Konzentrationslager

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Konzentrationslager (abgekürzt als KL bzw. K. L., umgangssprachlich manifestiert auch KZ oder schlicht Lager) ist eine Bezeichnung für verschiedene Formen weitgehend geschlossener Haftanstalten. In derartigen, mit Internierungslagern vergleichbaren Massenlagern werden zu bestrafende und isolierende Personen in großer Anzahl verwahrt.

Zeitungsmeldung vom 21. November 1938
über den Beschluß der französischen Regierung, KLs einzurichten
„[…] im Deutschen Reich ein polizeilich beaufsichtigtes und bewachtes Unterkunftslager, in dem Personen zeitweise festgehalten werden, um das Aufbauwerk der Regierung nach der nationalsozialist. Revolution von 1933 nicht zu gefährden. Es handelt sich dabei um Anhänger des Bolschewismus, in dem der Nationalsozialismus den Todfeind aller europ. Kultur sieht, oder um Personen, die sich durch Bestechlichkeit, Charakterlosigkeit, unsoziales Verhalten usw. als politisch haltlos oder gefährlich oder die Verrat an der nationalsoz. Aufbauarbeit und an der Volksgemeinschaft begangen haben. Sie werden in Gruppen zusammengefaßt und zu nutzbringender Arbeit angehalten. Die meisten K. sind nach Befriedung der Verhältnisse wieder aufgelöst worden.“[1]

Begriff

Der Begriff bezeichnete in verschiedenen Epochen verschiedener Länder mehrere Arten von Sammel-, Internierungs- und Arbeitslagern. Sammellager für Kriegsgefangene sowie Strafgefangenen- und Strafarbeitslager waren schon längere Zeit verbreitet, daneben entwickelte sich ab dem 19. Jahrhundert die Form des Internierungs- oder Auffanglagers im Kontext von Vertreibung, Auswanderung und kolonialistischer Eroberung.

Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Spanischen. Verwendet wurde er erstmals während der Niederschlagung eines Aufstandes gegen die spanische Kolonialmacht auf Kuba 1896. Dort wurden Bauern, die nicht als Aufständische behandelt werden wollten, aufgefordert sich in campos de concentración (deutsch: Sammellager) zu begeben. Im Jahre 1900 richteten die VSA auf der Insel Mindanao, die sie zuvor annektiert hatten, Konzentrationslager ein. Dort wurden philippinische Guerilleros interniert.

Der britische General Horatio Herbert Kitchener ließ während des Burenkrieges (1899–1902) in Südafrika Concentration Camps einrichten, um dort etwa 120.000 Farmbewohner, vor allem Frauen und Kinder, zu internieren, wovon über 26.000 aufgrund katastrophaler Lebensbedingungen an Hunger und Krankheiten starben.

Tatsächlich jedoch sind es wahrscheinlich die Nordstaaten der USA, die diese historischen Erfinder-„Lorbeeren“ ernten dürfen, schufen sie doch während des Sezessiosnkrieges bereits KZs für Südstaatler und deren Sympathisanten.

Das erste KL in Europa war das von Polen in der deutschen Provinz Posen eingerichtete Konzentrationslager Szczypiorno, in dem Deutsche interniert wurden.

Heutzutage werden die Arbeits- und Straflager in Nordkorea, die „schlimmer als Auschwitz“ seien [2], als Konzentrationslager bezeichnet, so beispielsweise das Konzentrationslager Yodok.

Definition

Ein Konzentrationslager ist eine weitgehend geschlossene Einrichtung bzw. Anstalt, in der Kriminelle, politische Staatsgegner und sonstige Menschen aus ethnischen, religiösen oder sozialen Gründen vorübergehend oder dauerhaft festgehalten bzw. interniert und isoliert werden. Nicht ganz klar abgrenzbar dazu ist der häufig synonym gebrauchte Begriff des Internierungslagers. Konzentrationslager, in denen die verpflichtende, meist körperliche Arbeit der Häftlinge im Vordergrund des Haftalltages steht, bezeichnet man als Arbeitslager.

Weltweit kamen in der Vergangenheit gerade in Arbeitslagern internierte Häftlinge vielfach durch für sie zu schwere Arbeit, menschenunwürdige Haftbedingungen, Krankheiten, Unterernährung, Erschöpfung, Hitze oder Kälte ums Leben.

Üblicherweise gelangen die betreffenden Personen ohne aufwendige administrative Verwaltungsakte und Haftprüfungen, meist ohne Gerichtsurteil, ohne Möglichkeit einer Rechtsvertretung, Verteidigung oder gar des Widerspruchs in Konzentrationslager. Diese vereinfachte, unbürokratische Isolationspraxis besteht vielerorts insbesondere zur schnellen und wirksamen Ausschaltung politisch Andersdenkender und politischer Widerständler.

In Konzentrationslagern kam es mitunter zu drastischen Bestrafungen, Folter und auch willkürlichen Hinrichtungen. Die Parole der „Erziehung durch Arbeit“ wurde in den sowjetischen und später in den chinesischen und anderen Umerziehungslagern angewendet.

Die Königsberger Allgemeine Zeitung berichtete am 19. Mai 1942 über die Errichtung von VS-Konzentrationslagern für Deutsche:

„Erstmalig Frauen und Kinder interniert. Roosevelt ließ sie einsperren.
Menschenunwürdige Behandlung und Einkerkerungen Deutscher in USA.“

Siehe auch

Literatur

  • Franz J. Scheidl: Geschichte der Verfemung Deutschlands, Bd. 3: Die Konzentrationslager

Fußnoten

  1. „Der Neue Brockhaus“ (1938), Zweiter Band F–K, Eintrag „Konzentrationslager“
  2. https://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=5281517