Hübner, Herbert

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel behandelt den Schauspieler Herbert Hübner; für weitere Personen siehe Herbert Hübner (Auswahlseite)
Herbert Hübner (1889–1972)
Albert Florath, Herbert Hübner und Hilde Weißner in dem UFA-Film „Die Rothschilds“ (1940)

Herbert Richard Eberhard Hermann Hübner (Lebensrune.png 6. Februar 1889 in Breslau; Todesrune.png 27. Januar 1972 in München) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Der Jüngste von acht Kindern sollte, wie der Vater, Apotheker werden. Aber der Drang zum Theater brannte mächtig in ihm. Hübner erhielt Schauspielunterricht bei Otto Gerlach und gab 1907 sein Debüt am Theater der Stadt Heidelberg als Leutnant Tissot in dem Trauerspiel „Der Menonit“ von Ernst von Wildenbruch. Danach spielte er in Alzey und 1909 am Schauspielhaus in Düsseldorf. Etwas später agierte er in Nürnberg, wo er auch als Regisseur eingesetzt wurde.

Seine Glanzzeit erlebte er später am Alten Theater in Leipzig. Dort entwickelte er sich auch vom ersten Bonvivant zum Charakterdarsteller. Sein erster Schritt war hierzu der König Claudius in „Hamlet“. Sein fruchtbares Talent, das ihn an jede Rolle mit einer seltenen Einfühlungsgabe herangehen ließ, erregte um so mehr Erstaunen, als eine Rolle gegensätzlicher war als die andere.

In Hamburg erfuhr Hübner, daß inzwischen der Erste Weltkrieg ausgebrochen war. In Breslau meldete er sich freiwillig. Nach einem halben Jahr war er schon Leutnant und Kompaniechef im Osten. Mit dem EK 1 und EK 2 kehrte Hübner aus dem Felde heim.

1919 unternahm er eine Tournee durch Oberschlesien, von 1919 bis 1925 war er am Alten Theater in Leipzig engagiert. Von 1925 bis 1929 gehörte er zum Ensemble des Thalia Theaters in Hamburg. 1929 holte ihn Max Reinhardt an das Theater in der Josefstadt in Wien.

„Als Landrat von Kannewurrf, als Gegenspieler von Emil Jannings begann meine eigentliche Filmkarriere, obwohl ich schon seit einundzwanzig Jahren beim Film war. Das war 1935, als ich aus Wien, das damals für Reichsdeutsche ein heißes Pflaster war, fast ohne Mittel nach Berlin kam (Devisen durfte man ja aus dem damaligen Österreich nicht mitbringen) und hier in einem möblierten Zimmer ein vorläufiges Unterkommen fand. Ja, ‚Traumulus‘ bedeutete für mich einen Wendepunkt in meinem Schaffen. Und dabei wäre es beinahe noch schief gegangen. Denn zunächst sollte ein anderer die Rolle übernehmen, bis Emil Jannings und Professor Froelich ausriefen: ‚Nein, Sie spielen doch den Landrat. Sie sind ja der geborene Kannewurf...‘“[1]

1935 ließ er sich in Berlin nieder, wo er unter anderem am Großen Schauspielhaus, am Renaissance-Theater, am Theater am Kurfürstendamm, am Hebbel-Theater und am Schillertheater auftrat.

Hübner übernahm die Titelrollen in Gerhart Hauptmanns „Fuhrmann Henschel“ und Henrik IbsensPeer Gynt“, war der Petrucchio in „Der Widerspenstigen Zähmung“, Jago in „Othello“, Gessler in „Wilhelm Tell“ und Jupiter in Sartres „Die Fliegen“. In „Hamlet“ spielte er König Claudius oder Polonius. In Schillers „Don Karlos“ war er der Großinquisitor und der König Philipp, in Friedrich Dürrenmatts „Frank der Fünfte“ der Staatspräsident. In den fünfziger Jahren wurde er Mitglied der Münchner Kammerspiele. Er gastierte an Bühnen in England, Frankreich und den Niederlanden.

Während seiner gesamten Laufbahn war Hübner zugleich intensiv für den Film tätig. Er verkörperte in der Regel mächtige, einflußreiche Männer wie hohe Adlige, Großbürger und Direktoren. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er zunächst für die DEFA, ab 1950 für bundesdeutsche Produktionsfirmen. Er war auch für den Rundfunk und als Synchronsprecher aktiv.

Werke

Filmographie

Theatrographie (Auswahl) 

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 41, 11 . Oktober 1940
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 43, 27. Oktober 1935