Grass, Günter

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Günter Grass (1927–2015)

Günter Grass (Lebensrune.png 16. Oktober 1927 in Danzig-Langfuhr; Todesrune.png 13. April 2015 in Lübeck) war ein linker Schriftsteller, Bildhauer, Maler und Graphiker. Grass war Mitglied der Umerziehungs-„Gruppe 47“ und gilt in der Veröffentlichten Meinung als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart. Tatsächlich weisen seine Werke eine sonst selten erreichte sprachliche Kunstfertigkeit auf und haben zugleich – durch Jahrzehnte hin – ein sehr großes Lesepublikum angesprochen. Im Jahr 1999 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Seine umfangreiche essayistische Hinterlassenschaft war an hohen moralischen Maßstäben orientiert. In seiner frühen Essayistik überwog noch der staatsbürgerliche Stolz und Denken in verfassungsrechtlichen Kategorien. Im Spätwerk machte sich jedoch mehr und mehr ein Anklage-Impetus bemerkbar, der nicht mehr vorrangig politische Mißstände aufgriff, sondern abstrakte – oft lebensfremde – Forderungen erhob und sich notorisch gegen deutsche Interessen wandte.

2006 erfuhr die Öffentlichkeit, daß Grass Angehöriger der Waffen-SS war. Anfang 2012 wurde er von den weitgehend gleichgeschalteten BRD-Medien heftig attackiert, da er vor der aggressiven Politik Israels warnte.

Werdegang

Herkunft

Günter Grass (er wurde katholisch getauft, trat aber im April 1974 aus Protest gegen die ablehnende Haltung der Bischöfe zur massenhaften Abtreibung deutscher Kinder – in der BRD offiziell „Schwangerschaftsabbruch“ nach § 218 StGB – aus der Kirche aus) wurde am 16. Oktober 1927 in Danzig-Langfuhr geboren. Seine Eltern besaßen im Danziger Vorort Langfuhr ein Kolonialwarengeschäft. Grass’ Mutter war kaschubischer Abstammung.

Ausbildung

Blick in die Ausstellung „Olympiade und Schule“, Berlin. Sie erhielt die 500 besten Arbeiten. Diese Wanderausstellung wurde in allen Gauen gezeigt.

Günter Grass besuchte von 1933 bis 1944 die Volksschule und das Gymnasium Conradinum in Danzig, parallel dazu war er Mitglied der Hitler-Jugend. 1944 zunächst als Luftwaffenhelfer eingezogen, wurde Grass danach als Soldat (Großdeutsche Wehrmacht, später bei der Waffen-SS[1]) bei Cottbus verwundet (Lazarettaufenthalt in Marienbad) und war bis 1946 in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft in Bayern. Seinen Lebensunterhalt verdiente er nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft zunächst als Landarbeiter und später als Arbeiter in einem Kalibergwerk bei Hildesheim. In den Jahren 1947 und 1948 absolvierte er eine Steinmetzlehre in Düsseldorf und studierte dann von 1948 bis 1952 Graphik und Bildhauerei an der Düsseldorfer Kunstakademie bei den Professoren Mages und Pankok. Reisen führten Grass 1951/52 nach Italien und Frankreich. Von 1953 bis 1956 war er an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin.

Seinen literarischen Durchbruch erzielte er mit dem Bewältigungs-Schinken „Die Blechtrommel“. Grass war seitdem der Liebling der Umerzieher, der Links-Schickeria, und des tonangebenden Teils der Veröffentlichten Meinung innerhalb der BRD, erst recht, nachdem er für Willy Brandt und dessen Partei, die SPD, Wahlkampf gemacht hatte.

Anfänge als Schriftsteller

Guentergrass.jpg

Literaturnobelpreisträger Günter Grass berichtete, daß ihn ein Schreibwettbewerb von der Schülerzeitung „Hilf mit!“ zum Schreiben inspiriert habe.

„Doch wie wurde ich Schriftsteller, Dichter, Zeichner – und alles zugleich auf erschreckend weißem Papier? Welch hausgemachte Hybris vermochte ein Kind zu solcher Verstiegenheit anzustiften? Denn ich war etwa zwölf Jahre alt, als für mich feststand, Künstler werden zu wollen. Das war, als bei uns zu Hause, ganz nahe dem Vorort Danzig-Langfuhr, der Zweite Weltkrieg begann. Die fachliche Spezialisierung in Richtung Dichter bildete sich erst im folgenden Kriegsjahr aus, als mir in der Zeitschrift der Hitlerjugend „Hilf mit!“ ein verlockendes Angebot gemacht wurde: Ein Erzählwettbewerb stand ausgeschrieben. Preise wurden versprochen. Und sogleich begann ich meinen ersten Roman in ein Diarium zu schreiben. Er trug, beeinflußt durch den familiären Hintergrund meiner Mutter, den Titel „Die Kaschuben“, spielte aber nicht in der dem verschwindend kleinen Kaschubenvolk wieder einmal schmerzlichen Gegenwart, sondern im dreizehnten Jahrhundert, zur Zeit des Interregnums, der kaiserlosen, der schrecklichen Zeit, in der Wegelagerer und Raubritter Straßen und Brücken beherrschten und sich die Bauern nur durch eigenes Recht, durch Femegerichte zu helfen wußten.“[2]

Dies bedeutet, daß Günther Grass mit 12 Jahren wohl an dem „Hilf-mit!“-Wettbewerb „Volksgemeinschaft – Schicksalsgemeinschaft“ von 1939 teilnahm.

Grass als Moralist und politisch aktiver Intellektueller

Auch außerhalb seiner Schriften war Grass politisch aktiv und kommentierte häufig und deutlich in polemisch-schäbig-abschätziger Art und Weise das politische und gesellschaftliche Tagesgeschehen in der BRD. Grass nutzte seine medial inszenierte Popularität als Schriftsteller von Weltrang, um für die SPD zu werben, dies immer mit der moralinsauren Geste verbunden, verbal auf die Kollektivschuld der Deutschen hinweisen zu müssen. Nach dem Ruchbarwerden seiner SS-Mitgliedschaft verstummte dieses permanente Pseudo-Mahnen und Verbalbeschuldigen.

Bitburg-Kontroverse

Am 5. Mai 1985 legte VS-Präsident Ronald Reagan gemeinsam mit Bundeskanzler Helmut Kohl Kränze an der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Bergen-Belsen und auf der Kriegsgräberstätte Bitburg-Kolmeshöhe nieder. Am Besuch in Bitburg entspann sich von seiten der Linken eine Debatte, weil in Bitburg neben deutschen Wehrmachtsangehörigen und VS-amerikanischen Soldaten auch Angehörige der Waffen-SS beerdigt liegen.

Günter Grass, dessen Angehörigkeit in der Waffen-SS zu dieser Zeit noch unbekannt war, kritisierte in selbstgefälliger Manier die Kranzniederlegung. Er warf Helmut Kohl „Geschichtsklitterung“ vor und wandte sich gegen das Ausstellen von „Unschuldszeugnissen“. Seiner Meinung nach „spricht Unwissenheit [...] nicht frei. Sie ist selbst verschuldet, zumal die besagte Mehrheit wohl wußte, daß es Konzentrationslager gab ... Kein selbstgefälliger Freispruch hebt dieses Wissen auf. Alle wußten, konnten wissen, hätten wissen müssen.“[3] Auf dem Soldatenfriedhof liegen deutsche und amerikanische Soldaten, aber auch 49 Männer der Waffen-SS begraben. 32 der dokumentierten Waffen-SS-Gefallenen waren unter 25 Jahre alt.[4]

Verleugnung der ehemaligen Angehörigkeit zur Waffen-SS

Grass und links von ihm Klemens Behler in einer Frontbildmontage der Zeitschrift „Stern

In einem Rechtstreit mit seinem Biographen, dem linken Gesinnungsjournalisten Michael Jürgs bestritt Grass, sich freiwillig bei der Waffen-SS gemeldet zu haben. Lediglich seine freiwillige Meldung zur Wehrmacht räumte er ein.[5] In einem Gespräch mit der FAZ[6] sagte Grass, er habe sich „freiwillig gemeldet, aber nicht zur Waffen-SS, sondern zu den U-Booten und daß die Waffen-SS für ihn nichts abschreckendes war, „sondern eine Eliteeinheit, die immer dort eingesetzt wurde, wo es brenzlig war, und die, wie sich herumsprach, auch die meisten Verluste hatte“ und er sich nicht mehr erinnern könne, wann er gemerkt habe, daß er zur Waffen-SS einberufen worden war. Auf die Frage, ob er ein Schuldgefühl gehabt habe, Mitglied einer „verbrecherischen Organisation“ zu sein, antwortete er:

„Währenddessen? Nein. Später hat mich dieses Schuldgefühl als Schande belastet. Es war für mich immer mit der Frage verbunden: Hättest du zu dem Zeitpunkt erkennen können, was da mit dir vor sich geht?“

Von den angeblichen Verbrechen der Deutschen habe er erst nach dem Krieg erfahren:

„In der Gefangenschaft wurden wir zum ersten Mal mit diesen Verbrechen konfrontiert und sahen gleichzeitig, wie in den amerikanischen Kasernen die Weißen die in getrennten Baracken untergebrachten Schwarzen als Nigger beschimpften. [...] Ich will nicht sagen, daß das ein Schock war, aber auf einmal war ich mit direktem Rassismus konfrontiert.“

Doch er war der festen Überzeugung, „das können Deutsche nicht gemacht haben, unmöglich!“, selbst als man als man ihm Bilder von Typhus-Opfern aus einem Konzentrationslager zeigte. Seine Konversion zum Shoaismus fand erst später statt:

„Es mußte erst Baldur von Schirach im Nürnberger Prozeß aussagen, bevor ich glaubte, daß die Verbrechen tatsächlich stattgefunden hatten. Deutsche tun so was nicht, habe ich gedacht und alles für Propaganda gehalten, dumm, wie ich war. Dann aber war es unabweislich, und das Ausmaß dieses Verbrechens scheint noch zu wachsen, je größer die zeitliche Distanz dazu ist. Es wird sogar immer unfaßlicher. Ebenso wie ‚Bewältigung der Vergangenheit‘ ein untaugliches Wort ist, kann auch jedes ‚Begreifen‘ nur eine Annäherung sein. Pogrome gab es immer, in Polen, Rußland, überall. Aber das von Deutschen organisierte Verbrechen, das planmäßige, ist einzigartig, ist einmalig.“

Ob diese „Umkehr“ echt war oder, zwecks besserer Zukunftsaussichten im BRD-Regime, nur geheuchelt, ist fraglich, insbesondere da Baldur von Schirachs Aussage keineswegs geeignet ist, auf irgendwelche vermeintlichen oder tatsächlichen Verbrechen der Deutschen zu schließen, da von Schirach sowie die restlichen im Nürnberger Prozeß Angeklagten genauso wenig von diesen angeblichen Verbrechen wußten wie Grass selber.

Auch dürfte den Hintermännern des BRD-Regimes die Waffen-SS-Zugehörigkeit von Grass keineswegs unbekannt gewesen sein, da sie hinreichend exakt dokumentiert ist.[7]

Reaktionen

Das lange Verschweigen seiner Angehörigkeit zur Waffen-SS wurde von einer breiten Öffentichkeit – insbesondere vor dem Hintergrund der Bitburg-Kontroverse – als besonders krasser Ausdruck von Doppelmoral gewertet.

So schrieb beispielsweise Alfred Grosser in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung:

„Statt diejenigen zu unterstützen, die damals vor allem aus Ablehnung Ronald Reagans heraus Kohl vorwarfen, die SS rehabilitieren zu wollen, hätte Grass aufstehen sollen, um zu sagen: ‚Wenn ich getötet worden wäre, wäre mein Grab zwischen diesen hier gewesen.‘“[8]

Meinungen zum Widerstand und Krieg

Über den deutschen Widerstand berichtete er:

„Ja, wir haben bis heute so viele Widerstandskämpfer, daß man sich wundert, wie Hitler an die Macht hat kommen können. [...] Wirklichen Widerstand habe ich nur in einem Fall erlebt, das war beim Arbeitsdienst und wird im Buch ausführlich beschrieben. Seinen Namen weiß ich nicht mehr, und so nenne ich ihn heute „Wirtunsowasnicht“, denn das war seine stehende Redewendung. Er gehörte keiner der herrschenden Ideologien an, war weder Nazi noch Kommunist oder Sozialist. Er gehörte zu den Zeugen Jehovas. Man konnte gar nicht genau sagen, wogegen er war. Jedenfalls faßte er kein Gewehr an. Er ließ es einfach fallen, immer wieder, gleich, welche Strafe ihm angedroht und vollzogen wurde.“

Über die Wahrnehmung des Kriegsendes in den fünfziger Jahre sagte er:

„Was zuvor, 1945, geschehen war, galt als Zusammenbruch, war nicht die bedingungslose Kapitulation. Verharmlosend hieß es: Es wurde dunkel in Deutschland. Es wurde so getan, als wäre das arme deutsche Volk von einer Horde schwarzer Gesellen verführt worden. Und das stimmte nicht. Ich habe als Kind miterlebt, wie alles am hellen Tag passierte. Und zwar mit Begeisterung und mit Zuspruch. Natürlich auch durch Verführung, auch das, ganz gewiß. Was die Jugend betrifft: Viele, viele waren begeistert dabei.“

2012: Inszenierte mediale Empörung über Grass

In einem am 4. April 2012 veröffentlichten Text mit dem Titel „Was gesagt werden muss“ in der linken Tagespublikation Süddeutsche Zeitung (und zeitgleich auch anderen Medien), warf Grass der israelischen Regierung vor, als Atommacht (→ Israelische Atombombe) den brüchigen Weltfrieden zu gefährden. Grass forderte, das Land dürfe keine deutschen U-Boote (soll heißen, U-Boote aus der BRD) mehr bekommen, sonst werde Deutschland[9] zum Zulieferer eines voraussehbaren Verbrechens. Der Zentralrat der Juden wertete die Veröffentlichung des Gedichts als ein aggressives Pamphlet der Agitation. Der BRD-Außenpolitiker und Mitglied der BRD-Blockpartei CDU, Ruprecht Polenz bemängelte, Grass’ Schuldzuweisung an die Regierung in Jerusalem sei einseitig und falsch. Das Land, das dem Westen eigentlich Sorge bereite, sei der Iran.

Der jüdische Publizist Ralph Giordano nannte das Gedicht einen „Anschlag auf Israels Existenz“. Volker Beck (Grüne) warf Grass vor, mit seiner als „Gedicht“ verbrämten Kritik an Israel ein „antisemitisches Stereotyp“ zu bedienen, wonach es angeblich tabu sei, jegliche israelische Politik zu kritisieren. „Damit disqualifiziert das Gedicht sich selbst als Beitrag in der Debatte“, sagte Beck. Grass wurde außerdem ein Einreiseverbot für das jüdisch kontrollierte Besatzungsgebiet von Palästina erteilt, und Israel erklärte Günter Grass zur unerwünschten Person. Der in der BRD agierende Zentralrat der Juden stimmte als Statthalter Israels, selbstverständlich ebenfalls und mit Vehemenz, in den Chor der Betroffenheitsriege ein.

Im September 2012 lobte Grass in seinem Gedichtband „Eintagsfliegen“ den Nukleartechniker Mordechai Vanunu, welcher wegen der Öffentlichmachung der Existenz der Israelischen Atombombe, 18 Jahre im Gefängnis saß.[10][11]

Positionen

Über die „Wiedervereinigung“ (→ Deutsche Teilvereinigung) empörte sich Günter Grass immer wieder. Auf der Leipziger Buchmesse 2009 bezeichnete er die Westdeutschen als Kolonialherren, die von ihrem hohen Roß herunterkommen müßten. Vor allem die Menschen in den neuen Bundesländern zahlten noch heute einen Preis dafür, daß die Einheit übers Knie gebrochen worden sei. In seinem veröffentlichten Tagebuch von 1990 „Unterwegs in Deutschland nach Deutschland“ wollte Grass darstellen, welche seiner Meinung nach grundsätzlichen Fehler bei der Wiedervereinigung gemacht wurden.[12]

Zitate

Zitat von Grass

  • „Gegen ein Selbstbestimmungsrecht, das anderen Völkern zusteht, spricht [bei den Deutschen] Auschwitz.“ — Günther Grass 1990 über die Teilvereinigung

Zitate über Grass

  • „Grass lehrt, daß man mit Gedächtnislücken und ‚Orgien der Vagheit‘ zur moralischen Instanz und zum Richter über die eigene Generation und ein ganzes Land werden kann. Wir, die Kinder und Enkel, nehmen diese Lehre nicht mehr an: Grass hat als lebender Zeigefinger ausgedient.“Götz Kubitschek
  • „Kaum jemand lag mit seinen Analysen so oft und so gründlich daneben, und kaum jemand wird für sein ständiges Danebengreifen so verehrt wie Grass. Denn er verkörpert eine wichtige deutsche Tugend: Standhaftigkeit um ihrer selbst willen.“Henryk M. Broder in: „Kein Krieg, nirgends“

Siehe auch

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. Günter Grass wurde am 10. November 1944 im Alter von 17 Jahren zur 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“ der Waffen-SS einberufen.
  2. Günter Grass: Bücher als Überlebensmittel, 10. Dezember 1999 Digitales Pressedienstarchiv
  3. Bitburg 1985: Wie Günter Grass es sah, Hamburger Abendblatt, 16. August 2006
  4. Bitburg 1985: Wie Helmut Kohl es sah, Hamburger Abendblatt, 16. August 2006
  5. Thorsten Dörting: Streit um Biografie – Günter Grass klagt gegen SS-Vorwurf, Der Spiegel, 23. November 2007
  6. Günter Grass im Interview mit der FAZ am 12. August 2006. Zit. n. buecher.de
  7. Unterlagen der US-Besatzungsmacht über Günter Grass
  8. Alfred Grosser, Gastkommentar Zeitung „Ouest France“ (Rennes), 18. August 2006, zitiert nach FAZ,18. August 2006 Weltnetzversion
  9. Anmerkung: Gemeint ist nicht Deutschland, sondern die BRD.
  10. Vanunu hatte 1986 im Ausland das geheime Nuklearprogramm Israels öffentlich gemacht. Grass würdigt den Nukleartechniker in seinem Gedicht nun als „Held unserer Tage“ und „Vorbild“. Grass hielt in dem Text Israel vor, mit seinen Atomwaffen den ohnehin brüchigen Weltfrieden zu gefährden und das Recht auf einen militärischen Erstschlag gegen Irans Atomanlagen zu beanspruchen.
  11. „Herzl Chakak, Vorsitzender des Verbands hebräischsprachiger Schriftsteller in Israel, kritisierte, Grass betreibt eine ‚obsessive Kampagne zur Beschämung Israels‘. Chakak nimmt Bezug auf den neuen Gedichtband des Literatur-Nobelpreisträgers, in dem dieser den wegen Spionage verurteilten israelische Nukleartechniker Mordechai Vanunu als Held und Vorbild bezeichnet. Vanunu hatte 1986 das geheime Atomprogramm Israels öffentlich gemacht.“ – Deutschlandradio Kultur, 30. September 2012
  12. Grass: Wiedervereinigung war übers Knie gebrochen, Deutschlandradio Kultur, 14. März 2009