weimar
  • 1906–1907: Kurhaus in Bad Kissingen für Dr. med. Edgar Apolanth
  • 1906–1909: Gut/Schloß Peseckendorf für Rittergutsbesitzer Friedrich Schaeper
  • 1907: Schloß Hackhausen bei Solingen für August von Recklinghausen
  • 1907: Gut/Schloß Katzdangen für Karl Freiherr von Manteuffel-Katzdangen bei Hasenpoth/Kurland
  • zwischen 1906 und 1908: Um- und Ausbau der Casa Bartholdy für Otto von Mendelssohn Bartholdy, Bertinistraße 1-5, Potsdam
  • 1908: Wohnhaus für Dr. Neumann oder Dr. Lehmann in Guben
  • 1908–1909: Neues Schloß in Bad Kissingen für Dr. Freiherr Carl von Lochner-Hüttenbach
  • 1908–1909: Erbbegräbnis der Familien Berg und von Recklinghausen in Solingen
  • 1909–1910: Wohnhaus für den Kaufmann Wilhelm Minner in Arnstadt/Thüringen
  • 1909: Direktorenwohnhaus in Siegen für das Elektrizitätswerk Siegerland
  • 1909: Wohnhaus für Rechtsanwalt Dr. Victor Niemeyer in Essen (vor Abriß 1930)
  • 1909–1913: Schloß Bahrendorf für Rittergutsbesitzer H. A. Schaeper
  • 1909: Forsthaus für den Freiherrn Tilo von Wilmowsky in Gottfriedsroda
  • zwischen 1904 und 1910: Gutshaus in Grabow/Brandenburg für Forstmeister von Lindequist
  • 1910–1911: Gartenstadt am Rechenberge in Bad Kösen (nur ein Teil wurde errichtet)
  • 1910: Wohnhaus für den Fabrikanten Gustav Weese in Thorn
  • 1910: Wohnhaus für den Kaufmann Rudolf Woldemar Schuster in Hamburg-Blankenese
  • 1910: Wohnhaus für Konsul Heinrich von Stein in Köln (Im 2. Weltkrieg zerstört)
  • 1910: Um- und Anbau des Gutshauses des Rittergutes Helmsdorf bei Heiligenthal/Halle für Baron von Krosigk
  • 1910: Umbau Schloß Trebsen für Georg von Zimmermann in Trebsen an der Mulde
  • 1910: Landhaus in Saaleck für den Fabrikanten Willy Müller
  • 1911: Wohnhauskolonie der Blancke-Werke in Merseburg für den Industriellen Alfred C. Blancke
  • 1911: Wohnhaus für Dr. jur. Heimann in Köln (im 2. Weltkrieg zerstört)
  • ca. 1911: Umbau von Gut/Schloß Godenau für den Freiherrn Theoder von Guilleaume (nicht sicher)
  • 1912: jeweils ein Wohnhaus für W. Villinger und Emile Zeller in Antwerpen/Belgien
  • 1912–1914: Gut/Schloß Marienthal bei Eckartsberga für Freiherr Tilo von Wilmowsky
  • 1912: Herrenhaus des Hofes Elverlingsen bei Werdohl/Altena für den Industriellen Schmidt
  • 1912: Kreishaus in Malmedy/Belgien für die ehemalige deutsche Kreisverwaltung
  • 1912–1914: Wohnhaus für Rittmeister August Andreae in Potsdam
  • 1913–1917: Schloß Cecilienhof in Potsdam für Wilhelm von Preußen (1882–1951)
  • 1913: Verwaltungsgebäude einer Kohlegrube in Großkayna/Merseburg
  • 1914: Wohnhaus in Siegen/Lahn für Heinrich Weiß
  • 1919: Wohnhaus bei Haubinda/Hildburghausen für Prinz Ernst von Sachsen-Meiningen
  • zwischen 1915 und 1920: Gutshaus für von Bernuth in Keßburg/Westpreußen
  • 1921: Wohnhaus auf der Domäne Schlanstedt bei Oschersleben
  • 1923: Um- und Anbau Gut und Schloss Seeburg für Major Erich Wendenburg
  • 1924–1925: Gut Hospelt bei Bad Münstereifel-Odesheim für den Fabrikanten Gustav Cramer
  • 1926: Wohnhaus in Güstrow/Mecklenburg für Nonny Scharenberg
  • 1926/1927: Wohnhaus für Carl Westphal in Raschwitz/Markkleeberg, heute das Westphalsche Haus in Markkleeberg
  • 1926: Umbau eines Wohnhauses in Mülheim an der Ruhr für den Industriellen Hans Thyssen (1978/80 Abriß)
  • 1927–1929: Gut Neudeck für Paul von Hindenburg
  • 1927–1928: Reihenhaussiedlung für die Firma Gebr. Borchers in Goslar
  • 1927: Kreishaus in Merseburg für die örtliche Kreisverwaltung
  • 1927–1936: Gutsanlage Hartmanndorf bei Crossen an der Elster/Thüringen für Rudolf Zersch
  • 1927: Wohnhäuser der Vorortsiedlung Raschwitz bei Leipzig (nur 3 Häuser wurden realisiert)
  • 1928–1929: Wohnhaus für Dr. Hans Frister in Herten
  • 1929–1933: Charlottenhof in Kettwig/Essen für Marie und Friedrich Flick
  • 1934–1935: Sparkasse und Kreishaus in Parchim
  • 1935: Umbau Schoß Stavenow bei Perleberg für Paul Jakob Kees
  • 1935: Gruft Albrecht des Bären im Schloß Ballenstedt am Harz
  • 1936–1939: Nietzsche-Gedenkhalle beim Nietzsche-Archiv (mit Kriegsbeginn Bau eingestellt)
  • Anbau des Westflügels des Gutshauses der Familie Nette in Beesenstedt (nicht sicher)
  • In der Zeit von 1901 bis 1944 arbeitete Paul Schultze-Naumburg nachweislich an 85 Wohnhäusern, 34 gewerblichen Projekten, 40 Schlössern und Gutsanlagen sowie an 6 Grabmalen und 4 Parkanlagen. Dazu existieren noch mindestens 15 Objekte, bei denen die Urheberschaft noch ungeklärt ist, sowie eine Reihe von unrealisierten Entwürfen und Bebauungsplänen.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Veröffentlichungen

  • Der Studiengang des modernen Malers, Leipzig 1896
  • Die Technik der Malerei, Leipzig 1898 zweite Auflage mit Gustav Wustmann, Leipzig 1920
  • Häusliche Kunstpflege, Leipzig 1899
  • Das Studium und die Ziele der Malerei, Leipzig 1900 vermehrte Auflage von Der Studiengang des modernen Malers
  • Kunst und Kunstpflege, Leipzig 1901
  • Die Kultur des weiblichen Körpers als Grundlage der Frauenkleidung, Leipzig 1901
  • Die Kulturarbeiten – 9 Bände und 1 Ergänzungsband, München 1901–1917
    • Band 1: Hausbau, 1901
    • Band 2: Gärten, 1902
    • Band 3: Dörfer und Kolonien, 1904
    • Band 4: Städtebau, 1906
    • Band 5: Das Kleinbürgerhaus, 1907
    • Band 6: Das Schloß, 1910
  • Band 7–9: Die Gestaltung der Landschaft durch den Menschen
    • I.Teil (Bd. 7): I. Wege und Strassen. II. Die Pflanzenwelt und ihre Bedeutung im Landschaftsbilde, 1916
    • II. Teil (Bd. 8): III Der geologische Aufbau der Landschaft und die Nutzbarmachung der Mineralien, IV. Wasserwirtschaft, 1916
    • III. Teil (Bd. 9): V. Industrie, VI. Siedlungen, 1917
  • Die Entstellung unseres Landes, München 1908
  • Naumburg a. S. und Bad Kösen, 1921
  • Die Einrichtung des Wohnhauses, 1922 Vorabdruck des 2. Bandes Der Bau des Wohnhauses
  • Der Bau des Wohnhauses Bd. I und II, München 1917 und 1924
  • Vom Verstehen und Genießen der Landschaft, Rudolstadt 1924
  • Das Bürgerliche Haus, Frankfurt am Main 1926
  • Saaleck. Bilder von meinem Haus und Garten in der Thüringer Landschaft, Berlin 1927
  • Das ABC des Bauens, Stuttgart 1927
  • Flaches oder geneigtes Dach?, Berlin 1927
  • Kunst und Rasse , München 1928, 4. A. 1942
  • Das Gesicht des deutschen Hauses, 1929
  • Kampf um die Kunst, München 1932
  • Die Kunst der Deutschen. Ihr Wesen und ihre Werke, Stuttgart, Berlin 1934
  • Nordische Schönheit. Ihr Wunschbild im Leben und in der Kunst, München 1937
  • Heroisches Italien, München 1938
  • Das Glück der Landschaft. Von ihrem Verstehen und Genießen, Berlin 1942

Aufsätze

Zwischen 1892 und 1944 veröffentlichte Paul Schultze-Naumburg noch etwa 220 Aufsätze, die in Zeitschriften, Broschüren, Vorträgen und anderen Büchern erschienen.

Literatur

  • Ludwig Bartning: Paul Schultze-Naumburg. Ein Pionier deutscher Kulturarbeit. Ein Bild seines Wirkens und seiner Bedeutung für die deutsche kulturelle Entwicklung der letzten Jahrzehnte, Callwey, München 1929
  • Rudolf Pfister: Bauten Schultze-Naumburgs aus den Jahren 1900–1930, Duncker, Weimar 1940
  • Harald Berndt / Jörg Kirschstein: Schloss Cecilienhof. Tudorromantik und Weltpolitik, Prestel, München 2005 ISBN 3-7913-3303-8
  • Norbert Borrmann: Paul Schultze-Naumburg 1869–1949. Maler, Publizist, Architekt. Vom Kulturreformer der Jahrhundertwende zum Kulturpolitiker im Dritten Reich. Ein Lebens- und Zeitdokument, Bacht, Essen 1989, ISBN 3-87034-047-9
  • Ralf Peter Pinkwart: Paul Schultze-Naumburg. Ein konservativer Architekt des frühen 20. Jahrhunderts. Bd. 1: Textteil, Bd. 2: Bautenkatalog, Bd. 3: Abbildungen, Halle-Wittenberg: Univ. (Diss.) 1991
  • Stiftung Saalecker Werkstätten: Schriftenreihe Saalecker Werkstätten. Heft 1–3, Mächler, Bad Kösen 1999–2001, ISBN 3-9807603-0-8, ISBN 3-9807603-1-6, ISBN 3-9807603-2-4, Siehe auch: Schriftenreihe
  • Michael Falser: Die Präsentation der deutschen Ausstellungskataloge zum Europäischen Denkmalschutzjahr 1975 im Vergleich zu Schultze-Naumburgs „Kulturarbeiten“ (1901–1917). In: Ders.: Zwischen Identität und Authentizität. Zur politischen Geschichte der Denkmalpflege in Deutschland. Dresden 2008, S. 103–105 (Thelem Verlag, ISBN 978-3-939-888-41-3)
  • Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934
  • Männer im Dritten Reich, Orientalische Cigaretten-Compagnie „Rosma“ GmbH, 1934
  • Rüdiger Graf von der Goltz: Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft, Eigenbrödler Verlag, 1928