Zaimoğlu, Feridun

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Feridun Zaimoğlu (2006)

Feridun Zaimoğlu (Lebensrune.png 4. Dezember 1964 in Bolu, Türkei) ist ein in der BRD lebender türkischer Journalist und Schriftsteller.

Werdegang

Feridun Zaimoğlu wurde am 4. Dezember 1964 in Bolu/Türkei als Sohn von Metin Zaimoğlu und seiner Frau Güler, geb. Çeçen, geboren. Er kam im Mai 1965 nach Westdeutschland, wo der Vater Gastarbeiter war und wuchs in München, Bonn und Berlin auf. Die Eltern kehrten als Rentner in die Türkei zurück.

Nach dem Abitur in Bonn, das er als Jahrgangsbester abschloß, begann Zaimoğlu, 1984 in Kiel seinem Vater zuliebe Medizin zu studieren. Nach kurzer Zeit wechselte er zum Studienfach Kunst, das er jedoch nie absolvierte. Er wurde Ausländerreferent der Uni Kiel.

Zaimoğlu plädiert für die Straffreiheit von religiösen Beschneidungen.

„Tage der deutschsprachigen Literatur“, Klagenfurt 2018

Der Ingeborg-Bachmann-Preis wurde 1976 von der Stadt Klagenfurt im Gedenken an die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926–1973) gestiftet und wird seit 1977 jährlich während der mehrtägigen Veranstaltung „Tage der deutschsprachigen Literatur“ verliehen. Schon seit der Frühzeit des Preises (als Marcel Reich-Ranicki (Jude) der Jury angehörte) werden die mehrtägigen Lesungen der Autoren und die vollständige, öffentliche Jury-Kritik an den Texten im Fernsehen übertragen. Der Ingeborg-Bachmann-Preis hat im Laufe der Zeit einen Rang als eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen im deutschen Sprachraum erworben, während er anfänglich vor allem als Spektakel- und Lärm-Veranstaltung wahrgenommen wurde.

Im Jahre 2018 wurde Feridun Zaimoğlu eingeladen, ohne Jury-Mitglied zu sein, die Eröffnungsrede für die 42. „Tage der deutschsprachigen Literatur“ am Mittwoch-Abend (4. Juli) zu halten. Zaimoğlu selber hatte 2003 einen der Klagenfurter Nebenpreise zugesprochen bekommen, den „Preis der Jury“ (für seinen Text: Häute). Diese Gelegenheit, die weithin wahrgenommene Einführungsrede zu halten – die medial eine größere Aufmerksamkeit als die nicht-prämierten Texte und manche der über die Jahre prämierten Texte erhält –, nahm der in Kiel lebende Autor wahr, eine wüste politische Philipika gegen „die Rechten“ in den Äther zu schleudern. Seltsamerweise wurde (etwa in den Pausengesprächen des Senders 3Sat) die Rede von Zaimoğlu als wenig politisch wahrgenommen – von völlig desorientierten Literaturexperten –, da Zaimoğlu keine Namen genannt hatte. Der Wortlaut der Rede belegt jedoch etwas anderes (hier gekürzt in gekennzeichneten Ausschnitten wiedergegeben):

„[..] Wer glaubt, er wurzele in der Heimatscholle und er sei für immer und ewig unentwurzelbar? Wer schwätzt von der Gegenwart als von einer Leere, und wer faucht und wispert böse Flüche in die Leere? Das ist der Armenhasser, das ist der Frauenhasser, das ist der Fremdenhasser. Sie fluchen, als ginge es darum, eine Sittenlockerung zu beschelten. Sie sagen: Wir geben acht auf unsere Hinterlassenschaft, auf unser großes Erbe! Sind ihre Ahnen Götzen? Und bringen sie den Götzen stumpfe Scherben als Opfer dar? Sie sagen: Im Namen der Ahnen und der Bräuche, die uns überliefert sind, wehren wir ab den Feind, der sich verhüllt. Uns ist jede fremde Art und jede neue Sitte Bedrohung! Sind die Alten, die sie preisen, kein wallender Nebel? Haben die Alten nicht Geschichte gemacht durch Mord und Gemetzel? Es sind doch fast nur steingewordene Männer, die sich auf Denkmalsockeln recken. [...] Jeder Einflüsterer presst sich die Totenmaske seines Helden aufs Gesicht, er ist kein Zungenredner, er ist ein maskierter sprechender Schädel, und er spricht: Schluss mit den Artigkeiten, wir rüsten nun zum Rachekampf. Dem asiatischen Menschen, aber auch dem Slawen und dem Kaukasier, ihnen allen ist der Zugang zu unserem Kulturgut verwehrt. Wir bleiben auf ewig unverstanden, wir dulden es nicht länger. [...] Wer die Finger zwischen Tür und Angel steckt, der klemmt sich gern. Der schmerzgeplagte Reaktionär schreit Tür und Wände nieder, dann schreit er nach dem mächtigen Zimmermann, der grobe Klötze klieben soll. Er zieht, da ihm die Entrüstung wenig bringt, in die Einsiedelei: Dort steht sein Haus auf festem Grund; dort kann er die Fabel seiner Unbestechlichkeit fortschreiben. [...] Selig ist der treue Knecht, der die Mütze lüpft, wenn er des hohen Herrn ansichtig wird. Selig ist die Frau, die sich als Weib versteht und die niemals die Trennung vom Mann erwägt. Selig ist der ergebene Fremde, der uns sein Fleisch und seine Seele verkauft. Es durchfährt den Schreiber eine Kraft, wenn er im Geiste die Schwächlinge niederknüppelt. [...] Der Rechte ist kein Systemkritiker, kein Abweichler und kein Dissident, er ist vor allem kein besorgter Bürger. Wer die Eigenen gegen die Anderen ausspielt und hetzt, ist rechts. Punkt. Wer für das Recht der Armen streitet, ist ein Menschenfreund. Punkt. Es gibt keinen redlichen rechten Intellektuellen. Es gibt keinen redlichen rechten Schriftsteller. [...] Der wahre Skandal ist das Geschwätz vom großen Erwachen. Dies Wort hat keinen Wert. In diesem Wort verbirgt sich die böse Lust, Menschen Entartung anzudichten. Der Patriot ist ein wahnverstrickter Kleingeist mit einem auf- und niederwellenden Gemüt. Er ist ein Kraftprotz, der von einem Reich der Untertanen träumt. In diesem Traum herrschen Männer mit säuischer Natur. Aufgehoben wird dann sein das Erbarmen, aufgehoben der gute Friede, aufgehoben das Recht des Armen auf Salz und Brot. Die Ruhmesschlacht, von der die neuen alten Rechten träumen, bekommen sie nicht. [...]“[1]

Feridun Zaimoğlu erfüllt mit dieser angeforderten Rede gleich mehrere öffentliche Aufgaben der systemergebenen Kulturschickeria. Er fabuliert erbost und „besorgt“ über die bösen Populisten, belegt sie mit unzähligen herabsetzenden Attributen, wahrt aber zum Schein die „politische Neutralität“, da Kulturpreise dieser Art ja von denselben Steuerzahlern finanziert werden, die der einbestellte Autor so wortreich beleidigt: Das genau ist linkes, kulturmarxistisches Kulturmanagement auf Steuerzahlerkosten. Es affektiert, „unabhängig“, „kritisch“, „aufgeklärt“ und moralisch hoch erhaben zu sein, zeigt jedoch mit jeder einzelnen eigenen Regung, daß es die politische Deutungshoheit beansprucht und Definitionsherrschaft auszuüben versucht. Zaimoğlu weiß, was von ihm erwartet wird; er muß sich jedoch nicht verstellen, um seinen ausgeprägten Deutschenhaß zu mobilisieren und ihn als höchste und unangreifbare Norm auf einer subventionsgeförderten „Kultur“-Veranstaltung vorzuführen.

Auszeichnungen

Fußnoten

  1. Pdf, verlinkt in einem Artikel des ORF: Text der Rede zur Literatur: Der Wert der Worte, ORF, 4. Juli 2018