Eichheim, Josef

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Josef Eichheim Portrait.jpg
Josef Eichheims Grab
München, Ostfriedhof
Inschrift des Grabsteins

Josef Theodor Ludwig Eichheim (Lebensrune.png 23. Februar 1888 in München; Todesrune.png 13. November 1945 in Gars am Inn)[1] war ein deutscher Theater- und Filmschauspieler.

Leben

Der Sohn des Handelsagenten Josef Ferdinand Maria Eichheim und seiner Ehefrau Josefa Maria, geborene Weikl, absolvierte in der väterlichen Farbglashandlung eine kaufmännische Ausbildung. Josef Eichheim studierte 1905 Schauspiel in Zürich und debütierte am Stadttheater in Passau als Schauspieler. In den nachfolgenden Jahren etablierte er sich schon bald als beliebter Komiker. Er spielte in Memmingen, Biberach an der Riß, Lindau und Altenburg. Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat. Von 1919 bis 1932 war er an den Münchner Kammerspielen engagiert und avancierte zum Publikumsliebling.

Seine Filmkarriere begann Josef Eichheim 1926 mit dem Stummfilm „Ich hab' mein Herz in Heidelberg verloren“. In den 1920er Jahren folgten weitere Stummfilme wie „Mysterien eines Friseursalons“ (1923) mit Karl Valentin, „Der Weiberkrieg“ (1929), „Hinter Klostermauern“ (1928) und „Bruder Bernhard“ (1929). Sein Hauptaugenmerk galt zu dieser Zeit aber immer noch dem Theater, was sich allerdings zu Beginn der Tonfilmzeit änderte. Als sprachgewandter Komiker kam ihm diese Entwicklung sehr entgegen und er konzentrierte sich nun fast ausschließlich auf den Film.

Anfangs spielte er auch in Melodramen und unterschiedlichen Rollenanforderungen wie Peter Voss, der Millionendieb (1932) und Der Tunnel (1933). Danach folgte eine Festlegung auf Volksschwänke, die er mit seinem bayerischen Humor bereicherte. Neben Joe Stöckel, Weiß Ferdl und Karl Valentin fungierte Eichheim in diesen Jahren als prägnanter „Bayer vom Dienst“, er repräsentierte das bauernschlaue Schlitzohr und blieb immer wieder Der lachende Dritte wie in dem gleichnamigen Film 1936.

Josef Eichheim gründete 1939 die Produktionsgesellschaft Isar-Film, doch der ausbrechende Zweite Weltkrieg machte dem Unterfangen einen Strich durch die Rechnung.

In den 1940er Jahren folgten weitere Komödien, oftmals in kleineren Rollen an der Seite bekannter Schauspieler wie Hans Moser oder Joe Stöckel. Als Joseph Goebbels ihm vorschlug, die Rolle des Jud Süß im gleichnamigen Film zu spielen, lehnte er seine Mitwirkung ab.

Josef Eichheim wurde nach Kriegsende von der amerikanischen Militärpolizei ohne Begründung verhaftet und zog sich im Konzentrationslager Emmering (bei Fürstenfeldbruck) eine Krankheit zu, an der er dann verstarb. Der Historiker Heinrich Pflanz vertritt allerdings die These, Eichheim sei in der Haft verhungert. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Münchner Ostfriedhof.

Filmographie

Literatur

Fußnoten

  1. andere Angaben: Haar bei München