Bildt, Paul

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Paul Bildt (1885–1957)
Paul Bildts Grab
Berlin, Städt. Friedhof Dahlem
Inschrift des Grabsteins

Paul Hermann Bildt (Lebensrune.png 19. Mai 1885 in Berlin; Todesrune.png 13. März 1957 West-Berlin) war ein deutscher Schauspieler und Regisseur.

Leben

Jugend

Paul Bildt wurde am 19. Mai 1885 als Sohn eines Gastwirtes in Berlin geboren; auf Wunsch seiner Eltern sollte er eigentlich Beamter werden, doch der junge Mann entschied sich für eine künstlerische Laufbahn. Er nahm Schauspielunterricht bei Friedrich Moest, der in Berlin eine Theaterschule betrieb und stand anschließend an Provinztheatern auf der Bühne. Sein Leinwanddebüt gab der Schauspieler bereits 1910 und stand im Laufe der Jahre für zahlreiche weitere Stummfilme vor der Kamera.

Weimarer Republik

Er wurde schließlich von Max Reinhardt nach Berlin geholt. Dort trat Paul Bildt an zahlreichen Bühnen auf, spielte häufig in Komödien, aber auch 1926 in der berühmten „Räuber“-Inszenierung von Piscator. In den 20er Jahren entwickelte er sich unter Max Reinhard und Erwin Piscator zu einem der profiliertesten Charakterdarsteller seiner Zeit. Seinen ersten Tonfilm drehte Bildt 1930, er spielte in Robert Wienes Kriminalfilm „Der Andere“ einen Professor.

Nachkriegszeit

Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wirkte Bildt am Preußischen Staatsschauspiel, danach an Ost- und Westberliner Bühnen, spielte in den ersten Inszenierungen des Berliner Ensembles unter Bertolt Brecht sowie ab 1954 an den Münchner Kammerspielen. Zwischen 1920 und 1950 war Paul Bildt in über 150 Filmen zu sehen, meist in kleinen, prägnanten Nebenrollen, nach 1945 dann vereinzelt auch in Hauptrollen. Bildt sagte einmal selbst, „Die kleinste Rolle muß immer den Charakter des Einmaligen haben“. Zu den Figuren, die im Gedächtnis bleiben, gehört die des scharfzüngigen Untersuchungsrichters Konrat in „Affaire Blum“ (1948), besonders populär wurde er auch durch die Rolle des Glasmännleins in dem DEFA- Märchenklassiker „Das kalte Herz“. In dem Film über den IG-Farben-Konzern „Rat der Götter“ glänzte er 1950 als der Industrielle Mauch, beeindruckend war auch seine Darstellung Richard Wagners in Helmut Käutners „Ludwig II.“ (1954); letztmalig erlebte man den Schauspieler 1956 in einer kleinen Rolle in „Anastasia – Die letzte Zarentochter“ auf der Kinoleinwand.

Paul Bildt, dem 1949 als einem der Ersten der Nationalpreise der DDR verliehen worden war, verstarb am 13. März 1957 wenige Wochen vor seinem 72. Geburtstag in West-Berlin.

Filmographie

Theatrographie (Auswahl) 

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 43, 27. Oktober 1935