Nordhausen
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Thüringen |
Landkreis: | Nordhausen |
Provinz: | Sachsen |
Einwohner (2011): | 43.943 |
Bevölkerungsdichte: | 417 Ew. p. km² |
Fläche: | 105,27 km² |
Höhe: | 185 m ü. NN |
Postleitzahl: | 99734 |
Telefon-Vorwahl: | 03631 |
Kfz-Kennzeichen: | NDH (seit 1991) |
Koordinaten: | 51° 30' N, 10° 47' O |
Nordhausen befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Thüringen |
Die Stadt Nordhausen, ehemals Reichsstadt, liegt im Norden von Thüringen an der Zorge am Südrand des Harzes im Nordwesten der fruchtbaren Goldenen Aue.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Nordhausen liegt eingebettet zwischen dem Harz im Norden und der fruchtbaren Goldenen Aue im Südosten.
Stadtteile
- Bielen, etwa 1.370 Einwohner
- Herreden, etwa 590 Einwohner mit Hochstedt, etwa 75 Einwohner
- Hesserode, etwa 660 Einwohner
- Hörningen, etwa 280 Einwohner
- Leimbach mit Kloster Himmelgarten, etwa 900 Einwohner
- Petersdorf, etwa 390 Einwohner
- Rodishain, etwa 320 Einwohner
- Steigerthal, etwa 400 Einwohner
- Steinbrücken (Nordhausen), etwa 240 Einwohner
- Stempeda, etwa 300 Einwohner
- Sundhausen, etwa 1.200 Einwohner
- Nordhausen mit Krimderode, Salza, Niedersalza und Rüdigsdorf, etwa 38.000 Einwohner
Geschichte
Ältere Zeit
Bereits um das Jahr 780 wurde auf dem Frauenberg im Süden der Altstadt eine karolingische Königspfalz gegründet. Der Ort Nordhausen selbst wurde am 13. Mai 927 in einer Schenkungsurkunde Heinrichs I. an seine Frau Mathilde erstmals urkundlich erwähnt. Am 27. Juli 1220 wurde Nordhausen von König und späterem Kaiser Friedrich II. zur Freien Reichsstadt erhoben, was es bis zur Mediatisierung 1802 blieb.
Jüngere Zeit
1507 wurde die Produktion von Branntwein in der Stadt erstmals urkundlich erwähnt; der so genannte Nordhäuser Korn brachte die Stadt im Mittelalter zu Reichtum. In Spitzenzeiten gab es über 100 Brennereien in der Stadt. Auch Kautabak wurde in Nordhausen produziert, der bis Anfang des 20. Jahrhunderts 3/4 des Weltbedarfs deckte.
1802 erhielt Preußen als Entschädigung für an Frankreich verlorene linksrheinische Territorien auch thüringische Gebiete. So wurde die Stadt Nordhausen am 2. August 1802 von preußischen Truppen besetzt, dem Königreich Preußen eingegliedert und verlor damit ihre Reichsfreiheit.
In der Folgezeit bis 1866 blühte in Nordhausen ein bis dato in Thüringen nicht gekanntes Schmugglerwesen. Geschmuggelt wurden vor allem Kaffee, Tee und Tabak, weil diese Genußmittel im benachbarten Königreich Hannover wesentlich geringer besteuert wurden als in Preußen. Auch strengste Strafandrohungen konnten nichts an dem Zustand ändern. Die Grenze verlief entlang der heutigen Straße am Gehege. Zeitweise wurden das Rauchen von Tabak und der Genuß von Branntwein in der Öffentlichkeit verboten.
Von 1815 bis 1945 gehörte Nordhausen zur preußischen Provinz Sachsen, in der es seit 1882 ein eigener Stadtkreis im Regierungsbezirk Erfurt war. Zusätzlich befand sich hier das Landratsamt des Landkreises Grafschaft Hohenstein.
Bombenterror
Nordhausen wurde am 3. und 4. April 1945, einige Tage vor Einmarsch der Amerikaner, fast vollständig (mehr als 70 Prozent) durch englischen Bombenterror zerstört. Dabei kamen rund 8.800 Menschen[1] ums Leben, davon ca. 1.300 Häftlinge des KL Dora Mittelbau. Die getöteten Häftlinge werden bis heute propagandistisch verwertet (→ Bildfälschung). Über 20.000 Nordhäuser wurden obdachlos.
Bekannte, in Nordhausen geborene Personen
- Werner Baake (1918–1964), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Conrad Bornhak (1861–1944)ein d, Rechts- und Verfassungsgeschichtler
- Heinrich Ebersberg (1911–?), Jurist
- Ariane Friedrich (geb. 1984), Leichtathletin (Hochsprung)
- Justus Jonas der Ältere (1493–1555), Theologe und Reformator
- Horst Köhler (geb. 1924), Schriftsteller
- Lothar König (geb. 1954), antideutscher Pfarrer
- Petra Köpping (geb. 1958), Politikerin (SPD)
- Lothar de Maizière (geb. 1942), Politiker, letzter Ministerpräsident der DDR (CDU)
- Barbara Rinke (geb. 1947), SPD-Bürgermeister, Mitglied des Rates der EKD
- Walther Schulze-Wechsungen (1902–1944), Politiker (NSDAP)
- Bodo Spranz (1920–2007), Hauptmann, Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges und Professor
- Hellmuth Unger (1891–1953), Mediziner und Schriftsteller
- Ernst Emil Zörner (1895–seit 1945 verschollen), Kaufmann, Politiker (NSDAP), Präsident des Braunschweigischen Landtages, Mitglied des Reichstages und Oberbürgermeister von Dresden, Gouverneur des Distrikts Lublin (Generalgouvernement)
Fußnoten
24 Kinder von Nimwegen • Alexanderplatz • Bombenkrieg gegen Österreich • Angriffe der Alliierten auf niederländische Städte • Area Bombing Directive • Atombombenabwurf auf Deutschland • Atombombenabwurf auf Japan 1945 • Consolidated B-24 • Entschärfung angloamerikanischer Bomben • Frauenkirche • Geplanter Senfgasgroßangriff auf das Ruhrgebiet • Geplanter Milzbrandgroßangriff auf das Deutsche Reich • Bomber Harris • Luftterror • Möhnetalsperre • Napalmbombardement • Reichsluftverteidigung • Schloßbergstollen • Terrorflieger • Torso-Kreuz von Recklinghausen • Trenchard-Doktrin • Wilde-Sau-Nachtjagdverfahren
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