Herzberg (Elster)
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Halle-Merseburg |
Landkreis: | Elbe-Elster |
Provinz: | Brandenburg |
Einwohner (31. Dez. 2019): | 8.917 |
Bevölkerungsdichte: | 60 Ew. p. km² |
Fläche: | 148,48 km² |
Höhe: | 81 m ü. NN |
Postleitzahl: | 04916 |
Telefon-Vorwahl: | 03535 |
Kfz-Kennzeichen: | EE, FI, LIB |
Koordinaten: | 51° 42′ N, 13° 14′ O |
Herzberg (Elster) befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Brandenburg |
Bürgermeister: | Michael Oecknigk (CDU) |
Herzberg (Elster) ist die Kreisstadt des Landkreises Elbe-Elster in Brandenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Die Stadt Herzberg liegt an der Schwarzen Elster etwa 90 km südlich von Berlin an der Grenze zu Sachsen-Anhalt und Sachsen.
Gliederung
Das Stadtgebiet umfaßt laut Hauptsatzung:
- die Kernstadt Herzberg (Elster) mit den bewohnten Gemeindeteilen Bicking, Frauenhorst, Friedrichsluga und Neunaundorf
sowie die Ortsteile
- Arnsnesta
- Borken
- Buckau
- Fermerswalde
- Friedersdorf
- Gräfendorf
- Löhsten
- Mahdel
- Osteroda mit dem bewohnten Gemeindeteil Redlin
- Rahnisdorf
- Züllsdorf
Dazu kommen die Wohnplätze Alt Herzberg, Grochwitz, Kaxdorf, Kleinesee und Waldmühle.
Nachbargemeinden
Herzberg grenzt an folgende Gemeinden (im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend): Schönewalde, Kremitzaue, Schlieben, Uebigau-Wahrenbrück, Falkenberg/Elster, Beilrode und Annaburg.
Geschichte
Ältere Geschichte
Herzberg wird erstmals 1239 urkundlich als Stadt erwähnt. Archäologische und dendrologische Untersuchungen lassen eine Entstehung um 1215 vermuten. Jedoch hatte man sich lange Zeit auf eine Urkunde berufen, nach der die Stadt angeblich schon 1184 existiert haben soll. Eine Überprüfung der Angaben ergab, das besagte Urkunde nicht existiert und die Stadt Herzberg erst viel später eine bedeutende Rolle in der Region spielte.
Der Name Herzberg stammt von Hirschen. Aus ursprünglich Hirschberg wurde über Hirthsbergh, Hirzberg der heutige Name Herzberg. Graf Friedrich II. von Brehna (1156 - 1181) verfügte zunächst nur über die Schutzherrschaft über das Gebiet, später nahm er es als erledigtes Lehen in seinen Besitz. Vermutlich waren es niederländische Wasserbauern, welche Gräben und Wälle um die Stadt anlegten um die Stadt auszubauen und zu befestigen. (Lapine, Mühlgraben, Nord- und Südpromenade)
Schon 1522 wird der protestantische Gottesdienst in deutscher Sprache durch Johannes Wagner eingeführt. Philipp Melanchthon verfasste 1538 eine Schulordnung für das hier ansässige Gymnasium, die im Laufe des 16. Jahrhunderts in ganz Deutschland übernommen wurde. Herzberg gilt als eine der wenigen deutschen Städte, die während des 30-jährigen Krieges nicht erobert werden konnten. Bedingt wurde das durch ein umfangreiches Fluß- und Grabensystem. Ein Stadtbrand zerstörte 1757 große Teile des Ortes.
Jüngere Geschichte
Mit dem Wiener Kongreß von 1815 ging die Stadt in das Gebiet der preußischen Provinz Sachsen über. Mit der Bildung der Kreise 1816 wurde Herzberg Kreisstadt des Kreises Schweinitz.
Herzberg war von 1939 bis 1945 Standort des Deutschlandsenders (Deutschlandsender III). Als Antennenträger diente ein – ohne Dachkapazität – 325 Meter hoher, gegen die Erde isolierter abgespannter Selbststrahlender Sendemast, der auf seiner Spitze eine linsenförmige Dachkapazität mit 25 Meter Durchmesser und 4 Meter Höhe trug, die innen begehbar war. Da dieser Mast zudem noch auf einem 8 Meter hohen Abstimmhaus stand, besaß die gesamte Konstruktion eine Höhe von 337 Metern und war zum damaligen Zeitpunkt das zweithöchste Bauwerk der Erde. Bemerkenswert war auch, dass dieser Mast über keine Flugsicherheitsbefeuerung verfügte. Stattdessen wurde seine Spitze mit Hilfe von drei auf kleinen Masten montierten rotierenden Skybeamern während der Nachtstunden angestrahlt. Der Deutschlandsender wurde am 21. April 1945 bei einem Bombenangriff stark beschädigt und anschließend mit all seinen technischen Anlagen von den sowjetischen Besatzern und hinzugezogener Zivilbevölkerung demontiert. Überreste der Anlage sind heute noch vorhanden. Zudem erinnert noch der Straßenname „Am Sender“ und die dort erhaltene Wohnsiedlung der Mitarbeiter an den ehemaligen Standort des Deutschlandsenders III. Wo der Mast wiederaufgebaut wurde, ist nicht bekannt. Gelegentlich wird behauptet, er wurde in Raszyn wiederaufgebaut, wofür aber konkrete Belege fehlen. Mit der Neugliederung der Bezirke und Landkreise 1952 blieb Herzberg Kreisstadt des neu gegründeten Kreises Herzberg.
Bekannte, in Herzberg geborene Personen
- Louise von François (1817–1893), Erzählerin und Schriftstellerin
- Johannes Clajus (1535–1592), Pädagoge, evangelischer Theologe, Schöpfer der modernen deutschen Grammatik
- Johann Gottlieb Drasdo (1753–1819), lutherischer Theologe
- Anna Glaß (1857–1897), Schriftstellerin mit dem Pseudonym Anna Fischer-Löher
- Andreas Hartmann (1560–1593), Dramatiker, Kanzleisekretär
- Werner Janensch (1878–1969), Paläontologe und Geologe
- Hogo Kaiser (1869–?), Theologe, Schriftsteller
- Nancy Krahlisch (geb. 1979), Autorin
- Karl Michaelis (1868–?), Buchhändler, Schriftsteller
- Eugen Rahnenführer (1886–1958), Arzt und Numismatiker
- Steffen Zesner (geb. 1967), Weltklasseschwimmer
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