Bach-Zelewski, Erich von dem

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Erich von dem Bach)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ritterkreuzträger SS-Obergruppenführer Erich von dem Bach, 1944

Erich Julius Eberhard von dem Bach-Zelewski, seit 1925 von dem Bach-Zelewski bzw. zwischen 1940 und 1945 zumeist nur von dem Bach (Lebensrune.png 1. März 1899 in Lauenburg in Pommern; Todesrune.png 8. März 1972 in München), war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres (bekanntlich der jüngste Kriegsfreiwillige des Heeres), der Freikorps, der Reichswehr, der Wehrmacht und der Allgemeinen SS, zuletzt SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und Polizei im Zweiten Weltkrieg. Er war Mitglied von Stahlhelm – Bund der Frontsoldaten, dem Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund und zuletzt Höherer SS- und Polizeiführer in Rußland-Mitte und Weißruthenien.

Leben

SS-Oberführer 1933

Jugend

SS-Brigadeführer 1934

Erich von dem Bach-Zelewski wurde am 1. März 1899 in der alten Ordensfeste Lauenburg in Pommern geboren und entstammte verarmten kaschubischem Landadel. Er war Neffe von Emil von Zelewski, der als Kommandeur der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika 1891 im Kampf gegen die Hehe bei Iringa ums Leben kam.

Bach-Zelewski besuchte die Gymnasien in Neustadt (Westpreußen) und Strasburg (Westpreußen) und in der ebenfalls urdeutschen Stadt Konitz, das genau so wie Strasburg und Neustadt eine Gründung des Ritterordens mit einer alten Ordensburg darstellt. Heute gehören diese Städte trotz ihres stets deutschen Charakters zu Polen.

Erster Weltkrieg

Im November 1914 wurde Erich von dem Bach-Zelewski der jüngste Kriegsfreiwillige Deutschlands. Schon mit 15 Jahren meldete er sich zum Heer, schon als Fünfzehnjähriger trat er unter die Fahne. Er wurde beim 9. Westpreußischen Infanterie-Regiment Nr. 176 ausgebildet und kam im Jahr 1915 ins Feld. Er hatte dann beim Infanterie-Regiment „Generalfeldmarschall von Mackensen“ (3. Westpreußisches) Nr. 129, beim Jäger-Bataillon „Fürst Bismarck“ (Pommersches) Nr. 2 und beim Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm II.“ (1. Schlesisches) Nr. 10, wo er zum Leutnant befördert wurde, den Ersten Weltkrieg mitgemacht.

Zweimal wurde er verwundet. Bei Kriegsschluß war er bereits Leutnant und Kompanieführer, ein Kompanieführer, dem trotz seiner Jugend seine Untergebenen gern folgten, weil er von ihnen nichts verlangte, was er sich nicht auch selbst zumutete. Er wurde als Frontsoldat mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen ausgezeichnet.

Weimarer Republik

Bach-Zelewski bei Abnahme der Parade der Ordnungspolizei auf dem Lenin-Platz in Minsk (ca. 1943)

Nach Auflösung des alten Heeres ging Erich von dem Bach-Zelewski in den Schlesischen Grenzschutz, um seine deutsche Heimat verteidigen zu helfen (diente in verschiedene Freikorps, u. a. unter Generalmajor Karl Hoefer beim Selbstschutz Oberschlesien). Er wurde in die Reichswehr als Berufssoldat übernommen und tat bis 1924 beim Infanterie-Regiment 4 in Stargard (Pommern) Dienst. Zuerst wurde er Taxiunternehmer in Berlin.

Er wurde 1928 Bevollmächtigter des Rittergutes Liebenow in Dühringshof im Kreise Landsberg an der Warthe, also wiederum im Osten Deutschlands, in der Neumark, die ja ebenso wie die Ostmark vom Deutschen Orden dem Deutschtum zurückgewonnen war. Er diente ehrenamtlich als Bataillonsführer im staatlichen Grenzschutz.

Im Jahr 1930 schloß er sich der NSDAP (Mitgliedsnummer 489.101) an. Gleichzeitig trat er (1931) in die SS (Mitgliedsnummer 9.831) ein, von der in Ostdeutschland bis zur dieser Zeit kaum eine Formation bestand. Er tat sich bald organisatorisch hervor und bei der endgültigen Gliederung der SS übertrug ihm der Reichsführer Heinrich Himmler die Führung des SS-Abschnitts XII, der die Regierungsbezirke Frankfurt an der Oder und Schneidemühl faßte, also das Gebiet des früheren Gaues Ostmark der NSDAP.

Hitler ernannte ihn 1932 zum Chef seines Personenschutzes. Im selben Jahr wurde von dem Bach-Zelewski Mitglied des Reichstages (Wahlkreis Frankfurt/O bis 1936, dann Breslau).[1]

Drittes Reich

Er schuf die 27. SS-Standarte aus der später auch die 54. SS-Standarte entstand, die im Februar 1934 zur Erinnerung an den SS-Gruppenführer Seidel-Dittmarsch die Bezeichnung „Standarte Seidel-Dittmarsch 54“ erhielt. Als eine besondere Ehrung für seinen Abschnitt empfand Erich von dem Bach-Zelewski es auch, daß seine 27. SS-Standarte in Frankfurt an der Oder dem Gauleiter Wilhelm Kube zur Ehrendienstleistung zugewiesen wurde.

Am 16. Dezember 1933 wurde Erich von dem Bach-Zelewski zum Brigadeführer befördert und am 1. Februar 1934 mit der Führung des SS-Oberabschnitts Nordost in Königsberg (Ostpreußen) beauftragt. In der Wehrmacht erhielt er noch 1937 die Beförderung zum Hauptmann der Reserve beim Infanterie-Regiment 1 in Königsberg, der bis zum Polenfeldzug seine Wehrübungen bei der Wehrmacht mitgemacht hatte. Im Juni 1938 wurde er Höherer SS- und Polizeiführer beim Oberpräsidenten in Schlesien und beim Reichsstatthalter im Sudetengau im Wehrkreis VIII (HSSPF Südost, Breslau).

Zweiter Weltkrieg

Erich Julius Eberhard von dem Bach-Zelewski.jpg

Am 9. November 1941 wurde Bach-Zelewski zum SS-Obergruppenführer und General der Polizei befördert.

Mit Beginn des Ostfeldzuges wurde von dem Bach-Zelewski von Himmler am 22. Juni 1941 zum HSSPF Rußland-Mitte und Mogilew mit Sitz in Mahiljou ernannt. Auf diesem Posten organisierte er bis 3. April 1943 den Kampf gegen russische Partisanen im rückwärtigen Bereich der Heeresgruppe Mitte (umfassend Weißrußland, Ostpolen und Teile der nördlichen Ukraine). Im Oktober 1942 erhielt er die Ernennung als „Bevollmächtigter des Reichsführers SS für Bandenbekämpfung", später Umbenennung in „Chef der Bandenkampfverbände RFSS".

Am 11. Juni 1943 wurde er (unterstützt von SS-Brigadeführer Curt von Gottberg mit der spezialisierten Kampfgruppe „von Gottberg“ und dem „Sonderkommando Dirlewanger“) zum „Chef der Bandenkampfverbände“ ernannt und so zum Organisator der Bandenbekämpfung in Rußland.[2] Ab dem 24. Juli 1943 in Minsk war er zugleich Inspekteur der „Feldkommandostelle Reichsführer SS".

Am 5. August 1944 wurde von dem Bach-Zelewski mit der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes beauftragt. General Bor-Komorowski, der polnische Aufstandsführer, attestierte später, als Unterlegener von ihm anständig behandelt worden zu sein.[3] Im Oktober 1944 wurde er von Hitler nach Budapest gesandt, wo er während dem Unternehmen „Panzerfaust“ am Sturz der Regierung Horthy und ihrer Ersetzung durch den Führer der Pfeilkreuzlerpartei, Ferenc Szalasi beteiligt war.

Endkampf

Mit Wirkung vom 10. Februar 1945 (vereinzelte Quelle nennen den 15. oder gar 17. Februar) wurde der SS-Obergruppenführer und General der Polizei Erich von dem Bach, bisher als Kommandierender General des Generalkommandos X. SS-Armeekorps bei der 11. SS-Armee eingesetzt, von Generalleutnant Krappe abgelöst und wurde statt dessen mit der Führung des Oder-Korps beauftragt. Krappe übernahm dann das X. SS-Armeekorps, daß er beim Unternehmen „Sonnenwende“ führte. Er war somit auch Vorgesetzter von Otto Skorzeny. Skorzeny schrieb nach dem Krieg:

„Zu meinem Bedauern wurde der Kommandierende General des Korps abgelöst. An seine Stelle kam der mir schon aus Budapest bekannte SS-Obergruppenführer und General der Polizei von dem Bach-Zelewski. Er brachte einen arbeitsfähigen Stab mit, und eine Flut neuer Befehle ergoß sich über die zwei unterstellten Divisionen; aber der Nachschub konnte vom Generalkommando noch immer nicht organisiert werden. Da ich manchmal anderer Meinung war als der hohe Korpsstab, hatten wir uns bald in den Haaren und konnten uns gegenseitig nicht ausstehen. Vor allem war ich wütend darüber, daß keiner der Offiziere des Generalkommandos die Mühe machte, die Verhältnisse, in die blind hineinbefohlen wurde, an Ort und Stelle – nämlich im Brückenkopf selbst – zu studieren. Bach-Zelewski besuchte uns hie und da in meinem rückwärtigen Gefechtsstand im Schwedter Schloß. Da ich meist nicht da war, ließ er sich von einem meiner Offiziere Bericht erstatten, trank seinen Kognak und ging wieder. Sonst habe ich bis zum Ende des Bestehens der Division Schwedt vom Korps aus weder Besuche noch Nachschub, aber auch keine weiteren unsinnigen Befehle erhalten.“

Nachkriegszeit

Um der Auslieferung an die Sowjetunion und dem Foltertod in Stalins Reich zu entgehen, stellte sich von dem Bach-Zelewski beim Nürnberger Tribunal der Alliierten als Kronzeuge der Anklage zur Verfügung. 1951 wurde er von der Münchner Hauptspruchkammer zu 10 Jahren Arbeitslager und Vermögensentzug verurteilt. Er stand anschließend unter Hausarrest und wohnte in Lauffenau, Franken. Später nahm er eine Tätigkeit als Nachtwächter an.

Im Januar 1958 wurde er verhaftet und wegen eines 1933/1934 erteilten Befehls zur Ermordung angeklagt.[4] Der Prozeß begann im Januar 1961 in Nürnberg. Er nahm vor Gericht, im Gegensatz zu vielen anderen, keinen „Befehlsnotstand“ in Anspruch. Er verkündete stolz und mit Würde:

„Ich war bis zuletzt Hitlers Mann. Und ich bin noch heute von seiner Unschuld überzeugt.“

Der Spruch: Lebenslange Haft.

Chronologie

  • Nach Kriegsende von Mai bis Juli 1945 von Schleswig-Holstein nach Bayern gewandert, um sich über den Verbleib seiner Familie zu informieren
  • Er stellte sich am 1. August in Sonthofen den VS-Amerikanern
  • Internierungshaft in Landsberg, trat zwischen 1945 und 1949 mehrmals als Zeuge der Anklage beim Nürnberger Tribunal auf
  • Entlassung aus Alliiertenhaft im Sommer 1950
  • 31. März 1951: Verurteilung durch die Spruchkammer München zu 10 Jahren Haft; kein Haftantritt
  • Arbeit als Vertreter und Nachtwächter bei einem Schließdienst
  • 1958: Festnahme wegen Taten im Zuge des Röhm-Putschs
  • 1961 Verurteilungen wegen des Mordes an Anton Freiherr von Hohberg und Buchwald (SS-Reiterführer und SS-Untersturmführer) im Zusammenhang mit dem Röhm-Putsch 1934 (4 Jahre 10 Monate)
  • 1962 Verurteilung wegen der angeblichen Ermordung von mehreren Kommunisten 1933/34 (lebenslänglich)

Tod

Nachdem Erich von dem Bach-Zelewski Anfang März 1972 schwerstkrank Haftverschonung erhalten hatte, verstarb er wenige Tage später – kurz nach seinem 73. Geburtstag – am 8. März 1972 im Gefängniskrankenhaus München-Harlaching.[5] Sein Nachlaß wurde durch das Bundesarchiv von Erich von dem Bach-Zelewskis Sohn Ludolf übernommen und 2017 in Berlin verzeichnet.

Familie

Erich von dem Bach-Zelewskis Vater war Otto von dem Bach-Zelewski, Versorgungsbeamter und Landwirt (1859-1911), seine Mutter Eveline, geb. Schimansky (Lebensrune.png 1862). Er war seit dem 21. September 1921 mit Ruth, geb. Apfeld (Lebensrune.png 22. August 1901 in Neisse/Schlesien; Todesrune.png 13. September 1967 in Roth bei Nürnberg) verheiratet und hatte sechs Kinder, drei Töchter und drei Söhne, die zwischen 1923 und 1940 geboren wurden.

Lexikon der Wehrmacht

„Erich von dem Bach-Zelewski war Sohn eines preußischen Junkers in Lauenburg / Pommern. Er war Neffe von Emil von Zelewski, der als Kommandeur der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika 1891 im Kampf gegen die Hehe bei Iringa ums Leben kam. Nachdem sein Vater in seinem zehnten Lebensjahr verstarb, nahm der Rittergutsbesitzer von Schickfuß in Trebing / Schlesien als Pflegesohn auf. Nach dem Besuch der Volksschule besuchte er das Gymnasium. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs meldete er sich mit 15 Jahren freiwillig zur Armee. Trotz seines Alters wurde er in das 1. Rekrutendepot des Infanterie-Regiments 176 einberufen. Anschließend wurde er an die Front versetzt, wo er 1915 durch einen Schulterdurchschuß und 1918 durch einen Gasangriff schwer verwundet wurde. Bei Kriegsende war er Leutnant. Nach Kriegsende trat er dem Freikorps von General Karl Hoefer in Oberschlesien bei. Er erhielt für seine Leistungen den Schlesischen Adler 1. und 2. Stufe für Tätigkeiten im Grenzschutz Ost. 1919 wurde er als Leutnant in die Reichswehr übernommen. 1921 heiratete er. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor. 1924 trat er dem ‚Stahlhelm‘ bei. Aufgrund ‚nationalsozialistischer Umtriebe‘ verabschiedete er sich im Jahre 1924 von seinem Regiment und musste die Reichswehr verlassen. Er eröffnete ein Taxi-Unternehmen in Berlin und erwarb 1928 ein Landgut in Dühringhof im Landkreis Landsberg. 1930 wurde er Mitglied der NSDAP mit der Mitgliedsnummer 489.101 und 1931 der SS [Anm.: SS-Mitglieds-Nr.: 9.831)]. Im Landkreis Landsberg war er der erste SS-Angehörige und anschließend maßgeblich am Ausbau der Organisation hier verantwortlich. So stellte er die SS-Grenzschutzformationen in den Regierungsbezirken Frankfurt/Oder und Schneidemühl auf. Im Dezember 1931 wurde er zum SS-Sturmbannführer und im Oktober 1932 zum SS-Oberführer befördert. Bis 1934 führte er den SS-Abschnitt XII in Frankfurt/Oder, bis 1936 den SS-Oberabschnitt Nordost und anschließend den SS-Oberabschnitt Südost. Außerdem war er von 1932 bis 1944 Abgeordneter seines Wahlkreises Breslau im Reichstag. Im Dezember 1933 wurde Bach-Zelewski zum SS-Brigadeführer befördert. Als überzeugter Nationalsozialist war er ebenso maßgeblich an der politischen Arbeit in seinem Bereich beteiligt. Im März 1933 ließ er sämtliche bekannte Kommunisten des Ortes Woldenberg durch die SS verhaften. Zwei der Verhafteten wurden als Sühne für einen kurz zuvor ermordeten SA-Mann auf der Flucht erschossen. Im Sommer 1933 gelang es einem SS-Kommando zwei inhaftierte SS-Männer aus dem Gefängnis Landsberg an der Warthe zu befreien, die dort aufgrund des Mordes an einen SPD-Funktionär einsaßen. Bach-Zelewski organisierte die Flucht und stattete beide mit gefälschten Papieren aus. […] Im Februar 1934 übernahm er den SS-Oberabschnitt Nordost und wurde gleichzeitig Leiter der Staatspolizeidienststelle Königsberg. Er war am Röhm-Putsch beteiligt und ließ in Ostpreußen rund 100 SA-Führer verhaften. Diese wurden später wieder laufen gelassen, bis auf den SA-Sturmbannführer Knabe und den SA-Brigadeführer Quitzrau, die nach Berlin geflogen wurden. […] Für seine Verdienste während des Röhm-Putsches wurde er am 11. Juli 1934 zum SS-Gruppenführer befördert. Allerdings hatte sich Bach-Zelewski mit dem Oberpräsidenten der Provinz Ostpreußen, Erich Koch, einen mächtigen Feind geschaffen. Nachdem dieser sich bei Heinrich Himmler und bei Hermann Göring über Bach-Zelewski beschwert hatte, wurde dieser seines Postens enthoben und Führer im SS-Oberabschnitt Südost. Hier bewährte sich Bach-Zelewski und wurde von Himmler neben seiner Tätigkeit als Führer des SS-Oberabschnitts Südost am 28. Juni 1938 Höherer SS- und Polizeiführer Südost. Nach dem Polenfeldzug wurden die östlich der Elbe gelegenen Gebiete dem Zuständigkeitsbereich von Bach-Zelewski zugeteilt. […] Mit Beginn des Rußlandfeldzuges wurde Bach-Zelewski zum Höheren SS- und Polizeiführer Mitte ernannt. Ihm unterstanden die Polizeibataillone des Polizei-Regiments Mitte, die Einsatzgruppe B sowie zeitweise die SS-Kavallerie-Regimenter 1 und 2. [..] Für seine Verdienste wurde er Anfang 1942 zum SS-Obergruppenführer und General der Polizei befördert. Durch sein hohes tägliches Arbeitspensum begannen die Wunden des I. Weltkrieges wieder zu schmerzen. Nachdem auch eine Operation nichts brachte, begann er auch psychisch zu erkranken. Ab Frühjahr 1942 fiel auch die Partisanenbekämpfung im Bereich Mitte der Ostfront in sein Ressort. Durch den Tod Heydrichs entstand ein Machtvakuum, das Bach-Zelewski auf Wunsch Hitlers ausfüllen sollte. In ihm sah er die Gewähr, das dieser noch brutaler und schärfer als Heydrich durchgreifen werde. Bach-Zelewski weigerte sich jedoch den SS-Gruppenführer Karl-Hermann Frank als Staatssekretär im Amt zu belassen und so wurde aus dem Wechsel nach Prag nichts. Daraufhin wurde Bach-Zelewski am 24. Oktober 1942 Bevollmächtigter des Reichsführers SS für Bandenbekämpfung, also Verantwortlich für die gesamte Partisanenbekämpfung hinter der Ostfront. Gleichzeitig behielt er die Stellung des Höheren SS- und Polizeiführers Mitte bei. Trotz der sich steigernden Partisanentätigkeit bis ins Jahr 1943 wurden seine Befugnisse 1943 sowohl auf die Partisanenbekämpfung an der Ostfront wie auch im Westen ausgedehnt. Zusätzlich zu seinen Aufgaben übernahm Bach-Zelewski weitere Aufgaben. 1943 führte er zwei Korpsgruppen, eine im Raum Polock-Newel und eine im Raum Riga-Dünaburg. Im April 1944 fungierte er als Kommandant des Festen Platzes Kowel. Im September 1944 wurde er mit der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes betraut. Die Kämpfe dauerten vom 1. August bis 2. Oktober 1944. 16.000 polnische Bewaffnete und 150.000 Zivilisten sowie 2.000 Deutsche fielen den Kämpfen zum Opfer. […] Für diese Leistung wurde er am 30. September 1944 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Im November 1944 stellte er in Baden-Baden ein neues SS-Korps auf, sowie ein weiteres gegen Ende 1944 in Pommern. In den letzten Kriegswochen war er Kommandierender General des Oder-Korps in Schwedt an der Oder.“[6]

Auszeichnungen (Auszug)

SS-Beförderungen

Fußnoten

  1. 1932 wurde er Abgeordneter im Reichstag der sechsten Wahlperiode.
  2. Es kam nach grausamen, völkerrechtswidrigen Partisanenanschlägen und Greueltaten oft zu Gegenschlägen mit tausenden Toten auch unter der Zivilbevölkerung. SS-Brigadeführer Bronislaw Kaminski, den Führer russischer Bandenbekämpfer, ließ von dem Bach wegen grausamer Ausschreitungen August 1944 erschießen.
  3. Prominente ohne Maske, FZ-Verlag 1986, ISBN 3924309019
  4. Die BRD-Anklage umfaßte seine Rolle beim Röhm-Putsch, was die Fortführung der Siegerjustiz durch BRD-Behörden darstellt, da die Maßnahmen durch den Tatbestand des Staatsnotstandes eines souveränen Staates legitim waren
  5. Nach Abbüßen einer Spruchkammer-Haftstrafe einige Jahre auf freiem Fuß, wurde er 1961 wegen seiner Rolle bei der Bekämpfung des Röhm-Putsches (1934) zu zeitiger Gefängnisstrafe und 1962 wegen des Vorwurfs, 1933 mehrere Kommunisten umgebracht zu haben, zu „lebenslänglich“ verurteilt.
  6. Bach-Zelewski, Erich von dem, Lexikon der Wehrmacht