Deutscher Orden

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Pfeil 1 start metapedia.png Für die gleichnamige Auszeichnung siehe Deutscher Orden des Großdeutschen Reiches
Ritter des Deutschen Ordens als Wahrer des Deutschtums im Osten; Farbholzstich aus einem Münchener Bilderbogen (1875)

Der Deutsche Orden (auch Deutscher Ritterorden, Deutschorden, Deutschherren, Deutschritter, Herren im weißen Mantel) ist ein 1198 entstandener geistlicher Ritterorden; er ging aus einer Hospitalgenossenschaft hervor, die norddeutsche Kaufleute während des 3. Kreuzzuges 1190 bei der Belagerung von Akko/Akkon gegründet hatten.

Nach dem Untergang der Templer ist er neben dem Johanniter- bzw. Malteserorden der zweite große Ritterorden aus der Zeit der Kreuzzüge, der noch heute besteht.

Die „Baumburg“, die erste Burg des Deutschen Ordens, erbaut 1231 in der neuen Siedlung Thorn

Entstehung und Wirken

Deutschritter Johann von Preußen in Jerusalem, 1483[1]

Wie andere große geistliche Ritterorden entstand auch der Deutsche Orden während der Kreuzzüge im Heiligen Land. Bald lag aber der Schwerpunkt seines Wirkens im Ostseeraum, wo er besonders im Baltikum und in Ostdeutschland größere Gebiete mit „Kreuz und Schwert“ unter seine Herrschaft brachte. Das von ihm kultivierte und mit Deutschen besiedelte Ordensland wurde seit Ende des 14. Jahrhunderts zum Zankapfel mit dem damals erstarkenden litauisch-polnischen Reich.

Im Laufe einer wechselvollen Geschichte und eines nicht anerkannten Säkularisierungsversuches wurden die Territorien des Ordensstaates im 16. Jahrhundert von Polen okkupiert. Nach diesen Macht- und Territorialeinbußen beschränkte sich der Einfluß des Ordens hauptsächlich auf seine Balleien und Besitzungen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, innerhalb dessen er sich konsolidierte und erneuerte.

Ein weiterer Einschnitt war die 1809 von Napoleon I. vorgenommene Auflösung des Ordens in den Rheinbundstaaten, er bestand danach nur noch unter dem Schutz Habsburgs fort. Seit 1929 offiziell geistlicher Orden, erlebte er unter nationalsozialistischer Herrschaft erneut eine schwere Zeit; nach dem Zweiten Weltkrieg in Österreich wiederhergestellt, nahm er auch in der BRD und anderen Ländern seine Tätigkeit wieder auf.

Wahlspruch

Der Wahlspruch des Ordens lautet „Helfen, Wehren, Heilen“.

Zeichen und Kleidung

Kreuz des Hoch- und Deutschmeisters des Deutschen Ordens

Das vorherrschende Ordenszeichen ist ein schwarzes Tatzenkreuz (Vorbild für den Orden „Eisernes Kreuz“) auf weißem Grund. Die Kleidung der Ostlandritter entsprach der jeweiligen Zeit, seit der Gründung des Ordens ist der Weiße Mantel mit dem schwarzen Kreuz auf der rechten Seite jedoch immer ein Wahrzeichen des Ordens. Zur typischen Ordenskleidung heute gehört für die Geistlichen, welche Soutane, Halskreuz und Brustkreuz tragen, bei feierlichen Anlässen immer noch dieser Mantel.

Gliederung

Siegel des Hochmeisters des Deutschen Ordens

Oberhaupt des Deutschen Ordens war der auf Lebenszeit gewählte Hochmeister (kein Reichsfürst, aber reichszugehörig); ihm zur Seite standen beratend fünf Großgebietiger. Daneben gab es in untergeordneter Stellung den Landmeister für Livland, den Deutschmeister für die zwölf binnendeutschen Ordensballeien und die Landkomture der außerdeutschen Ordensgebiete (Apulien, Sizilien, Achaia u. a.). Zum Orden gehörten gleichberechtigt Ritter- und Priesterbrüder, beide auf mönchische Gelübde verpflichtet, sowie dienende, nicht adlige Halbbrüder.

  • Ritterbrüder: Die militärische Kraft des Ordens; jeder zum Ritter geschlagene Mann konnte in der Anfangszeit mit der Profess unter dem Beistand eines glaubwürdigen Bürgen zum Ordensritter avancieren. Ab dem späten 15. Jahrhundert war die Würde eines Ritters gebürtigen Adligen vorbehalten. Vorher waren Adlige, Stadtbürger sowie überwiegend Ministeriale anzutreffen. Obwohl die Ritterbrüder oft mit ritterlichen Mönchen assoziiert wurden, galten sie doch faktisch als Laien. Das Institut der Professritter existierte bis 1929.
  • Priesterbrüder: Den Ordenspriestern oblag die Einhaltung der Liturgie und die Durchführung sakraler Handlungen. Des weiteren fanden im Verlauf des Mittelalters die Priesterbrüder aufgrund ihrer schriftkundlichen Bildung Verwendung als Chronisten oder Kanzleibeamte der Ordensgebieter. Ihr Wirkungsspektrum blieb auf diese Tätigkeitsfelder beschränkt, aus ihren Reihen stammten jedoch auch die Bischöfe des Ordens.
  • Sariantbrüder: Es handelte sich um bewährte nichtadelige Laien, die als leichtbewaffnete Kämpfer, Kuriere oder untergeordnete Verwaltungsbeamte dienten. Sariantbrüder gab es nur bis zum Ende des Mittelalters.
  • Dienende Halbbrüder (sogenannte Halbkreuzler): Diese Gruppe erledigte untergeordnete Arbeiten in Hof- und Haushaltung, versah aber auch Wachdienste. Der Zweig der dienenden Halbbrüder existierte bis zum Ende des Mittelalters.

Geschichte

Die Niederlassungen (Kommenden oder Komtureien) des Deutschen Ordens in Europa um 1300

12. Jahrhundert

Als Pfalzgraf Heinrich 1193 dem Hospital einen Teil der Mauer von Akkon beim Nikolaustor verlieh, war ausdrücklich nur von deren Erhalt und Ausbesserung die Rede. Im August 1198 erhielt der Orden aber von König Amalrich II. einen Turm über demselben Tor, und diesmal hatte er die Aufgabe, ihn zu verteidigen und niemand anderem als dem König und seinen Vertretern zu überlassen. Schon im März 1198 war dem eine Versammlung lateinischer Geistlicher im Heiligen Land und deutscher Kreuzfahrer vorangegangen, die sich mit der Bitte an den Papst wandten, der Gemeinschaft neben dem Spitaldienst auch den Heidenkampf zu gestatten. Die Verleihung des Turms war Ausdruck des Wandels zum Ritterorden, der damit begonnen hatte. Die Militarisierung wurde schließlich im Februar 1199 durch Papst Innozenz III. bestätigt. Der Deutsche Orden erhielt zunächst für seine militärischen Aufgaben die Templerregel, für die karitative Tätigkeit die Johanniterregel verliehen – eigene Statuten sollten endgültig erst in der Mitte des 13. Jahrhunderts formuliert werden. Die Gründe für die Umwandlung in einen Ritterorden – oder genauer in einen Hospital- und Ritterorden – sind nicht völlig klar. Zweifellos hängt dieser Prozeß mit der staufischen Mittelmeerpolitik zusammen, die angesichts des frühen Todes von Heinrich VI. (1197) noch während des Deutschen Kreuzzuges und der darauf folgenden Doppelwahl in Deutschland gefährdet war und die wohl die im März 1198 anwesenden Stauferanhänger absichern wollten. Zugleich bedeutete die Einführung eines weiteren Ordenszweiges, der Ritterbrüder, auch eine Stärkung der Gemeinschaft.[2]

Hermann von Salza gelang es jedoch erst im Januar 1221, von Papst Honorius III. die völlige Gleichstellung mit den beiden anderen großen Ritterorden, mit Templern und Johannitern, zu erhalten. Honorius war überhaupt dem Orden freundlich gesinnt: Während seiner zwölf Jahre auf dem päpstlichen Stuhl (1216–1227) ließ er immerhin 113 Urkunden für den Deutschen Orden ausstellen.

13. und 14. Jahrhundert

Gebiete des römisch-deutschen Kaiserreiches und des Deutschen Ordens im 14. Jahrhundert
Wappen des Hoch- und Deutschmeisters des Deutschen Ordens

Bereits im 13. Jahrhundert verlagerte der Deutsche Orden, dessen Hochmeister bis 1291 seinen Sitz in Akko hatte, den Schwerpunkt seines Wirkens nach Osteuropa. Unter dem Hochmeister Hermann von Salza (1210–1239), der aus dem Hospiz-Orden endgültig einen kämpfenden machte, besaß er von 1211 bis 1225 als ungarisches Lehen das siebenbürgische Burzenland und erhielt 1226, von Herzog Konrad von Masowien gegen die heidnischen Prußen zu Hilfe gerufen, das Culmer Land. Von hier aus unterwarf der Deutsche Orden bis 1283 das ganze Land der Prußen, das er mit deutschen Bauern besiedelte und durch die Errichtung von Ordensburgen sowie die Gründung von Städten (u. a. Elbing und Königsberg) strategisch sicherte und kultivierte. Durch Vereinigung mit dem Schwertbrüderorden (1237) faßte der Deutsche Orden auch in Livland und Kurland Fuß. 1242 wehrte Nowgorod einen Angriff des Ordens in der Schlacht auf dem Peipussee ab. Nachdem 1291 Akko an die Muslime verlorengegangen war, wurde der Sitz des Hochmeisters nach Venedig, 1309 nach der Marienburg, 1457 nach Königsberg verlegt. Immer neue Grenzkriege führte der Orden gegen die heidnischen Litauer, die 1370 in der Schlacht bei Rudau besiegt wurden und 1398 Samogitien abtreten mußten. Ferner verwaltete er ab 1308 Pommerellen mit Danzig, 1346 das bisher dänisch verwaltete Estland, 1398 Gotland, 1402 die Neumark. Damit hatte der Deutsche Orden seine größte Ausdehnung erreicht.

Unter dem Hochmeister Winrich von Kniprode (1351–82) erlebte der Ordensstaat den Höhepunkt seiner wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung; seine Städte (z. B. Danzig, Thorn und Königsberg) gehörten der Hanse an.

15. Jahrhundert bis Auflösung

Bereits im 14. Jahrhundert bildete sich aber auch im Innern des Ordensstaates eine wachsende Opposition des Landadels und der Städte heraus. Gegen das seit 1385 vereinigte Polen-Litauen verlor der Deutsche Orden am 15. Juli 1410 die Schlacht bei Tannenberg und trat im 1. Thorner Frieden von 1411 Samogitien ab. Ein durchgreifender Reformversuch des Hochmeisters Heinrich von Plauen (1410‒13) scheiterte. 1440 schlossen sich die Stände zum Preußischen Bund zusammen, der mit Unterstützung Polens gegen den Deutschen Orden den Dreizehnjährigen Krieg führte; dieser endete mit dem 2. Thorner Frieden (1466), in dem der Orden Pommerellen, das Culmer Land und Ermland sowie die Städte Danzig, Elbing und Marienburg dem polnischen König überlassen und dessen Oberhoheit über das übrige preußische Ordensland anerkennen mußte. Schließlich verwandelte der letzte Hochmeister des Ordensstaates Markgraf Albrecht der Ältere 1525 den preußischen Ordensstaat in ein protestantisches Herzogtum, für das er die polnische Lehnshoheit anerkannte.

In Livland suchte der Landmeister Wolter von Plettenberg (1494–1535) die Ordensherrschaft zu behaupten, drohte aber den russischen Angriffen zu erliegen; daher unterwarf sich 1561 Estland der schwedischen und Livland der polnischen Herrschaft, während Kurland 1561 als polnisches Lehen ein protestantisches Herzogtum des letzten livländischen Ordensmeisters Gotthard Kettler wurde. Der Deutsche Orden selbst war seitdem auf seine zerstreuten süd- und westdeutschen Besitzungen beschränkt; der Hauptsitz wurde Mergentheim, und dem Deutschmeister, der katholisch blieb, verlieh 1530 Kaiser Karl V. die Würde des Hochmeisters. 1809 ließ Napoleon I. den Deutschen Orden in den Rheinbundstaaten unterdrücken, was seine faktische Auflösung bedeutete, so daß er in der Folge nur noch im Kaiserreich Österreich weiter bestand.

Schlachten im „Heiligen Land“

  • 1197: Eroberung von Sidon und Beirut: Deutsche Ritter waren beteiligt
  • 1197: Belagerung von Toron (Galiläa): Kreuzzug Heinrichs VI.
  • 1228–1229: Kleine Scharmützel an der Seite des römisch-deutschen Kaisers Friedrich II. in Palästina auf dem Weg nach Jerusalem
  • 1241: Krieg mit den Templern
    • Die Templer in Übermacht besiegten die Deutschen Herren und jagten sie aus fast allen Besitzungen und duldeten selbst ihre Geistlichen nicht mehr in den Kirchen
  • 1291: Fall von Akkon

Rückzug aus dem „Heiligen Land“

Mit dem endgültigen Verlust Akkons endete im Jahr 1291 das militärische Engagement des Deutschen Ordens im Heiligen Land. Anders als bei den multinational ausgerichteten Johannitern und Templern konzentrierte sich die Präsenz des Deutschen Ordens anschließend innerhalb der Grenzen des Reiches sowie in den neuerworbenen Stützpunkten in Preußen. Der Hauptsitz des Hochmeisters befand sich aufgrund der vorübergehend fortbestehenden Hoffnung auf eine Wiedereroberung des Heiligen Landes aber noch bis 1309 in Venedig, einem wichtigen Hafen für die Überfahrt ins „Heilige Land“.

Schlachten im Osten

Deutschherren sichern ihren Lebensraum im Osten
Deutscher Orden III.jpg
  • 1211, Kampf gegen Kiptschak (Kumanen): Auf Bitten des ungarischen Königs Andreas (wohl unter dem Einfluß seiner deutschen Gemahlin Gertrud) wurde Landmeister Theoderich mit Ordensrittern gesandt, um bei der Abwehr nomadisierender Kumanen behilflich zu sein, was erfolgreich gelang.
  • 1241, 9. April, Schlacht bei Liegnitz
  • 1242, 5. April, Schlacht auf dem Peipussee
1242–1249, Erster baltisch-prußischer Aufstand: Kampf gegen die Prußen
  • 1249, Friedensvertrag von Christburg
  • 1249, Schlacht von Krücken: 54 Ritter und zahlreiche Fußsoldaten trotz Waffenstillstandes abgeschlachtet
1260–1274, Großer baltisch-prußischer Aufstand: Erneuter Kampf gegen die Prußen
  • 1260, Schlacht an der Durbe
  • 1262–1265, Schlacht um Königsburg: Sieg des Deutschen Ordens
  • 1263, Schlacht bei Löbau
  • 1264, Schlacht um Bartenstein
  • 1271, Schlacht bei Pagastin
  • 1279, Schlacht bei Ascheraden: 71 Deutschritter und der Großmeister fielen
1303–1410, Litauerkriege des Deutschen Ordens
1326–1332, Polnisch-Deutscher Krieg: Sieg des Ordens und Waffenstillstand
  • 1331, Schlacht bei Plötzendorf: 73 Deutschritter gefallen, 56 gefangengenommen
  • 1343, Vertrag von Kalisch
  • 1348, 2. Februar, Schlacht an der Streva, Litauen: Deutscher Orden besiegte Litauer Streitkräfte
  • 1370, 17. Februar, Schlacht bei Rudau nahe Königsberg/Ostpreußen: Deutscher Orden besiegte Litauen
1409–1411, Der Krieg zwischen dem Deutschen Orden und Polen-Litauen

Gegenwart

Der letzte Hoch- und Deutschmeister des ritterlichen Ordens, Erzherzog Eugen von Österreich (Hochmeister von 1894 bis 1923)
Zeremonienkreuze des Ordens

Heute ist der Deutsche Orden mit dem offiziellen Titel „Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem“ ein geistlicher Orden. Aktuell hat er etwa 1.000 Mitglieder, davon rund 100 Priester, 200 Schwestern und 700 Familiaren.

Zweige

Den ersten Zweig des Ordens bilden die Priester (Abkürzung hinter dem Name „OT“). Sie legen ein feierliches ewiges Gelübde (Profess) ab, sind als Nachfolger der Ordensritter allein zur Leitung des Ordens berechtigt und vornehmlich in der Pfarrseelsorge tätig. Zu diesem Zweig gehören auch Laienbrüder, die ein einfaches ewiges Gelübde ablegen. Die Konvente sind in fünf Provinzen organisiert

An der Spitze steht jeweils ein Provinzial, der den Titel „Prior“ oder „Landkomtur“ führt.

Den zweiten Zweig bildet die Kongregation der Ordensschwestern. Sie legen die einfachen ewigen Gelübde ab. Innerhalb des Ordens regeln sie ihre Angelegenheiten selbständig und widmen sich der Kranken- und Altenpflege. Sie sind ebenfalls in fünf Provinzen organisiert

  • Deutschland mit Sitz in Passau
  • Österreich mit Sitz in Friesach
  • Italien mit Sitz in Lana
  • Tschechei und Slowakei mit Sitz in Troppau
  • Slowenien mit Sitz in Luttenberg.

In die Provinzen der Brüder und der Schwestern werden auch Oblaten und Oblatinnen aufgenommen, die nach eigenem Statut leben. Diese Statuten wurden 1985 und 2001 vom Heiligen Stuhl approbiert.

Den dritten Zweig bildet das Institut der Familiaren (Abkürzung hinter dem Namen „FamOT“). Diese legen ein Versprechen (kein Gelübde) auf den Orden ab und regeln innerhalb des Ordens ebenfalls ihre Angelegenheiten selbständig. Bei feierlichen Anlässen tragen sie einen schwarzen Umhang mit dem Wappen des Deutschen Ordens an der linken Seite. Sie gliedern sich in die Balleien

  • Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main und den Komtureien „An Isar, Lech und Donau“, „An der Donau“, „Franken“, „Am Oberrhein“, „An Tauber, Neckar und Bodensee“, „An Rhein und Main“, „An Rhein und Ruhr“, „An Weser und Ems“ und „An Elbe und Ostsee“,
  • Österreich mit den Komtureien „Am Inn und Hohen Rhein“ und „An Der Drau“,
  • Ad Tiberim (Italien),
  • An der Etsch und im Gebirge (Südtirol),
  • Ballivia in Bohemia, Moravia et Silesia (Tschechei)
  • und die selbständige Komturei „Alden Biesen“ in Belgien.

Daneben gibt es noch Familiaren verstreut in anderen Ländern. Die Familiaren Deutschlands bilden den eingetragenen Verein „Deutschherrenbund e.V.“.

Tätigkeiten

Entsprechend seinem ursprünglichen Ideal, „den hilfsbedürftigen Menschen um Christi willen in selbstloser Liebe zu dienen“, betätigt sich der Orden heute im karitativen und im Bildungsbereich. Daneben unterhält er Gästehäuser in Wien, Rom und Gumpoldskirchen. Darüber hinaus sind Ordenspriester als Pfarrer in verschiedenen Pfarreien eingesetzt.

Das Kreuz

Regeln der Brüder vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem, Nr. 63–66:

„Jeder Bruder bindet sich im Zeichen des Kreuzes für immer an den Orden. Das schwarze Kreuz auf weißem Grund ist für uns Symbol des Sieges Christi über die Mächte der Dunkelheit und des Todes. "Es sei uns ferne, in etwas anderem uns zu rühmen als im Kreuz unseres Herrn. In ihm ist uns Heil geworden, Auferstehung und Leben; durch ihn sind wir erlöst und befreit" (Eröffnungsvers Kreuzerhöhung; vgl. Gal 6,14). Unter diesem Zeichen der Liebe Gottes wollen wir den Menschen helfen und sie zu Christus führen. Uns sei das Kreuz Kraft und Stärke im Leben, Trost und Zuversicht im Sterben, Ehre und Ruhm in alle Ewigkeit. Das Kreuz ist das Kennzeichen unseres Ordens. Wir werden von diesem Siegel geprägt. Daher tragen es die Brüder mit ewiger Profess auf dem weißen Mantel, die Brüder mit zeitlicher Profess auf dem schwarzen Mantel. Auch tragen die Brüder das Ordenskreuz als Professkreuz. Wir ziehen unter dem Zeichen des Kreuzes aus, den Menschen zu helfen und sie zu Christus zu führen. Und so kann unsere mächtigste Waffe das Leiden sein, der Glanz der Wahrheit Sühne in einem missachteten Leben.“[3]

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Beiträge zur Ursprungsgeschichte des Ordens vom heiligen Grabe zu Jerusalem von Dr. G. Rosen, in: „Wochenblatt der Johanniter-Ordens-Balley Brandenburg“, Band 3, Ausgaben 1-52, 1862, S. 233
  2. Vortrag auf der Jahrestagung der Gesellschaft der Freunde der Technischen Hochschule Danzig in Wernigerode, 6. Okt. 1993 von Jürgen Sarnowsky
  3. Das Kreuz, deutscher-orden.de
  4. Der Verfasser Dietrich Schuler ordnet den Deutschen Orden als Werkzeug und verhängnisvollen Helfer bei der Umerziehung der Europäer im Gefolge der Christianisierung ein.