Junge Freiheit
Die Junge Freiheit ist eine deutsche Wochenzeitung mit Sitz in Berlin. Sie bezeichnet sich als konservativ und führt den Untertitel „Wochenzeitung für Debatte“.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Verlagsgeschichte und Auflage
- 2 Selbstverständnis
- 3 Aufbau und Themenbereiche
- 4 Interviewpartner
- 5 Politische Einordnung
- 6 Wirken innerhalb eingeschränkter Pressefreiheit
- 7 Zensur und Manipulation durch die JF
- 8 Geschäftsfeld Spenden
- 9 Gerhard-Löwenthal-Preis
- 10 CATO-Magazin
- 11 Leitende Redakteure (Stand: März 2024)
- 12 Siehe auch
- 13 Literatur
- 14 Verweise
- 15 Fußnoten
Verlagsgeschichte und Auflage
Chefredakteur Dieter Stein gründete die Junge Freiheit im Mai 1986 in Freiburg im Breisgau. Ursprünglich als Organ für die Jugendorganisation der von Franz Handlos gegründeten Freiheitlichen Volkspartei konzipiert, erschien das Blatt bald danach parteiunabhängig alle zwei Monate als „Schüler- und Studentenzeitung“ mit einer Auflage von 400 Stück. Seit 1994 erscheint sie als Wochenzeitung. Im selben Jahr kam es zu einem Machtkampf in der Redaktion:
- „Dieses erste Wochenzeitungsjahr war für die Junge Freiheit insgesamt ein Scheide-Jahr: Neben dem kräftezehrenden redaktionellen Alltag mußte das junge Projekt massive Anfeindungen durchstehen, ständig neu die Finanzierung sichern und – nicht zuletzt – einen internen Machtkampf zwischen einem eher nationalrevolutionären Flügel und einer starken nationalliberalen Gruppe verkraften. Dieter Stein, damals Mitte zwanzig, setzte sich mit seiner nationalliberalen Ausrichtung durch und bewies eine für sein Alter erstaunliche Kurssicherheit - er hat die Koordinaten seiner Zeitung bis heute nur schrittweise an die Lage angepaßt, nie aber grundsätzlich geändert. Mohler war im Herbst 1994 jedenfalls das prominenteste und für uns Leser schmerzhafteste Opfer: Seine berühmte 11. Kolumne über Revisionismus und deutsche Souveränität führte zu einer redaktionellen Infragestellung durch Stein und zu einer Replik aus der Feder Salcia Landmanns (im vorliegenden kaplaken-Bändchen dokumentiert). Mohler konnte diese öffentliche Zurechtweisung nicht dulden und stellte seine Kolumne ein.“[1]
Armin Mohler warf Dieter Stein folgendes vor:
- „Was ist das für ein Kapitän, der einen aus der Mannschaft dem Feind zum Fraß vorwirft?“[2]
2003 soll die verkaufte Auflage 9.000 Exemplare betragen haben. Im 3. Quartal 2013 betrug die verkaufte Auflage nach der für die Presse maßgeblichen Statistik der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) 22.474 Stück. Diese offizielle Statistik dokumentiert – im Gegensatz zur Auflagenentwicklung bei den tonangebenden etablierten kulturmarxistischen Blättern – die seit Jahren steigende Auflage. Der Verlag gibt an, die Junge Freiheit sei seit 2010 nach der „Zeit“ die zweitgrößte überregionale Wochenzeitung der BRD.
Der herausgebende Verlag firmiert als JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co., Geschäftsführer ist Dieter Stein. Verlagsort war nach Freiburg im Breisgau zunächst Potsdam; seit 1995 erscheint die Junge Freiheit in Berlin.
Selbstverständnis
Die Junge Freiheit versteht sich als eine der letzten überregionalen, verlagsunabhängigen Zeitungen der BRD (welche sie für Deutschland hält) und zählt wirtschaftliche, politische und publizistische Freiheit zu ihren wesentlichen Grundprinzipien. Die Publikation bekennt sich zur Nation; sie sei „für uns der entscheidende Ordnungsfaktor und identitätsstiftende Rahmen“. Zudem macht sich die Junge Freiheit für „einen dominierenden, festen christlichen Standpunkt“ stark.[3]
Trotz ihres christlichen Selbstverständnisses ist die Junge Freiheit offenbar nicht in der Lage, z. B. die Freilassung Horst Mahlers aus humanitären Gründen zu fordern, was der von ihr befehdete Jürgen Elsässer tat.[4][5][6]
Das Selbstverständnis 2013 sagte aus:
- „Die JUNGE FREIHEIT ist die konservative Wochenzeitung Deutschlands. Sie beobachtet von der Hauptstadt aus das politische und kulturelle Geschehen in Deutschland. Sie bietet eine einmalige Mischung aus brisanten Hintergrundinformationen, kontroversen und heiß diskutierten Interviews und präzisen Analysen zur Lage in Deutschland und der Welt.“
Seit vielen Jahren widmet sich die Zeitung dem Kult um den Attentäter Claus Schenk von Stauffenberg.[7] Die Junge Freiheit ist bestrebt, aus den Landesverrätern des 20. Juli Helden der Nation zu machen.[8] Zu diesem Zweck wird von ihr z. B. das Buch „Verrat an der Ostfront“ von Friedrich Georg negativ besprochen.[9] Die Junge Freiheit vertritt auch die These von der Befreiung vom Nationalsozialismus, wobei aber nicht alle ihre Leser damit einverstanden sind.[10]
Von dieser Kritik abgesehen erforderte es aber Stehvermögen, um die Junge Freiheit als Institution in Berlin, einer Hochburg des Linksextremismus in der BRD, durchzusetzen.[11][12][13][14]
Die Zeitung zeigt ausgesprochene Loyalität und Engagement für die deutsche Sprache und hält an der traditionellen, klassischen Rechtschreibung fest, wie sie die Mehrheit der Erwachsenen anwendet.
Die Junge Freiheit hat etwa halb so viele Leser wie die taz. Die Junge Freiheit wird aber – anders als diese – nicht mit Mitteln aus der öffentlichen Hand subventioniert.[15]
Die Junge Freiheit bekämpft nicht nur Jürgen Elsässer. Sondern auch Götz Kubitschek und den AfD-Politiker Björn Höcke. Der Chef-Redakteur Dieter Stein scheint diese Fehde als persönliche Angelegenheit zu betrachten. Kritik wird daran derart geübt, daß alle diese Männer und ihre Magazine bzw. Zeitungen Verbündete in der Opposition sein sollten.
Aufbau und Themenbereiche
Die Junge Freiheit deckt das für Wochenzeitungen übliche Themenspektrum an Politik, Kultur und Zeitgeschehen ab. Jede Woche erscheint auf der Seite „Im Gespräch“ ein Interview mit einem Politiker oder einer anderen Person. Eine regelmäßige Sportberichterstattung findet sich, ähnlich wie in anderen Wochenzeitungen, nicht.
Zu speziellen Ereignissen druckt die Junge Freiheit teils umfangreiche Sonderbeilagen. Im Rahmen der Erinnerung an den 60. Jahrestag des Kriegsendes wurden auf 20 Seiten Zeitzeugenberichte abgedruckt, welche die verschiedene Wahrnehmung des Kriegsendes dokumentierten.
Interviewpartner
Das politische Spektrum der Jungen Freiheit spiegelt sich in der Bandbreite ihrer Stamm- und Gastautoren, aber auch in den Autoren, Wissenschaftlern und Politikern, die der Redaktion ein Interview gewährten.
Manche Gesprächspartner der Zeitung wurden in der Vergangenheit zum Ausgangspunkt für Anwürfe und Skandalisierungen durch andere Medien und Einzelstimmen in der Öffentlichkeit gemacht. Zu einem Skandal führte beispielsweise im Jahr 2002 ein Interview mit dem ehemaligen Grünen-Politiker Jamal Karsli über die „zionistische Lobby“ in der BRD .
Politische Einordnung
Konservative Ausrichtung
Obwohl die Junge Freiheit im Allgemeinen für konservativ gehalten wird, läßt sich in vielen Artikeln eine dekadente und zeitgeistkonforme politische Ausrichtung, wie sie für Systemmedien kennzeichnend ist, nachweisen: Über die nationale Bewegung wurde lange eher kritisch-neutral berichtet, wobei seit September 2007 eine scharfe Distanzierung von der NPD und Ausgrenzung von Personen mit NPD-Verbindung, erfolgte, z. B. von Andreas Mölzer, mit dem zuvor jahrelang eng zusammengearbeitet wurde. Die Junge Freiheit verwendete den antiweißen Kampfbegriff „Rassismus“ als Vorwurf gegen eine weiße Engländerin (Fall Emma West).[16] Antideutsche und antiweiße Gewalt wird hingegen vielfach verschwiegen.
Ein weiterer pseudo-konservativer Artikel richtete sich gegen die politisch inkorrekte Berichterstattung über die Prävalenz von AIDS bei Schwulen.
Parteinähe
Die Junge Freiheit war ursprünglich eine Parteizeitung für die Jugendorganisation der „Freiheitlichen Volkspartei“. Nachdem es diese Partei nicht mehr gab, berichtet das Blatt bevorzugt über Parteien mit ähnlicher Ausrichtung wie den Bund freier Bürger (BFB) in den 1990er Jahren, die Schillpartei, islamkritische Parteien wie ProNRW und seit 2013 über die Alternative für Deutschland (AfD).[17] Die vollkommen einseitige Anbiederung an die AfD wirkt auf wohlwollende langjährige Kenner des Blattes grotesk, weil die Zeitung dabei eine Position nach der anderen aufgibt, die man jahrelang eisern vertreten hatte und die plötzlich nichts mehr wert sein sollen.[18]
Stellung in der Neuen Rechten
In der Neuen Rechten ist die JF wegen ihres gutbürgerlichen BRD-Profils nicht überall gut angesehen. Zuerst!-Herausgeber Dietmar Munier kritisierte am 14. Dezember 2009:
- „Wer wie die JF im November [2009] auf der Zeitungstitelseite einen vietnamesischen Bundesminister, eine Schönheitskönigin aus Sri Lanka und einen türkischen Kabarettisten als ‚Die neuen Deutschen‘ und Beispiele gelungener Integration in Deutschland willkommen heißt und gleichzeitig uns Patrioten anschnauzt, wir sollten endlich die Realitäten anerkennen, daß die ‚Rückführung von Ausländern eine Illusion‘ sei, der hat womöglich wirklich politisch einen etwas anderen Standort als ich.“
Zuvor hatte die JF eine 5.000 Euro teure Anzeige für Muniers Publikation abgelehnt.
Den Begriff „Neue Rechte“ lehnt Chefredakteur Stein ab.[19]
BRD-Politikwissenschaft und Publizistik
Eine einheitliche Bewertung der JF existiert in der etablierten Politologie und Publizistik der BRD nicht. Kritik, die die JF im Bereich eines – so bezeichneten – Rechtsextremismus oder dessen Nähe verortet, stammt von linksliberalen oder linksextremen Publizisten. Die den Systemschutzbehörden inhaltlich nahestehende „Extremismusforschung“ hat bislang keine einheitliche Einschätzung der JF.
Die Junge Freiheit verwendete zwischen 1992 und 1993 für ihre Abonnentenwerbung den Wahlspruch „Eine Konservative Revolution“. Dies wie auch die Auswahl der Themen und Stammautoren zeigt nach Einschätzung von Zuträgern des „Verfassungs“schutzes wie Wolfgang Gessenharter und Armin Pfahl-Traughber die politische Ausrichtung des Blattes: Sie knüpfe geistig und strategisch an die „antidemokratische“ Strömung gleichen Namens in der Weimarer Republik an.[20]
Aus den BRD-Blockparteien kam Kritik an der JF unter anderem von dem baden-württembergischen Landtagsabgeordneten Stephan Braun und von Friedbert Pflüger.
Wirken innerhalb eingeschränkter Pressefreiheit
Phase behördlicher Verfolgung
Zwischen 1995 und 2005 wurde die Junge Freiheit in verschiedenen „Verfassungs“schutzberichten erwähnt, wogegen sich die Zeitung juristisch erfolgreich zur Wehr setzte.
Anlaß für behördliche Rufschädigungen waren die seit 1992 aus privater Initiative heraus gegründeten etwa 50 JF-Leserkreise mit insgesamt rund tausend Teilnehmern. Hier entstanden Vorformen von Organisation und womöglich praktischer oppositioneller Betätigung außerhalb des Parteiensystems, das die BRD verwaltet.[21]
Nachdem sich die Redaktion der JF 1996 von ihren Leserkreisen distanziert und eine Zusammenarbeit mit diesen Zirkeln offiziell für beendet erklärt hatte, erwies sich dies für die Zeitung nicht als ganz erfolgreich. Die „Verfassungs“schutzbehörden des Bundes, Nordrhein-Westfalens und Baden-Württembergs schrieben bis 2005 der Jungen Freiheit dennoch eine Scharnierfunktion „zwischen Konservatismus und ‚Rechtsextremismus‘“ zu.[22]
Rechtsstreit
Hauptartikel: Junge-Freiheit-Urteil
Politische Aufmerksamkeit erhielt der jahrelange Rechtsstreit der Jungen Freiheit gegen den „Verfassungs“-Schutz von Nordrhein-Westfalen. Dieser hatte die Zeitung in seinen jährlichen „Verfassungs“-Schutzberichten zwischen 1995 und 2004 in die Kategorie Rechtsextremismus eingeordnet. Dagegen hatte deren Verlag vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf geklagt und sich dabei vom ehemaligen Generalbundesanwalt Alexander von Stahl vertreten lassen. Dessen „Verfassungs“-Beschwerde war erfolgreich: Am 24. Mai 2005 hob das fälschlich so genannte Bundesverfassungsgericht (BVerfG) die bisherigen Urteile nicht als unbegründet auf, sondern weil die Behauptung des Rechtsextremismus nicht ausreichend auf ihre Vereinbarkeit mit Artikel 5 des Grundgesetzes (Pressefreiheit) geprüft worden sei. Der „Verfassungs“-Schutz von Nordrhein-Westfalen zog daraufhin die die Junge Freiheit betreffende Passage aus seinem letzten Jahresbericht zurück.
Der Rechtsstreit endete am 23. Juni 2006 durch Verzicht beider Parteien auf ein weiteres Urteil. In der Folge stellten die zuvor tätigen Behörden des Bundes und der Länder nach außen den Kampf gegen die grundgesetzlich garantierte Meinungs- und Pressefreiheit, die die Junge Freiheit für sich in Anspruch genommen hatte, ein.
Im Juli 2006 scheiterte Stephan Braun, SPD-Abgeordneter des Landtags von Baden-Württemberg, mit dem Versuch, die Wiederaufnahme der Jungen Freiheit in den nächsten Jahresbericht der dortigen Systemschutzbehörde zu erwirken. [23]
Unterstützer der JF
Die Junge Freiheit hatte sich seit 2001 verstärkt auch publizistisch gegen die öffentliche Verdächtigung durch Behörden und deren „forschende“ Zuträger zur Wehr gesetzt.
Im Juni 2002 startete die Redaktion unter dem Titel „Appell für die Pressefreiheit“ eine Anzeigenkampagne. Prominente wie Otto von Habsburg, der seinerzeitige Focus-Chefredakteur Helmut Markwort, der jüdische Literat Ephraim Kishon, Erwin Scheuch (1928-2003) und seine Frau Ute Scheuch stellten sich hinter die Zeitung. Die Medienwissenschaftlerin Ute Scheuch sprach 2006 in einer Abhandlung von „Rudeljagden“ auf die JF durch Vertreter eines „totalitären Zeitgeistes von links“.[24]
Günter Rohrmoser schrieb von einer Tendenz zur „Hetzjagd“ aus dem Geiste einer gängigen „antifaschistischen“ Sprachregelung, nach der „liberalkonservativ bis ganz rechts ineinander“ übergingen. Differenzierungen würden kaum vorgenommen oder sie seien nur üblich, wenn sie die politisch linke Seite beträfen. Entsprechend sei auch in der Medienlandschaft „konservatives Gedankengut … von den Talk-Show-Administratoren so konsequent ausgeschlossen und tabuisiert, daß derjenige, der zu einem konservativen Gedanken fähig ist, von der Teilnahme an den Ritualen ausgeschlossen“ werde; es bestünden auch „keine konservativen, publizistisch relevanten Organe mehr“.[25]
Der jüdische Journalist und einstige Herausgeber der Illustrierten Stern, Peter Scholl-Latour ( 2014), bezeichnete die Redakteure und Autoren als „unabhängige Geister“.[26]
Weitere Verfolgungsmaßnahmen und Effekte
- Linksterror
Im Dezember 1994 verübten Linksterroristen einen Brandanschlag auf die JF-Druckerei in Weimar, Sachschaden: 1,5 Millionen DM. Bereits zwei Monate zuvor, am 4. Oktober 1994, hatten militante maskierte Linksextremisten die Druckerei in Weimar gestürmt und Mitarbeiter mit einer Pistole bedroht und zielsicher die zum Versand der JF bereitliegenden Adreßaufkleber der Abonnenten geraubt. Die Täter mußten also über die Vorgänge in der Druckerei bestens informiert gewesen sein. Unter den Verdächtigen, die die Polizei im Visier hatte, waren vier Lesben aus der linksextremen Szene in Weimar, die alle als Hilfskräfte in der Druckerei gearbeitet hatten, eine davon möglicherweise sogar zum Tatzeitpunkt.
Letztlich konnte aber niemandem eine Tatbeteiligung nachgewiesen werden, und die BRD-Generalanwaltschaft stellte die Ermittlungen ein. Im Oktober 2014 verjährten die Taten. Wenig später veröffentlichte die linksradikale Zeitung Neues Deutschland ein Gespräch mit zwei ehemaligen „autonomen Antifaschisten“. Einer der Interviewten befand, daß der „koordinierte Anschlag gegen die ‚Junge Freiheit‘ [...eine] Superaktion gewesen“ sei, die „reingehauen“ habe.[27]
- Politische Diskriminierung
Am 5. Januar 2001 kündigte die Postbank zwecks politischer Diskriminierung das Verlagskonto, nahm dies aber später wieder zurück. 2006 wurde die Anmeldung der JF zur Leipziger Buchmesse von der Messeleitung mit der Begründung abgelehnt, durch einen Auftritt der JF werde der „ordnungsgemäße Ablauf“ der Messe gefährdet; nach Protesten korrigierte sich die Messeleitung. Zudem übten im Verlauf der Jahre linke Kämpfer gegen die Pressefreiheit Druck auf Kioskbesitzer aus, die JF nicht anzubieten, teilweise erfolgreich.
Alle Maßnahmen zur öffentlichen Verdächtigung, Verfolgung und Behinderung wirken sich für die Junge Freiheit seit vielen Jahren dahingehend aus, daß ihr namhafte Anzeigenkunden fehlen. Nahezu alle bekannten Unternehmen unterlassen Anzeigenschaltungen, um nicht in den Ruch zu kommen, womöglich eine „rechte“ Publikation zu unterstützen.
- Mimikry und Selbstzensur
Die Neigung und Verfahrensweise der JF, jüdischen Publizisten, Stimmen und Themen wohlwollend breiten Raum zu geben (→ Judäozentrismus), kann zugleich als Versuch angesehen werden, die Verantwortlichen einer weitgehend links geprägten Medienlandschaft zu beeindrucken, damit die eigene Reputation zu heben und so zugleich öffentlichen Repressionen vorzubeugen.[28]
Manfred Kleine-Hartlage vermutete, daß dies deshalb geschieht, weil die Verantwortlichen der JF eine Einladung in den Presseclub der ARD erhalten und wieder von den etablierten Kreisen in deren Reihen aufgenommen werden wollen.[29]
Zensur und Manipulation durch die JF
Den Kommentarspalten zu einzelnen Beiträgen der Weltnetzpräsenz ist zu entnehmen, daß Leserkommentare offenbar ganz oder teilweise zensiert werden. Somit werden auch teilveröffentlichte Beiträge massiv in ihrer Aussage verfälscht und spiegeln nicht das tatsächliche Meinungsbild zu den einzelnen Themen wider. Damit soll offenbar ein Meinungsbild öffentlich vermittelt werden, das der politischen Ausrichtung des Blattes entspricht. Ein Hinweis auf die erfolgte Zensur unterbleibt generell.
Den Juden Donald Sterling, Ziel einer internationalen medialen Hetzjagd im April 2014, stellte die JF fälschlicherweise als „weißen Rassisten“ vor.[30]
JF-Chefredakteur Dieter Stein empörte sich im Dezember 2015 u. a. darüber, daß seine Leser den Begriff VSA statt USA verwenden. Er unterstellte denjenigen, die dies tun, in einer Parallelwelt zu leben. Er drohte deswegen damit, die Kommentarfunktion auf Abonnenten zu beschränken. Langfristig kündigte er an, daß die Artikel auf seiner Netzseite kostenpflichtig werden.[31] Die Beschränkung der Möglichkeit Kommentare zu Artikeln abzugeben auf Abonnenten der Zeitung, erfolgte schließlich im April 2016.[32]
Die JF unterwarf sich im Juni 2016 der politischen Korrektheit und entschuldigte sich dafür, ein Buch von Wolfgang Gedeon in einer Buchbesprechung positiv rezensiert zu haben.[33]
Geschäftsfeld Spenden
Seit Gründung der Zeitung wirbt Chefredakteur Stein in konservativen Kreisen, vor allem mittels Briefaussendungen, um Spenden. Dieses Geschäftsfeld wurde neben dem Zeitungsverkauf in den vergangenen 20 Jahren stetig ausgebaut. In neuester Zeit sucht Stein um Spenden nach für:
- Förderung der Jungen Freiheit allgemein (Öffentlichkeitsarbeit u. ä.)
- Sonderspende für Ausbau der JF
- JF-Flutopferfonds (Einnahmen 2013 nach Angaben von Stein: 28.000 EUR)
- Sonderfonds JF-Krisenhilfe „für in Not geratene Leser“
- Prozeßkostenfonds der JF (2013 wurden über 25 Prozesse geführt)
- Kampagne Innere Sicherheit (seit Sommer 2014)
Die Verwendung der Spenden ist nicht an gemeinnützigen Zwecken ausgerichtet, sondern geschieht frei. Verwendungsnachweise müssen nicht erstellt werden und werden nicht veröffentlicht.[34]
Gerhard-Löwenthal-Preis
2004 rief die Junge Freiheit – wie ungezählte staatliche und andere Institutionen – einen nach einem Juden benannten Preis ins Leben. Der Jungen Freiheit war es ein Anliegen, den in der BRD lebenden Gerhard Löwenthal zu ehren, der langjährig als Fernsehjournalist beim GEZ-Medium ZDF wirkte. Seit 2007 wird der Gerhard-Löwenthal-Preis, in Zusammenarbeit mit der Jungen Freiheit, von der Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung (FKBF) an BRD-Medienschaffende vergeben. Er besteht aus dem mit 5.000 Euro dotierten Preis für Journalismus und dem undotierten Ehrenpreis für Publizistik.
CATO-Magazin
2017 gründete Stein ein koscher-konservatives Zeitschriften-Prestigeprojekt, das Magazin „Cato“. Der Verlag der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ ist dessen Alleingesellschafter. Als Chefredakteur von „Cato“ fungiert seit Gründung Andreas Krause Landt, ein Jude, der nach einem weiteren Namenswechsel im Jahr 2013 jetzt Andreas Lombard heißt. Eines seiner Bücher – verlegt von Götz Kubitschek – trägt den Titel „Mein jüdisches Viertel, meine deutsche Angst“. Landt wurde bereits 2007 mit dem von Stein ins Leben gerufenen Gerhard-Löwenthal✡-Preis für Journalisten geehrt.
In „Cato“ schreiben u. a. JF-Autor Martin van Creveld (Jude),[35] Matthias Matussek, Joseph Epstein (Jude), Egon Flaig, Theodore Dalrymple (eigentlich: Anthony Malcolm Daniels (Jude). Das hindert die Szene der „Rechtsextremismus-Experten“ jedoch nicht daran, die Zeitschrift dem Phantom „Neue Rechte“ zuzuordnen.
Leitende Redakteure (Stand: März 2024)
- Dieter Stein: Chefredakteur. Er gründete 1986 die Zeitung und ist seit 1990 auch Geschäftsführer des Verlages.
- Thorsten Thaler: Stellvertretender Chefredakteur
- Matthias Bäkermann: Chef vom Dienst
Aktuelle und ehemalige Mitarbeiter
- Thorsten Brückner: Volontär, studierte Politologie in Erlangen und „Internationale Sicherheit“ an der Universität von Tel Aviv
- Ronald Gläser: Verantwortlicher Redakteur für das Ressort Medien und Mitarbeiter der Online-Redaktion[36]
- Henning Hoffgaard: Redakteur, Online-Redaktion[36]
- Marcus Schmidt: Ressortleiter Innenpolitik[36]
- Anni Mursula
Siehe auch
Literatur
- Alexander von Stahl: Kampf um die Pressefreiheit. Chronologie eines Skandals. Die „Verfassungs“-Beschwerde der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ wegen Verletzung der Meinungs- und Pressefreiheit durch „Verfassungs“-Schutzberichte des Landes NRW. Reihe Dokumentation, Edition JF, Berlin 2003/2004, Band 5-7: ISBN 3929886154, ISBN 3929886170, ISBN 3929886189
- Dieter Stein: Phantom „Neue Rechte“ – Die Geschichte eines politischen Begriffs und sein Mißbrauch durch den Verfassungsschutz. Reihe Dokumentation, Band 10, Edition JF, Berlin 2005, ISBN 3929886227
- Götz Kubitschek: 20 Jahre Junge Freiheit - Idee und Geschichte einer Zeitung. Edition Antaios, Schnellroda 2006, ISBN 3-935063-40-7
- Stefan Kubon: Die bundesdeutsche Zeitung „Junge Freiheit“ und das Erbe der „Konservativen Revolution“ der Weimarer Republik. Eine Untersuchung zur Erfassung der Kontinuität „konservativ-revolutionärer“ politischer Ideen. (= Spektrum Politikwissenschaft; 35). Ergon, Würzburg 2006, ISBN 3-89913-527-X (zugl. Dissertation, Universität Augsburg 2005)
Verweise
- Offizielle Netzpräsenz der Wochenzeitung „Junge Freiheit“
- Archiv der Hefte und Artikel
- Deeps Roots (Pseudonym): „Wir Weicheier“, Morgenwacht, 4. Oktober 2018 – BRD-nationale Verlage und Organe wie die Junge Freiheit fördern das langzeitige Wirken jüdischer Einflußagenten in ihnen.
- Felix Krautkrämer: Youtube löscht JF-Doku über Identitäre Bewegung, Junge Freiheit, 20. Mai 2019