Kolberg

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Kolberg

Staat: Deutsches Reich
Gau: Pommern
Landkreis: Kolberg-Körlin
Provinz: Pommern
Einwohner (1939): 36.760
Höhe: 25,7 m ü. NN
Koordinaten: 54° 10′ N, 15° 34′ O
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Kolberg befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Kolberg ist eine deutsche Hafenstadt in Pommern an der Ostsee. Die Stadt liegt an der Mündung des Flusses Persante.

Geschichte

Geteiltes Wappen von Kolberg
Silbermedaille 1760 auf die Verteidigung der Festung Kolberg durch den preußischen Kommandanten Heinrich Sigismund von der Heyde

1300 wurde mit dem Bau der Hauptkirche, dem heutigen Kolberger Dom, begonnen. 1361 wurde Kolberg deutsche Hansestadt und verblieb bis zum Jahre 1610 in der Hanse. In dieser Blütezeit der Stadt waren die Salzproduktion, der Salzhandel und der Fischfang die Haupteinnahmequellen Kolbergs und brachten viel Wohlstand. Seit Anfang des 14. Jahrhunderts besaß Kolberg ein eigenes Münzrecht mit Ausnahme der Prägung von Goldmünzen. Das Münzrecht wurde 1548 durch Kaiser Karl V. bestätigt. 1530 wurde in Kolberg die Reformation eingeführt. Kolberg kam mit dem Stift Kammin 1648 an Brandenburg. In der Folgezeit wurde die Festung Kolberg mehrfach belagert, unter anderem im Siebenjährigen Krieg, 1758 durch die Russen und 1760 durch die Schweden und kapitulierte schließlich am 16. Dezember 1761 infolge einer Hungersnot nach viermonatiger Belagerung durch russische Einheiten. Zuletzt wurde sie 1807 durch die Truppen Napoleons erfolglos belagert. Berühmt durch die bis zum Tilsiter Frieden erfolgreich abgewehrte Belagerung wurden der Kommandant Loucadou sowie von Gneisenau, von Schill und Nettelbeck. Dieser Erfolg wurde in dem Film „Kolberg“ von 1945 entsprechend gewürdigt.

Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongreß gehörte die Stadt Colberg (damalige Schreibweise) 1816 zum Kreis Fürstenthum im Regierungsbezirk Cöslin (seit den 1920er Jahren: Köslin) in der preußischen Provinz Pommern. Mit Auflösung des Kreises Fürstenthum zum 1. September 1872 wurde Colberg Sitz des Landrates für den neuen Kreis Colberg-Cörlin.

Das 19. Jahrhundert war gekennzeichnet durch einen langen wirtschaftlichen Aufschwung und die Entwicklung Kolbergs zu einem preußischen See-, Moor- und Solebad. 1872 wurde die Festung auf kaiserliche Anordnung aufgehoben. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Stadt mit etwa 33.000 Einwohnern einerseits prosperierender Badeort, andererseits Sitz von preußischen Heeresleitungsabteilungen mit zahlreichen Kasernen.

1891 wurde durch amtliche Festlegung die Schreibweise der Stadt mit K = Kolberg angeordnet. Am 1. Mai 1920 verließ die Stadtgemeinde Kolberg den Kreis Kolberg-Körlin und bildete seitdem einen eigenen Stadtkreis. Bei der letzten deutschen Volkszählung 1939 hatte Kolberg 36.760 Einwohner, von denen sich 94 Prozent zum evangelischen Glauben bekannten.

Wappen und Siegel

Das Wappen der Stadt stammt aus dem 14. Jahrhundert: Eine Burg mit drei Türmen und einer Bischofsmütze im Schwibbogen, darunter Wasser mit Fischen. Seit Ende des 14. Jahrhunderts unter der Bischofsmütze zwei gekreuzte Bischofsstäbe. Nach dem Aufstand der Zünfte 1524 hat das noch später gebrauchte Siegel noch einen Schild mit geschweiftem Pfannhaken, Wellen ohne Fische und die Mutter Gottes nebst Johannes dem Täufer. Der Rat hatte das Recht des Siegelns mit rotem Wachs seit 1524, vom römisch-deutschen Kaiser Karl V. wie bei Reichsstädten 1548 bestätigt.

Aus diesen älteren Wappen hat sich das bis 1800 gebräuchliche Wappen entwickelt, das zwei Schilde enthält: Der rechte Schild Bischofsmütze über Bischofsstäben, darunter Wasserwellen; der linke Schild ist dreifach geteilt: oben schwarze Salzpfanne mit rechts daneben zwei goldenen, gekreuzten Pfannhaken, in der Mitte Burg mit drei Türmen, unten zwei Schwäne in Wasserwellen; über diesen beiden Schilden der pommersche mit Pfauenfedern geschmückte Visierheim und weißen und roten Helmdecken. Seit 1800 an den Seiten die beiden wilden Männer des preußischen Wappens. Der Magistrat beabsichtigte vor dem Zweiten Weltkrieg, dies in zwei Schilde geteilte Wappen in klarerer Form ohne die ornamentale Verzierung des Visierhelms und ohne die wilden Männer als neues Wappen festzulegen.

Festung Kolberg 1944

Im November 1944 erklärte Adolf Hitler die Stadt Kolberg, wie so oft in ihrer Geschichte, zur Festung. Bei den Kämpfen um die Stadt am Ende des Zweiten Weltkrieges trennte die Rote Armee in der Weichsel-Oder-Operation mit ihrem Großangriff in Richtung Berlin Ende Januar 1945 den Norden Pommerns vom Landesinneren ab. Befehlshaber der Stadt wurde am 14. Februar 1945 Oberst Fritz Fullriede. In der zweiten Etappe der Schlacht um Ostpommern rückte die nordwestlich operierende 1. Weißrussische Front gegen Kolberg und die 2. Weißrussische Front gegen Köslin vor. Am 5. März wurde Köslin erobert und damit die Ostsee erreicht, die deutsche Front dadurch gespalten.

Ab 10. März 1944 kontrollierten die Truppen der 1. Weißrussischen Front die Ostseeküste von Kolberg bis zur Odermündung. Kolberg wurde seit dem 4. März belagert und hielt sich bis zum 18. März. In der Zwischenzeit war es gelungen, nahezu die gesamte Einwohnerschaft und viele Flüchtlinge (über 70.000 Menschen) auf dem Seeweg zu evakuieren. Sowjetische und polnische Truppen besetzten die in der Schlacht um Ostpommern zu über 90 Prozent zerstörte deutsche Stadt.

Nach der Vertreibung lebten im Mai 1945 nur noch etwa 2.200 Deutsche in Kolberg.

Bekannte, in Kolberg geborene Personen

In Kolberg geborene Nichtdeutsche

  • Magnus Hirschfeld (1868-1935), schwuler jüdischer Arzt und Gründer der ersten Initiative für sexuell entartete Menschen

Bildergalerie

Siehe auch

Literatur