Bildfälschungen
Bildfälschungen sind Fotomontagen oder retuschierte Fotos. Zu den Bildfälschungen zählen auch Bilder, die zeitlich und/oder örtlich absichtlich falsch zugeordnet werden oder deren Text etwas aussagt, das dem Ursprungsbild nicht entspricht. Während des Ersten Weltkrieges wurden erstmals Bildfälschungen im großen Stil zum Zwecke der Feindpropaganda gegen Deutschland betrieben.
Oft sind diese Fälschungen so plump, daß sie leicht erkennbar sind. Meist jedoch wird der Betrug – mehr oder weniger – nur zufällig aufgedeckt. Zudem werden die Bilder nicht nur manipuliert, sondern auch mit falschen Bildbeschreibungen versehen.
Im Zweiten Weltkrieg waren die Bildfälschungen schon wesentlich subtiler. Nach der sogenannten Befreiung erreichten solche Fälschungen dann eine ungeahnte Perfektion. Durch die mittlerweile existierenden Möglichkeiten der Bildmanipulation, die mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennen und höchstens noch durch spezielle Datenverarbeitungsprogramme als Fälschung zu entlarven sind,[1] werden Bilder und Tonträger vor Gericht als Beweise im allgemeinen nicht mehr zugelassen.
Auch im Meinungskampf der BRD werden hetzerische Bildfälschungen verwendet.[2]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Erster Weltkrieg
- 2 Zwischenkriegszeit
- 3 Zweiter Weltkrieg
- 4 Siehe auch
- 5 Verweise
- 6 Literatur
- 7 Fußnoten
Erster Weltkrieg
Bild I |
Bild II (Fälschung) |
- Bild I stammt aus der Berliner Illustrierten Zeitung, die über die „Reichs-Wollwoche“ berichtete. Rote-Kreuz-Helfer ziehen durch die Straßen Berlins.
- Bild II erschien im französischen Blatt „Le Miroir“. Das Rot-Kreuz-Symbol wurde wegretuschiert, ebenso wurde vom Hintergrund etwas wegretuschiert. Beschreibung des Bildes: „Plündernde Deutsche in Frankreich“.
Bild I |
Bild II (Fälschung) |
- Bild I zeigt eine Postkarte mit Juden nach dem Odessaer Pogrom, welche 1905 verbreitet wurde. Die Karte trug die Aufschrift: „Mutter und Kind von Banden grausam erschlagen zu Odessa.“
- Bild II ist dasselbe wie Bild I, veröffentlicht 1915 in der französischen Presse und anschließend weltweit. Überschrift: „Die Verbrechen der deutschen Horden in Polen.“
Zwischenkriegszeit
Deutschland
Das Bild wird im Bundesarchiv unter der Rubrik „München, Judenverfolgung“ angeboten. Schon mit bloßem Auge ist die Fälschung erkennbar. Der falsche Schattenwurf in Bezug zu den anderen abgebildeten Personen, die grelle Oberfläche des Schildes, die Schärfe der Aufschrift usw. sprechen für sich. Auch die Bildaufschrift wurde nachbearbeitet. Das Bild gibt es in unzähligen weiteren Varianten mit den unterschiedlichsten Aufschriften: Ich bin Jude, Ich werde nie wieder um Schutz bitten usw., mal mehr, mal weniger „gut“ gelungen. In Schulbüchern der DDR handelte es sich bei der möglicherweise nachträglich hineinretuschierten Person um einen verfolgten Kommunisten.[3] In der Version der „westlichen Wertegemeinschaft“ soll es sich bei der abgebildeten Person um den jüdischen Rechtsanwalt Michael Siegel aus München handeln, der sich zuvor bei der Polizei gegen die Schutzhaft eines seiner Mandanten beschwert habe.[4] Eine weitere Aufschrift ist ebenfalls verbreitet. [5]
Spanischer Bürgerkrieg
Das Bild von Robert Capa „Loyalistischer Soldat im Moment seines Todes“, Anfang September 1936 im spanischen Bürgerkrieg angeblich bei Espejo entstanden, ist eine Totalfälschung. Weder gab es zur damaligen Zeit dort Kampfhandlungen, noch sind zur fraglichen Zeit in besagter Gegend irgendwelche Toten vermeldet. Capa stellte das Bild, ebenso wie weitere Aufnahmen am selben Ort, um kommunistische Propagandafotos zu machen. Die Identität der abgebildeten Person ist umstritten. Sie zeigt vermutlich ein Mitglied der Iberischen Anarchistischen Föderation, das möglicherweise tatsächlich bei späteren Kampfhandlungen ums Leben kam. Capa machte zur gleichen Zeit an identischer Stelle weitere gestellte Bilder von angeblich „gefallenen“ Soldaten sowie eine Reihe von Gruppenaufnahmen, die angebliche Kämpfe vortäuschen sollten. Bereits in den 70er Jahren wurde anhand eines zweiten Capa-Fotos moniert, daß es sich um einen fast unmöglichen Zufall handeln müßte, wenn genau an derselben Stelle ein zweiter Soldat von einer Kugel getroffen worden wäre. Zur Aufdeckung der Fälschung heißt es auf sueddeutsche.de vom 19. Juli 2009 nur lapidar:[6][7][8][9]
- „Die Wahrheit ist eine Kategorie, die sich im gleichen Maße verändert, wie wir neue Kenntnisse erlangen.“
Zweiter Weltkrieg
Polenfeldzug
Das nebenstehende, immer wieder gern gezeigte Bild vom Beginn des Polenfeldzuges entstand im Nachhinein als Propagandafoto für den Vormarsch der deutschen Wehrmacht und stellt eine nachgestellte Szene dar. Das Bild dokumentiert darüber hinaus mitnichten einen deutschen Einfall auf polnisches Territorium, wie der polnische Adler auf dem Schlagbaum suggerieren mag. Es handelt sich vielmehr um eine Straße bei Danzig, der Verbindung zwischen Zoppot und dem damaligen Gdingen (Gotenhafen), also dem deutschen Gebiet Westpreußens, das 20 Jahre zuvor durch den sogenannten Versailler Vertrag dem Reiche entrissen und wider allen Rechts Polen zugeschlagen wurde. Es stellt also die Beseitigung der künstlichen polnischen Sperren zwischen den deutschen Gebieten dar, die durch den sogenannten Polnischen Korridor abgetrennt waren. Weder vor noch hinter dem Schlagbaum befindet sich, entgegen den Angaben des Bundesarchivs, demzufolge polnisches Territorium.[11] Die erfreuten Gesichter zeigen deshalb auch nicht etwa die Freude über einen angeblichen „Überfall“ auf Polen, sondern die Freude darüber, daß die abgetrennten Gebiete und die von Polen drangsalierten Deutschen im bis dahin polnisch besetzten Gebiet endlich wieder befreit werden konnten.
Bild A
Bild A wurde unter anderem von „Quick“ Nr. 7/83 mit dem Text veröffentlicht: „Ein SS-Kommando erschießt auf Befehl von Klaus Barbie einen französischen Widerstandskämpfer.“ Dieses Bild ist auch im „Museum der Widerstandsbewegung“ von Besancon aufgestellt. Am 27. September 1980 brachte die Münchner Abendzeitung die Fotografie im Zusammenhang mit einem Prozeß gegen den ehemaligen Waffen-SS-Soldaten Christmann. Als Untertitel: „Die Erschießung von Partisanen – wie hier auf einem Dokumentarfoto aus dem Rußlandfeldzug – nennt Christmann saubere Arbeit.“
Der Führer des Erschießungskommandos trägt auf der Uniformjacke einen Luftwaffenadler (ganz links).[12] Es ist ein Unteroffizier. Erschießungskommandos mußten allerdings von Offizieren geführt werden, also mindestens von einem Leutnant. Außerdem würde der Vorgesetzte nicht derart unvorschriftsmäßig gekleidet, ohne Stahlhelm, auftreten. Unmöglich auch, daß er beim Geben des Kommandos die Arme in die Seite stützt. Das „SS-Erschießungskommando“ ist zahlenmäßig viel zu stark. Die erste Reihe, zum Teil verdeckt, kniet „filmwirksam“. Ihre Stahlhelme haben verschiedene Farben. Der Standort des Verurteilten ist unmöglich gewählt, da es Querschläger nach rechts und links geben würde. Das Bild stammt höchstwahrscheinlich aus einem der zahlreichen antideutschen Spielfilme der Nachkriegszeit.[13]
Bild B
Bild B wird sehr häufig abgebildet im Bezug auf deutsche Einsatzgruppen, die gezielt Juden, insbesondere auch wehrlose Frauen und Kinder, ermordet haben sollen. Dieses Bild wird in verschiedenen Varianten gezeigt, mit unterschiedlicher Belichtung, Bildgröße und anderen Bearbeitungen.
Bild B: Weitere Variante aus dem Jahre 1979 im Stern „Eine Mutter will ihr Kind noch im Tod schützen“
Bild B: Die Junge Freiheit vom Januar 2010 zu den antideutschen Lügen des Spiegel
Der bekannte Fotospezialist und Fachautor Professor Dr. Otto Croy:
- „Der schießende Soldat sieht nicht wie ein deutscher Soldat aus. Der Hosenschnitt, die sehr hohe Taille, die Schaftstiefel sowie die kleine Kappe bieten ein ungewohntes Bild. Nicht ganz glaubhaft ist die Stellung des Soldaten. In dieser Stellung steht ein Scharfschütze, der ziemlich lange auf ein entferntes Ziel feuert. Auf der Distanz von 2 Metern pflegt man auch mit dem Gewehr nicht in dieser Stellung zu schießen.
- Außerdem: Aus der Haltung des Gewehres kann entnommen werden, daß der Soldat links an der Frau mit dem Kind vorbeischießt.
- Zur fototechnischen Seite:
- Aus der Licht- und Schattenbildung ist zu ersehen, daß die Aufnahme bei Sonne gemacht wurde, wobei die Sonne in halber Höhe rechts hinter der Kamera stand. Die Glanzlichter sitzen jeweils rechts, während sich die Schatten etwas tiefer im Hintergrund links befinden.
- Die Frau mit dem Kind müßte einen entsprechenden Schatten links hinter sich werfen. Dasselbe müßte auf den Soldaten zutreffen. Hier scheint also etwas nicht in Ordnung zu sein. Die andere Beleuchtung trifft selbst auf den Soldaten zu. Licht und Schatten lassen hier auf einen höheren Sonnenstand schließen, wobei die Sonne schärfer rechts einstrahlt. Das rechte Bein des Soldaten müßte normalerweise auch von den Sonnenstrahlen getroffen sein.
- Das Bild ist also nicht frei von Retusche. Zwischen dem Soldaten und der Frau ist die Hintergrundlinie mit grauer Farbe gespritzt, ebenso der Hintergrund an der linken und an der rechten Bildkante. Offensichtlich ist die Rückenpartie der Frau wie das hängende Haar nachgespritzt worden. Manuelle Retusche mache sich am Kopf des Kindes und auf dem Gewehr bemerkbar.“
Bild B 1 wird besonders gerne gezeigt, da es sich aufgrund der Beschneidung besonders gut für Täuschungen leichtgläubiger Betrachter eignet. Bspw. bildet die Netzseite A Teacher's Guide to the Holocaust der Universität von Südflorida es ab mit der irreführenden Beschriftung „Juden in Verstecken wurden auf der Stelle erschossen.“.[14] Und auch auf der verleumderischen Wehrmachtsausstellung wurde diese Version gezeigt.
Bild B ist in der französischen Sektion der Wikipedia u. a. im Artikel über Adolf Hitler untertitelt[15] mit „Une femme juive et son enfant fusillés par les Einsatzgruppen à Ivangorod, Ukraine, 1942“.[16] Am linken Bildrand sind weitere Gewehre zu erkennen, die nach rechts zielen. Offenbar suchen die Frau mit Kind und andere Bauern Deckung vor einem Angriff aus der rechten (nicht sichtbaren) Bildseite, und die Soldaten links im Bild versuchen sie dabei zu schützen. Es wird also genau das Gegenteil von dem getan, was die französische Wikipedia glauben machen will. Das Bild wurde zum angegebenen Zeitpunkt im Artikel über den Holocaust (Shoa), Einsatzgruppen, Adolf Hitler und „Literatur über den Holocaust“ (Littérature de la Shoah) abgebildet.
Bild C
Bild C 1 – Erschien im Magazin „Der Spiegel“ mit der Beschriftung „KZ-Wächter, Opfer in Buchenwald: ‚Im SS-Staat das perfekte Sklavensystem‘ “[17]
Bild C wurde u. a. in sehr hoher Auflage als Postkarte verbreitet. Es stellt einen Landser bei seinen „Mordtaten“ dar. Die Beleuchtung der beiden Bildhälften ist miteinander unvereinbar, der Schattenwurf uneinheitlich. Die Uniform des SS-Unterscharführers[19] stimmt über dem Koppel nicht mit der unteren Hälfte überein. Die Seitentaschen unter dem Koppel fehlen, und die Jackenmittelkante verläuft nicht normgemäß von oben nach unten. Die linke Hand (rechts im Bild als heller Fleck) müßte im Schatten liegen. Die Pistole hängt falsch. Häftlinge wären nicht so an Bäume aufgehängt worden. Gehenkte mit angewickelten Beinen gibt es nicht.
Bild C ist wahrscheinlich eine Mischung aus Fotomontage und Zeichnung. Das Bild des „Soldaten“ im Vordergrund entstammt einem antideutschen Propagandafilm der DDR aus den 1950er Jahren. Die angeblichen „Opfer“ wurden im nachhinein dem Bild hinzugefügt.
Die hessische Landesregierung gab 1996 zu, daß es sich dabei um Szenen aus einem Greuelfilm der DDR aus dem Jahr 1958 handelt.[20] Dies hinderte jedoch weder das Dachauer Museum daran, dieses Foto mindestens bis 2001 als lebensgroßes Poster auszustellen,[21] noch Welt Online, es am 27. Januar 2011, dem EU-Holocaust-Gedenktag, in dem Artikel „Warum wir ewig an den Holocaust erinnern müssen“ unter der Bildüberschrift „Die Eskalation des Schreckens“ mit folgender Bildunterschrift[22] zu bringen:[18]
- „Auf dem Ettersberg bei Weimar lag ab 1937 das KZ Buchenwald. Hier wurden an Häftlingen Folterstrafen wie das ‚Baumhängen‘ vollzogen, das mindestens zu schweren Verletzungen, oft aber auch zum qualvollen Tod führte.“
Auch außerhalb der BRD erfreut sich dieses Foto nach wie vor großer Beliebtheit. So wurde es bspw. im Jahre 2006 in der New York Times in Zusammenhang mit der Geschichte des Holocaust-Überlebenden Jack Werber erwähnt und dieser sogar als der am Boden liegende Häftling identifiziert.[23] Auch diverse „Holocaust“-Propagandaprojekte verwenden mangels besseren Materials dieses und andere Fotos bis zum heutigen Tag.[24]
Bild D
Die signierte Zeichnung auf der rechten Seite wurde 1946 von Simon Wiesenthal in seinem im Ibis-Verlag erschienenen Buch „KZ Mauthausen“ mit folgendem Text veröffentlicht:[25]
- „Marquis de Sade empfände wirklich Wollust, wenn er einen Galgen im KZ sehen könnte. Seine treuen Nachfolger, die SS-Henker, haben an Tagen der Exekution Fieber. Es wird doch etwas Abwechslung geben, nicht immer das eintönige Erschießen oder Erschlagen. Etwas, was man gerne photographiert. Es gehen Wetten um Bierrunden, wie lange der Delinquent aushalten wird. Er soll nie zu früh sterben. Wenn das drohte, wurde er abgebunden, und wenn er sich etwas erholt hatte, wurde fortgesetzt... ad maiorem diaboli gloraiam!“
Inspiriert wurde der selbsternannte „Nazi-Jäger“ Wiesenthal offenbar von einer im Juni 1945 im VS-Magazin „Life“ erschienen Bildreportage über die Erschießung dreier deutscher Soldaten im Dezember 1944 in der Nähe von Bastnach, die im Zuge der Ardennenoffensive als Spione hinter den feindlichen Linien gewirkt haben sollen. Bei den hingerichteten Männern handelt es sich um die drei deutschen Kommandosoldaten Wilhelm Schmidt, Günter Billing und Manfred Pernass. Life-Fotograf Johnny Florea war mit seiner Kamera dabei und schoß unter anderem die drei links abgebildeten Fotos der „patriotische deutsche Lieder singenden“ exekutierten deutschen Soldaten.[26]
Bild E
„Der Spiegel“ am 24. August 2009: „Kriegsopfer auf der Krim 1942“[27]
Von Bild E gibt es unterschiedlichste Versionen. In dem „Time-Life-Buch“ von John Shaw mit dem Titel „Der Zweite Weltkrieg – Der russische Gegenschlag“ heißt es auf Seite 12 im Foto-Begleittext:
- „Als sowjetische Truppen in den eisigen letzten Tagen des Jahres 1941 die Ostspitze der Krim stürmten, stießen sie erstmalig auf die Spuren organisierter deutscher Greueltaten. Inner- und außerhalb der rückeroberten Städte der Halbinsel Kertsch fanden sie zu Tausende die Leichen niedergemetzelter Juden, die man in Gräben und Bombentrichtern verscharrt oder auch einfach liegengelassen hatte.“
Unter dem Bild steht:
- „Juden suchen am Stadtrand von Kertsch unter den Leichen, die dort von deutschen Einsatzgruppen zurückgelassen worden sind, nach vermißten Angehörigen.“
Dasselbe Bild wurde im Schulbuch „Die Reise in die Vergangenheit“ abgebildet, allerdings soll sich die Szene zweieinhalb Jahre später abgespielt haben:
- „Kertsch (Krim), April 1944 – Die Bewohner von Kertsch suchen auf der Rückzugsstraße der deutschen Truppen nach Angehörigen unter den Toten.“[28]
Stern-Buch „Bilder vom Krieg“:
- „Sowjetunion 1942: Nach der Schneeschmelze auf den Äckern von Kertsch“[29]
Der Spiegel Nr. 35/24.8.09:
- „Kriegsopfer auf der Krim 1942“[27]
Stern-Buch „Wollen die Russen Krieg“:
- „Rußland im Bürgerkrieg – weiße Truppen versuchten mit beispielloser Brutalität Lenins Revolutionäre zu vertreiben.“[30]
Bild E hat Datierungen für 1917, 1941, 1942, 1944 mit jeweils anderen Begleittexten. Darüber hinaus taucht es auch im Schulbuch der DDR „Heimatkunde Klasse 3 für 9- bis 10jährige“ auf. (Siehe auch: Faschistischer Überfall)
Bild F
Bild F ist eine bekannte und weit verbreitete Bildfälschung der brennenden Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin. Lange Zeit galt es als ein Bild der Illustration für die Reichskristallnacht am 9./10. November 1938. Auch in neueren Lehrwerken für den historischen Unterricht findet es in diesem Sinne Verwendung. Tatsächlich jedoch fiel die Synagoge 1943 einem britischen Luftangriff zum Opfer.
Bild F zeigt ein brennendes Gebäude – mehr sieht ein Unbedarfter kaum. Wer den Davidstern auf der Kuppel bemerkt, erkennt eine brennende Synagoge. Wer das Bild einer brennenden Synagoge historisch einzuordnen weiß, wird an die Reichskristallnacht vom 9./10. November 1938 denken. Und vor diesem Hintergrund zeigt das Foto nicht nur eine konkrete Synagoge; es wird zu einer Art Symbol für den jüdischen Holocaust. Wer außerdem Ortskenntnis hat, erkennt auf dem Foto die Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin und weiß – die erforderlichen historischen Kenntnisse unterstellt – daß diese Synagoge damals nicht gebrannt hat. Die Fälschung wurde 1990 aufgedeckt[33] und 1998 der Urheber gefunden.[34]
Siehe auch: National Journal: Die Welt, 7.11.2008, Seite 28, Gefälschtes Feuer
Erneut wird deutlich: Die Möglichkeit, Betrachter mit manipulierten Bildern zu beeinflussen, hängt nicht zuletzt von deren Wissen ab. Unmanipulierbar ist zumindest im gegebenen Fall der Unbedarfte. Und wer die abgebildete Synagoge und ihre Geschichte kennt, durchschaut eine mögliche Manipulationsabsicht und ist damit ebenfalls vor Manipulation geschützt.
Bild G
Bild G wurde von der VS-amerikanischen Zeitschrift „Life“ Anfang Mai 1945 in einem Artikel mit der Überschrift „Greueltaten – Einnahme der deutschen Konzentrationslagern häuft Beweise an von Barbarei, die den Tiefpunkt der Entwürdigung des Menschen erreicht“ veröffentlicht. Die Bildunterschrift suggeriert, daß diese Häftlinge durch „Hunger, Überarbeitung und Schläge“ gestorben seien.[35]
Die Wikipedia[36] sowie das National Archive der VS-Regierung[37] bezeichnen die Boelke-Kaserne in der Beschriftung eines Bildes der selben Reihe als „Hof des Lagers Nordhausen“ und als „Gestapo-KZ“, obwohl die ehemalige Kaserne kein Teil Doras war (fünf Kilometer Luftlinie entfernt) und niemals unter Kontrolle der Geheimen Staatspolizei stand. Des weiteren wird dort behauptet, „das Foto zeigt nur ein Bruchteil der Leichenberge von den Häftlingen, die an Hunger gestorben oder von der Gestapo erschossen wurden“.[38]
Tatsächlich starben diese KL-Häftlinge aber beim anglo-amerikanischen Bombardement[39] auf Nordhausen am 3. und 4. April 1945, wobei die Stadt zu über 3/4 zerstört wurde. In der Boelke-Kaserne wurden circa 2.000 der schwachen und kranken Häftlinge des KL Dora zu Kriegsende untergebracht. Wegen der katastrophalen Zustände beim Endkampf um Deutschland wurden die Häftlinge ab Ende März mehr oder weniger ihrem Schicksal selbst überlassen, und einige starben an Entkräftung. Die Bürger Nordhausens, die über 7.500 Tote und 20.000 Obdachlose zu beklagen hatten, mußten bei den Aufräumarbeiten und der Beseitigung der toten, angeblich durch die „SS-Banditen“ ermordeten, Häftlinge mitwirken. Die Toten der Boelke-Kaserne werden als vermeintliches Synonym für die behaupteten Greueltaten der Nationalsozialisten bis heute weltweit propagandistisch verwertet. Bei dem Anblick der mutmaßlich ermordeten Häftlinge hätten die amerikanischen Soldaten endgültig verstanden, wofür sie in den Krieg gezogen seien.
Während Versuche, die Beschriftung des Bildes auf Wikimedia der Wahrheit anzupassen, konsequent unterbunden werden, wurde die Lüge bereits ins Hebräische übersetzt.[40]
Bild H
Bild H |
Bild H 1 (Fälschung) |
Bild H taucht immer wieder auf, insbesondere in Schulbüchern, und soll die Deportation von Juden in Ghettos und „Vernichtungslager“ zeigen. Tatsächlich handelt es sich, nach der Bildstelle der Bundesbahndirektion Hamburg, um einen mit deutschen Flüchtlingen vollbesetzten Leergüterzug im Hamburger Bahnhof für das Ruhrgebiet im Jahr 1946. Im Hamburger Hauptbahnhof schließlich hängt das unretuschierte Originalbild, Bild H.[41] Im Hintergrund steht ein Doppeldecker-Personenwaggon auf dem Weg nach Lübeck, und rechts sind Gebäudeteile des Hauptbahnhofs zu sehen. Beide Indizien hätten es ermöglicht, den Hamburger Hauptbahnhof als Aufnahmeort zu identifizieren, beides wurde in der Fälschung retuschiert bzw. herausgeschnitten.
Bild I
Bild I zeige einen aus Polen stammenden Juden, der in der Ukraine (Winnyzja) angeblich durch einen Einsatzgruppen-Mann erschossen wird. Allein auf Wikipedia findet man drei unterschiedliche Jahresangaben (1941[42], 1942[43], 1943[44]). In dem Buch „Das Gesicht unseres Jahrhunderts – 60 Jahre Zeitgeschehen in mehr als 600 Bildern“ spricht man von einer „Hinrichtung durch Genickschuß im Jahre 1940“.[45] Die Welt wiederum benutzte dieses Bild im März 2013, um die Glaubwürdigkeit des sogenannten Korherr-Bericht vom 23. März 1943 zu untermauern.[46]
Udo Walendy bezeichnet das Bild als „üble Fotomontage.“[47] So zeige die Vergrößerung deutlich, daß sämtliche Köpfe der Soldaten ausgeschnitten auf die Vorlage aufgeklebt und mit unwirklichen Schatten versehen worden seien. Des weiteren seien einige Hintergrundbeleuchtungen grell weiß, andere farblich getönt und die Lichtreflexe widersprüchlich und unnatürlich.
In einer anderen Version erhielten einige Soldaten neue Köpfe, dennoch sind Füße und Körper anatomisch falsch, so Walendy. Der Einsatzgruppen-Mann wurde ebenfalls immer wieder abgeändert.
In der Version Bild I A ist der Einsatzgruppen-Mann wiederum verändert. So sei seine Uniform erheblich dunkler, der Hintergrund dunstig aufgehellt. Die Lichtreflexe am Anzug, im Antlitz und den Haaren des Juden sind deutlich gekennzeichnet. Die Soldaten im Hintergrund wurden dunstig aufgehellt und weiter verändert. Einzelne Hoheits- und Rangabzeichen wurden entfernt oder hinzugefügt.
Bild J
Fälschung und Inszenierung des Aufstands im Warschauer Ghetto. Zur Vergrößerung auf das Bild klicken.
Bild K
Bild L
Bild M
Bild N
Bild O
Bild aus http://sdrv.ms/MrMETq
Bild P
Bild aus http://sdrv.ms/MrMETq
Ermordung Kriegsgefangener durch Alliierte
Bild 1 veröffentlichte die Münchener Abendzeitung (Ausgabe vom 24. April 1985) und schrieb:
„Der letzte Widerstand vor Dachau ist gebrochen. Mit erhobenen Händen gehen deutsche Soldaten in Gefangenschaft.“[49]Bild 2 wurde hingegen nicht veröffentlicht. Es zeigt, wie es mit den gefangengenommenen deutschen Soldaten weiterging: Die Waffen-SS-Landser, die sich am 29. April 1945 in Webling bei Dachau den Soldaten der 42. US-Division ergeben hatten, wurden ermordet.[49] (siehe auch: Stunde des Rächers)
Irreführende Bildunterschriften
Massaker von Katyn
Mit der wachsender Popularität Wikipedias findet auch geschichtsverfälschende, antideutsche Haßpropaganda zunehmend Verbreitung. Beispiel sei hier ein samt seiner Beschreibung vom Bundesarchiv[50] stammendes Bild des bolschewistischen Massenmordes in Katyn, zu dem es auf Wikimedia sowie beim Bundesarchiv wahrheitswidrig heißt:[51]
- „Im April 1943 starten die deutschen Faschisten die antisowjetische Propaganda über den Massenmord im Katyner Wald, 15 klm nw. von Smolensk, wo sie Massengräber mit ca. 11 000 ermordeten kriegsgefangenen Polen als Greueltaten der Sowjets erklärten. (Die Außerordentliche Staatliche Kommission unter Leitung des Akademikers Burdenko stellte in ihrem Untersuchungsbericht vom 24.01.1944 fest, dass die Ermordungen nicht wie die Faschisten behauptet hatten, im Frühjahr 1940 sondern erst im Herbst 1941, also von den Faschisten selbst, stattgefunden haben.) U.B.z: eine Delegation des polnischen Roten Kreuzes nimmt Einsicht in die bei den Ermordeten gefundenen Papiere, mit denen die deutschen Faschisten den Sowjets die Greueltaten zuschoben. April 1943“
Auch hier zeigt sich, daß Wikipedia mehr der Propaganda als der Wahrheit verpflichtet ist. Drei Tage nach der Entfernung dieser nachweislich falschen Bildbeschreibung wurde sie erneut hinzugefügt[52] und verblieb dort für mehr als zwei Jahre.
Kiew nach dem Großbrand
Die Bildunterschriften für ein Bild können sich bei den Einbindungen auf verschiedenen Wikipedia-Artikeln unterscheiden. Als Beispiel sei hier nebenstehendes Bild vom im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kiew genannt. Es wird zur Zeit in den Artikeln Kiew, Schlacht um Kiew und Ilja Grigorjewitsch Ehrenburg verwandt.[53] Im Artikel Kiew lautet die Bildunterschrift:
- „Kiew im Zweiten Weltkrieg“
Im Artikel Schlacht um Kiew lautet die Bildunterschrift:
- „Kiew nach dem Großbrand“
Diese Bildunterschriften geben keine Auskunft darüber, wie es zu dem Großbrand kam. Anders die Bildunterschrift im Artikel Ilja Grigorjewitsch Ehrenburg:
- „Das durch deutsche Bombenangriffe zerstörte Kiew im Zweiten Weltkrieg (1941).“
In Wirklichkeit wurden die Bomben von den Sowjets platziert und eine gezündet, nachdem die Stadt von der Wehrmacht eingenommen worden war. Der Rußlandfeldzug hatte die Befreiung vom Bolschewismus zum Ziel – man könnte die Einnahme Kiews also mit einiger Berechtigung auch „Befreiung“ nennen. In Wikipedia wird jedoch der Eindruck vermittelt, die Deutschen hätten Kiew zerstört und die Zivilisten terrorisiert und ermordet.
Diese gefälschten Bildbeschreibungen treten in letzter Zeit immer gehäufter auf und führen dazu, daß das verzerrte antideutsche Geschichtsbild im Sinne der Umerziehung immer mehr gefestigt wird.
Siehe auch
- Holocaust Handbooks
- Bilder, die fälschen
- Wer von der Lüge lebt, muß die Wahrheit fürchten!
- False-Flag-Operation • Krisendarsteller
- Medienmanipulation
- Todesmühlen mahlen
- Der unvergessene Krieg
Verweise
Bitte beachten Sie zu den aufgeführten Verweisen auch diesen Warnhinweis!
Weltnetz
- Scheil, Stefan: Alles Verbrecher. In: Junge Freiheit, 1. Mai 2011.
- Bilddokumente?
- Fälschung bei Anti-Wehrmachtsausstellung
- Sowjetische Bildfälschungen
- Aussenlager Boelcke Kaserne – Objektiver Bericht (englisch)
- Waschik, Klaus: Virtual Reality - Sowjetische Bild- und Zensurpolitik als Erinnerungskontrolle in den 1930er-Jahren. In: Zeithistorische Forschungen. Heft 1 (2010).
Schriften
- Walendy, Udo – Bild-'Dokumente' für die Geschichtsschreibung
- Historische Tatsachen – Nr. 63 – Udo Walendy – Immer neue Bildfälschungen
- Historische Tatsachen – Nr. 64 – Udo Walendy – Immer neue Bildfälschungen
Literatur
- Klaus Sojka: Bilder die fälschen – Dubiose „Dokumente“ zur Zeitgeschichte, 1999
- Hans Becker von Sothen: Fotos machen Politik. Bild-Legenden. Fälschungen – Fakes – Manipulationen, Ares Verlag 2013 (Kurzbeschreibung)
Fußnoten
Theodor Adorno •
Hannah Arendt •
Fritz Bauer •
Yehuda Bauer •
Thomas Blatt •
Artur Brauner •
Henryk Broder •
David Cesarani •
Ilja Ehrenburg •
Peter Eisenman •
Albert Einstein •
Ed Fagan •
Abraham Foxman •
Otto Heinrich Frank •
Saul Friedländer •
Michel Friedman •
Gustave Gilbert •
Martin Gilbert •
Ralph Giordano •
Daniel Goldhagen •
Nahum Goldmann •
Jonathan Greenblatt •
Wassilij Grossmann •
Stephan Hermlin •
Raul Hilberg •
Moshe Kantor •
Serge Klarsfeld •
Robert Kempner •
Imre Kertész •
Eugen Kogon •
Abba Kowner •
Stanley Kramer •
Moshe Landau •
Felicia Langer •
Claude Lanzmann •
Walter Laqueur •
Deborah Lipstadt •
Arno Lustiger •
Filip Müller •
Paul Niederman •
Miklós Nyiszli •
David Olère •
Léon Poliakov •
Joachim Prinz •
Walter H. Rapp •
Emery Reves •
Gerhart Riegner •
Albert Rosenberg •
Herman Rosenblat •
Samuel Rosenman •
Lea Rosh •
Oscar Roth •
Esther Schapira •
Gitta Sereny •
Richard Sonnenfeldt •
Steven Spielberg •
Ilja Trainin •
Simone Veil •
Rudolf Vrba •
Chaim Weizmann •
Elie Wiesel •
Simon Wiesenthal •
Billy Wilder •
Stephen S. Wise •
Efraim Zuroff
Holocaust-Überlebende •
Kampfgruppe Rosenberg •
Ritchie Boys •
Slavko Goldstein
Berliner Mahnmal für Sinti und Roma • Denkmal für die ermordeten Juden Europas • Jüdisches Museum Berlin • Konzentrationslager Auschwitz • Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen • Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ • Topographie des Terrors • Yad Vashem • Zug der Erinnerung
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Besonders lesenswerte Artikel sind außergewöhnlich gelungen und umfassend. Verbesserungen und Erweiterungen sind dennoch gern gesehen. Umfangreichere strukturelle und inhaltliche Änderungen sollten zuvor diskutiert werden. |