Vernichtungslager Aussig-Lerchenfeld

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Der Bahnhof Schreckenstein, eine der Vorversammlungsstellen des Lagers Lerchenfeld

Das Vernichtungslager Aussig-Lerchenfeld war ein während der Vertreibung von Aussig in den Jahren 1945 und 1946 von Tschechen geführtes und für die sudetendeutschen Einwohner der deutschen Stadt Aussig an der Elbe vorgesehenes Konzentrationslager. Es befand sich im gleichnamigen Aussiger Viertel, möglicherweise auf dem Gelände des Sportplatzes an der Kunststraße[1].

Augenzeugenberichte

Das Lager wird vom sudetendeutschen Verfasser Emil Franzl in seinem Buch zur Vertreibung seiner Landesmänner beschrieben:

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Es war eines der berüchtigtsten Lager im Sudetengebiet. Nicht viele haben es überlebt. Von vielen Deutschen weiß man nur, daß sie dort spurlos verschwunden sind, etwa der letzte Direktor der altberühmten Aussiger Handelsakademie, Dr. Rudolf Menzel.

– Emil Franzl, Die Vertreibung, Seite 242

Zu dem Mord an Dr. Tauber gibt es zwei Augenzeugenberichte, einen von Franz Simek und einen von einer nicht namentlich genannten Person:

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Mein Sohn ist auch im Lager Lerchenfeld gewesen. Als er zurückkam, sagte er mir, daß die Tschechen hier in wenigen Tagen 70 Deutsche erschlagen hätten. Darunter war auch der bekannte Arzt Dr. Tauber. Fünf Tschechen seien dreiviertel Stunden auf ihm herumgetreten, bis er keinem Mensch mehr ähnlich gewesen sei, und kein Lebenszeichen mehr von sich gab...

– Emil Franzl, Die Vertreibung, Seite 246
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... er wurde spät am Abend von der Wache neuerdings in den Bunker eingeliefert, und dann, besonders von dem tschechischen Lagerpolizisten Finek, furchtbar mißhandelt. Über lange Zeit hörten wir das Schreien und Weinen von Dr. Tauber. Die Schläge müssen furchtbar gewesen sein. Dann wurde es auf einmal still und wir wußten sofort, er hatte ausgelitten...

– Emil Franzl, Die Vertreibung, Seite 247
Das Gelände der Aussiger Schichtwerke, hinter dem Schreckensteiner Bahnhof, zu Beginn des 21. Jahrhunderts

Sammelstelle vor dem Schreckensteiner Bahnhof

Aus einem Bericht von Richard Klein aus dem Viertel Schreckenstein, Überlebender des Lagers Lerchenfeld, geht hervor, daß am 10. Juli 1945 gegen 6.30 Uhr etwa 100 Einwohner des genannten Viertels von Tschechen befohlen wurde, sich schnellstmöglich zum Schreckensteiner Bahnhof zu begeben. Von dort wurden sie in eine Schule nach Schreckenstein III eskortiert, in der Befragungen und Mißhandlungen stattfanden. Die betroffenen Sudetendeutschen, vornehmlich ältere Semester, unter ihnen ein Angestellter der Firma Schicht, kamen letztendlich mit einem Transport ins Lager Lerchenfeld, in dem ihnen die Haare abgeschnitten wurden.

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Als ich endlich nach neun Monaten entlassen wurde, wog ich noch 49 kg, und ich erinnere mich gut, daß ich mit einem Körpergewicht von 83 kg in das Lager eingeliefert worden war.

– Emil Franzl, Die Vertreibung, Seite 248

Ein anonymer Dipl.-Ing. H. D. erinnert sich an die Mißhandlungen im Lager sowie an das Alter der Insassen. Unmittelbar nach dem Einmarsch der russischen Truppen wurde er ins Lager eingewiesen. Die Racheübungen des tschechischen Führungspersonals waren ihm besonders in Erinnerung geblieben:

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Wenn es einem Häftling gelang, zu fliehen, so wurden die anderen Gefangenen der Baracke so furchtbar mißhandelt, daß der Kot und auch Blut den davorstehenden Frauen und Mädchen ins Gesicht spritzten. Immer wieder blieben Mißhandelte tot liegen. Manche starben erst am Tage nach der Prügelszene, andere wurden wahnsinnig.

– Emil Franzl, Die Vertreibung, Seite 248

Prügeleien des 13. Novembers 1945

Auflistungen

Liste tschechischen Lagerpersonals

  • Lagerkommandant Emanuel Vrša
  • Lagerpolizist Finek

Liste sudetendeutscher Opfer

Siehe auch

Literatur

  • Emil Franzl, „Die Vertreibung, Sudetenland 1945–1946“, Aufstieg Verlag, Landshut 1967, ISBN 3-7612-0149-4

Verweise

Fußnoten

  1. Aus einem Bericht des Überlebenden Heinrich Michel geht hervor, das Lager habe sich auf dem Gelände eines ehemaligen Luftwaffenlagers befunden.