Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR hatte von 1951 bis 1989 in Berlin-Alt-Hohenschönhausen seine zentrale Untersuchungshaftanstalt. Dort wurden vor allem politische Gefangene inhaftiert und bis zu Stalins Tod von der sowjetischen Geheimpolizei physisch und psychisch gefoltert. Während der Zeit als Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit wurde dort dann eine eher psychologische Zermürbungstatktik angewendet. Heute existiert an gleicher Stelle eine Gedenkstätte als Erinnerungsort für die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft in Deutschland. Die Gebäude der ehemaligen Haftanstalt wurden 1992 unter Denkmalschutz gestellt.
Inhaltsverzeichnis
Aufgabe
Die Aufgabe der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ist im Gesetz über die Errichtung der Stiftung „Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen“ festgelegt. Demnach ist die Gedenkstätte einerseits Dokumentations- und Begegnungszentrum und hat andererseits die Aufgabe, die Geschichte der Haftanstalt Hohenschönhausen in den Jahren 1945 bis 1989 zu erforschen. Durch die Erstellung von Informationsmaterialien, Publikationen sowie Ausstellungen und Veranstaltungen soll ein Beitrag zur Diskussion über politische Verfolgung und Unterdrückung in der kommunistischen Diktatur geleistet werden. In der ehemaligen Haftanstalt Berlin-Hohenschönhausen soll beispielhaft über die politische Justiz in der Deutschen Demokratischen Republik informiert werden.[1]
Eintritt 5,00 €, ermäßigt 2,50 €. Es besteht Museumsführerpflicht. Führungen beginnen zur vollen Stunde und dauern zwei Stunden.[2]
Geschichte
Industriegelände
Das Gelände der späteren Haftanstalt Hohenschönhausen gehörte bis 1938 dem Maschinenfabrikanten Heike. Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt errichtete auf dem Grundstück einen zweistöckigen Backsteinbau, der eine Großküche beherbergte. In der Nähe der Großküche befand sich während des Zweiten Weltkrieges ein Barackenlager für Kriegs- und Strafgefangene.
Speziallager Nr. 3
Im Mai 1945 übernahm das NKWD, das Volkskommissariat für innere Angelegenheiten der Sowjetunion – die sowjetische Geheimpolizei, das Gefangenenlager und die Großküche und richtete hier ein Speziallager ein, die Nr. 3 von zehn Lagern in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). In diesem Gefängnis waren bei einer Durchschnittsbelegung von 1.800 Häftlingen (Höchstbelegung: 4.000–5.000 Menschen) insgesamt mehr als 20.000 politische Häftlinge und andere für die Sowjetunion verdächtige Menschen unter miserablen Bedingungen inhaftiert und wurden von hier aus auf die anderen Speziallager verteilt. Inhaftiert waren sogenannte feindliche Elemente, d. h. ehemalige aktive Mitglieder der NSDAP oder Gestapo, vorgebliche Spione und Terroristen, Betreiber von illegalen Funkstationen oder Druckereien, Zeitungs- und Zeitschriftenredakteure und Autoren, die anti-sowjetische Schriften veröffentlichten. Der prominenteste Häftling war der Volksschauspieler Heinrich George. Neben Deutschen gehörten ehemalige osteuropäische Fremdarbeiter (wie Russen, Polen, Ukrainer, Esten, Letten, Tschechen) zu den Gefangenen. Das Speziallager Nr. 3 wurde im Oktober 1946 aufgelöst. [3]
Für die Opfer des Speziallagers Nr. 3 wurde auf dem Friedhof an der Gärtnerstraße/Ferdinand-Schultze-Straße ein Gedenkstein errichtet.
In der Genslerstraße befand sich die zentrale Verwaltung aller zehn sowjetischen Speziallager der SMAD in der damaligen SBZ.
Zentrale Untersuchungshaftanstalt der sowjetischen Geheimpolizei
Im Keller der ehemaligen Großküche mußten Gefangene einen Zellentrakt errichten. In dem unterirdisch gelegenen Lager- und Kühlraum der ehemaligen Großküche wurden 60 – größtenteils fensterlose – Zellen geschaffen. Das Inventar dieser unbeheizten und feuchten Kammern bestand aus einer Holzpritsche und einem Kübel für Fäkalien. Der Name für diesen Bereich („U-Boot“) stammt von den Häftlingen, die sich in ihrer Haftzeit wie in einem getauchten Unterseeboot fühlten und jedes Gefühl für Zeit und Raum verloren. Die größtenteils politischen Häftlinge berichten von harten Verhörmethoden seitens des sowjetischen Staatssicherheitsdienstes: Die Verhöre fanden in der Regel nachts statt und die Häftlinge wurden physisch und psychisch gefoltert. Zu den Methoden gehörten Schlafentzug, stundenlanges Stehen und tagelanger Zellenarrest. Darüber hinaus gibt es Berichte von Häftlingen über Wasserfolterzellen, in denen sie zu Geständnissen gezwungen wurden. Zu den Inhaftierten während dieser Zeit zählten Nationalsozialisten und andere politische Widersacher, die den großen Volksparteien angehörten, aber auch sowjetische Militärs und Kommunisten, die Befehlen nicht folgten oder das System kritisierten.
Zentrales Untersuchungsgefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit (1951–1989)
1951 übernahm das neu gegründete Ministerium für Staatssicherheit (MfS) das Kellergefängnis. Zusätzlich zu dem Kellergefängnis gab es in unmittelbarer Nähe zur Untersuchungshaftanstalt bis 1974 ein geheimes Arbeitslager des MfS, das Arbeitslager X. Häftlinge dieses Lagers mußten von 1958 bis 1960 einen Gefängnisneubau errichten. Dieser Neubau enthielt über 200 Zellen und Vernehmerzimmer. Nach dem Mauerbau am 13. August 1961 diente es u. a. als Haftanstalt für Menschen, die fliehen („Republikflüchtlinge“) oder ausreisen wollten und auch für Kritiker der SED wie Rudolf Bahro, den Schriftsteller Jürgen Fuchs oder die Malerin Bärbel Bohley. Auch nach der unmittelbaren Nachkriegszeit waren dort noch gelegentlich angebliche Kriegsverbrecher, wie z. B. Heinz Barth inhaftiert. Die physische Folter als Methode der Geständniserpressung wurde nach Stalins Tod 1953 nach und nach abgeschafft. So errichtete man dennoch Standzellen. Hier war der Häftling nach 1, 2 oder 3 Stunden auf jeden Fall gesprächsbereit. Man ging allmählich von direkten, körperlichen Folterungen über zur psychologischen Zermürbung der Häftlinge unter anderem durch perfekte Isolation, Ungewißheit und Desorientierung (soziale und sensorische Deprivation).
Das MfS hatte auf dem Gelände aber auch noch weitere Diensteinheiten wie die Hauptabteilung IX/11. Alle MfS-Gefängnisse der DDR wurden von diesem Ort aus zentral verwaltet.
Die gesamte Umgebung des Gefängnisses war zu DDR-Zeiten Sperrgebiet und in Stadtplänen verschleiert dargestellt. Im Sperrgebiet befanden sich MfS-Diensteinheiten wie der Operativ-Technische Sektor (z. B. Fälscherwerkstätten, Spionagegerätebau, Briefbedampfungsanlagen (90.000 Briefe pro Jahr)), MfS-Personenschutz und das Archiv der vom MfS verwalteten Akten von BRD- und DDR-Bürgern aus der Zeit des Nationalsozialismus. In der weiteren Umgebung, außerhalb des Sperrgebietes, waren Wohnungen angelegt, die nur MfS-Mitarbeitern und staatsnahen Personen zugewiesen wurden.
Sinn und Zweck der Haftanstalt
Verdächtige tatsächlicher oder scheinbarer politischer Straftaten wurden hier in Untersuchungshaft genommen und zu Geständnissen gezwungen. Diese Geständnisse waren ohne Ausnahme erforderlich und bildeten die einzige Existenzgrundlage dieser Haftanstalt. Die DDR wollte weltweit politisch anerkannt werden und konnte sich Gefangene ohne Haftgrund nicht leisten. Deshalb mußten von den Gefangenen unterschriebene Geständnisse her. Die Erzwingung von Geständnissen dauerte in der Regel maximal drei Tage. Die Untersuchungshaft in Hohenschönhausen dauerte in der Regel drei oder maximal sechs Monate.
Von hier aus traten die Häftlinge den Weg in die 16 anderen MfS-Haftanstalten in den DDR-Bezirken an. Von dort aus konnte man in die BRD freigekauft werden.
Es gab hier auch gefangene oder entführte BRD-Bürger. Diese erhielten eine wesentlich bessere Behandlung als die DDR-Bürger. Die DDR wollte unter keinen Umständen die weltweite Anerkennung aufs Spiel setzen.
Fakten und Zahlen
Die Haftform war ausschließlich die Isolationshaft. Zum Schluß standen 103 Häftlingen 120 Vernehmer gegenüber. Die Vernehmungen wurden ausschließlich nachts durchgeführt. Ein Vernehmer bekam dafür etwa 2.500 DDR-Mark. Dies war das Dreifache eines Arbeiterlohns. Ein Häftling brachte dem DDR-Staat beim Häftlingsfreikauf durch die BRD etwas mehr als 96.000 D-Mark ein. Dabei ließ die BRD auch Phantomverkäufe von nicht vorhandenen Häftlingen zu. Im Haftkrankenhaus gab es auch einen Leichenraum. Die Haftanstalt haben 40.000 Häftlinge durchlaufen müssen. Darunter waren auch die Aufständischen des 17. Juni 1953.
Deutsche Teilvereinigung
Mit der Deutschen Teilvereinigung wurde am 17. November 1989 das Ministerium für Staatssicherheit in das Amt für Nationale Sicherheit (AfNS) umgewandelt. Am 14. Dezember beschloß der Ministerrat auf Druck der demokratischen Bürgerbewegung und unter dem Einfluß des Zentralen Runden Tisches dann die Auflösung des AfNS und damit aller Untersuchungsgefängnisse. Die Gefängnisabteilungen gingen in die Verwaltung des Ministerium des Innern der DDR über.[4] Die letzten Gefangenen wurden im Frühjahr 1990 entlassen. Die Haftanstalt Hohenschönhausen selbst wurde offiziell am 2. Oktober 1990 geschlossen und an die West-Berliner Justizverwaltung übergeben.
Gedenkstätte
Nach der Wende blieben die Gebäude und Einrichtungen weitgehend im Originalzustand. So wurde 1994 eine Gedenkstätte eingerichtet. Ehemalige Häftlinge und Besuchsführer führen die Besucher durch die verschiedenen Gebäude.
Die Gedenkstätte ist darauf bedacht, nur eindeutig durch Akten oder ehemalige Häftlinge belegtes Wissen weiterzugeben und darüber hinausgehende, bisher noch nicht eindeutig nachgewiesene Äußerungen und Vermutungen (wie beispielsweise die Wasserfolter) deutlich als bisher nicht eindeutig belegte Informationen zu kennzeichnen.
Wissenschaftlicher Direktor der Gedenkstätte ist seit 2001 der Historiker Hubertus Knabe.
Am 21. Juli 2006 wurden in Berlin-Hohenschönhausen vier Tafeln zum Gedenken an die „Opfer der Kommunistischen Diktatur“ aufgestellt, um das ehemalige Sperrgelände um das Gefängnis der Staatssicherheit der DDR zu kennzeichnen. Dem Ereignis ging eine lange Debatte in der PDS-geführten Bezirksverordnetenversammlung voraus.
Stasi-Eklat
Am 14. März 2006 bestritten ehemalige hochrangige MfS-Offiziere und -Funktionsträger wie Wolfgang Schwanitz und der frühere Anstaltsleiter Siegfried Rataizik während einer Podiumsdiskussion in der Gedenkstätte Mißhandlungen an Häftlingen und zweifelten die Schilderungen ehemaliger Häftlinge des MfS über die Zustände in der Haftanstalt an.[5] Dies verursachte einigen Wirbel in Politik und Öffentlichkeit. Das Berliner Abgeordnetenhaus wies die Äußerungen der früheren MfS-Angehörigen zurück. Der Präsident des Abgeordnetenhauses Walter Momper versicherte den Opferverbänden und der Gedenkstätte die Unterstützung des Abgeordnetenhauses und griff die ehemaligen Stasi-Offiziere scharf an.[6]
Aufsehen erregte das Verhalten Thomas Flierls bei der Veranstaltung, als dieser in seiner Funktion als Kultursenator und Stiftungsratsvorsitzender der Gedenkstätte Beschimpfungen von Opfern der Stasi als „Kriminelle“ und „subversive Elemente“ durch anwesende frühere Mitarbeiter der Stasi unbeantwortet ließ.[7] Gegen Flierl wurden massive Rücktrittsforderungen laut. Kultursenator Flierl hatte auf dieser Veranstaltung Stasi-Opfer sogar aufgefordert, „den SED-Terror zu beweisen“. FDP-Fraktionschef Martin Lindner sagte, Flierl hätte den „Folterknechten“ widersprechen müssen. „Wenn Sie den Unsinn der Folterknechte übernehmen, dann machen Sie sich gemein mit ihnen“, sagte Lindner. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen Sibyll Klotz forderte Flierl auf, den Vorsitz des Stiftungsrats der Gedenkstätte Hohenschönhausen niederzulegen und warf ihm vor, solange zu differenzieren, „daß von Terror, Folter und Menschenrechtsverletzungen nichts mehr übrigbleibt“. Die Grüne Jugend Berlin verurteilte „die Verhöhnung der Opfer der sozialistischen Gewaltherrschaft“ und erklärte: „Ein solcher Versuch der Geschichtsklitterung sei für einen Berliner Senator unwürdig“. Die CDU sprach vom „vorläufigen Höhepunkt einer üblen Kampagne gegen die Erinnerung an die SED-Diktatur und deren Opfer“. Flierl erklärte: „Natürlich können die Zeitzeugen, können auch Sie als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur Teil der Perspektive sein.“[8]
Linksruck unter Hubertus Knabe
Unter der Leitung von Hubertus Knabe wurden nach noch nicht vollständig abgeschlossenen NPD-Untersuchungen Zeitzeugen zum Teil entlassen und durch linksradikale Museumsführer ersetzt. Abseits des vorrangigen Aufarbeitungsgedankens ist dies bei 40.000 Untersuchungshäftlingen in Hohenschönhausen eine völlig unnötige und deshalb klar durchschaubare Handlung. Weitergehend wurde der Gedenkstättenvorstand von Zeitzeugen völlig befreit. Eine linke Museumsführerin wurde bis jetzt nicht für ihre herabwürdigenden Äußerungen und für ihre Aufstachelung zu Gewalttaten ihrer linken Gruppe an dem NPD-Politiker Udo Voigt sanktioniert.
Der Ausfall gegen Udo Voigt am 15. Juli 2012
Dazu schrieb Udo Voigt folgendes:
- „Am heutigen regnerischen Sonntag besuchte ich mit einigen Kameraden und Freunden aus Spanien die Gedenkstätte des ehemaligen STASI-Gefängnisses. Die Gedenkstätte entstand auf Initiative ehemaliger Häftlinge und hat laut Gesetz die Aufgabe, ‚die Geschichte der Haftanstalt Hohenschönhausen in den Jahren von 1945 bis 1989 zu erforschen, über Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen zu informieren und zur Auseinandersetzung mit den Formen und Folgen politischer Verfolgung und Unterdrückung in der kommunistischen Diktatur anzuregen.‘
- Wegen des großen Besucherandrangs wurden vier Gruppen zu je ca. 25 Personen gebildet und wir einer Museumsführerin zugewiesen. Sie schaute mich entsetzt an und rief sinngemäß: ‚Das geht gar nicht, raus aus meiner Gruppe. Ich führe hier keine Nazis!‘
- Auf meine Frage, wen Sie denn meine und, falls ich damit gemeint sei, ich nicht alleine in ihrer Gruppe wäre und wir alle sechs den Eintrittspreis bezahlt und damit ein Recht hätten, an der Führung teilzunehmen, meinte sie: ‚Aber nicht bei mir, gehen Sie alle sechs in eine andere Gruppe.‘ Ihre volksverhetzende Stimmungsmache führte dann sofort zu einer Pogromstimmung. Ich wurde von anderen Besuchern fast tätlich angegriffen, beleidigt und angebrüllt: ‚Voigt, hauen Sie ab!‘, ‚Wir wollen hier keine Nazischweine!‘ und ‚Nazis raus aus Hohenschönhausen!‘
- Ich bin zwar schon Einiges gewohnt, aber eine solche Hetze und Verleumdung wegen meiner politischen Weltanschauung hatte ich gerade an einem solchen Ort, an dem Menschen wegen ihrer Gesinnung geschlagen, gefoltert und inhaftiert wurden, nicht erwartet. Unsere Freunde aus Spanien waren entsetzt, hatten sie doch geglaubt, Gast in einem freiheitsliebenden Land zu sein. In der neuen Gruppe wurden wir zunächst reserviert, aber doch korrekt aufgenommen. Wenn wir uns allerdings der ersten Gruppe näherten, ging von dort wieder das ‚Nazi-raus‘-Geschrei los. Daraufhin erkundigten sich andere Besucher in unserer Gruppe danach, wer wir seien und was wir denen denn getan hätten. – Nichts sagte ich, denn ich sei lediglich ein Parlamentarier der NPD und das reiche aus, bei gewissen Linken solche Haßreflexe auszulösen. So konnten wir dann gute Gespräche führen und neue Interessenten gewinnen.
- Mir bleibt allerdings das Gefühl, daß diese intolerante linksextremistische Museumsführerin an diesem sensiblen Ort völlig fehl am Platze ist, es sei denn, man will eine authentische STASI-Atmosphäre bieten und erneut Menschen mit einer anderen politischen Einstellung einschüchtern, diskriminieren und ausgrenzen. Natürlich werde ich mich jetzt als Bezirksverordneter mehr mit dem beschäftigen, was in einer solchen Gedenkstätte passiert. Erste Recherchen ergaben bereits, daß sich im aktuellen Vorstand des Fördervereins gar keine ehemaligen Häftlinge mehr befinden sollen. Die Ausstellungstafeln gaben weniger die Schicksale einzelner Bürger wieder, die zu unrecht in die Mühlen der Staatssicherheit gerieten, sondern zeigten Schicksale ehemaliger Kommunistenführer, welche z. B. als Konterrevolutionäre im Zuge stalinistischer Säuberungen später selbst in Hohenschönhausen einsaßen. Das mag zwar verwundern, traf aber doch Täter und mein Mitleid hält sich da in Grenzen. Das Museum ist in seiner Wirkung beeindruckend und man muß es gesehen haben, um zu verstehen, was Kommunisten Menschen antun können. Die Frage aber am Ende dieses Tages bleibt: wie viel Macht und Einfluß haben heute wieder Linksextremisten in der Gedenkstätte Hohenschönhausen?
- Berlin, den 15. Juli 2012, Dipl.sc.pol. Udo Voigt,
- Bezirksverordneter in der Bezirksverordnetenversammlung von Treptow-Köpenick“
Nach diesem Vorfall leitete Udo Voigt ein Verfahren gegen die Gedenkstätte ein.
Bekannte Häftlinge
Literatur
- Matthias Bath: Gefangen und freigetauscht. 1197 Tage als Fluchthelfer in der DDR-Haft. Reihe Inhaftiert in Hohenschönhausen. Jaron, Berlin 2007, ISBN 3-89773-566-0.
- Buhl, Marc, 375, drei sieben fünf, Roman, Eichborn-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-8218-5782-4
- Peter Erler: Polizeimajor Karl Heinrich – NS-Gegner und Antikommunist. Eine biographische Skizze. Reihe Inhaftiert in Hohenschönhausen. Jaron, Berlin 2007, ISBN 3-89773-567-9.
- Peter Erler, Hubertus Knabe: Der verbotene Stadtteil Stasi-Sperrbezirk Berlin-Hohenschönhausen. Jaron, Berlin 2004, ISBN 3-89773-506-7.
- Fuchs, Jürgen, Vernehmungsprotokolle, Rowohlt Berlin, 1978, ISBN 978-3-499-12726-7
- Karl Wilhelm Fricke: Akten-Einsicht. Rekonstruktion einer politischen Verfolgung. Mit einem Vorwort von Joachim Gauck. Berlin 1995.
- Hubertus Knabe (Hrsg.): Gefangen in Hohenschönhausen. Reihe Inhaftiert in Hohenschönhausen. List-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-548-60741-2.
- Klaus Kordon, Krokodil im Nacken, Beltz und Gelberg Verlag, Weinheim 2002, ISBN 3-407-80893-3
- Sergej Mironenko u. a. (Hrsg.): Sowjetische Speziallager in Deutschland 1945–1950. Bd. 1, Akademie Verlag 1998, ISBN 3-05-002531-X.
- Peter Reif-Spirek, Bodo Ritscher (Hrsg.): Speziallager in der SBZ. Links, Berlin 1999, ISBN 3-86153-193-3.
- Anatol Rosenbaum: Die DDR feiert Geburtstag, und ich werde Kartoffelschäler. Als Arzt und "Agent" im "Kommando X" des MfS. Lichtig-Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-929905-19-1.[9][10]
- Schlotterbeck, Anna: Die verbotene Hoffnung. Aus dem Leben einer Kommunistin. Mit einem Vorwort von Hans Noll, Fakta Oblita Verlag Hamburg 1990, ISBN 3-926827-31-9[11]
- Niemann, Beate: Mein guter Vater. Mein Leben mit seiner Vergangenheit. Eine Täter-Biographie. Verlag Hentrich&Hentrich Teetz, 2006. ISBN 3-938485-43-4
- Hans-Eberhard Zahn: Haftbedingungen und Geständnisproduktion in den Untersuchungs-Haftanstalten des MfS – Psychologische Aspekte und biographische Veranschaulichung. Schriftenreihe des Berliner Landesbeauftragten für die Stasiunterlagen Band 5, Berlin 2001 (3. Auflage)[12]
- Hans-Eberhard Zahn: Das Haftarbeitslager (Lager X) des Ministeriums für Staatsicherheit als Modell der Deutschen Demokratischen Republik., In: Erler, Peter: „Lager X“. Das geheime Haftarbeitslager des MfS in Berlin-Hohenschönhausen (1952–1972). Fakten – Dokumente – Personen. Berlin 1997[12]
- Robert Ide: Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Die Neuen Architekturführer Nr. 43. Stadtwandel Verlag, 2003. ISBN 978-3-933743-89-3
Verweise
- Gedenkstätte Hohenschönhausen
- Sowjetisches Speziallager Nr. 3
- Stellungnahme der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) zu Vorgängen in der Gedenkstätte
- Kurzinfo über die Gedenkstätte Hohenschönhausen
- Klaus Becker: Alt-Hohenschönhausen (Totenbuch sowjetisches Speziallager Nr. 3), Berlin, denkmalprojekt.org, 2020
Quelle
- Für alle Beiträge am 18. Juni 2013 bis 9:35 Uhr: s.g. - persönlicher Besuch
Fußnoten
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